hortus | Vorbereitungen

  • Nur noch wenige Tage waren es, bis endlich Imbolc gefeiert werden würde. Ich war den Winter schon langsam überdrüssig geworden und sehnte mich nach jedem einzelnen Sonnenstrahl! Seit einigen Tagen ging es mir auch wieder richtig gut. Es war, als würde ich wieder zu leben anfangen! Brigid meinte es wieder gut mit mir und ich war ihr so dankbar, dass ich beschlossen hatte, ihr ein besonderes Opfer darzubringen. Doch ehrlich gesagt, wusste ich noch gar nicht, was das sein sollte!


    Die Vorbereitungen für den gemeinsamen Abend mit Youenn, draussen im Garten, sollten möglichst unauffällig von statten gehen. Ich hatte niemanden um Erlaubnis gefragt, ob es auch gestattet sei, ein für die Römer, fremdes Fest in ihrem Garten zu feiern. Aber schließlich sollte es ja auch keine große Sache werden. Youenn und ich wären anwesend und sonst niemand! Wir würden uns ein kleines Feuerchen machen, an dem wir uns wärmen konnten und an dem wir Brigid ehren würden. Weiter nichts!
    Schon seit Tagen juckte es mich in den Fingern, endlich mit den Vorbereitungen zu beginnen! Einige wichtige Dinge mußten schließlich noch organisiert werden. Youenn wollte sich um das Feuer und das dafür benötigte Brennmaterial kümmern. Ich hingegen wollte alles besorgen und organisieren, was für den Abend benötigt wurde. Die Kerzen aufzutreiben waren dabei das geringste Problem. Auch die Milch zu besorgen, erschien mir als sehr unproblematisch. Den Met hatte ich bei meiner letzten Einkaufstour mitgenommen und ihn im Garten versteckt. So würde er auf jeden Fall unentdeckt bleiben und niemand würde sich daran vergreifen.
    Mir machte es hingegen eher Sorgen, was mit den Blumen war. Deshalb ging ich im Garten umher und war auf der Suche nach Frühblühern. Ich konnte mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass es so etwas hier nicht geben sollte! Oder etwa doch? Aufmerksam musterte ich jedes Beet und die Wiese. Doch es war nichts zu sehen! Ich wollte schon wieder die Hoffnung aufgeben. Doch dann viel mir ein, vielleicht nochmals etwas genauer auf der Wiese im hinteren Teil des Gartens nachzuschauen.


    Sim-Off:

    Wer mag, der darf! ;)

  • Wenn es irgendeinen Vorteil mit sich brachte, in einem großen römischen Haushalt dienen zu müssen, so war es nach Meinung Micipsas die Möglichkeit, anderen Bewohnern im Bedarfsfall aus dem Weg gehen zu können. Irgendwo in dem großen Anwesen fand sich schließlich immer ein ruhiger Ort, an dem man für kurze Zeit ausspannen konnte.
    Der Nubier hatte also auch an diesem Tag die Möglichkeit genutzt, sich nach getaner Arbeit vom Trubel zu entfernen und sich in den Garten begeben.
    Zwar war es zu dieser Jahreszeit in Rom nach seinem Geschmack immer moch viel zu kühl - ein Gefühl, das durch seine alles andere als perfekt passende Kleidung wohl noch verstärkt wurde - aber die Enge der Sklavenräume versuchte er wenn möglich zu meiden.
    Während er über die Wiesen schritt, ohne darauf zu achten, welche Pflanzen oder Blumen unter seinem Tritt leiden mussten, bemerkte er Bridhe, die junge cubicularia seines Herren. Sie stapfte, den Blick auf den Boden gerichtet, im Garten umher.
    "Suchst du irgendetwas, Bridhe?"
    Ehrlich gesagt konnte er sich nicht vorstellen, was diese Etwas sein sollte.

  • Der hintere Teil des Gartens wurde immer etwas stiefmütterlicher behandelt, als der Teil, der von der Villa ersichtlich war. Deswegen war ich mir sicher, hier doch eininge Blümchen zu finden. In meine Suche vertieft, achtete ich überhaupt nicht darauf, dass noch jemand in diesem Teil des Gartens anwesend war. Wer sollte auch hier schon sein? Es gab hier nichts besonderes, was einen längeren Aufenthalt rechtfertigen würde. Ab und zu traf man hier bei Tage auf einen Sklaven, der die Pfanzenabfälle auf den Komposthaufen warf, der sich in unmittelbarer Nähe befand.
    Als ich dann plötzlich meinen Namen hörte, blickte ich erschrocken auf. Glücklicherweise war es nur Micipsa, der vor mir stand und mich fragend anschaute.


    Ähm, ich suche Blumen! antwortete ich ihm, als sei es das natürlichste auf der Welt.


    Möchtest du mir suchen helfen? Hier muß es doch irgendwo ein paar Blumen geben! fragte ich Micipsa und lächelte dabei. Vier Augen sahen schließlich mehr, als nur zwei!


    Mir war bewußt, dass ich in letzter Zeit nicht unbedingt nett zu ihm war. Auch er hatte unter meiner schlechen Laune zu leiden gehabt und ich konnte von ihm nicht erwarten, dass er mir freundlich gesonnen war.

  • Blumen? Was wollte sie denn jetzt mit Blumen?
    Trotz einiger Skepsis versuchte er ihr Lächeln zu erwidern.
    "Hoffentlich habe ich sie nicht alle zertreten!" antwortete er, wobei er seinen Schuhsohlen eine genauere Betrachtung gönnte.
    "Aber ich glaube, ich habe dort drüben hinter dem Komposthaufen einige flosculi gesehen."
    Er zeigte in die entsprechende Richtung. "Ob diese mickrigen Blumen jedoch das Richtige sind, bezweifle ich. Wer hat dich denn überhaupt losgeschickt? Und zu welchem Zweck?"
    Micipsa nahm wie selbstverständlich an, dass Bridhe irgendeinen Auftrag zu erledigen hatte. Anscheinend war ihm durch sein langes Sklavenleben ein gewisses Maß an unabhängigem Denken abhanden gekommen. Oder er hatte es nie gehabt.

  • Doch meine Befürchtungen waren unbegründet! Micipsa lächelte mir zu und gab mir sogar noch einen Hinweis, wo ich noch suchen könnte. Aber seine Frage machte mich schon etwas stutzig.


    Oh, da habe ich noch gar nicht nachgeschaut! Danke für den guten Tipp! Möchtest du mich begleiten oder hattest du gerade etwas anderes zu tun?


    Interessiert schaute ich Micipsa an. Ob ich ihm etwas über das geplante Fest anvertrauen konnte? Er war ja immer noch recht neu hier und mir war auch noch nicht ganz klar, wie ich ihn einzuschätzen hatte. Aber wenn ich es mir genau überlegte, war er sicher nicht einer der Sklaven, die sofort zu ihrem Herrn rannten, um einen anderen zu verraten. Wenn ich schon Straton mein Vertrauen geschenkt hatte, der nun wirklich allen Grund dazu hatte, mich zu verraten, konnte ich Micipsa allemal vertrauen!


    Die Blumen suche ich für mich selbst. Ich brauche sie für eine Festlichkeit, die bald anstehen wird. Ich muß nur wissen, wo sie wachsen, damit ich sie pflücken kann, wenn ich sie dann tatsächlich brauche.


    Ob Micipsa auch seine eigenen Götter ehrte und die Feste seines Volkes, so gut es eben ging, feierte. Ich wußte eigentlich fast gar nichts über ihn. Wenn wir bisher miteinander gesprochen hatten, dann ging es um Dinge die die Villa oder die Arbeit betrafen. Doch etwas rein persönliches hatten wir noch nicht miteinander ausgetauscht.

  • "Nein, ich habe gerade nichts zu tun. Es ist nur...zu viele Menschen an einem Ort sind mir auf die Dauer unangenehm. Deswegen ziehe ich mich gelegentlich hierher zurück."
    Vielleicht fühlte er sich doch stärker verbunden mit dem Leben seiner nomadischen Vorfahren, als er sich immer eingestanden hatte. Oder er war einfach nur etwas menschenscheu.
    Er setzte sich in Bewegung, und zwar in die Richtung, in die soeben noch sein Finger gewiesen hatte.
    "Ich nehme nicht an, dass es sich dabei um eine römische, wie sagtest du, Festlichkeit handelt?"
    Immerhin hatte sie einige Zeit zuvor mit erkennbarer Sehnsucht Andeutungen über ihre Heimat gemacht.
    "Wohl eher um eine keltische?"

  • Das konnte ich wirklich sehr gut nachvollziehen! Bereits früher, als ich noch zu Hause war, gab es Tage, an denen ich am liebsten alleine war. Dann flüchtete ich meist an den Strand und lauschte dem Tosen des Meeres. Doch hier gab es kein Meer in unmittelbarer Nähe. Deshalb war auch mein Zufluchtsort der Garten.
    Ich stellte erfreut fest, dass Micipsa mich begleiten wollte. Zusammen bewegten wir uns langsam in die Richtung, wo sich nach Micipsas Ansicht die Blümchen befanden.


    Ja, das stimmt! Es ist ein keltisches Fest. Wir nennen es Imbolc. Wir feiern die Wiederkehr des Lichtes und die Erneuerung allen Lebens. begann ich zu erklären.


    Die Blümchen sind für Brigid. Das ist meine Göttin. erklärte ich lächelnd weiter.


    Bridhe - Brigid! Erkennst du die Ähnlichkeit? Ich wurde nach ihr benannt.


    Die Göttin hatte mich mein ganzes bisheriges Leben begleitet. Ich betete und opferte ihr regelmäßig. Das sollte sich auch hier nicht ändern. Es machte mich nur etwas traurig, wenn ich darüber nachdachte, dass dies das erste Imbolcfest ohne meine Familie sein würde.

  • Ihre fast schon kindliche Begeisterung faszinierte ihn. Er selbst hatte nie eine solch enge Beziehung zu den Göttern besessen und religiöse Feste, Opfer und Riten hatte der dunkelhäutige Mann eher als willkommene Abwechslung angesehen, als Gelegenheit, dem Alltagstrott eines Sklaven zu entkommen.
    Er bezweifelte auch, dass sich diese Götter überhaupt um sein Leben oder das Leben irgendeines anderen Menschen kümmerten. Aber umso interessanter war es dehalb für ihn zu sehen, mit welcher Hingabe Bridhe von ihrer Göttin und und ihrem Imbolc-Fest sprach.
    "Die Winter in deiner Heimat müssen recht lang und hart sein. Zu meinem Glück sind die Römer und nicht die nördlichen Völker die Herren der Welt!" meinte er scherzhaft. Ein Leben im kalten Norden konnte er sich kaum vorstellen. Aber die Geschichten von Sturm, Schnee und Eis genügten, um ihn erschaudern zu lassen.


    Sie erreichten den gesuchten Ort, eine kleine Wiese in einem Teil des Gartens, der mehr vom spärlichen Tageslicht der Jahreszeit abbekam als anderswo. Beim genaueren Anblick der Blumen verzog er aber ein wenig sein Gesicht: "Brigid ist hoffentlich nicht allzu anspruchsvoll, was die Qualität der Blumen angeht.
    Wirst du diese kleine Festlichkeit zu Ihren Ehren in deiner Kammer abhalten."

    Da sie die ganze Angelegenheit wohl kaum mit Aquilius abgesprochen hatte, erschien ihm das naheliegend.

  • Über seine Bemerkung, bezüglich dem Winter in Érinn, musste ich schmunzeln. Das waren die typischen Vorurteile der Südländer gegenüber meiner Heimat! Doch wäre Micipsa jemals dort gewesen, hatte man ihn eines Besseren belehrt!
    Nein, eigentlich nicht! Die Winter sind im Allgemeinen recht milde! Gut, es regnet oft und viel, doch Schnee fällt nicht so oft, und wenn, bleibt er nie lange liegen.
    Wahrscheinlich dachte er wohl, meine Insel wäre wohl die eine Hälfte des Jahres komplett mit Eis bedeckt! Hätte ich ihm doch nur zeigen können, wie es wirklich war! Ich dachte daran, wie es jetzt um diese Jahreszeit zu Hause sein musste. Alles würde langsam aber stetig wieder wachsen und erblühen. Aus diesem Grund feierte man ja auch Imbolc! Wie gerne wäre ich jetzt zu Hause bei meiner Familie gewesen! Die Erinnerungen trübten einwenig meine gute Stimmung. Statt ihrer drängte die Sehnsucht!
    Schweigend lief ich neben Micipsa her. Als wir schließlich den Platz erreichten, an dem er die Blumen vermutet hatte, riss eine weitere Bemerkung mich aus meiner Trübsal.
    Nein! Es müssen keine prachtvollen Blumen sein. Diese hier reichen völlig aus.
    Ich deutete auf einen Busch mit kleinen weiß- blühenden Blümchen, die eine der Ersten waren, die nach dem Winter die Erde durchbrachen. Doch hier gab es tatsächlich noch mehr! Gelbe und violett- blühende Blümchen fanden sich hier ebenfalls. Es war eine wahre Fundgrube!
    Nein, dieses Fest sollte man dort feiern, wo es ein Feuer gibt! Da es in meiner Kammer keine Feuerstelle gibt, muss ich mir ein anderes Plätzchen suchen.
    Ich wusste noch nicht so genau, ob ich Micipsa zu meiner kleinen Feier hinzu bitten könnte. Eigentlich kannte ich ihn ja überhaupt nicht richtig!

  • Ein Feuer wollte sie also entzünden, vermutlich hier irgendwo im Garten. Dass sie darüber so vertraulich mit ihm sprach, verwunderte ihn. Immerhin hätte er ja jemand sein können, der solche Informationen zu seinem Vorteil auszunutzen versuchte. Ob er ihr gegenüber genauso offen Vertrauliches besprechen würde?


    Er merkte aber auch, dass sie ihm nicht alles erzählen wollte, deswegen versicherte er ihr:
    "Ich werde deine Zeremonie sicherlich nicht stören geschweige denn verraten. Solange du nicht ihr Haus abfackelst, wird sich wahrscheinlich sowieso keiner der Flavier darum kümmern, was in ihren Gärten geschieht. Die Feuerstellen des Anwesens wirst du aber wohl kaum als geeigneten Ort in Betracht ziehen."


    Zufrieden, dass Bridhe offensichtlich die richtigen Blumen gefunden hatte, fragte er: "Begleitest du mich zurück ins Haus oder willst du noch hier bleiben?"

  • Seine Bemerkung, über das Abfackeln des flavischen Anwesens, brachte mich zum schmunzeln und ich winkte sofort ab.


    Nein, natürlich nicht! Zu Hause würde ich dieses Fest in unserem Haus feiern. Es besteht aus einem großen Raum in dem es eine große Feuerstelle gibt, an der sich die Familie trifft. Aber hier habe ich keine Familie und ich möchte nicht wirklich in der Küche meiner Göttin huldigen.


    Einen Moment überlegte ich, ob ich ihm doch verraten sollte, wo ich mein Fest feiern wollte. Warum eigentlich nicht! Etwas sagte mir, ich könnte ihm ruhig vertrauen.


    Ich werde hier draussen im Garten feiern. Hier im hinteren Teil. Wenn du möchtest, dann, ähm...


    Ich zögerte einen Moment. Was würde Youenn davon halten, wenn ich Micipsa hinzu bat? Doch dann besann ich mich. Youenn war nicht Severus!


    Also, wenn du möchtest, kannst du übermorgen nach Einbruch der Dunkelheit gerne vorbei schauen!


    Freundlich lächelte ich ihm zu. Ich hatte es ernst gemeint, auch wenn er wahrscheinlich gar nichts damit anfangen konnte. Es sollte nur eine Geste des guten Willens sein!
    Als er mich fragte, ob ich ihn zurück ins Haus begleiten wollte, nickte ich. Das was ich suchte, hatte ich gefunden.


    Wenn du möchtest, kannst du mir vielleicht noch bei einigen Vorbereitungen helfen.


    Mir war zwar nicht bekannt, wie sehr Micipsa handwerklich begabt war, doch dass, was noch vorzubereiten war, wäre recht einfach zu bewerkstelligen.

  • Auf ihr Angebot, während des Imbolc hinzuzustoßen, reagierte Micipsa durchaus überrascht.
    "Ich weiß nicht so recht. Wird es deine Göttin nicht erzürnen, wenn Fremde bei ihrem Fest anwesend sind?" Nur weil er selbst sich nicht allzu viel aus Religionen und Göttern machte, bedeutete das ja noch lange nicht, dass man unbedingt deren Missfallen erregen sollte.
    Doch dass Bridhe ihm offensichtlich ein gewisses Maß an Vertrauen entgegenbrachte, wusste er zu schätzen.
    "Wenn mein begrenztes handwerkliches Geschick es zulässt, helfe ich dir natürlich gerne, ja."

  • Es ist schon schlimm, dass ich Imbolc in der Fremde feiern muss. Doch noch schlimmer wäre es, das Fest alleine zu feiern! Youenn wird auch dabei sein! Also, mach dir keine Gedanken! antwortete ich auf sein Zögern hin.
    Brigid würde es bestimmt nicht erzürnen, wenn an ihrem Feuer auch Andersgläubige Platz nehmen würden. Trotz allem würde es doch ein nettes keines Fest bleiben, so wie es sein sollte!
    Je mehr wir uns dem Haus näherten, desto mehr begann ich darüber nachzudenken, wo wir uns hinbegeben könnten, um die letzten Vorbereitungen zu treffen. Könnte ich Micipsa in meine Kammer bitten? Dort könnten wir zumindest ungestört arbeiten und es wäre auf jeden Fall wärmer und annehmlicher als in einem Schuppen oder im Sklaventrakt.


    Macht es dir etwas aus, wenn wir in meine Kammer gehen?


    Ich hoffte nur, er würde diese Frage nicht falsch deuten.Denn das lag nicht in meiner Absicht!

  • "Youenn?" versuchte er den Namen zu wiederholen, was ihm etwas misslang. "Jemand aus dem flavischen Haushalt?"
    Er bildete sich nicht ein, alle Bewohner dieses Hauses zu kennen und ihnen die richtigen Namen zuordnen zu können, aber er war sich sicher, den Namen Youenn hier noch nicht gehört zu haben.


    In meine Kammer gehen? horchte er auf, als sie sich dem Gebäude näherten. Er musterte seine Begleiterin kurz von der Seite, sie schien etwas verunsichert ob ihrer Frage. Er lachte kurz auf:
    "Nein, falls es dir nichts ausmacht, wenn weitere Gerüchte über dich durch die Gänge schwirren?"
    Es sollte freundlich klingen, auch wenn Micipsa nicht sicher war, den richtigen Ton getroffen zu haben.

  • Ich hatte ganz vergessen, dass der Name Youenn ihm nichts sagen konnte, da Youenn hier im Hause ja Pallas gerufen wurde. Wahrscheinlich würde ihm dieser Name etwas sagen.


    Oh, natürlich! Youenn wird eigentlich Pallas gerufen. Man hat ihn umbenannt! Seine Mutter nannte ihn Pallas und ich tue es auch, weil dieser Name etwas vertrauter für mich klingt.


    Es war für mich ein Graus, daran denken zu müssen, wenn man mir meinen Namen genommen hätte. Mein Name war das letzte Stück, was mich mit meiner Heimat verband und ich war stolz darauf. Hätte man mir ihn genommen, ich hätte mich sicher dagegen gewehrt!


    Endlich erreichten wir das Haus. Auf meine Frage hin, ob er mit in meine Kammer kommen wollte, hatte er nur kurz aufgelacht. Es läge an mir, ob mitkäme oder nicht. Doch mich interessierte das dumme Gerede nicht! Man hatte sich über mich in der Vergangenheit bereits schon kräftig das Maul verrissen.


    Wenn es für dich kein Problem ist, dann sollte es für mich auch keines sein! Also, dann komm!

    Ich lächelte kurz und ging dann voraus auf direktem Weg zu meiner Kammer.

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