[Officium X] Comes Regio Germania Superior

  • Als er die Aufforderung vernahm, trat Marsus ein und stand nun vor dem Comes. Da dieser mit großer Wahrscheinlichkeit ein viel beschäftigter Mann war, war es wohl ratsamer, schnell zum eigentlichen Anliegen zu kommen.


    "Salve Comes. Ich hoffe, dass ich dich nicht zu lange von deinen Tätigkeiten abhalten werde. Dementsprechend sage ich es frei heraus: Ich möchte mich auf eine Stelle in der Verwaltung bewerben."


    Er nahm das Empfehlungsschreiben und gab es seinem Gegenüber. "Das ist meine Referenz."




    Zur Vorlage im Vorstellungsgespräch


    Hiermit empfehle ich den Bürger Roms, Lucius Octavius Marsus, in der Verwaltung einzustellen.
    Nach einem Gespräch bin ich der Meinung, dass der oben Genannte für eine Position als Magistratus qualifiziert ist. Er verbrachte einen Bildungsaufenthalt in Griechenland und besitzt sowohl den nötigen Eifer, als auch den nötigen Verstand, um das Amt würdig und gut auszuüben.


    gez.


    Marcus Octavius Augustinus Maior
    Ritter von Rom
    ID MAI DCCCLX A.U.C. (15.5.2010/107 n.Chr.)


  • Ein Maecenas bis dato unbekanntes Gesicht betrat nach Aufforderung das Officium. Maecenas ließ für einen Moment Arbeit, Arbeit sein und blickte gespannt zu seinen Besuch.
    >Salve......... Bürger.........< Erwiderte Maecenas den Gruß, nahm das Schreiben entgegen und deutete auf die Sitzgelegenheit vor dem Schreibtisch.
    >Octavius Marsus?!< Meinte Maecenas nach einem prüfenden Blick auf das Schreiben, da sich der Bewerber nicht vorgestellt hatte.


    Das Schreiben auf den Schreibtisch legend, lehnte sich Maecenas zurück und blickte zu dem Octavier. >Erzähle mir etwas von dir, was hast du bisher gemacht, wo hast du bis jetzt Erfahrung in einer Verwaltung sammeln können?< Hakte Maecenas nach, da ihm zum einen das Schreiben mit den Referenzen zu wenig aussagekräftig war und zum anderen dieses Schreiben von einem Familienmitglied stammte. Damit war auch kein Posten als Scriba Personalis gemeint. Dies war die Verwaltung der Regio, nicht irgendeine Verwaltung auf dem Lande.

  • Nachdem er sich hingesetzt hatte, wunderte sich Marsus etwas, als der Comes nach seinem Namen fragte. Hatte er es etwa vergessen, sich mit vollem Namen vorzustellen? Es schien so. Ohne weiter auf diese Peinlichkeit einzugehen, beantwortete er die Frage nach seinem Namen klar und eindeutig. "Korrekt. Lucius Octavius Marsus." Danach folgte das wohl übliche Prozedere. Der Comes fragte ihn nach seinen Erfahrungen. Erfahrungen, die er bis jetzt noch nicht gemacht hatte. Also musste er versuchen, seine fehlende Erfahrung bei seinen Erzählungen nicht zu stark zu betonen, um zumindest etwas geeigneter auf seinen Gegenüber zu wirken. Er holte kurz Luft und begann dann zu sprechen. "Nach einem langen Aufenthalt in Griechenland, wo ich einerseits eine grundlegende Bildung erhielt, und mich andererseits von der Lebensweise der Griechen beeindrucken ließ, bin ich erst vor einigen Monaten wieder in der Urbs aeterna gewesen. Nach reiflicher Überlegung war ich zu dem Schluss gekommen, dass ich mein Glück in der Provinz Germania suchen sollte. Nicht nur um selber erfolgreich zu sein, sondern auch um meinem Kaiser fernab der sicheren Stadt Rom zu dienen." Marsus machte eine kurze Pause. "Nun, bezüglich meiner Erfahrungen bin ich offen: Ich habe bisher in keiner Verwaltung gearbeitet. Mein Vater war jedoch in mehreren Stadtverwaltungen angestellt. Dementsprechend ist mir die Verwaltung nicht völlig fremd."

  • Der Octavier war zwar noch Neuling, was die Tätigkeit und die Abläufe einer Verwaltung betraf jedoch machte er einen ganz patenten und durchaus willigen Eindruck. Das war häufiger mehr Wert als eine jahrelange Erfahrung, sodass Maecenas zu einem Entschluß kam.
    >Du machst auf mich einen aufgeschloßenen und was neues betrifft interessierten Eindruck.<
    Maecenas machte eine kurze Künstlerpause, blicke abermals auf das Referenzschreiben, bevor er sich wieder seinem Gegenüber widmete.
    >Ich bin bereit die Stelle des Scriba der Regioverwaltung mit dir zu besetzen, du würdest in einem schicken Officium arbeiten und mir zuarbeiten sowie Dinge in Eigenregie erarbeiten.<
    Das war ein grober Überblick sollte der junge Octavier einverstanden sein, würde sowieso eine ausführliche Einweisung erfolgen.
    >Jetzt liegt es an dir!<

  • Er sollte also Scriba werden. Eigentlich hatte er sich erhofft, nicht auf einer solch niedrigen Gehaltsebene zu beginnen, schließlich war die Bezahlung eines Schreibers mehr als miserabel. Jedoch musste Marsus sich eingestehen, dass es wohl illusorisch war, ohne jegliche Erfahrung in einer höheren Position eingestellt zu werden. Etwas geistesabwesend nickte er bei den weiteren Ausführungen seines wohl baldigen Vorgesetzten.


    "Comes, es wäre mir eine Ehre, in die Regionalverwaltung einzutreten und unserem Kaiser sowie dem Imperium zu dienen. Ich bin mir sicher, dass ich dich mit meinem Fleiß, Interesse und Können schnell überzeugen werde."


    Zwar entsprach das gerade Gesagte nicht unbedingt seiner wahren Meinung, doch war mehr als unnötig, dies bei einem Bewerbungsgespräch anklingen zu lassen. So beließ er es bei den üblichen Floskeln.

  • >Sehr schön Octavius Marsus. Dann begrüße ich dich in Verwaltung der Regio. Für's erste würde ich sagen, du machst dich mit deinem Officium vertraut, schaust nach, was du noch an Schreibmaterial benötigst und meldest dich anschließend bei mir.<
    Auch wenn die Aussage des beuen Scriba bezüglichder Ehre mehr an eine Floskel erinnerte, zweifelte Maecenas nicht an der Einsatzbereitschaft siwie dem Talent des Octaviers. Aus duesen zwei Dingen galt es nun etwas zu gestalten.
    >Ich werde bezüglich deiner Ernennung alles in die Wege leiten.<
    Wenn der Octavier dann wieder in meinem Officium zugegen ist, wurd er seine Ernennungsurkunde überreicht bekommen.
    >Du kannst dein Officium auch gleich durch diese Tür betreten.<
    Maecenas deutet auf eine eine weitere Tür in seinem Officium, womit das Officium des Magisters und weiter das des Scriba verbunden war.

  • Nun war es geschafft: Er war der neue Scriba der Regio Germania Superior. Zwar war dies kein besonders angesehener, noch gutbezahlter Arbeitsplatz, doch würde es ihm die Möglichkeit geben, erste Erfahrungen in der Verwaltung zu sammeln.


    "Danke, ich werde mich nach der ersten Inspektion meines Arbeitsplatzes wieder bei melden.


    So verließ Octavius Marsus den Comes über die ihm gezeigte Tür und betrat sein neues Officium.

  • Nachdem der neue Scriba seinen ersten Besuch des neuen Arbeitsplatzes abgeschlossen hatte, betrat er, wie es ihm gesagt wurde, erneut das Officium des Comes.


    "Salve Comes. Ich habe alle Dinge, die ein Scriba für seine Arbeit braucht, in meinem Officium gefunden. Dementsprechend kann ich mit meiner Arbeit sofort beginnen."

  • Maecenas blickte auf, als sein Scriba wieder in seinem Officium stand.
    >Sehr gut Octavius. Nimm bitte Platz.<
    Maecenas deutete auf einen der Stühle vor dem Schreibtisch.
    >Ich gebe dir jetzt eine grobe Einweisung, wie ich das gern hier hätte.<
    Maecenas legte eine Tabula beiseite und blickte zu seinem Scriba.
    >Als erstes möchte ich, das jeder der zum Comes möchte, bei dir vorstellig wird, du dann entweder einen Termin machst oder ihn gleich bei mir anmeldest. Desweiteren möchte ich, das du über die Gäste Protokoll führst. Wer, was, wann, warum!< Grinste Maecenas.
    Deine erste Aufgabe jedoch wird sein, das du die verschiedenen Duumviri der einzelnen Civitates anschreibst und die monatlichen Berichte anforderst. Wenn du Fragen hast......... Maecenas deutete mit einer Geste auf sich.

  • Aufmerksam lauschte er den Anweisungen seines Vorgesetzten. Das alles schien nicht sonderlich schwer zu sein, besonders das Verwalten der Besuche, mit denen der Comes zu kämpfen hatte. Erst als die Sprache auf das Anfordern von Monatsberichten fiel, verzog Marsus sein Gesicht etwas. Er war sich jetzt schon sicher, dass ein großer Teil der Duumviri nicht rechtzeitig antworten würden, vor allem vor dem Hintergrund, dass die Anfrage von einem einfachen Scriba kam. Doch darauf ging er nicht ein.


    "Ich gehe davon aus, dass ich dich grundsätzlich immer fragen muss, ob der Besucher eintreten darf?", sagte er mit einem fragenden Unterton, und fügte noch hinzu: "Und die Duumviri wissen, was ich meine, wenn ich von einem Monatsbericht spreche?

  • >Immer!< Entgegnete Maecenas seunem Scriba auf die Frage bezüglich der Audienzen.
    >Stelle dir vor, ich bin außer Haus und der arme Tropf sitzt in meinem Officium, in das ich erst am nächsten Morgen zurückkehre.< Resümierte Maecenas grinsend. > Und außerdem muß ja alles seine Ordnung haben. Merke dir, wer zu mir will, muss erst an dir vorbei!< Versuchte Maecenas seinem Scriba mitzuteilen, das sein Poste doch nicht so unwichtig war.


    >Das wissen diese ganz bestimmt. Auch wenn sie meist erst nach unserer Anfrage die Unterlagen zuschicken und nicht wie gewöhnlich von selber aber vielleicht könntest du sie ja in dem Schreiben gleich mit auf ihre Pflichten aufmerksam machen. Auch wenn ich bezweifle, das dadurch Besserung eintritt.<
    Maecenas zog eine Tabula aus einem der unteren Fächer seines Schreibtisches, warf einen kurzen Blick darauf und schob sie schließlich seinem Scriba zu.
    >Die Duumviri von Argentoratum, Geneva, Borbetomagus, Confluentes,Augusta Raurica, Vesontio und Vindonissa schreibst du an. Vielkeicht ist ja heute Morgen mit der Post auch schon der ein oder andere Bericht eingetroffen, ich habe die Post noch nicht durchgesehen. In unserer Stadtverwaltung kannst du vielleicht gleich selber vorbeischauen.<
    Auch wenn bei der Sache mit der heutigen Post mehr der Wunsch, der Vater des Gedankens war.

  • Bezogen auf die Besuchte antwortete Marsus mit einem simplen "Das ist verständlich." auf die Ausführungen des Comes. Auch die Erklärung zu den Berichten war ausreichend genug, um den jungen Scriba nicht weiter darauf eingehen zu lassen. Als sein Vorgensetzer ihm eine Tabula gab, studierte er diese nur kurz und murmelte die Namen der Städte nach. "Argentoratum, Geneva, Borbetomagus, Confluentes,Augusta Raurica, Vesontio, Vindonissa." Nach einem kurzen Augenblick der Ruhe blickte Marsus wieder zu dem Purgitier. "Danke für deine Ausführungen, Comes." Er stand auf und fuhr sich durch sein pechschwarzes Haar. "Wenn du mir erlaubst, mache ich mich dann an die Arbeit."

  • Maecenas wühlte schon den ganzen Tag den einen Aktenberg von links seines Schreibtisches nach rechts und wieder zurück. Doch hin und wieder blickte er auf. Irgendwie war er unruhig geworden, seitdem der Scriba sein Officium verlassen hatte.
    So langsam machte sich Maecenas wirklich Gedanken. Denn eigentlich war dieser erste Auftrag nivht die ganz große Hürde. Auch war es um sein Officium die letzten Tage recht ruhig geworden.
    Maecenas vermutete schon das schlimmste und zog vorsichtshalber das Empfehlungsschreiben hervor, warf noch einen kurzen Blick darauf und legte es wieder weg. Es deutete Maecenas' Meinung nach nichts darauf hin, ihn überfordert zu haben.
    Ihm schwahnte Böses. Ürplötzlich sprang ich hinter meinem Schreibtisch auf. Mir fiel es wie Feuer von meinen Augen. Maecenas rannte aus seinem Officium, sein Ziel, die Ställe der Regioverwaltung.

  • Ein Scriba der Regionalverwaltung, der sich schon im Hinterkopf Gedanken über die Zeit nach den Regiones machte, klopfte eines Morgens an und kam mit dem üblichen Tagesprozedere herein...


    "Guten Morgen Comes.. hier sind wieder ein paar Schreiben... eins vom Kollegen aus Belgica... eins aus Borbetomagus, mal wieder... und eins aus Bingium."



    Comes Regionis Germania Superior
    Lucius Purgitius Maecenas
    Mogontiacum


    M. Atrius Lactucinus Lucio Purgitio Maeceni salutem dicit.


    Werter Comes,


    ich bin froh dich wissen zu lassen, dass in der Civitas Bingium alles seinen Gang geht. Die Grenze ist ruhig, die Märkte schwanken nicht mehr als sonst auch und die Bevölkerung stellt sich langsam auf den kommenden Winter ein.


    Mein Anliegen ist folgendes: mit der Ankündigung der Reform der Provinzen und der drohenden Auflösung der Regiones stellen sich mir und dem Ordo so einige Fragen, die per Brief nicht leicht zu klären sind. Deshalb möchte ich dich zur nächsten Sitzung des Ordo Decurionum einladen, die an den sechzehnten Kalenden des kommenden Monats stattfinden wird. Für deine Unterbringung wird selbstverständlich gesorgt.


    Eine weitere Sorge ist allerdings sehr viel imanenterer Natur: Händler und Reisende berichten, dass in Confluentes jetzt der Präfekt der Ala das Sagen hat. Nicht nur in seinem Kastellum, auch in den Organen der Stadt. Gab es da auch eine Gesetzesänderung, die die Städte nun unter die Kontrolle des Militärs stellt? Droht uns etwa Krieg? In der Acta schreibt man so allerhand über diesen Terentius, ich muss nicht erwähnen wie sehr das die Decuriones und auch mich hier in Bingium beunruhigt. Man fürchtet einen Alleingang mit ungewissem Ausgang für uns alle. Ich bitte dich deshalb dringend darum, Licht in dieses Dunkel zu bringen. Die Vexilationes hier in der Stadt sind noch ruhig, aber wie lange wird das anhalten wenn der örtliche Kommandant bemerkt, dass sein Nachbar auch schalten und walten kann wie er will?


    Mit der erneuten Bitte um Antwort verbleibe ich.


    Manius Atrius Lactucinus

  • Nachdem man im gemütlichen Trab durch Mogontiacum geritten war, Scarpus hatte nur schöne Erinnerungen seit seinem letzten Besuch hier behalten, kamen die drei Reiter an der Regia an und standen etwas ratlos vor dem Wegweiser der am Eingang hing.


    Findest du da irgendwo einen Hinweis auf das Büro des Comes...fragte einer der Eques den Duplicarius und runzelte die Stirn. Ich kann hier keinerlei Hinweise finden


    Der Duplicarius, ebenfalls die steinerne Tafel betrachtend schüttelte den Kopf. Nein, aber das macht nichts. Wir sind ja nicht hier um nun ein Rätsel zu lösen sondern einen Befehl des Praefekten auszuführen. Also wir suchen den Comes, schildern ihm die Situation und ziehen wieder ab. Basta.


    Beschlossen und nun durch die Gänge wandelnd landeten sie nun vor dem Büro des gesuchten Beamten.


    Nachdem nun artig geklopft wurde trat auch gleich Scarpus ein und leiß die beiden Equites vor der Türe stehen.



    Salve, ich bin Atius Scarpus, Duplicarius der ALA II und muss dringend mit dem Comes sprechen.. wer nun vor ihm saß war ihm nicht bewusst. Er kannte keine Menschenseele hier und da Beamte meist hinter Tischen saßen und ganz wichtig irgendwelche Tabulae oder Papyrii vor dem Gesicht hielten war auch hier nicht zu erkennen wer nun vor ihm saß

  • Das Schreiben aus Bingium in der Hand haltend traute Maecenas seinen Augen kaum. Hatte hier jetzt schon jeder etwas zu melden, der freihändig geradeaus laufen konnte, sinnierte Maecenas, als es an seinem Officium klopfte und er durch ein unüberhörbares >Herein!< dem davorstehenden wissen ließ, das er eintreten solle, was jener auch umgehend tat.
    Maecenas legte das Schreiben beiseite und blickte zu dem Atier, der sich als Duplicarius der ALA II vorstellte.
    >Sei mir gegrüßt, da bist du richtig. Ich bin der Comes. Wie kann ich dir weiterhelfen?<

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