Immer wieder knallten die Steine in einem ohrenbetäubenden Lärm auf die Scuta der Probati. Es schien eine halbe Ewigkeit zu dauern, bis es aufhörte. Ich hielt den Schild noch oben, wie alle Probati. Denn man konnte nach dieser Überraschung nicht wissen, was der Centurio noch so alles in der Hinterhand hätte. Doch schließlich kam die Entwarnung der Probati aus der ersten Reihe, konnten sie doch im Gegensatz zu den anderen sehen, was vor der Formation passierte. Langsam setzte sich diese Erkenntnis durch die restlichen Reihen fort und man konnte ein Aufstöhnen der Erleichterung gedämpft aus der Testudo hören. Endlich gab der Centurio den Befehl, die Testudo aufzulösen. Mit einem Seufzen ließ ich mein Scutum sinken. Erst jetzt merkte ich, wie sich meine Muskeln durch die Anstrengung leicht verkrampft hatten. Aber es schien vielen Probati so wie mir zu gehen, sah ich doch etliche ihre Schultern oder ihre Arme massieren.
Die Probati traten etwas langsam wieder an und wartete auf die nächsten Befehle. Ich war erstaunt darüber, wie effektiv die Testudo gegen die Steine standgehalten hatte, obwohl sie einen relativ simplen Aufbau hatte. Ein raunendes Grinsen ging durch die Linie der Probati, als sie den Befehl des Centurio hörten. Mit später, aber um so süßerer Genugtuung sahen sie zu, wie die Legionarii die Steine wieder einsammeln mussten, mit denen sie sie beworfen hatten. Während die Probati ihnen zusahen, warteten sie auf die nächsten Befehle vom Optio.