Am Nachmittag, also wenn ihr wollt, könnt ihr euer Zeug ruhig fertigsimmen
Nachdem den ganzen Morgen gearbeitet worden war, war am Nachmittag alles bereit, um die Verbrennung der Legionäre durchzuführen. Die siebzehn Toten waren vom Blut gereinigt, in halbwegs ganze Tuniken gehüllt (befreundete Soldaten hatten mit den toten getauscht) und ihr Haar gekämmt worden. Mit einer Toga konnte niemand aufwarten, deshalb wurden sie in ihre Soldatenmäntel gehüllt. Man hatte Tragen gebaut, auf denen die siebzehn Gefallenen nun auf dem Dorfplatz aufgebahrt wurden.
Centurio Petronius selbst hatte seine Rüstung abelegt und sich ebenfalls in seinen Mantel gehüllt. Er hatte beschlossen, selbst eine kurze Laudatio Funebris für alle zu halten und dann die Verbrennung rasch vonstatten gehen zu lassen. Damit dies auch wirklich rasch ging, hatte man sämtliche Ölvorräte von Wigands Dorf und den Banditen dazu verwendet, das Holz ordentlich brennbar zu machen. Wigand hatte dies voller Zorn hinnehmen müssen - Crispus hatte ihn auch nicht um seine Meinung gefragt.
Nun war es so weit. Eigentlich wurden Bestattungen ja traditionell am Abend vollzogen, doch diesmal war es nicht möglich - sie wollten möglichst bald abreisen! So ging Crispus von einem Toten zum nächsten und gab jedem eine Münze unter die Zunge. Er wurde von Trauer ergriffen, als er in die jungen, toten Gesichter blickte, die mit geschlossenen Augen auf ihren Bahren lagen. Warum musste es immer diejenigen erwischen, die ihr Leben noch vor sich hatten?