Es war noch dunkel gewesen, als ich heute morgen aufgebrochen war. Nun leckten die Finger Helios über die Hügel zu meiner Linken und das Morgenlicht lies das Meer zu meiner Rechten funkeln.
Im Dunst sah ich die Umrisse der Insel Salamis und erahnte mein Ziel. Es war sicherlich noch einen halben Tag entfernt. Aber die Zeit war nicht wichtig für mich.
Nicht mehr.
Ich schritt fast wie in einem Traum. Oder wie eben aus einem Traum erwacht.
Seltsam. Ich erinnerte mich kaum noch an die letzten Jahre. Und die Zeit vorher war fast so als würde ich das Leben eines anderen betrachten.
Ich war Krank gewesen. Schwer Krank. Ich hatte Angst vor den mitleidigen Blicken gehabt. Angst das die anderen meinen Verfall sahen. Hatte mich wie ein weidwundes Tier in die Einsamkeit zurückgezogen.
Und war nicht gestorben.
Warum?
Ich wusste es nicht. Ich erinnerte mich kaum.
Bäume, Berge, Menschen .. ich konnte sie nicht einsortieren.
Die letzte Person an die ich wirklich erinnerte, war Deandra. Seltsam, es war fast so als würden mir die Erinnerungen eines anderen Lebens eingepflanzt
worden sein. Alles erschien so unwirklich.
Alles was nach diesem Tag in Epidaurus geschehen war, war wie in einen dichten Neben gehüllt. Ein Nebel, dessen letzte Schleier noch immer um mein Haupt wirbelten.
Die Sonne war weiter gewandert. Nun erstrahlte die Küste in morgendlichem Glanz. Ich konnte die Polis Athen auf den Hügeln erkennen. Und unterhalb dieser, an der Küste, ihren Hafen Piräus.