Die Priesterin nickt aufmunternd, dass Tilla die Tafel ruhig öffnen könne. Das Mädchen vor ihr tut ihr etwas leid, doch so ist das mit der Wahrheit. Sie lässt sich nicht leugnen, nicht biegen und nicht aufblähen. Die Frage der Sklavin ist beantwortet wie jede andere Frage, die der Sibylle gestellt wurde, mit der Wahrheit.
Schon viele Menschen hat die alte Frau von diesem Ort fort gehen sehen. Die wenigsten haben ihre Antwort nach dem ersten Lesen verstanden. Der Großteil von ihnen hat sie vermutlich niemals verstanden. Dennoch gingen viele mit einem Aufleuchten in den Augen, denn sie glaubten genau die Antwort erhalten zu haben, die sie hören wollten. Auch keine Antwort ist eine Antwort, doch der Interpretationsspielraum ist viel geringer.