Onkel Gracchus und Serenus – das erste selbst verdiente Geld

  • Serenus, Dido und Nero standen vor der Tür des Arbeitszimmers. Die Sonne war gerade aufgegangen, aber Sesterzen schliefen angeblich nie. Da Serenus ohnehin ein Frühaufsteher war passte die Tageszeit so gut wie jede andere um sich mit Onkel Gracchus über monetäre Angelegenheiten zu unterhalten.


    Je früher war ohnehin desto besser, denn Serenus war für seine Verhältnisse nahezu pleite. Das Flucht- und Notfallgeld tastete er nie an. Das Taschengeld von Papa war seit Beginn des Parthienfeldzuges nicht mehr gezahlt worden und von Lieblingsonkel Nummer 2, Onkel Furianus, war schon seit Monaten nicht mehr angekommen. Lieblingsonkel Gracchus investierte laut Oma Agrippina Serenus Taschengeld im dreimonatigen Rhythmus in neue Grundstücke. Blieb Oma als Taschengeldquelle und die hatte Serenus, warum auch immer, in den letzten Monaten sehr kurz gehalten. Gut er hatte seine „Sklave Gaius Ausgaben“ und die Acta erhalten. Ebenso jede gewünschte Schriftrolle und auch seine Rennwagen und Gespanne waren unterhalten worden. Aber ansonsten hatte er nur wenige Sesterzen gesehen. Nicht, daß man so etwas als kleiner Patrizier in Baiae gebraucht hätte. da bezahlte man mit seinem guten Namen und dem Abdruck des Siegelringes und die Rechnungen kamen später in die Villa zu Oma.


    Serenus klopfte bestimmt an.


    KLOPF KLOPF KLOPF


    RUMMS!


    Nero, der gewaltige und schwere Molocherkampfhund prallte mit seinem Gewicht gegen die geschlossene Tür, welche im Rahmen erzitterte und schaute sein Herrchen verwundert an. Bislang war es immer so gelaufen, dass Serenus geklopft hatte und noch vor dem „Herein“ im Zimmer gestanden hatte. Serenus tätschelte den Kopf des Hundes.


    „Tschuldigung Kumpel, aber wir probieren ab sofort eine neue Taktik aus. Wir schleimen Onkel Gracchus an, wickeln ihn ein und rupfen ihn ordentlich. Und er wird sich dabei gut und wichtig fühlen.“ und wartete auf das „Herein“ seines Onkels.

  • Auch Gracchus war bereits zu solch früher Stunde seit geraumer Weile auf den Beinen, denn die Tage des Winters waren kurz, so dass auch der Nacht ein Gutteil ihrer Zeit musste abgerungen werden, um all den Pflichten und Aufgaben im Ansatz nachkommen zu können. Da Gracchus bis auf einen Becher Milch kaum etwas am Morgen zu sich nahm, konnte zumindest die Zeit für das Frühstück er sich sparen, so dass er jene Dauer zwischen dem Aufstehen und der Salutatio bereits dazu adhibierte, sich der dringendsten Korrespondenz zu widmen. Eben pinselte er in kontemplativer Art und Weise das M seines Namens auf ein Schrifstück, als die gesamte Villa in einem Erdstoß zu erzittern schien und der feine Schwung des M darob in einem unschönen, zittrigen Knick endete. Derangiert blickte Gracchus zu Sciurus auf, welcher bereits sich zur Türe hatte aufgemacht, um zu sehen, welch Vandalenvolk vor jener harrte.
    "Guten Morgen, Herr, einen Augenblick bitte." Scirurus wandte sich ins Zimmer zurück, zu seinem eigenen Herrn. "Dein Neffe, der junge Herr Serenus."
    Im Grunde hatte es keine andere Möglichkeit gegeben, denn jedes andere Mitglied des Hauses hätte sich in einer weit gemäßigteren und adäquateren Weise angekündigt.
    "Er soll herein kommen."
    Ein wenig ungelenk platzierte Gracchus das anius Flavius Gracchus hinter dem unschönen M, war nicht gänzlich damit zufrieden, beließ es jedoch dabei.

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  • Serenus, Dido und Nero betraten den Raum und schritten patrizisch auf Flavius Gracchus zu. Nun ja, Serenus schritt patrizisch in seiner neuen marsroten Tunika, der dezent blauen Weste gegen die morgentliche Kühle und den schwarzen Sandalen aus Antilopenleder.
    Seine Leibsklavin Dido tippelte, ebenfalls in neuer Gewandung in farblich abgestimmten Erdtönen eingekleidet, hinterher und positionierte sich neben Sciurus.
    Hund Nero dagegen überwand in 2 Sprüngen die Distanz zum Schreibtisch, bremste unmittelbar davor ab anstatt über selbigen drüber und Flavius Gracchus auf den Schoss zu springen. Wobei dieser zweifelsohne dann unter dem Hund begraben worden wäre. Stattdessen wedelte der Hund mehrfach mit dem Schwanz, gab ein leises „WUFF! WUFF!“ von sich und bewegte sich zu Dido und Sciurus und machte artig neben Dido Sitz.

    „Salve Onkel Gracchus! Ich komme in einer dringenden monetären Angelegenheit, genauer gesagt einem Dienstverhältnis auf dich zu. Oma meint, dass du dich endlich entschlossen hast auf deinem weiteren politischen Werdegang, auf dem Weg zum Consulat, vorwärts zu schreiten und Aedil zu werden. Sie ist darüber erfreut, da es mir auch die Möglichkeit gibt öfters mal aus der Villa zu kommen und erste Einblicke in ein öffentliches Amt zu erhalten, in der Funktion eines scriba personalis. Da Onkel Furianus in Hispania am politischen Ende der Welt sitzt, Onkel Lucullus dauernd krank ist, Onkel Furianus als Vertreter der hispanischen Linie ja nur Patrizier 2. Klasse ist und Papa in Pathia kämpft, bleibst nur du übrig.


    Ich würde dich also beobachten, von dir lernen, du stellst mich allen Leuten vor – frühe Kontakte schaden nie – und außerdem kriege ich noch eine patrizische Bezahlung. Ich dachte so an 250 Sesterzen die Woche, wobei wir uns unter 100 Sesterzen die Woche gar nicht erst weiter unterhalten. Die „Sklave Gaius ist der Beste“ Ausgaben werden teurer. Es wurde eine Preisankündigung angekündigt. Außerdem soll es eine 2. Auflage älterer Ausgaben geben. Das macht zusammen also etwa 8 Sesterzen die Woche. Und ich brauche Geld, wenn mal wieder eine Sammlung der Erstausgaben aufgelöst wird.
    Von Onkel Furianus und Onkel Lucullus ist seit Monaten kein Taschengeld mehr gekommen. Oma hat mir fast mein ganzes Taschengeld gestrichen und auch all meine Rücklagen eingesammelt und mit viel Geld von ihr selbst zu einem Juden nach Helvetia schaffen lassen. Sie meint, dass der neue Augustus, also der jetzige Caesar zwar ein Ulpier ist, aber aus der Gens Aelia stammt. Und die können uns Flavier nicht leiden, weil wir sie ins Exil schickten und die werden sich jetzt an uns rächen wollen. Da würden „ausländische Rücklagen“ sinnvoll sein. Was ich aber nicht verstehe, denn Helvetia liegt doch mitten im Imperium, direkt neben Germania und Italia, oder Onkel Gracchus? Wieso ist das dann „Ausland“? Glaubst du der neue Augustus wird eher zu den Ulpiern stehen und eine patrizisch-neutrale Haltung zu solch alten Exilgeschichten einnehmen oder uns ins germanische Germania verbannen, wo angeblich im Winter so hoch Schnee fällt, dass die Leute sich Tunnel anstatt Strassen graben? Wobei wir dann natürlich kämpfen und uns wehren werden, denn schließlich sind wir die mächtigste Gens im ganzen Imperium und die drückt man nicht mal eben so zur Seite. Und zu irgendwas wird dann Tante Antonia und unsere Verbindung zur Gens Claudia dann ja auch nütze sein.“


    Seine böse Stiefmutter in spe, Claudia Epicharis, erwähnte Serenus als persona non grata natürlich nicht.

  • An diesem Morgen gab sein Neffe sich ganz wie ein Fähnchen im Winde, welches weithin mit seinen Signalfarben von der Couleur seines Trägers zu künden suchte. Es würde darob unumgänglich sein, Sciurus ein Wort mit dem zuständigen Vestispicus wechseln zu lassen. Einen Augenblick lang rümpfte Gracchus seine Nase, nicht jedoch ob des Anblickes wegen, denn ob des strengen Odeurs des Hundes, welcher sich jedoch alsbald zurück zog und den Weg für seinen Herrn frei machte, der sogleich in einem wortreichen Monolog sein Begehr erläuterte. Nachdenklich rieb Gracchus sich über sein Kinn, um hernach dazu über zu gehen, seine Unterlippe zu kneten, während seinem Neffen er zuhörte.
    "Deine Großmutter ist eine äußerst weitsichtige Person,"
    setzte er schlussendlich an.
    "Gleichsam bezweifle ich, dass sie dir auftrug, um eine monetäre Vergütung deiner Tätigkeit bei mir anzusuchen, denn eine patrizische Bezahlung, Serenus, dies ist kein Sesterz, nicht einmal ein As. Es sind ehrenamtliche Aufgaben, welcher ein Patrizier sich annimmt, welche er nicht deswegen übernimmt, um einen pekuniären Vorteil daraus zu ziehen, sondern da es ihm Pflicht und Ehre zugleich ist, seine Person dem Gemeinwohl und dem Staate hintenan zu stellen. Die Ämter des Cursus Honorum sind solche Ämter, gleichsam sind sie zudem mit Kosten verbunden, gerade das Aedilat mit nicht eben geringen, veranstalten sich Spiele doch nicht von allein. So du deinem patrizischen Stande willst gerecht werden, wirst auch du dem Staate unentgeltlich zu Diensten sein."
    Die Fingerspitzen vor sich auf dem Tisch aneinander gelegt, lehnte Gracchus sich zurück.
    "Allfällig könnte ich dafür Sorge tragen, dass die neueste Ausgabe des Sklaven Gaius bei Erscheinen in deinem Cubiculum auf dich wartet, eventualiter auch die ein oder andere ältere Ausgabe, welche in deiner Sammlung noch fehlt, denn gegen eine kleine, materielle Aufwandsentschädigung spricht sicherlich nichts."
    Vermutlich würde der Junge ihm mehr Mühe bereiten denn als Scriba Erleichterung sein, doch obgleich er sich Agrippina nicht im Mindesten fühlte verpflichtet, so hatte er doch seinem Vetter Aristides zugesichert, sich um seinen Sohn und dessen Erziehung in Rom zu bemühen.
    "Nun, es gibt nicht nachweisbare Gerüchte, die Stämme der Helvetier* würden ihr Vermögen vor der imperialen Steuereintreibung verbergen, daraus leitet sich die ein wenig unpräzise Redensart ab, sein Vermögen bei den Helvetiern vor den Steuereintreibern zu retten. Deine Großmutter bediente sich augenscheinlich dieser Redensart, doch ihr Vermögen hat sie sicherlich anderweitig in Sicherheit gebracht."
    Eine Ernsthaftigkeit zog sich über Gracchus' Antlitz, welche zwar nicht eben selten darauf zu sehen, doch selten so begründet wie dieser Tage war.
    "Auch dies kündet von der Weitsicht deiner Großmutter. Es ist wahr, Serenus, durch die Anerkennung Aelianus Valerianus' als neuen Imperator des römischen Reiches ist unsere nahe Zukunft ungewiss. Der Groll, welchen einige Aelier noch immer gegen uns Flavier hegen, ist in all den Jahren womöglich nicht versiegt, so dass wir auf das Schlimmste vorbereitet sein müssen. Aelianus ist ein Mann des Militärs, seine politischen Ansichten liegen weitestgehend im Unklaren und niemand weiß, wie er sein Imperium in Rom wird einsetzen. Die Flavia ist eine mächtige Gens, doch manches Mal ist es notwendig, sich zuerst einen Rückhalt zu sichern und hernach nach vorn zu stürmen. Deswegen trifft deine Großmutter Vorkehrungen, und auch wir müssen im Falle eines Falles bereit sein, Rom vorerst den Rücken zu kehren. Es ist dies von immenser Wichtigkeit, dass dies unter uns Flaviern bleibt, Lucius, denn solange das Machtgefüge in Rom im Unklaren liegt, solange können wir uns nicht gänzlich sicher sein, wie die Fronten stehen, denn politische Allianzen haben oftmals mehr als nur einen Strang, an welchem ein Bündnispartner zieht."
    Gracchus beugte sich über die Tischplatte und fixierte seinen Neffen.
    "Aus diesem Grunde, Lucius, ist es unabdingbar, dass du ohne Widerrede gemeinsam mit der Familie Rom verlässt, so es sollte notwendig und ich dich darum bitten werde."



    Sim-Off:

    *Helvetia ist eine Begriffsschöpfung aus dem 17ten Jahrhundert, welche zwar auf den Stamm der Helvetier zurück geht, deren Stammesgebiet im IR jedoch unter anderem Namen irgendwo im Süden in der Provinz Germania beheimatet ist.

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  • „Onkel Grachus, Onkel Grachus. Du bereitest mir echte Sorgen. Manchmal glaube ich, dass du nie selber ein Kind warst und keine Ahnung von echter Sammelleidenschaft und den damit verbunden Pflichten verstehst. Das mit Ehrenamt und dem patrizischen Stande gerecht werden und dem Staate dienen ist ja alles schön und gut, aber ohne eine Mindestbezahlung von 10 Sesterzen die Woche läuft das nicht. Ein echter Sammler von „Sklave Gaius ist der Beste“ besorgt sich seine aktuelle Ausgabe selber und schickt dafür keinen Sklaven. Das wäre ja in etwa so, als ob du als Pontifex ein wichtiges Opfer von dem neusten Discipulus durchführen lässt oder Sciurus neue Sandalen für Tante Antonia einkaufen schickst. Tse tse tse. Eine Lösung wäre natürlich, dass es deinerseits oder seitens Tante Antonia eine Taschengelderhöhung, losgelöst vom Ehrenamt des Scribas, geben würde.“


    Serenus schaute seinen Onkel mit einem „Ich bin auch ganz brav“-Gesicht und großen unschuldigen Kinderaugen an.


    „Was die andere Sache betrifft, so frage ich mich aber wohin wir dann aus Roma fliehen sollen? Zu Onkel Senator Felix nach Sardinia? Oder in die flavische Landvilla bei Alexandria? Aber dann sind wir immer noch im Zugriffsbereich imperialer Ordnungskräfte. Wohin gehen wir nachdem wir Tante Antonia wieder an der Villa Claudia abgeliefert haben? In das nicht eroberte Parthia oder eher ins nicht römische Germania? Unsere Legionen haben ja fast die ganze Welt erobert.“

  • Ohne, dass dies in seiner Absicht lag, schob Gracchus' rechte Augenbraue sich in die Höhe und thronte dort, über die Welt erhaben, Teil einer patrizischen Wahrheit, teil patrizischen Gutes, welches sich seiner vorzüglichen Güte nur allzu bewusst war.
    "Du magst Recht haben, Serenus. Ich war nie ein Kind, ich begann mein Leben bereits als Patrizier und war darob ein patrizisches Kind, mit all den Einschränkungen und Freiheiten, welche dies bedeutet. Denn ein Patrizier zu sein bedeutet mehr als nur einen Halbmond am Knöchel zu tragen, in einer Villa zu residieren und mit vollen Händen das Geld deiner Vorfahren auszugeben. Es ist eine Verpflichtung, eine Pflicht am Staate, eben jenem mit all unserem Wissen und Fähigkeiten zu Diensten zu sein, denn wer, wenn nicht wir sollte dies tun? Das Bewusstsein ob dessen muss uns bereits frühestmöglich prägen, Patrizier zu sein muss einem Menschen in Mark und Bein über gehen, denn dies liegt ihm nicht einzig in Blute und Herkunft latent verborgen, und dies Internalisieren geschieht nicht eben von einem Tag zum nächsten, es ist ein langwieriger Prozess vom ersten Atemzug an, ein beständiger Prozess des Reifens. Es ist dies similär zur Schöpfung einer Statue, wenn du die marmorne Säule erst auf halbe Höhe gekürzt hast, kannst du keinen Augustus mehr daraus schaffen, sondern nurmehr einen Zwerg, darob ist es vonnöten von Beginn an beständig in Sorgfalt präzise zu arbeiten und an dem Ergebnis zu feilen. Deiner Sammelleidenschaft indes magst du folgen, doch alle persönlichen Pflichten müssen denen gegenüber Familie, Wahrheit und Staat hinten an stehen."
    Rückwirkend betrachtet hatte Gracchus letztlich einen Sinn in all dem Gerede über patrizische Pflicht entdeckt, welcher ihm in seiner eigenen Kindheit und Jugend längst nicht so deutlich erschienen war. Nie hatte er anderen Kindern ob ihrer vermeintlichen Freiheiten geneidet, doch stets hatte er sich nach etwas anderem gesehnt denn der Aussicht, ob des Staates Willen an der Spitze einer Legion zu marschieren. Letztlich indes hatte er einen anderen Weg gefunden, nicht gänzlich inadäquat, doch nicht, was seine Familie von ihm hatte erwartet.
    "Sardinia ist Teil Italias und damit in zu direktem Einflussbereich Roms, Alexandria bietet ebenfalls keinen Schutz, da Alexandria et Aegyptus eine kaiserliche Provinz ist und wir davon ausgehen müssen, dass der dortige Statthalter Germanicus nicht nur Ulpius Iulianus treu ergeben war, sondern dies auch seinem Nachfolger sein wird, mehr zumindest, als sich ihm zugunsten einer Familie zu widersetzen, mit welcher ihn nichts verbindet. Die sicherste Alternative in diesem Falle wird uns darob Hispania bieten, diese Provinz steht nicht nur unter Verwaltung des Senates, welchem ich durchaus noch zutraue, einem wahnsinnigen Imperator zumindest ein wenig Entschlossenheit entgegen zu bringen, sondern zudem unter der Ägide deines Vetters Furianus, so dass wir bei Bedarf dort hoffentlich mit genügend Rückhalt rechnen können."
    Nicht etwa militärischer Rückhalt streifte dabei Gracchus' Sinne, sondern mehr, dass in Hispania sich würde ein Plätzchen finden, an welches die flavische Familie sich würde zurück ziehen können, ohne Furcht, dass ein übereifriger Imperialist sie einem psychotisch Kaiser würde ausliefern.

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  • "Schön. Und was ist jetzt mit meiner Bezahlung? Oder einer Taschengelderhöhung von 10 Sesterzen durch Tante Antonia?"


    Onkel Gracchus, der alte Fuchs und Politiker, hatte zwar eloquent versucht abzulenken, aber ohne Erfolg! :P

  • Langsam schüttelte Gracchus den Kopf, augenscheinlich hatte Serenus ihm nicht zugehört oder nicht zuhören wollen.
    "Eine Saldierung solcherlei Arbeit ist nicht vorgesehen. In Bezug auf eine Taschengelderhöhung von fünf Sesterzen kannst du ..."
    Er stockte.
    "Werde ich mit Antonia sprechen."
    Er würde Sciurus dies auftragen, genauer gesagt würde er Sciurus auftragen, die Zahlung zu tätigen und Antonia davon zu unterrichten, so dass jene sich bei der turnusmäßigen Kontrolle der monetären Verhältnisse nicht würde wundern, denn vermutlich verließ kein einziger Quadrans mehr sein Vermögen, ohne dass seine Gemahlin dessen wurde gewahr.

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  • Nachdem Onkel Gracchus, optional Tante Antonia, eine Taschengelderhöhung bewilligt hatte dessen Höhe Serenus nur aus Prinzipgründen tangierte (besser als 0 Sesterzen) kam dieses zu dem Schluss, dass er seinem Onkel hinsichtlich der patrizischen Pflichten doch zugehört hatte.


    „Und ab wann bin ich dann dein Scriba? Wann beginnen wir und wie sind denn meine Arbeitszeiten? Natürlich brauche ich noch eine Vollmacht von Dir aus der hervorgeht, dass ich dich als dein Scriba vertrete, wenn es mal Rückfragen gibt.“

  • Ein wenig den Kopf schief gelegt sann Gracchus kurz über Zeit und Dauer nach, er würde einige Tage noch benötigen selbst die augenblickliche Amtslage zu prüfen, sich einzuarbeiten, wobei Serenus ihm kaum würde behilflich sein können.
    "Nach dem nächsten Markttag kannst du beginnen. Deine Arbeitszeiten richten sich nach den Sitzungszeiten des Senates. An solchen Tagen, da keine Sitzungen in der Curia Iulia anberaumt sind, werden wir nach der allmorgendlichen salutatio zu den Kontrollen in der Stadt aufbrechen, an den anderen Tagen werde ich mich hernach jenen Aufgaben widmen, welche im Officium eines Aediles erledigt werden müssen. Es wird nicht notwendig sein, dass du dich dem ebenfalls widmest, so du es möchtest, werde ich dir jedoch im Anschluss an den Senat einen Sklaven nach Hause senden - die Sitzungszeiten ziehen sich manches Mal unvorhergesehen in die Länge. Stimme dich mit Kleochares ab, so dass deine Studien an diesen Tagen vorangehen können. Werden contiones des Collegium Pontificium einberufen, so werden wir darauf flexibel reagieren müssen, im schlimmsten Falle wirst du dann einen freien Tag haben. Freie Tage werden dagegen sich nicht auf Markttage und auch nicht immer auf Feiertage beziehen können, da es manches mal vonnöten wird sein, dass wir gerade dann Kontrollen durchführen."
    Alles in allem war das Aedilat ein äußerst flexibel zu gestaltendes Amt, eine Tatsache, welche Gracchus nicht unbedingt behagte, da flexibel kaum eine Eigenschaft war, welche man ihm konnte nachsagen. Doch da er ohnehin die Tage damit begann, sich von Sciurus aufzählen zu lassen, welche Aufgaben anstanden, so würde sich bestenfalls auch in diesem Amte nicht viel ändern.
    "Eine Vollmacht wirst du nicht brauchen, da du nicht allein unterwegs sein, sondern mich begleiten wirst und eventualiter auftretende Rückfragen an mich weiter leiten wirst."

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  • "Hört sich gut an. Bekommen wir leihweise auch Lictoren und Stadtwachen als Begleitung, die uns den Weg frei machen? Obwohl wenn wir den lieben Nero hier mitnehmen, dann kommen wir auch überall durch. Mit einem Hund wie Nero an der Seite kann uns nichts passieren und jeder rückt etwas zur Seite."

  • "Da du mich begleiten wirst, wird dir der Weg stets frei sei, mein Schatten ist breit genug für uns beide."
    In Serenus' Hintergrund deutete Sciurus an, dass es Zeit war, die Pflichten der Salutatio wahr zu nehmen. Gracchus erhob sich.
    "Alles weitere werden wir bedenken, wenn es soweit ist. Wenn du möchtest, kannst du der Salutatio beiwohnen. Allfällig sollten wir dir beizeiten einen oder zwei Klienten überlassen, dass du dich auch diesen Pflichten annähern kannst."
    Womöglich einen jener, welche die Gunst ihres Patrons hatten verloren und darob in Schmach ihre Anliegen einen Kinde würden vortragen müssen, in eben dem Wissen darob, dass dies vergebliche Mühe war - gleichsam konnte Serenus in seinen kindlichen, offenen Zurückweisungen weit direkter und grausamer sein, als Gracchus dies je könnte vorgeben.

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