Voll bepackt trifft Lucilla am Tempel des Mars Ultor ein. Natürlich trägt nicht Lucilla die ganzen Opfergaben, sondern zwei Sklaven, die ihr folgen.
"Wo ist Pirum?" Sie schaut sich um. Sie hat den Sklaven extra früh am Morgen los geschickt, damit er ein gutes Schwein kaufen könnte. Denn nur der frühe Vogel fängt ... das gute Schwein. "Die Sonne steht mindestens schon zwei Finger über den Kolonnaden." spricht sie grummelnd mehr zu sich selbst als zu den anderen zwei Sklaven. Natürlich sind Lucillas Finger ziemlich dünn, bei den Wurstfingern von Pirum steht zu erwarten, dass er erst in einer Stunde auftaucht, wenn man in Rom die Zeit mit den Fingern messen würde. Zum Glück tut man das aber nicht und Sklaven haben immer dann zu kommen, wenn ihre Herren dies wünschen.
Ziemlich gemütlich schlendert Pirum über das Forum Augustum bis zu seiner Herrin, ein prächtiges rotbraunes Schwein hinter sich an einem Seil führend.
"Bona Dea!" ruft Lucilla erstaunt. "Das ist ja ... rot! Knallrot!" Sie tritt hinter Pirum, geht in die Hocke und rubbelt an der Seite des Schweines. Es gibt keine Farbe ab. "Fantastisch!" Dabei denkt Lucilla jedoch weniger an ein geeignetes Opfertier für Mars, als mehr an ein paar Schuhe aus diesem Leder. Sie seufzt. Natürlich sind ihr Livianus und Faustus mehr wert als ein paar Sandalen. Sie steht wieder auf und wendet sich um.
"Dann haben wir ja alles, oder?" Prüfend blickt sie über die Opfergaben.