Casa Lucius Germanicus Matrinius

Matrinius machte sich überhaupt nicht so schlecht beim Würfeln. Eigentlich war gar kein Unterschied zu erkennen, ob er dies schon öfters gespielt hat oder nicht.
Auch landete Matrinius gleich den Haupttreffer und das gleich beim ersten Wurf.
"Na aber hallo, du hast wirklich noch nie gewürfelt?" Maecenas nahm die Würfel und ließ sie wieder elegant auf den Tisch gleiten. "Hmmm... ist zwar eine 6 5 1 aber du warst höher. Das höchste was man erreichen kann ist die 4 2 1. respekt."

Nach dem nächsten Wurf von Matrinius verzog Maecenas entnervt das Gesicht.
Entweder hatte er wirklich eine Glückssträhne oder er tat nur so, als verstehe er nichts vom Würfeln.
"So, so, eine 3 1 1 , hmmm mal sehen was ich jetzt würfel." Maecenas nahm die Würfel und schmiss sie schon etwas derber auf den Tisch. "Eine 5 4 1, schade du hast schon wieder gewonnen." Jetzt aber, dachte sich Maecenas , da immer der beginnt, der auch als letztes gewürfelt hatte, war er nun wieder an der Reihe. "Eine 6 5 3 na das mach mal nach." meinte Maecenas nun doch etwas stolz auf seinen letzten Wurf.

Langsam wurde es aber Maecenas zu bunt. Matrinius, der angeblich noch nie gewürfelt hatte, ließ Maecenas nicht den Hauch einer Chance.
Aus dem triumphierenden Lächeln von Maecenas wurde ein hilfesuchendes geworden. Er schaute an die Zimmerdecke und ersuchte die Götter um Beistand.
"Das gibt es doch nicht. Du kannst mir doch nicht erzählen, das du noch nie gewürfelt hast. Dies nur mit Glück zu begründen, wäre etwas fadenscheinig oder meinst du nicht." Meinte Maecenas nun doch schon etwas angefressen.
"Du bist dran..."

Gebannt schaute ich auf den Würfelversuch. Zwei dreien lagen schon auf dem Tisch. Der dritte Würfel drehte sich noch und bald schien es noch eine drei zu werden, als er plötzlich doch noch auf die zwei kippte.
Ich musste innerlich doch etwas grinsen,nach den ganzen Nackenschlägen war dies wohltuend und ich stieß ein kleines, kurzes Gebet in Richtung Himmel aus.
Aber noch hatte Maecenas nicht gewürfelt. Nun galt es alle Kraft daran zu setzen und den Wurf von Matrinius zu überbieten.
"Eine 5-4-2 puhhh"
Stieß ich doch etwas erleichtert aus. Auch wenn der Wurf nicht sonderlich gut war, diesmal hatte es gereicht Matrinius zu übertrumpfen.
"So ich fange wieder an, eine 6-4-2 jetzt bin ich natürlich gespannt, ob dich das Glück verlassen hat und sich auf meine Seite geschlagen hat."
Meinte Maecenas in Richtung Matrinius.

Matrinius schien das anfängliche Glück etwas sitzen lassen haben. Schon das zweite mal nacheinander hatte er höher gewürfelt als Matrinius.
"Na es wurde aber auch Zeit, ich dachte schon ich habe es verlernt." Maecenas schien nun richtig in Fahrt zu kommen. Aber sicherlich nur bis zur nächsten Niederlagenserie.

"Wenn du keine Lust mehr hast zum Würfeln, können wir auch aufhören. Ich möchte dich zu nichts drängen." Obwohl gerade jetzt, wo das spiel so gut für Maecenas lief wäre das sehr bedauerlich.

Maecenas hatte innerlich mit der Entscheidung von Matrinius geliebäugelt und so schob er die Würfel zu Matrinius zurück.
"Du bist dran. Immer der beendet legt auch wieder vor." Derweil versuchte ich meine Finger etwas zu lockern.

Ich beobachtete wie Matrinius langsam das Glück verließ. Er nahm den Becher an sich, um schlechter zu sein, musste er die selbe Kombination werfen, denn darunter ging nicht.
Ich ließ die Würfel auf den Tisch fallen und siehe da.
"Eine 6-1-1, ein phantastischer Wurf, meinte Maecenas nebenbei. Ich lege wieder vor ok."

Maecenas pustete in seine Faust, in der sich die drei Würfel befanden, das brachte angeblich Glück. "Eine 6-2-1" gebannt schaute Maecenas zu Matrinius und reichte ihm die Würfel.

"Mist!" Murmelte ich vor mich hin, nachdem Matrinius seinen goldenen Wurf gesetzt hatte.
"Ich habe verloren." Meinte ich nun doch etwas zerknirscht. Gerade hatte sich das Glück bei mir eingenistet, schon entflog es mir wieder.
"Wir können auch für heute die Würfel erst einmal ruhen lassen, was meinst du?" Die beiden hatten sich schon eine ganze Weile mit würfeln die Zeit um die Ohren geschlagen. Langsam wurde es auch für Maecenas Zeit, gen Heimat aufzubrechen.

Ich legte die Würfel beiseite und bemerkte wie Matrinius aus dem Fenster sah und merkte, wie spät es eigentlich schon gewesen ist.
"Ich werde mich dann auch so langsam mit auf den Weg machen. Morgen ist auch noch ein Tag." Während des Würfelns hatte die beiden ganz die Zeit vergessen.

Matrinius begleitete mich noch bis zur Tür und wir verabschiedeten uns. "Danke für deine Gastfreundschaft. Wir sehen uns." Und schon war ich in der Nacht verschwunden.