Antiochia - Die Rückkehr der Legionen

  • Zitat

    Original von Appius Terentius Cyprianus
    Nachdem er nun mit den Flottenverantwortlichen geredet hatte ging er zum Zelt des Legaten um Bericht zu erstatten.


    Dort wurde er auch prompt herein gelassen und stand wenig später vor dem Tisch des Legaten, welcher gerade einige Berichte überflog.

  • Appius Trat vor und salutierte:"Salve Legat! Ich habe mit den Vertretern der Flotte gesprochen. Übermorgen früh können wir dann mit dem Einschiffen der I. Legion beginnen. Schweres Gerät und der Tross kommen dann nach. Wir benutzen dann anscheinend die "Expressschiffe" um zum Kaiser zu kommen."


    Sim-Off:

    den EInschiffungspost in Seula irgendwas überlasse ich dann Legat bzw. PC :)

  • Zitat

    Original von Tiberius Artorius Imperiosus
    Nun stand Avitus vor ihnen und teilten ihnen mit, dass alle Soldaten der Legio Prima ausgang hatten, nur eben die Neunte nicht. 'Na Toll !', dachte sich Tiberius, doch Befehl war eben Befehl und darum auch nichts machen.


    " Zu Befehl Praefectus. "
    stimmte der Artorier mit den anderen Centurionen ein und ging zu seiner Einheit zurück. Würde sie halt Patrouille laufen.


    Auch Priscus war nicht sonderlich erfreut, dass er mit seinen Leuten durch die Stadt patrouillieren sollte. Bei der ersten Kohorte war er andere Aufgaben gewohnt gewesen, aber Befehl war Befehl und die unerfahrenen Männer konnten ein bisschen Erfahrung in dieser Sache sicher gebrauchen. Mit einer Wachstafel in der Hand teilte er Gruppen ein und versuchte ihnen grob, Aufgabenbereiche zuzuweisen. Bei einer Stadt, in der man sich selber nicht auskannte, war das alles andere als einfach.


    "Informiert euch gegenseitig, wenn euch irgendetwas nützliches, kritisches, störendes oder hilfreiches auffällt. Versteckte Plätze, verschlossene Durchgänge, Tunnel, Treppen auf die Stadtmauer, einfach alles. Ändert eure Wege dementsprechend ab. Eine Gruppe bleibt mit mir zentral in der Stadt und versucht das ein wenig zu koordinieren."

  • Sim-Off:

    Ich starte dann schon mal die Einschiffung; man sehe mir bitte nach, dass ich mich zum Nauarchus sozusagen durchdrängele


    Der Tag der Abreise war gekommen und es war Zeit, die schnellen, aber nicht allzu bequemen, Schiffe zu besteigen und Syria zu verlassen. Es war früh am Morgen, die Legion war bereits auf den Beinen und die Zeltreihen wurden abgebaut, sie würde in Kürze ihr Lager abgebrochen haben und am Hafen aufmarschieren. Avitus ließ sich abmelden, damit sein Aufenthaltsort dem Stab nicht unbekannt war, und begab sich zum Hafen um den zuständigen NAUARCHUS zu treffen. Er ließ sich zum Flottenoffizier bringen.
    "Salve, nauarchus"
    grüßte er diesen.
    "Ich bin Artorius Avitus, prafectus castrorum der legio Prima. Ich nehme an, es ist alles bereit? Die legio wird in aller Kürze hier sein"
    sagte er.

  • Den Übergang von Parthia nach Syria hatte Marcus benommen und meist sogar bewußtlos erlebt. Zahllose Schlachten – gut, eine große Schlacht, einen Hinterhalt und einige Scharmützel – hatte er nun erlebt, hatte sicherlich auch schon schlimme Bleßuren und Verletzungen erlitten, die ihn für Tage mitgenommen hatten, aber so schlimm verletzt wie durch die Ereignisse in einem namenlosen Dorf irgendwo in der parthischen Einöde war Marcus noch nie gewesen. Seit jenem Vorfall im Dorf war Marcus in diesen seltsamen Zustand zwischen Leben und der dunklen, schwarzen Welt, die nur zu leicht ihre Krallen nach dem Leben von Männern und Frauen greifen konnte und sie in die Unterwelt reißen. So lag er auch heute im valetudinarium in einen fiebrigen Halbschlaf versunken, fern der Welt, seinen Pflichten, der Beisetzung des Kaisers oder all der hektischen Arbeit, die mit der Einschiffung der prima einher ging. Es war warm im Zelt, einige Fliegen surrten an der Decke und setzten sich, Kopf unter, an die Zeltdecke, um sich hernach, wenn keiner der capsarii sie mit einer Handbewegung verscheuchte, auf den fiebernden Mann herunter zu setzen und von der Wärme und dem Salz auf seiner Haut sich zu laben. Das valetudinarium war nicht mehr so voll, wie noch vor Monaten, als die großen Schlachten geschlagen wurden, dennoch war Marcus nicht der Einzige, der in diesem Zelt lag und mit seinen Verletzungen kämpfte.


    Ein capsarius trat seine Seite und nahm den naßen Lappen von Marcus' Stirn herunter, um ihn in kaltes Wasser zu tauchen, auszuwringen und wieder auf die fiebrig heiße Stirn des Flaviers zu legen, der von all dem nichts bemerkte. Die Schritte des Soldaten entfernten sich. Die Stunden rieselten davon und die Sonne zog am Firmament entlang. Immer wieder murmelte der Flavier leise etwas oder stöhnte auf, warf sich dabei auf dem Lager mal hin und her, um kurz danach wieder in eine tiefere Fiebrigkeit zu fallen, die ihn wie ein Toter zwischen all dem Linnen liegen ließ. Ab und an ließ sich mal einer der Soldaten von seiner Einheit blicken, wohl um den Kameraden davon zu berichten, wie es dem Zenturio mittlerweile ging, aber sie blieben nie sehr lange und eilten schnell wieder davon. Marcus hätte es ihnen aber auch nicht verübelt, schließlich hielt er es selber auch nie länger als nötig im Lazarett aus – auch wenn er Männer seiner Einheit in den letzten Monaten nach all den Gefechten hier besucht hatte und ihnen ein paar Worte der Aufmunterung geschenkt hatte, manchmal auch gewartet hatte, bis sie verstarben, weil die Verletzungen zu schwer waren und die Götter ein anderes Schicksal für sie erdacht hatten - aber dennoch mochte Marcus diese Zelte nicht, auch den Geruch nicht, der dort ständig zu schwellen schien, der Gestank nach Tod und schlecht verheilenden Wunden.


    Einer der Soldaten kam jedoch jeden Tag und blieb für einige Stunden an der Seite des Flaviers sitzen. Diese treue Seele war niemand anders als der Schreiber Naevius, der auch heute durch den Zelteingang gestolpert kam, er hatte immer eine etwas unbeholfene Art zu laufen, als ob er sich in seinem schlaksigen Körper nicht ganz wohl fühlte. Mit eingezogenen Kopf sah er sich im Zelt um und marschierte zu dem Schemel, den die capsarii und auch der Militärarzt dort bereits für ihn stehen ließen. Naevius nahm Platz und zog eine Schriftrolle hervor. Er musterte einige Herzschläge lang seinen Vorgesetzten, dann ließ er seine Augen über die Schriftrolle wandern.


    Ein Schatten fiel auf die Schrift von Naevius. Der Schreiber hob sein Kinn an und blinzelte überrascht als er den griechischen Arzt erblickte, der sich in den letzten Tagen um eben jene Verletzte dieses Zeltes und dieser Einheit gekümmert hatte. Ein typischer Vertreter seines Volkes, braunhaarig, gelockt und mit dichtem Bart, dazu stets die grüblerische Miene, die einem Hellenen doch so vortrefflich stand. In jenem Moment war sie jedoch nicht grüblerisch, sondern recht düster, sogar mit finsteren Anflügen.


    „Ich kann nicht länger warten.“
    Mit dem Kinn deutete er auf das Bein, was unter dem Linnen lag.
    „Es ist nur eine Frage der Zeit! Und je früher, desto besser stehen seine Chancen.“


    Naevius ließ seine Schriftrolle herunter sinken. Genau das war auch ein Grund, warum er hier saß. Denn schon vor zwei Tagen hatte jener medicus selbiges verlangt. Naevius, der dabei war, hatte jedoch von dem Flavier eindeutige Anweisungen bekommen. Selbst wenn sie im Fieber gesprochen waren, so waren sie für Naevius klar gewesen. Eher sterbe ich, als daß ich als Krüppel nach Hause zurück kehre. Das waren die Worte gewesen. Naevius schüttelte den Kopf.


    „Nein! Kümmere Dich um andere Patienten, Grieche!“
    Naevius sah den Mann entschloßen an. Er würde gewiß das nicht zulaßen, was der medicus wollte.

  • Nach seinem Gespräch mit dem Nauarchus begab sich Avitus auf direktem Wege in die Castra und suchte den Legatus auf.
    "Legatus, ich habe mit dem nauarchus der classis Misenensis gesprochen. Alles ist bereit, wir können mit dem Einschiffen beginnen. Die Flotte hält sich bereit. Die Verwundeten bekommen ein eigenes Schiff zugewiesen und sollten zuerst verladen werden. Die centuriae werden anschließend von den tribuni classici den für sie bestimmten Schiffen zugewiesen"
    machte er Meldung.
    "Wir werden in einer Stunde erwartet, für die Einschiffung sind zwei weitere anberaumt. Wenn also keine unerwarteten Verzögerungen auftreten, sind wir in drei Stunde auf See"

  • Als ob Hyänen, Geier und Aasgetier sich um den Zenturio scharren würden, derart kam Naevius der medicus vor, der zwar erst mal von dannen gezogen war und nicht weiter auf jene Operation insistiert hatte, die der Flavier strickt abgelehnt hatte – selbst wenn er nicht klaren Geistes war. Dennoch schien der Grieche nur darauf zu warten, daß sich Naevius erhob und wieder die Seite seines Vorgesetzten verließ. Aber den Gefallen, so beschloß der Schreiber, würde er ihm gewiß nicht tun. Darum harrte Naevius weiter hier und erledigte die Schreibarbeit, die in einer centuria und besonders in jenen Tagen anfiel, an der Seite des Krankenbettes. Die Männer mußten aufgeschrieben - für den Transport - und Rechnungen abgezeichnet werden. Das mit dem Sold war immerhin nicht seine Aufgabe und darum war Naevius auch froh. Verlustlisten – endgültige – mußten fertig gestellt werden. Als er die Namen noch mal auflistete, all jene Männer, die in den letzten Monaten und während des Feldzuges gestorben waren, da wurde es Naevius ganz schwer ums Herz, denn manche der Männer kannte er schon sehr lange und manch einer war noch ein guter Kamerad für ihn gewesen. Zudem spähte er zu seinem centurio und war sich nicht ganz sicher, ob jener nicht auch bald auf so einer Liste stehen würde, als einer unter vielen, vielen Anderen, die zwar angeblich als Helden galten, die für das Imperium ihr Leben gelaßen hatten, aber schon nach Wochen vergeßen waren und wenn überhaupt in den Analen als anonyme Zahlen eingehen würden. In der Schlacht von Edessa sind so und so viele hundert Männer gestorben, sie haben ihr Leben für das Imperium gegeben. Naevius seufzte und schüttelte betrübt den Kopf.


    Sinnend betrachtete Naevius den Verletzten vor sich. Dumm war es für den centurio gelaufen. In so vielen Schlachten gut davon gekommen und dann von einem Bauernmann gefällt worden. Der Stich mit der Mistgabel war schon schlimm genug gewesen und hatte dem Flavier einige Zeit üble Schmerzen bereitet, er hatte viel Blut verloren, aber davon hätte er sich vielleicht wieder erholt, doch daß er unter die Hufen von einem Pferd gekommen war, nein, wohl mehreren in dem Getümmel mit jenen ominösen Söldnern, das war das Schlimmste, denn es hatte ihm das Bein übel gebrochen gehabt, für eine äußerst desolate Wunde gesorgt als der Bruch nach außen trat und die Kniescheibe zertrümmert. Da mußte nur ein schlechter Moment kommen, ein winziger Augenblick, der einen Mann das Leben kosten konnte. Selbst wenn dieser Jahre, Wochen und sein gesamtes Leben sich sonst gut geschlagen hatte. So war nun mal das Schicksal, grausam, launisch und wankelmütig! Naevius schüttelte erneut den Kopf und seufzte. Irgendetwas von einer Vergiftung hat der medicus gefaselt und das man das Gift eliminieren muß ehe es sich weiter und bis zum Herzen ausbreitet, dort, wo es einen Mann leicht hin töten kann, das ehemals kräftig schlagende Herz einfach zum Verstummen brachte. Naevius ergriff seine Feder und war erneut froh, nicht zu der kämpfenden Truppe zu gehören, sondern nur ein Schreiber zu sein.


    Gerade wollte er sich erneut den Verlustmeldungen widmen als er ein leises Stöhnen vernahm, zudem sein Name, der gesprochen wurde. Naevius blinzelte und sah, daß der Flavier, seit mehr als einem Tag, mal wieder etwas mehr die Welt der Lebenden erreicht hatte. Naevius beugte sich vor um das Flüstern zu verstehen.

    „Halt...Messer....weg...!“
    „Ja, centurio! Keine Sorge, centurio! Ich laße das schon nicht zu!“
    „Hast...Du...?“
    „Was?“
    Papyrus?“
    „Ähm...ja, centurio!“
    „Schreib...schreib...meinem Sohn....Brief!“
    „Einen Brief an euren Sohn!“
    „Verzeihen...Du weißt...?“


    Naevius nickte ergeben, er wußte es tatsächlich. Er war so etwas wie der Seelsorger von dem Flavier geworden, ein geheimer Eingeweihter über alles, was im Leben des Flaviers paßiert war, aber schließlich las er ihm alle Briefe vor und verfaßte sie auch für den Flavier. Selbst die an seine Mutter, was selbige bestimmt wußte, denn welche Mutter kannte nicht die Handschrift ihres Sohnes? Naevius ergriff Tinte und papyrus und fing an zu schreiben.

    „Wegen der Ratte auch?“
    „Ja...!“
    „Und überhaupt?“
    „Ja...n!“

    Naevius blinzelte und sah den Flavier länger an. War das ein Ja oder Nein? Naevius zuckte mit der Schulter und schrieb eilig. Er kannte genau die Wortwahl von dem Flavier, peppte es aber noch ein bißchen auf, schließlich sollte es nicht derart katastrophal werden, wie es ihm der Flavier sonst diktierte. Immer mal wieder schien sein Vorgesetzter etwas zu flüstern, doch Naevius beugte sich vor und konnte keinen Sinn darin erkennen. Schließlich war Naevius fertig. Prüfend sah er zum Flavier, doch, der hatte seine Augen noch offen, wenngleich er fiebrig an die Decke starrte.


    „Soll ich es vorlesen?“
    „Ja...!“
    Was Naevius tat. Der Flavier nickte schwach.
    „Ist gut...schick es ab. Du hast es...mein Testament?“
    „Aber centurio, nicht so pessimistisch. Du kommst schon auf den Damm! Aber ja, ich habe es.“
    „Dann...Du...“
    „Ja, ich kümmere mich darum. In fünfzig Jahren, wenn Du dann das zeitliche gesegnet hast, nachdem Deine Enkel Senatoren wurden.“
    Tatsächlich huschte kurz ein Lächeln über die Züge des Flaviers.
    „Geh...Brief...! Und besorge...“
    „Was soll ich besorgen?“
    „Löwen...für...“
    „Einen Löwen?“
    „Kleinen...Löwen...für...Sohn!“
    „Sicher, centurio?“



    Der Flavier nickte schwach. Etwas irritiert musterte Naevius den centurio, zuckte aber nur mit der Schulter. Er erhob sich und griff nach seiner Tasche mit den anderen Schreibsachen. Einen Augenblick lang zögerte er, denn er wollte ungerne den centurio alleine laßen. Naevius raffte sich und wandte sich dem medicus zu, wobei er sich bemühte eine derart grimmige Ausstrahlung zu offenbaren, wie er das bei manch einem Zenturio oder Soldaten gesehen hatte.
    „Wehe Du rührst ihn an, medicus! Wehe Du schneidest ihm das Bein ab! Dann sorge ich persönlich dafür, daß Du am Kreuz endest, verstanden?“
    Halbwegs eisig klang tatsächlich die Stimme von Naevius. Der Medicus nickte, in Naevius Augen eindeutig eingeschüchtert.
    „Natürlich nicht, Herr. Das haben wir schließlich auch vorher nicht getan!“
    „Gut! Aber wehe...Du verstehst schon!“
    Naevius wandte sich um und verließ, halbwegs beschwingt, das Zelt. Schließlich fühlte er sich ein bißchen wichtiger wieder, an diesem Tag. Eilig machte er sich auf in die Stadt, um das Gewünschte zu erledigen und den Brief abzugeben.






    [SIZE=7]Simoff: Kleine Anmerkung: Mir ist schon klar, dass Naevius am Ende mal in der falschen Farbe redet, aber irgendwie will das im Moment nicht richtig formatiert werden. Sch*** Code![/SIZE]

  • Ungeduldig stapfte Numerianuns seine Reihen entlang. Er wollte raus aus diesem Land. Langsam störten ihn die Einöden, der Staub und all die Erlebnisse hier.
    Er freute sich schon auf Italia und auf das Kastell...
    "Duplicarius Andronicus? Sind deine Männer bereit? Dein Decurio ist gerade nicht auffindbar, du hast ihn nicht zufällig gesehen oder etwa doch?"
    fragte Numerianuns den jungen Unteroffizier..

    'Hannibal wusste wie man Siege erringt, aber nicht wie man damit umzugehen hat.'

  • Zitat

    Original von Gaius Tallius Priscus
    Auch Priscus war nicht sonderlich erfreut, dass er mit seinen Leuten durch die Stadt patrouillieren sollte. Bei der ersten Kohorte war er andere Aufgaben gewohnt gewesen, aber Befehl war Befehl und die unerfahrenen Männer konnten ein bisschen Erfahrung in dieser Sache sicher gebrauchen. Mit einer Wachstafel in der Hand teilte er Gruppen ein und versuchte ihnen grob, Aufgabenbereiche zuzuweisen. Bei einer Stadt, in der man sich selber nicht auskannte, war das alles andere als einfach.


    "Informiert euch gegenseitig, wenn euch irgendetwas nützliches, kritisches, störendes oder hilfreiches auffällt. Versteckte Plätze, verschlossene Durchgänge, Tunnel, Treppen auf die Stadtmauer, einfach alles. Ändert eure Wege dementsprechend ab. Eine Gruppe bleibt mit mir zentral in der Stadt und versucht das ein wenig zu koordinieren."


    Imperiosus war froh gewesen, das sein Optio bei ihm war und sofort damit begann, die Truppen einzuteilen, damit die Patrouille ohne Probleme von statten gehen konnte. Wieder einmal zeigte es sich, dass Tiberius keine großen Worte an Priscus richten musste, um ihm lange Befehle zu erteilen, sondern er nahm dies schnell selber in die Hand.


    Die Truppen waren also eingeteilt. Der Centurio machte sich auf den Weg, um auf den zentralen Platz der Stadt sich einzufinden, damit jeder zu ihm kommen konnte, wenn etwas sein sollte.


    Sim-Off:

    Sorry, war doch etwas abwesender, als ich zuerst gedacht hatte.

  • "Lange her, dass wir hier waren, Centurio" sprach Priscus seinen Vorgesetzten auf dem Weg in die Stadt an. "Und damals hatten wir auch nicht unbedingt Augen für das Straßensystem der Stadt. Hier vorne und dann links die Straße runter, da werden wohl auch jetzt die meisten Jungs hin wollen, denke ich. Oder hattet ihr noch woanders was gefunden?" Er nahm einfach an, dass damals auch sein Centurio in der Stadt unterwegs gewesen war, um gewissen Trieben nachzukommen. Für die Patrouillengruppe war das Wissen um solche Stadtviertel sicher wichtig.

  • Imperiosus nickte seinem Optio zu.


    " Als wir damals hier waren, suchten wir sofort nach der nächsten Taverna, um uns dort mal so richtig zu besaufen. "


    Und da, wo die meisten Taverna waren, gab es natürlich auch noch andere Gebäude, in denen man sein Geld loswerden konnte. Doch dies erwähnte Tiberius nicht.


    " Ich denke auch, das die meisten der Jungs hier her kommen werden... Ich würde auch sofort hier hin gehen, wenn wir nicht im Dienst wären. "


    Man konnte eben nicht immer Frei haben. Die ersten Soldaten kamen an und die ersten liefen bereits auch schon Patrouille, sowie sie von Priscus eingeteilt wurden. Alles lief seinen gewohnten gang, wenn man dies mal als einen normalen Ausgang betrachten konnte.


    " Vielleicht bringt uns ja einer eine leckeren Honigwein. "


    Zwar glaubte Imperiosus nicht daran, dass dies geschehen würde, doch man konnte ja den Wunsch äussern.

  • Die Vorstellung, dass sie mitten auf der Straße oder einem Marktplatz standen und von ihren Soldaten mit Wein versorgt wurden, gefile Priscus, aber er hielt sie ebenfalls für unrealistisch. "Ich denke nicht. Eher werden und die Einheimischen irgendwelche Sachen verkaufen wollen. Sind ja alles sehr geschäftstüchtige Leute hier."


    Was sich auch bemerkbar machte, als sie das Ende der Straße erreicht hatten, die auf einen größeren Platz mündete. Wirklich übersichtlich war es hier nicht und kaum blieben sie stehen, um sich einen Überblick zu verschaffen, da kamen auch schon die ersten Händler an, die ihnen Speisen, Getränke und leichte Mädchen verkaufen wollten. Priscus interessierte sich jedoch mehr für eine schattige Sitzgelegenheit mit gutem Blick über den Platz und fand diese schließlich auch in Form von einigen Fässern, die vor einer Wand standen. "Das sieht nach einem guten Plätzchen aus. Hier machen wir unsere zentrale Anlaufstelle für die Patrouillen."

  • Auf leisen Sohlen betrat ich das Valetudinarium. Die Zeltbahnen waren an vielen Stellen hochgerollt, um für etwas Lüftung zu sorgen, aber trotzdem war die Luft stickig, und vermischt mit dem Dunst von Fieber und von schwärenden Wunden. Die vielen Soldaten zu sehn, die hier auf ihren Lagern dahindämmerten, machte mich beklommen, fast hatte ich ein schlechtes Gewissen, dass ich im Gegensatz zu ihnen das ganze einigermassen heil überstanden hatte. Ein Medicus sah von einem Patienten mit einer scheusslichen Verstümmelung auf und blickte mich fragend an. Ich hob den Blumenstrauss in meiner Hand wie einen Passierschein, und deutete auf den Bereich wo unser armer Centurio darniederlag. Der Medicus stutzte, schmunzelte dann und nickte kurz, so schob ich mich also an den Reihen der Kranken und Verwundeten vorbei ohne dabei zu genau hinzusehen, und trat leise an das Krankenlager des Flaviers. Er schien zu schlafen, oder weggedriftet zu sein, nur manchmal bewegte er sich ein wenig und murmelte unverständlich vor sich hin. Sein Gesicht war fiebrig gerötet und seine Stirn glänzte feucht. Es tat mir in der Seele weh unseren Centurio so schwach und gequält zu sehen. Und das war ja noch nicht das schlimmste! Angeblich wollten die Medici, diese brutalen Sägenschwinger, ihm das verletzte Bein abschneiden!
    Ich unterdrückte das Seufzen, das schwer aus meiner Brust aufsteigen wollte, und wedelte ein paar Fliegen weg, die aufdringlich um ihn herumschwirrten. Ich war ja mit einer Mission hier, aber ob der Centurio diese überhaupt mitkriegen würde, da war ich mir nicht so sicher. Trotzdem stellte ich die Blumen die ich mitgebracht hatte in eine Vase - eigentlich war es eine Kanne, aber egal - und zupfte sie ein bisschen zurecht. Es war ein grosser Strauss von goldgelbem und Purpur-Sonnenhut, der meiner Meinung nach äusserst optimistisch aussah. (Die Kameraden hatten mir das Aussuchen überlassen, die hatten es nicht so mit Blumen.) Den Strauss stellte ich auf eine Kiste neben das Bett, so dass sein Blick gleich drauf fallen musste, und dann lehnte ich noch die Wachstafel daran, auf der die Genesungswünsche der Centurie standen, und wo für jedes Contubernium einer unterschrieben hatte. Geknickt von so viel Unglück setzte ich mich auf den Schemel neben dem Bett, wo sonst, fast jedesmal wenn ich hereinschaute, Naevius hockte, und leistete dem Centurio noch eine Weile stumme Gesellschaft.

  • "Drusilla! Drusilla! Miez miez miez!"
    Ich ging in die Hocke und lockte das Kätzchen, das sich heute anscheinend auf einem Inspektionsrundgang durch das Lager befand. Wie die Augusta persönlich schritt sie durch die Lagergasse. Als ich ein kleines Stückchen Speck aus dem Kessel fischte, in dem gerade unser Puls vor sich hin köchelte, gab sie allerdings ihre Gravitas auf, kam heran und strich mir um die Beine. Ich fütterte das Kätzchen und kraulte sein seidenweiches Fell bis es behaglich schnurrte.
    "Post für Dich, Decimus", erklang es, und ein Miles der Poststube kam zackig herbeigestiefelt und reichte mir einen Brief.
    "Oh, danke!", rief ich erfreut, und griff zu. Drusilla setzte ihre Inspektion fort, und ich öffnete mit klopfendem Herzen die Lederhülle des Schreibens. Von Seiana! Ich zögerte, und hatte einen Augenblick lang die Befürchtung es könnte etwas schlechtes darin stehen. Dass sie nichts mehr von mir wissen wollte, zum Beispiel, oder dass der Sklave ihrer ästhetischen Formensprache nicht entsprach. Ich musste auch an den Praefectus denken, der, laut den Gerüchten im Lager, gestern einen Brief bekommen hatte, und seitdem nicht mehr der selbe war - hiess es jedenfalls.
    Aber mein Brief enthielt erst mal eine sehr gute Nachricht! Ich las, und atmete erleichtert auf. Ein breites Lächeln trat auf mein Gesicht, so strahlend dass Musca, als er an mir vorbei ins Zelt ging, sich erkundigte:
    "Sag mal, hast Du was genommen?"
    Nein, ich hatte trotz der verlockenden Nähe von Antiochias Drogenhöhlen noch nichts genommen, ich war nur ungeheuer froh mich mit meiner Schwester wieder versöhnt zu haben. Dann las ich allerdings vom Tod meines Cousins, und das traf mich sehr. Auch wenn ich ihn mehr flüchtig gekannt hatte, es war doch Familie, und seine Eltern taten mir entsetzlich leid.


    Mit so gemischten Gefühlen war schwer eine Antwort verfassen. So liess ich den Brief erst mal ruhen, und ging nach dem Essen zusammen mit meinen Contubernales in die Stadt.
    Ach, Antiochia! Wieder hatten wir viel zu wenig Zeit, und wieder war ich überwältigt vom Zauber dieser Stadt, die mit ein paar mehr Sesterzen in der Tasche als ein Probatus, noch sehr viel mehr Möglichkeiten bot. Erst kaufte ich mich arm an bunten Stoffen und exotischen Mitbringseln, dann liess ich mich von den anderen in ein Freudenhaus mitschleppen. Silio hatte sich anscheinend vorgenommen jetzt aber mal "einen richtigen Mann aus mir zu machen" - was ja wirklich nett gemeint war, wenn auch etwas schlicht gedacht - und versuchte mir penetrant irgendwelche Mädchen schmackhaft zu machen. Ich musste ihn aber enttäuschen, sie liessen mich ziemlich kalt (Silio selbst hätte ich da weitaus schmackhafter gefunden), und ich hielt mich lieber an das köstliche Opium, das die dort servierten. Ach ja, Antiochia...


    Tag darauf als ich wieder klar war, schrieb ich Seiana zurück, wobei ich fast kein Ende fand. Es war wirklich Zeit sich mal wieder zu sehn, ich hatte so viel zu sagen. Ich gab den Brief einem Kameraden mit, der noch Ausgang hatte, damit er ihn beim Cursus Publicus abgab. Wir waren ja zum Glück wieder in zivilisierten Gefilden. Schon bald darauf hiess es wieder zusammenpacken - ich hatte arg mit meinem Gepäck zu kämpfen - und wir machten uns auf nach Seleukia Pieria, um die heissersehnte Rückreise mit den Schiffen anzutreten.


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