cubiculum | Flavia Celerina

  • Die Hitze in Chimerions Körper wurde immer stärker, gerade überlegte er sich, ob er seine Herrin weiter streicheln sollte, als diese an seiner Tunika zerrte. Scheinbar wollte sie schon wie vorher im Atrium sehen, wie gut er gebaut war.
    Chimerion richtete sich auf und war sich der Hände, die ihn umschlangen bewusst. Lächelnd setzte er sich auf und zog seine Tunika über seinen Kopf, gleich darauf folgte noch der Lendenschurz und so saß er da, wie die Erdenmutter ihn erschaffen hatte.


    Doch das schönste kam ja erst noch, als es scheinbar auch Celerina in ihren Kleidern nicht mehr gefiel. Er fasste sie an den Händen und zog sie hoch. Flüchtig hauchte er einen Kuss in ihre Ohrmuschel und schon landete ihre leichte Tunika neben ihrem Bett. Der Anblick verschlug ihm fast die Sprache, die Haut war weiß wie Milch und schien zu glühen, als er Celerina leidenschaftlich küsste....


    Sim-Off:

    Alles weitere aus Gründen des Jugendschutzes der Phantasie des Lesers überlassen. lol

  • Er zögerte nicht und entblößte sich. Wieder kam der muskulöse Körper zum Vorschein, den ich bereits im Atrium bewundert hatte, nur diesmal konnte ich auch noch etwas mehr bewundern, was mir durchaus gefiel.
    Er befreite schließlich auch mich von meinen Kleidern und begann nun meinen Leib mit Küssen zu übersähen. Allmählich schob er seinen Körper über meinen bis wir eins waren und in glühender Leidenschaft vergingen.


    Ich ließ mich keineswegs dabei stören, als urplötzlich die Tür aufging und eine erstaunte Ylva eintrat. "Es hat ein bißchen länger ge..oh!" Sie errötete bei dem Anblick, stellte die Schale mit Obst an ihren Platz und vermied jeden Blickkontakt mit ihrer Herrin und dem Thraker, bis sie schließlich wieder ihren üblichen Platz eingenommen hatte.


    Äußerst erhitzt ließ ich mich in meine Kissen zurück fallen. Ich mußte schon sagen, mein neuer Sklave verfügte über sehr viele Talente. Er war ein wahrer Glücksgriff! Meine Blicke ruhten noch auf dem nackten Körper.
    "Reiche mir meinen Becher. Ich habe Durst!"

  • Atemlos und schweißnass kam Chimerion wieder zu sich, als ihre beiden Körper sich trennten und auch der Atem wieder einen unterschiedlichen Rhytmus annahm. Diese Frau hatte ihm mehrfach alles abverlangt und er fühlte sich so lebendig wie seit Jahren nicht mehr. Offenbar hatte er alles zur Zufriedenheit seiner Herrin getan, sie schien gelöst und glücklich.


    Die Sklavin hatte wohl zwischendurch Obst gebracht, aber mitbekommen hatte Chimerion nichts. Der Befehl seiner Herrin riss ihn wieder in die Wirklichkeit zurück. Ein wenig verlegen schlug er die Augen nieder. Nun war der Zeitpunkt also da, wo alles wieder in geordneten Bahnen lief und er vielleicht, wenn Celerina wieder Verlangen hatte, nach ihm rief.


    Er setzte sich auf, griff nach dem Becher und reichte ihn ihr. Dabei glitt sein Blick wieder über ihren wundervollen Körper und wieder regte sich sein Appettit.
    "Hier, dein Becher"

  • Meine Finger zupften eine Traube von ihrem Stängel ab. Die süße Frucht verschwand augenblicklich in meinem Mund und bald schon folgte auch eine Nächste.
    Chimerion reichte mir meinem Becher und ich stillte sofort meinen Durst. Konnte es sein, daß er noch nicht genug hatte? Eines war sicher, fliehen würde er so schnell nicht! Nun, falls er noch so etwas, wie Verlangen hatte, so mußte er es sich bei einer der unzähligen Sklavinnen der Villa Flavia suchen. Ich für meinen Teil drückte ihm den halbleeren Becher in die Hand und erhob mich. Meine Ylva kam mir schon entgegen und verhüllte meinen Körper in einen seidenen Morgenmantel. Ich fühlte mich nun schmutzig. Jede Pore meines Körpers verlangte nun nach einem Bad.
    "Du solltest dich wieder anziehen! Ich erwarte dich dann im balneum!" Ylva sah mich entrüstet an. Bisher war es ihre Aufgabe gewesen, mich zu waschen. Dieses Privileg nun urplötzlich an den Neuen abgeben zu müssen, bescherte mir einen gekränkten Blick.


    Nun hatte ich wieder vollkommen die Oberhand gewonnen. Er war wieder zu dem geworden, was er seit heute war, zu meinem Sklaven.


    Ich verließ mein cubiculum und Ylva folgte mir.

  • Noch etwas verdattert betrachtete Chimerion den halb vollen Becher in seiner Hand. Hier saß er nun, nackt und erhitzt und die leidenschaftlich Frau, mit der er gerade das Lager geteilt hatte und die alles mit sich hatte machen lassen, war einfach aufgestanden und hatte ihn zurückgelassen.
    Einen Moment lang hielt Chimerion alles für einen Traum, wären da nicht noch die Spuren ihrer Leidenschaft gewesen. Kopfschüttelnd leerte er den Becher und begann, sich anzukleiden. Erst nach einer kurzen Suche und einem Fluch fand er eine seiner Sandalen unter dem Bett. Wie war die bloß dahin gekommen?


    Schließlich war er angezogen und machte sich auf den Weg ins Balneum, um seiner Herrin zu dienen...

  • Neben den Wonnen des Lebens beanspruchte gelegentlich auch das Geschäftliche etwas Raum in meinem Tagesablauf. Am Morgen hatte mich ein Schreiben des Verwalters meiner kürzlich neuerworbenen Pferdezucht erreicht. Wie üblich, sandte er mir seinen Monatsbericht und teilte mir darin alles Wissenswerte mit, was sich in den letzten Wochen ereignet hatte. Unter anderem machte er mich auf den Einstandspreis für das Getreide aufmerksam, den er für zu hoch erachtete. Er empfahl mir, mit dem Getreidehersteller einen neuen Preis auszuhandeln.
    Ich legte den Brief beiseite und sah recht ratlos drein. Um solche Dinge hatte ich mich nie gekümmert. Ich war gut im Feilschen, wenn es darum ging, ein Schnäppchen bei Diorix oder Gucchius zu machen. Aber Getreide? Nein, das war definitiv nicht mein Metier! Aber wessen Metier war das? Sollte ich meinen vilicus schicken? Er hatte bereits in Lutetia ein gutes Händchen bewiesen, als er die Villa meines verstorbenen Mannes an den Mann gebracht hatte. Wer Häuser verkaufen konnte, der konnte auch einen guten Preis bei Getreide aushandeln! Das hoffte ich wenigstens.
    "Ylva! Hol mir Olorian herbei! Aber schnell!" Meine Sklavin, die stets in meiner Umgebung weilte, eilte sofort hinaus, um meinen vilicus zu holen.

  • Im geschäftigen Treiben des Alltages war manchmal viel zu wenig Zeit sich für einen kleinen Moment zurück zu ziehen und Andacht zu halten. Heute was es ein wenig anders und so nahm Olorian sich die nötige Zeit für ein paar Minuten mit seinem Gott. Er kniete vor einem kleinen Tisch in seinem Zimmer und sprach die üblichen Gebete, Im Hause seiner Herrin sollte man nicht zu laut über seinen Glauben sprechen, aber es war auch solange kein Problem bis man das Haus der Flavier nicht im schlechten Licht darstehen lies.


    Als er ans Ende angekommen war, klopfte es an der Tür und Ylva, seine langjährige Vertraute noch aus gemeinsamen Tagen in Lutezia, stand in der Tür!



    Ylva, was kann ich für dich tun?

  • "Die Herrin will dich sprechen, jetzt gleich," antwortete Ylva und bedeutete Olorian, ihr zu folgen. Sie führte ihn zu den Gemächern ihrer Herrin.



    Ich hatte inzwischen auf einem Stuhl, der zu einer Sitzgruppe gehörte, Platz genommen und bereits ein Begleitungsschreiben für Olorian erstellt. Ich mußte gar nicht lange warten, bis Ylva und er eintraten.
    "Ah, Olorian! Ich habe einen Auftrag für dich. Ich möchte, daß du zu Decimus Meridius gehst und mit ihm einen neuen, besseren Preis für sein Getreide aushandelst. Wie du vielleicht weißt, habe ich vor geraumer Zeit eine Pferdezucht gekauft. Diophanes, mein Verwalter dort, berichtete mir, das Getreide des Decimus sei das Beste. Ich möchte, daß du mit ihm verhandelst und das Beste für mich herausschlagen kannst. Ach ja, und sag ichm, ich möchte ungern bei den Tiberern kaufen.! Zu deiner Unterstützung habe ich bereits diesen Brief hier verfasst, den du Meridius übergibst." Im Grunde hatte ich nichts gegen die Tiberer, außer dass ihr Getrteide teurer war, als das des Decimers.

    Ad
    Maximus Decimus Meridius
    Villa Decima Mercator
    Roma



    Salve Decimus Meridius


    wie mein Verwalter mir berichtete, sei dein Getreide das Beste für meine Pferde. Da es meinen Tieren an nichts mageln soll, entsende ich Dir heute meinen Delegierten zu dir. Ich beabsichtige in Zukunft ausschließlich dein Getreide in größeren Mengen einzukaufen. Ich wäre sehr erfreut darüber, wenn man sich auf einen guten Preis, der für beide Seiten akzeptabel ist, einigen könnte.


    Mögen die Götter dir stets gewogen sein.


    Flavia Celerina



    Ich hielt ihm die Schriftrolle entgegen und sah ihn fragend an. "Bekommst du das hin? Oder gibt es noch Fragen?"

  • Meine Verwunderung über diese Frage war nicht zu übersehen. "Ja, ich möchte, daß du dich sofort auf den Weg machst. Und das Ziel der Verhandlungen, fragst du? Nun, ich möchte, daß du mit Meridius oder mit einem seiner Männer einen besseren Preis für sein Getreide aushandelst!" Ich reichte ihm einige Papiere, die mir mein Verwalter mitgeschickt hatte, auf dem die Ausgaben der letzten Monate für Getreide notiert waren. "Einen besseren Preis, als diesen hier!" Nun sollte alles klar sein, hoffte ich zumindest.

  • Das werden schwierige Verhandlungen denn Meridius ist als harter verhandlungspartner in ganz Rom bekannt, aber wenn wir zwei, drei Karten ausspielen könnte ich mir ein zufriedenstellendes Ergebnis vorstellen! Nur noch eins! Ich bin zu kurz in Rom als mich gänzlich auszukennen. Das Anwesen finde ich wo?

  • Ich trat ans Fenster und blickte auf den herrliche Garten hinaus. Meine Gandanken schweiften ab. Die Rosen waren es wieder, an die ich denken mußte. Doch die Frage Olorians holte mich alsbald wieder zurück.
    "Aus diesem Grund schicke ich dich!"
    Ich konnte Verständnis für ihn aufbringen, als er meinte, er kenne sich in der Stadt noch nicht aus. In der Villa Flavia gab es genug, die das konnten. "Nimm dir einen Sklaven mit, der dir den Weg weist. Nach deiner Rückkehr möchte ich dich umgehend wieder sehen und möchte hören, was du mir zu berichten hast! Geh jetzt!"

  • Olorian grüßte seine Herrin mit dem nötigen Respekt und ging schnell zurück in seine Kammer, um die nötogsten Dinge einzupacken.Nicht ohne einen kleinen Moment zu verharren um zu Gott zu beten, das er auch bei diesem Vorhaben bei ihm sein würde.


    Eine Skavin sollte er mitnehmen! Eine schöne Gelegenheit die Sklaven in diesem Haus näher kennen zu lernen!

  • Nur einige wenige Öllampen belleuchteten das cubiculum. Nach der cena hatte ich mich dorthin zurückgezogen. Die prachtvolle Tunika, die ich getragen hatte, tauschte ich gegen eine wesentlich Bequemere, aus einem feinen, leicht transparenten Stoff. Nun hatte ich es mir auf dem Bett bequem gemacht und vertrieb mir einmal mehr die Zeit mit Ovids Metamorphosen. Ylva hatte ich längst in ihre Unterkunft geschickt. Bevor sie ging hatte sie mir noch Auskunft über Chimerions Vorbereitungen für den heutigen Abend gegeben. Sie hatte dem Sklaven ein Bad der besonderen Art bereitet. Dafür hatte sie ein besonderes Badeöl benutzt, welches ihm einenen besonders markanten Duft verleihen sollte. Desweiteren hatte sie ihm auf mein Geheiß eine besondere Kleidung zukommen lassen. Eine bunte Tunika im parthischen Stil, die ich vor einigen Monaten in einer Boutique in der Stadt gekauft hatte. Wenn ich schon keinen eigenen Parther hatte, dann sollte er wenigstens so aussehen, wenn er mich beehrte.
    Während ich also in Ovid´s Metamorphosen Kurzweil suchte und auch fand, harrte ich insgeheim schon auf den Sandel-Moschus- gefärbten Duft in der parthischen Tunika.

  • Chimerion fühlte sich nicht richtig wohl in seiner Haut, als er dem Badewasser entstiegen war. Ylva hatte ihn geschrubbt und gestriegelt, ein wenig fester als nötig und er fühlte sich, als hätte sie mit Schmutz und Schweiß auch einen Teil seiner Haut abgeschabt. Besonders seine Haarpracht hatte ihre volle Aufmerksamkeit erfordert, mehrmals hatte sie ihn unter Wasser gedrückt und die wilde Mähne immer wieder gewaschen, bis alles an ihm nach Duftseife roch.
    Ein wenig hilflos hatte er es über sich ergehen lassen, dass sie ihn mit Ölen einrieb, die ihm anfangs fast den Atem verschlugen. Er roch wie eine dieser Dirnen, die er in der Subura zu hunderten gesehen und gerochen hatte, nur war er wirklich sauber und roch untergründig nicht auch noch nach Schweiß. Doch das dicke Ende war eine bunte Tunika, scheinbar nach Art der Ostlinge geschnitten, die er anziehen musste. Auf einen polierten Spiegel verzichtete Ylva gnädigerweise und schließlich durfte er sich auf den Weg in Celernias Cubiculum machen. Es gelang Chimerion sogar, noch schnell einen Happen zu essen. So hoffte er sich auf den kommenden Abend gerüstet, er würde beim Geschichten erzählen zumindest keinen Hunger haben.


    Er betrat das Cubiculum seiner Herrin und schloss die Türe ein wenig lauter als nötig, damit sie von ihren Pypyri aufschaute. Das Licht war gedämpft, aber er sah auf den ersten Blick, dass sich seine Herrin wieder einmal freizügig angezogen hatte, im Schein der Lampen wirkte ihre Kleidung nahezu wie ein Nebelhauch. Er ging auf sie zu und stellte sich in gebührendem Abstand vor seine Herrin.
    "Hier bin ich, Herrin," murmelte er mit leicht belegter Stimme.

  • Rastend am thrakischen Strand lag Atreus' Sohn mit der Flotte,
    Harrend auf ruhige See und besser befreundete Winde.
    Hier steigt plötzlich hervor, so groß, wie er lebend gewesen,
    Aus weit berstendem Grund in drohender Haltung Achilleus,
    Und in dem Antlitz trug er dieselbige Miene wie damals,
    Als er im Grimm angriff mit vermessenem Schwert Agamemnon.


    Ich hatte mich bereits zum dreizehnten Buch von Ovid´s Metamorphosen durchgerungen und las es immer noch mit voller Spannung. Dabei hatte ich fast schon die Zeit vergessen. Doch meine Augen mahnten mich, einzuhalten, ob der schummrigen Lichtverhältnisse, die in meinem cubiculum herrschten. Noch ehe ich die Schriftrolle zur Seite legen konnte, drang ein Knarren an mein Ohr. Verwundert darüber sah ich auf und erkannte meinen buntgekleideten parthischen Thraker, der von einem Hauch aus einer Sandel- Moschus Wolke begleitet wurde. Der unverkennbare Duft hatte, noch ehe der Sklave zu mir getreten war, meine Nase erreicht. Wohlwollend betrachtete ich ihn, nachdem ich Ovid entgültig für diesen Abend zur Seite legte. Äußert originell, mein Geschmack hatte mich erneut nicht im Stich gelassen! Allerdings stand ich wohl mit dieser Meinung alleine! Sah ich da etwa Unzufriedenheit in Chimerions Gesicht? Ach, Männer! Wie sie sich doch glichen! Ob es sich nun um einen Sklaven, einen Plebejer oder gar einen Patrizier handelte, Männer hatten einfach keinen Sinn für das Schöne und noch weniger für die Mode im Allgemeinen!
    "Tritt näher, Chimerion!"
    Meiner geliebten Saba war Chimerions Erscheinen auch nicht entgangen. Als er sich näherte, begrüßte sie ihn prompt mit einem Fauchen. Das war ihr nicht zu verdenken, wenn man sich verdeutlichte, was die arme Katze an diesem Tag alles hatte erdulden müssen.

  • Chimerion erhaschte einen Blick auf die Schriftrolle, die über und über mit lateinischen Zeichen gefüllt war. Scheinbar hatte seine Herrin eine Vorliebe für Geschichte und Geschichten.
    Er trat, der Aufforderung folgend, noch näher, bis er dicht an ihrem Bett stand, auf dem sie es sich gemütlich gemacht hatte.


    Ein Fauchen ließ ihn von dem atemberaubenden Anblick seiner Herrin wegschauen, in zwei glimmende Augen, die sich verengten und ihn unverwandt anstarrten. Er ging in die Knie und lockte die Katze mit vorgestreckter Hand. Ob sie sich wohl noch an ihn erinnerte? Er jedenfalls tat es, betrachtete kurz die Kratzer an seiner Hand.
    Dann blickte er wieder seine Herrin an, als das Tier nicht reagierte.
    "Sie ist ziemlich scheu, wie mir scheint...", meinte er dann bedauernd.

  • Saba, die zu meinen Füßen lag, nahm das Erscheinen Chimerions als Bedrohung wahr. Ihr Fauchen sollte nur eine Warnung ein. Je näher er kam, desto heftiger fauchte sie. Als er ihr seine Hand entgegenstreckte, um sie zu locken, reagierte sie nicht. Nur ein leises, warnendes Knurren konnte man vernehmen. Offenbar bedauerte es Chimerion, Saba nicht für sich gewonnen zu haben.
    Ich streckte meine Hände nach Saba und nahm sie zu mir. Sanft strich ich ihr über ihr Fell, um sie wieder zu beruhigen. "Sie ist ganz und gar nicht scheu, Chimerion! Sie ist eine Katze und kein Hund!"Mit meinem Kinn bedeutete ich ihm, sich neben mich zu setzen. "Siehst du nicht, welch ein schönes, erhabenes Tier sie ist? Sie ist eine Göttin und als solche muß man sie auch behandeln, sonst bekommt man ihren Zorn zu spüren." Meine Blicke fielen auf Chimerions verkratzte Arme. Offenbar hatte er schon den Zorn Bastets zu spüren bekommen! "Du mußt sie mit Respekt und Achtung behandeln. Wenn du ihre Gunst erringen willst, so mußt du bereit sein, zu geben." Mittlerweile hatte sie zu schnurren begonnen. Ob sie das tat, weil sie sich wohlfühlte oder nur, um sich zu beruhigen, konnte ich nicht beurteilen. "Möchtest du sie einmal streicheln?"

  • Während er sich setzte, beobachtete er, wie Celerinas Hand über das Fell strich, das nun nicht mehr wild abstand wie am Nachmittag sondern glänzte und irgendwie weich aussah. Doch an ihren Pfoten saßen Krallen und auf die hatte er heute keine Lust mehr. Doch zumindest gab die Katze ein Schnurren von sich, was nicht bedrohlich klang.


    "Ich wollte ihr sogar aus diesem Baum helfen, ihr also das Leben retten.... Aber vielleicht hat sie das nicht verstanden, " meinte er nur. Heute war also der Tag, sich mit der Katze auseinander zu setzen. Er biss die Zähne zusammen und streckte die Hand nach der Katze aus. Der kleine Kopf fuhr herum und die beiden glühenden Augen beobachteten jede Bewegung seiner Hand, als sich diese auf ihren Rücken legte und sanft zu streicheln begann.
    Chimerion musste sich eingestehen, dass sie noch viel weicher war, als sie aussah. Ein Grollen kam aus ihr heraus, aber es schien kein böses Grollen zu sein.
    Gedankenverloren kraulte er mit Celerina das Fell der Katze. Wie konnte ein solches Tier nur zu einer fauchenden Bestie werden?

  • Saba´s Schnurren hatte etwas Wohltuendes und Harmonisches.
    Ich lächelte, als Chimerion beteuerte, er habe der Katze doch nur helfen wollen und sie sogar vor dem sicheren Tode bewahrt. Natürlich war das reichlich dramatisch, doch erkannte ich einmal mehr den guten Willen des Sklaven. "Chimerion, wenn ich das nicht wüsste, säßest du nicht hier! Ich weiß es zu schätzen, was du für meine Katze getan hast."
    Man konnte ihm ansehen, welche Überwindung es ihn gekostet haben mochte, die Katze zu streicheln. Saba störte es nun nicht mehr, daß er es war, der ihr die Streicheleinheiten zukommen ließ. Allerdings hatte sie nach einer Weile genug und sprang von meinem Bett. "Sieh nur, wie schön sie ist! Du mußt lernen, sie als solches zu sehen, was sie ist. Sie ist keine Bestie oder etwa ein Vieh. Sie ist die Göttliche, die Schöne. So solltest du sie auch ansprechen."
    Ich musterte den Sklaven, der in seiner bunten parthischen Tunika mir gegenübersaß. Ylva hatte ganze Arbeit an ihm geleistet. Er sah wild und verwegen aus. Aber war das auch ausreichend um mich zu beschützen?
    "Chimerion, wie sieht es eigentlich mit deiner Kondition aus? Könntest du mich im Falle eines Angriffes tatsächlich beschützen? Ohne Zweifel, dein Aussehen wirkt auf Fremde sicherlich respekteinflößend, aber könntest du mich auch tatsächlich verteidigen? Welche Möglichkeiten hast du, um deinen Körper in Form zu halten?" Ein guter Leibwächter mußte nicht nur von seinem Äußerlichen Eindruck schinden. Er mußte auch über besondere Fähigkeiten verfügen, die es ihm erlaubten, seine Herrin tatkräftig zu beschützen.

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