Nur noch wenige Tage waren es, bis endlich Imbolc gefeiert werden würde. Ich war den Winter schon langsam überdrüssig geworden und sehnte mich nach jedem einzelnen Sonnenstrahl! Seit einigen Tagen ging es mir auch wieder richtig gut. Es war, als würde ich wieder zu leben anfangen! Brigid meinte es wieder gut mit mir und ich war ihr so dankbar, dass ich beschlossen hatte, ihr ein besonderes Opfer darzubringen. Doch ehrlich gesagt, wusste ich noch gar nicht, was das sein sollte!
Die Vorbereitungen für den gemeinsamen Abend mit Youenn, draussen im Garten, sollten möglichst unauffällig von statten gehen. Ich hatte niemanden um Erlaubnis gefragt, ob es auch gestattet sei, ein für die Römer, fremdes Fest in ihrem Garten zu feiern. Aber schließlich sollte es ja auch keine große Sache werden. Youenn und ich wären anwesend und sonst niemand! Wir würden uns ein kleines Feuerchen machen, an dem wir uns wärmen konnten und an dem wir Brigid ehren würden. Weiter nichts!
Schon seit Tagen juckte es mich in den Fingern, endlich mit den Vorbereitungen zu beginnen! Einige wichtige Dinge mußten schließlich noch organisiert werden. Youenn wollte sich um das Feuer und das dafür benötigte Brennmaterial kümmern. Ich hingegen wollte alles besorgen und organisieren, was für den Abend benötigt wurde. Die Kerzen aufzutreiben waren dabei das geringste Problem. Auch die Milch zu besorgen, erschien mir als sehr unproblematisch. Den Met hatte ich bei meiner letzten Einkaufstour mitgenommen und ihn im Garten versteckt. So würde er auf jeden Fall unentdeckt bleiben und niemand würde sich daran vergreifen.
Mir machte es hingegen eher Sorgen, was mit den Blumen war. Deshalb ging ich im Garten umher und war auf der Suche nach Frühblühern. Ich konnte mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass es so etwas hier nicht geben sollte! Oder etwa doch? Aufmerksam musterte ich jedes Beet und die Wiese. Doch es war nichts zu sehen! Ich wollte schon wieder die Hoffnung aufgeben. Doch dann viel mir ein, vielleicht nochmals etwas genauer auf der Wiese im hinteren Teil des Gartens nachzuschauen.
Wer mag, der darf!