[Ravenna] Prima ante portas

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    Original von Lucius Artorius Avitus


    Eine wahre Ewigkeit lang musterte mich der Praefectus, dann kam der erlösende Befehl, und ich entspannte mich - ein wenig.
    Nur Centurionen? Ich sah schon meine Felle davonschwimmen. Doch der Praefectus erklärte mir ruhig die Sachlage, und er entsprach noch dazu anstandslos meiner Bitte! Ich war fast ein bisschen ungläubig, dass das so einfach ging. "Ausgezeichneter Veteran", das klang auch ziemlich gut. Ich lächelte froh.
    "Vielen Dank Praefectus!"
    Ein Gefallen? Aufmerksam lauschte ich - es gefiel mir, so einen Auftrag direkt vom Praefectus zu bekommen, das fühlte sich richtig bedeutsam an -, es waren aber ein bisschen zu viele Informationen auf einmal. Zum Glück wiederholte er es nochmal.
    "Ja. Ähm. Ja, Praefectus. Ich habe verstanden. Du möchtest, dass sie es präzisieren, damit klar ist ab welchem Rang ganz genau man zugelassen ist."
    Erster Satz, erster Absatz, dritter Abschnitt, Lex Academia militaris...
    Ich glaubte schon, mir das merken zu können, wollte aber natürlich nicht widersprechen. Ausserdem, weiss man ja nie. Dankend nahm ich die Tafel entgegen, und ritzte mit dem Stylus in das Wachs
    1.S, 1.A, 3.A, LAM, UO präz.
    "Jawohl Praefectus, das werde ich tun, ich werde mein Bestes geben!", gelobte ich dem zu meinem Idol Auserkorenen mit leuchtenden Augen.

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    SODALIS FACTIO AURATA - FACTIO AURATA

    Klient - Decima Lucilla

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    Original von Tiberius Artorius Imperiosus


    "Also ist die Haupsache nicht nervös zu werden?! Das sollte hinzukriegen sein denke ich. Und so wie der Rest klingt sollte man das als optio besser ohnehin drauf haben, wenn man länger in diesem Rang bleiben will."


    Dann hörte er, dass sein Freund überlegte das zweite abzulegen und schenkte die Becher nach.


    "Darauf, dass wir vielleicht irgendwann gemeinsam in einer Prüfund zu einem höheren Examen sitzen werden." sprach's und hob den Becher.

  • Imperiosus lachte und erhob wieder den Becher.


    " Auf deine Prüfung und komme ja nicht ohne ein Bestanden zurück "


    Zwar hatte der Artorier dies gesagt, als er lachte, doch meinte er dies durchaus ernst.


    " Soviel ich weiß, muss man beim dirtten Examen ein Krisengespräch ausspielen, da könnte es also gut sein, das wir zusammen dort sitzen werden. "


    Zwar wusste es Tiberius nicht so genau, doch war ihm soetwas zu Ohren gekommen.

  • Wie ein schwarzes Spinnengetier oder ein finsteres Monster sprang es Hannibal in den Nacken. Er kannte jenes Wesen sehr gut. Er hatte oft schon in seinem Leben von ihm Besuch bekommen, was oftmals in fatalen Handlungen geendet hatte. Dennoch war Hannibal überrascht dieses heute und hier und in jenem Augenblick zu spüren. Überrascht war nur ein kleiner Teil seiner Gedanken, der stets kühle und rationale Teil seiner Vernunft. Seiner Ratio, die er selbst in den schlimmsten Momenten nicht ausschalten konnte. Dieser Teil betrachtete sich selber immer mit ein wenig Verwunderung. Was war nun dieses Spinnengetier? Welche natürlich keine reale Substanz hatte, aber für Hannibals Gedanken und Gefühle sehr vereinnahmend war. Die Eifersucht. Die reine und pure Eifersucht, die Hannibal zu den schlimmsten Taten verleiten konnte. Es in seinem Leben schon getan hatte. Einige Menschen hatten ihr Leben wegen diesem Monster gelassen...oder war es mehr Hannibal, der selbiges war? Wie dem auch sei, ein seltsames Funkeln trat in Hannibals Augen als er die vertraute Geste sah, mit der Faustus den anderen Soldaten an dem Kratzen hinderte. Hannibals Augen verfolgten diese Handlung sehr genau. Mit dem Flackern in den Augen taxierte Hannibal den anderen Soldaten, den Iulier, etwas länger. Hannibals Mundwinkel zuckte einen Augenblick, nach unten, dann sah er von dem anderen Mann weg und kurz zu seinem Herrn. Hannibals Gesichtszüge wurden ausdruckslos, zu ausdruckslos. Fast bar von jeder Gefühlslage. Er nickte und wollte schon sagen: "Ich komme dann später wieder.", aber das erübrigte sich, denn es war ohnedem selbstverständlich. Er nickte dem Iulier noch einmal, mit kühlem Ausdruck auf dem Gesicht zu, und wandte sich um. An einigen Matrosen drängte sich Hannibal vorbei und folgte Faustus bis durch die Tür hinaus.


    Das Lärmen all der Menschen am Hafen schlug Hannibal entgegen. Das Kreischen der Möwen, die Rufe einiger Soldaten, das Lachen und aufgeregte Quätschchen der heran gelaufenen Zivilisten. Die Sonne ließ Hannibal blinzeln, er spähte über den Horizont, wo nur vereinzelt Wolken das klare Blau unterbrachen. Weiße Segel zogen vorbei oder wurden gerafft, einige Kinder liefen an ihm vorbei und ließen Hannibal einen Schritt zurück weichen, damit diese ihn nicht umrannten. "Lass uns ein Stück gehen.", meinte Hannibal an Faustus gewandt und schlenderte langsam los. Es war angenehm warm in der Sonne, der Gestank vom Hafen war erträglich, selbst wenn schon die Ahnung von Schiffen und Seefahrt Hannibal den Magen umdrehen ließ und er am Liebsten weiter in das Landesinnere flüchten wollte. Eine graugrüne Fassade vom Nachbarhaus glitt an Hannibals Seite entlang, wurde dann jedoch unterbrochen von einer schmalen und ruhigen Gasse, die eine Schneise zwischen die Häuser schlug. Ein großes Fass stand an der Ecke, die Sonne schien die Gasse nicht sonderlich zu mögen, so dass dort ein diffuses Tageszwielicht herrschte. Da sie etwas schräg verlief, konnte Hannibal nur den Anfang der Gasse ausmachen.


    Hannibal griff, nicht ruppig, sondern mehr dezent, nach Faustus Hand und zog ihn in die Gasse hinein. Leer war die Gasse und zog sich noch zwischen einigen Häusern entlang. Eine Katze tummelte sich etwas weiter hinten, verschwand jedoch mit lautlosem Gang. Nachdem er sich vergewissert hatte, dass die Gasse wirklich leer war, drehte sich Hannibal zu Faustus um. Jetzt, wo sie ein wenig ungestörter waren, näherte sich Hannibal dem feschen Soldaten ;) . Hannibal drängte Faustus ein wenig gegen die Wand hinter ihm und stützte eine Hand neben dessen Kopf ab. "Faustus, schöner Faustus!" Hannibal näherte sich noch etwas mehr dem Gesicht von Faustus. Nur zwei Digitus vor dessen Antlitz verharrte Hannibal und hob die andere Hand, um ihm über die, deutlich kräftigeren, Schultern zu streichen. Hannibal spürte die Wärme, die von Faustus ausging, an manchen Stellen berührten sich ihre Körper, leicht zwar, aber spürbar. Ganz dicht vor Faustus Mund verharrte Hannibal, sein Atem strich über die Lippen, noch ein wenig näher schien Hannibal heran zu nahen, ganz als ob er Faustus gleich küssen wollte. Düster glomm es in den Augen von Hannibal, das schwarze Ungetüm hatte sich immer noch in ihm fest gekrallt. Doch zudem mischte sich ein lasziver Ausdruck gepaart mit einem verschmitzten Glitzern. Denn nur kurz, scheinbar flüchtig, berührten Hannibals Lippen die von Faustus, dann strich Hannibals Atem bereits über die Wange von Faustus und zu dessen Ohr, an dem der geschwungene Hals anfing. "Mein schöner, erotisierender Held! Meinst Du, Du hast ein wenig Zeit oder musst Du zu Deinen Pflichten als Soldat zurück eilen?" Gefühlvoll legte Hannibal seine Lippen auf den Hals von Faustus, ließ diese langsam nach oben wandern und legte seine Zähne sachte an das soldatische Ohrläppchen. Erst dann löste sich Hannibal, verweilte jedoch weiter dicht vor dem Gesicht von Faustus.

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    Original von Faustus Decimus Serapio
    ...


    Mit "ausgezeichnet" hatte Avitus eigentlich - dem Wortsinn nach - auf die Armillae abgestellt und nicht eine umfassende Beurteilung des Serapio abgeben wollen. Sollte der junge Decimer ihn falsch verstanden haben, würde Avitus ihn aber nicht aufklären, denn ihm war dieser "Versprecher" nicht aufgefallen. Dennoch hätte er ihn aufgeklärt, wäre ihm sein Versprecher aufgefallen. Den Männern, die ihr Leben aufs Spiel gesetzt hatten, um den Adler bei Edessa zu schützen und im Handstreich Circesium nahmen würde er eine Bitte um ein Empfehlungsschreiben gewiss nicht abschlagen. Derweil reichte ihm der Scriba - der zwischenzeitlich einen Blick in die Akte des Decimer geworfen und die Sache mit dem Ordo nicht unerwähnt ließ - das Empfehlungsschreiben und Avitus überflog es kurz.
    "Die silbernen armillae sollen nicht unerwähnt bleiben?"
    ein etwas verdutzter Blick zum Scriba folgte.
    "Schreibst du Gedichte oder ein Empfehlungsschreiben?"
    brummte er, doch beließ es dabei und setzte dann seine Signatur drunter und versiegelte das Schreiben.
    "Zu öffnen nur an der academia. Viel Erfolg und wage es nicht, mit einem 'nicht bestanden' hier anzutanzen, miles"
    sagte er. War eigentlich eine Selbstverständlichkeit.

    AN DEN KOMMANDEUR DER ACADEMIA MILITARIS ULPIA DIVINA SPURIUS PURGITIUS MACER


    Lucius Artorius Avitus grüßt den ehrenwerten Senator Purgitius Macer.


    Der dieses Schreiben vorlegende tesserarius, Faustus Decimus Serapio, wird von mir als seinem vorgesetzten Offizier hiermit als Anwärter auf das Examen Primum empfohlen.


    Decimus Serapio stammt aus einer ehrbaren Familie, gehört dem Ordo Equester an und hat sich stets als überaus tapferer und pflichtbewusster Miles im Dienste Roms und des Kaisers bewährt. Seine Herkunft und seine Verdienste um Rom und Kaiser insbesondere während des Parthien-Feldzuges - die silbernen Armillae sollen hier nicht unerwähnt bleiben - lassen den Miles als vielversprechenden Kandidaten erscheinen.


    Vale bene.


    Lucius Artorius Avitus
    Praefectus Castrorum
    -
    Legio I Traiana Pia Fidelis
    [Blockierte Grafik: http://img380.imageshack.us/img380/6898/legiqx9.png]


    RAVENNA ANTE DIEM V ID MAR DCCCLVIII A.U.C.

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    Original von Tiberius Artorius Imperiosus


    Auch Licinus musste schmunzeln und nachdem er getrunken hatte antwortete er:
    "Weißt du, ich kann gar nicht nicht bestehen.
    Ich habe einen direkten Befehl unseres ehemligen centurios den Test zu bestehen und wer bin ich, dass ich einen Befehl verweigern würde?! ;)"


    Ein Krisengespräch, nun, vielleicht würde es sich schon für diese Erfarhung lohnen das Examen tertium zu machen.
    Licinus würde gerne länger bleiben, aber die Pflicht rief.


    "Tut mir leid, Tiberius, aber ich muss schon wieder. Nicht dass mir die Damen noch Dummheiten machen. Aber ich denke, wenn wir wieder in Mantua sind haben wir mal wieder länger Zeit, was meinst du?"

  • Stühle wurden gerückt und Marcus sah auf als die beiden Anderen, Serapio und Hannibal, den Tisch und die taberna verließen, Marcus sah ihnen noch einen Moment hinter her, dann zuckte er mit der Schulter. Irgendwie hatte Marcus das Gefühl, daß die Decimer und die Iulier im ganzen Imperium, besonders den Legionen vertreten waren und sie aus dem Boden schoßen wie Pilze, aber scheinbar war dem doch nicht so, dabei hätte Sparsus es dadurch sicherlich leichter gehabt, oder auch nicht, je nachdem welche Verwandtschaft man an der Backe hatte. Marcus brummte unbestimmt und spähte noch mal auf den Brief, denn dann würde er nicht umhin kommen, noch einmal den praefectus aufzusuchen, ehe die Legion weiter zog, was auch immer das Ziel war und wann es auch weiter ging. Noch einmal drehte Marcus in seinem Kopf hin und her, wie er Sparsus doch noch überreden könnte, in Italia zu bleiben, aber Marcus Geist war immer noch träge von dem Fieber, den Schmerzen und all den Strapazen der letzten Wochen.


    „Ja, sicher ist sicher.“
    Ganz sicher darüber war sich Marcus gewiß nicht.
    „Aber ich hoffe doch, daß Du noch so lange in Italia weilst, daß Du noch lange genug in Italia bleibst, um zu meiner Hochzeit zu kommen!“
    Was natürlich erst ging, sollte Marcus befördert werden. Aber irgendwie zweifelte Marcus, daß das in der Prima geschehen würde. Schließlich war er schon einmal übergangen worden.
    „Und wehe Du schleichst Dich heimlich davon, wenn der praefectus Deine Versetzung erlaubt. Ohne eine Abschiedsfeier kommst Du mir nicht davon, Iulius. Nicht nach all der Zeit, die wir im Krieg durchgestanden und überlebt hatten!“
    Zwar sah Marcus, daß Sparsus noch seinen Becher nicht geleert hatte, dennoch schenkte Marcus ihm noch etwas Wein nach und füllte seinen eigenen halb vollen Becher wieder auf.
    „Die Secunda? Wird die nicht von dem Vinicier angeführt? Der war doch selber nie Soldat, wenn ich mich Recht erinnere, hm?“
    Was sicherlich auch von Vorteil sein konnte, womöglich hatte der Mann dann sehr viel mehr Weitsicht als so manch ein sturer Soldat, der es zum Kommandant gebracht hatte.
    „Wie bist Du denn aus die Secunda gekommen, Iulius?“

  • Einige Stunden nachdem Marcus mit Sparsus sich in der taberna zu den hüpfenden Nereiden unterhalten, nachdem Marcus sich beim medicus vorstellig gemacht hatte, der ihm die gute Neuigkeit verkündete, daß Marcus, wie einige andere Soldaten der Prima für die Zeit ihrer Verletzung nun wirklich vom Dienst frei gestellt wurden und sogar das Lager verlaßen durften, Marcus war sehr froh gewesen darüber, also, einige Zeit danach hatte sich dann Marcus mit Krücken aufgemacht, um sich zu dem praefectus der Legion durchzuschlagen, während sein Sklave sich darum kümmerte, daß sie noch heute Abend aus dem Lager heraus kamen und bis zu seinem Onkel nahe von Ravenna reisen konnte, um dort eine Nacht zu verbringen. Rhythmisch schlugen die Krücken auf den Stein als er sich der Unterkunft näherte, in dem der praefectus einquartiert worden war und das selbst zu dieser Stunde noch von Schreibern, Soldaten und sonstigen Leuten belagert zu sein schien. Schwer atmend durch den kurzen Weg, den er mit den Krücken hinter sich gebracht hatte, blieb Marcus stehen, um erst mal etwas Atem zu schöpfen. Schließlich brachte er auch noch die letzten drei Sprünge mit der Krücke hinter sich und wandte sich an einen der Soldaten, der vor dem Haus herum lungerte.


    Salve, miles! Melde dem praefectus, daß centurio Flavius Aristides ihn gerne sprechen würde. Sofern er die Zeit im Moment erübrigen kann!“

  • Zitat

    Original von Marcus Flavius Aristides
    ...


    Nachdem Serapio gegangen war, meldete man Avitus, dass der Flavier ihn sprechen wollte. Avitus fuhr sich mit der Hand übera unrasierte Kinn, seufzte leise.
    "Schick ihn rein, miles. Stell einen Stuhl bereit, der centurio ist verwundet"
    sagte er dann zu Livius, seinem vorlauten Scriba.
    "Aba sicha dat, praefecte"
    sagte Livius. Nach all den schier zahllosen Monaten, in denen Livius nun sein Scriba war, hatte sich Avitus an seine eigentlich unverschämte Art gewöhnt. Livius war ein guter Scriba, und das rettete ihn. Und das wusste er leider seit seinem ersten Tag als solcher.
    "Salve centurio. Setz dich"
    Einen Mann, der im Kampf verwundet und sich auf Krücken hergeschleppt hatte, wollte Avitus nicht stehen lassen. Die militärischen Umgangsformen waren kein Selbstzweck. Obwohl er den Flavier nicht mochte, wusste Avitus um seine Verdienste und respektierte ihn dafür. Ein wenig. Zumindest soviel, dass er der Meinung war, dass der Flavier bei der Besetzung des Ersten Speers übergangen wurde oder sich zumindest so vorkommen musste, auch wenn ihn wohl sein Stolz daran hinderte, auch nur ein Wort darüber zu verlieren.
    "Worum geht es?"

  • Zitat

    Original von Marcus Iulius Licinus


    Imperiosus nickte seinem Freund zu.


    " Na, wenn du einen Befehl bekommen hast, dann kannst du es dir wirklich nicht erlauben, ohne ein Bestanden wieder zurück zu kehren.


    Tiberius machte seinen Becher leer, als Marcus auch schon wieder gehen musste.


    " Ja, wir sehen uns dann wieder in Mantua wieder, dort wird dann dein Examen gefeiert und ich lade dich ein. Vielelicht lass ich mir von meinen Sohn etwas Cervisia schicken, denn er selber herstellt. "


    Zwar wusste er nicht, ob es Marcus schmecken würde, oder ob es ihm selber schmeckt, aber so konnte er seinen Sohn mal wieder einen Brief schicken, ohne über irgenwelche sachen zu reden, die nur böse erinnerungen heraufbeschwören würden. Oder was noch schlimmer wäre, sie sich wieder streiten würden.

  • Zitat

    Original von Lucius Artorius Avitus


    Ausgezeichnet, ausgezeichnet. :D Ich verbiss mir ein Grinsen bei der Bemerkung des Artoriers an seinen Scriba, der wohl eine lyrische Ader hatte, was ich im übrigen sympathisch fand, und versuchte unauffällig, auch mal auf das Papyrus zu schielen. Was da stand interessierte mich freilich sehr, aber schon hatte der Praefectus es signiert, mit einem schönen roten Siegel versehen, und somit meinem neugierigen Blick entzogen. Andächtig nahm ich das Schreiben entgegen.
    "Jawohl Praefectus! Vielen Dank Praefectus!"
    Jetzt musste ich aber wirklich unbedingt bestehen, sonst würde ich mich nie wieder in die Castra zurücktrauen... mein Leben wäre verpfuscht und ich würde als langhaariger Vagabund enden, der an irgendeinem südlichen Strand den Touristen selbstbemalte Tücher anzudrehen versucht, von morgens bis abends, nur um sich seine kärgliche tägliche Dosis Hanfprodukte leisten zu können... Eine erschreckende Vision, der ich es nicht erlauben würde Wirklichkeit zu werden!
    Er entliess mich dann, ich salutierte noch einmal stramm, nickte auch dem Scriba dankbar zu, machte mit einem "Vale Praefectus!" auf dem Absatz kehrt und trat ab. Wie einen kostbaren Schatz hielt ich das Schreiben in den Händen. Ich befühlte das glatte Siegelwachs, das noch ein bisschen warm war, und erfreute mich an der faserigen, bei der Berührung ganz leicht knisternden Oberfläche dieses Dokumentes, während ich zurück zu der stickigen Lagerhalle ging, in der wir Quartier bezogen hatten.

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    Klient - Decima Lucilla

  • Zitat

    Original von Tiberius Artorius Imperiosus


    Cervisia, das war doch das Gesöff, mit dem die Barbaren im Norden sich betranken, wie das wohl schmeckte, frage sich Licinus misstrauisch, nun bald würde er es wohl erfahren.


    "Danke für die Einladung, ich komme sicherlich darauf zurück, wenn ich wieder da bin.


    Also, es hat mich gefreut."


    Mit diesen Worten verließ Licinus die Unterkunft, den letzten Rest vinum dalassend, sollte sein Freund es trinken und anschließend die leere Amphore beseitigen. Der war centurio und konte das irgendeinem armen miles aufdrücken. :D

  • "Bis zu deiner Hochzeit? Ich dachte Centurionen dürfen nicht heiraten?
    Nun, aber kommen werde ich mit Sicherheit."


    Der Centurio musste einen guten Draht zu jemand sehr Wichtigem haben, wenn er die Erlaubnis hatte zu heiraten. Und überhaupt, was schenkte man seinem Centurio, wenn der heiratete? Schenkte man da überhaupt was?
    [Die Frage gilt SimOn wie SimOff]



    "Nun, natürlich werde ich kommen. Und du brauchst auch keine Angst haben, das ich mich in einer Nacht und Nebel Aktion verdrücke."


    Zumal es schon etwas besonderes war, überhaupt eingeladen zu werden. Sparsus freute sich innerlich sehr darüber, mehr als er zeigen konnte. Zugleich ärgerte er sich über sich selber. Da gehörte er mal wirklich wohin und dann wollte er freiwillig gehen. Es war alles konfus. Diese ganze Situation. Sparsus nahm erstmal einen tiefen Zug aus seinem Becher.


    Eine Abschiedsfeier? Nun, da würde er wohl nicht drum herum kommen. Aber eine kleine Feier sollte eigentlich im Moment kein Problem darstellen. Die Truppe feierte ehh den ganzen Tag. Da blieb für Sparsus wenig vorzubereiten.


    "Nun es hat keinen speziellen Grund, wieso ich gerade zur Zweiten will."


    Vielleicht weil sie der Prima doch näher stand als sie es eigentlich tut?


    "Nun, zu den Stadteinheiten wollte ich nicht und nach Ägypten, nun, das war mir zu nah an Parthia. Hispani kenne ich schon, dort wurde ich geboren. Und da klang Germanien ganz interessant. Und über die Secunda habe ich bisher nur Gutes gehört. Tja und da bot sich die Secunda an."


    Zu einer Ala war für Sparsus von anfang an ausgeschlossen. Er konnte zwar reiten, aber das Tag ein Tag aus. Brrr.... Und ob die Legion nun von einem Vinicier, Decimer oder Tiberier geführt wurde, war Sparsus eigentlich schei* egal.


    "Herr, wenn du die Frage erlaubst, wieso bist du den Legionen beigetreten?"


    Das war eine Frage die Sparsus immer wieder aufs neue interessierte. Musca ist der Legio beigetreten, um nicht die Frau heiraten zu müssen, mit der einen "Unfall" gehabt hatte. Serapio, weil es zu Hause was ausgefressen hatte und Sparsus, weil er nciht gewusste hatte wohin mit sich und seinem Leben.

  • Zitat

    Original von Marcus Iulius Licinus


    Imperiosus schaute Licinus nach, wie er das Zelt verließ, nahm die Amphore und ließ den letzten Rest des Weines einfüllen.


    " Entsorge die Amphore und kege dich dann schlafen. Ich will, morgen früh geweckt werden, schließlich brechen wir dann auf nach Manuta. "


    " Ja mein Herr, ich werde sie sofort entsorgen. "


    Der Sklave nahm die Amphore Wein und verließ ebenfalls das Zelt, während der Artorier die letzten tropfen dieses Weines alleine in seinem Zelt genoss. Nun würde er einfach mal abschalten und seine Gedanken waren bei seiner geliebten, die leider nicht mehr lebte. Dann dachte er an Marcella, seiner Leibeigenen, die er damals nach Ostia geschickt hatte. Er würde ihr schnell einen Brief schreiben, damit sie sich nach Mantua aufamchte.

  • Verflixt und zugenäht, da hatte ihn Sparsus aber erwischt, denn der Iulier hatte natürlich damit vollkommen Recht, ein centurio konnte und durfte nicht heiraten, schließlich stand das so im Gesetz, eigentlich wollte Marcus nichts über Pläne – die noch nicht wirklich vorhanden waren! – oder Möglichkeiten – die sich auch noch nicht aufgetan hatten! – sich auslaßen - weil er sie einfach auch noch nicht kannte!-, aber er würde sonst mehr in Erklärungsnot gelangen. So lächelte Marcus verhalten, trank einen tiefen Schluck Wein und zuckte mit der Schulter. Seine Augen schweiften in der taberna umher, die immer voller wurde, es drängten sich nun auch andere Matrosen herein, Zivilisten, die vom langen Stehen, Winken oder Jubeln müde geworden waren und ihre trockenen Kehlen mit dem süßen Gesöff dieser Schenke erfrischen wollten. Auch Marcus folgte ihrem Beispiel, wünschte sich jedoch eine Handvoll von dem wunderbaren Kraut, was ihm ein medicus in Parthia noch verordnet hatte. Der Grieche, der ihn jetzt behandelte, schien eine andere Rezeptur zu haben – sehr zum Bedauern von Marcus. Er beugte sich etwas nach vorne und kratzt an seinem Oberschenkel, was natürlich nicht dieses ärgerliche und schmerzende Pochen vertrieb.


    „Naja, eigentlich dürfen sie das auch nicht. Ich auch nicht, aber...und das unter uns, Iulius...“
    Marcus sah ihn einen Herzschlag lang verschwörerisch, aber auch ernst dabei an.
    „...ich gedenke nicht, den Rest meines Lebens ein centurio zu bleiben. Das hatte ich auch nie vor! Und meine Hoffnung, womöglich der Prima in anderer Position zu dienen, hat sich längst als trügerisch erwiesen. Ich werde mich wohl auch umtun müßen, was für Möglichkeiten mir bleiben. Vielleicht ein Pöstchen in Rom, um meine Familie mal ab und an sehen zu können. Besonders meine Kinder! Mal sehen, mal sehen!“
    Zufrieden nickte Marcus und griff erneut nach dem Becher.
    „Gut, gut, ich wäre auch schwer enttäuscht gewesen!“
    , gab Marcus grinsend zu.


    Ab und an einen Schluck zu sich nehmend lauschte Marcus dem optio, in gewißer Weise konnte er Sparsus durchaus verstehen, wenn schon weg von der Prima, dann am Besten weit weg und in eine Einheit, die ebenso gut war und genauso tapfere Männer und gute Anführer aufwies, und das hatte die Secunda, nach dem, was er bis dato von ihnen gehört hatte – natürlich hätte Marcus Ägypten der Provinz Germania vorgezogen. Aber auch da verstand Marcus, daß Sparsus kein Bedürfnis hatte, erneut ein Wüstenland gegen das Andere einzutauschen, selbst wenn ein großer Teil von Ägypten - zumindest der ihm bekannte Teil - auch eine grüne Hölle war und sehr fruchtbar. Marcus brummte leise, schluckte den Wein in seinem Mund herum, den er eine Weile zwischen Zunge und Gaumen erschmeckt hatte. Die Frage von Sparsus überraschte Marcus dann doch, Marcus blinzelte einige Male. Um dem Imperium und römischen Volk zu dienen? Was für eine abgeschmackte Antwort und er würde sicherlich nicht mit Sparsus solche Phrasen austauschen, so blieb Marcus lieber bei der Wahrheit.


    „Um ehrlich zu sein...um noch etwas aus meinem Leben zu machen! Mit mir war vor der Legion nicht viel anzufangen, ich habe Tag für Tag faul meine Zeit tot geschlagen, Feste gefeiert, Orgien zelebriert, war auf Reisen, sprich, ich habe mich durch und durch gehen laßen. Wahrscheinlich wäre ich schon am Suff erstickt, hätte ich nicht eines Tages einen kräftigen Tritt in Richtung der Legionen bekommen...Germania eben. Dort war ich die erste Zeit als probatus stationiert bis ich optio wurde und bis Legat Decimus das Kommando über die Prima erhalten hat.“
    Marcus, der durchaus die Tendenz hatte, munter und ohne Zwang zu plaudern, fuhr auch gleich fort.
    „Im Grunde habe ich die erste Zeit in der Legion immer verflucht, aber heute bin ich doch froh, mich damals zur Legion gemeldet zu haben. Solche Männer wie wir, Du und ich, wir sind einfach eher Menschen, die gut als Soldaten dienen können. Ich wäre wahrlich ein lausiger Politiker! Und Du? Hast Du es bereut, Dich der Prima anzuschließen? Wegen dem Krieg?“
    Marcus fiel auf, daß man die Frage durchaus mißverstehen konnte.
    „Ich meine, wegen dem ganzen Töten, all den Umständen, nicht...ähm...Du weißt schon, was ich meine, oder?“





    SimOff: Ja, man kann etwas verschenken. Aber man schenkt das am nächsten Morgen, wenn das Brautpaar die Hochzeitsnacht geschafft hat – ohne Verluste und Kollateralschaden. Aber ich habe es auch schon öfters gesehen, daß die Geschenke schon am Hochzeitstag überreicht wurden. Oder auch gar keine gemacht wurden. Denn wichtiger ist der Gast, nicht das Geschenk. ;)

  • Zitat

    Original von Lucius Artorius Avitus
    ...
    "Worum geht es?"


    Es war immer noch ein munteres Treiben, selbst wenn vielen - eigentlich allen Soldaten- die Freude ein wenig getrübt worden war, dadurch, daß sie keinen Ausgang gewährt bekommen hatten. Marcus war heilfroh auf der Liste der Verletzten zu stehen – natürlich nicht, verletzt zu sein! - um doch noch ein anständiges Quartier zu haben und nicht die lausige und unkomfortable Halle mit bewohnen zu müßen. Marcus spähte über das Meer, wo immer noch zahlreiche Schiffe vor Anker lagen. Das blaue Wasser schwappte immer wieder gegen den Kai und doch hatte Marcus das Gefühl, die Schiffe lagen zu dieser Stunde tiefer im Wasser, immer wieder hatte sich Marcus gefragt, warum das Meer sich zurück zog und warum es wieder an stieg, aber bis dato hatte ihm noch nie jemand eine vernünftige Erklärung dafür gegeben – nämlich eine, die er auch verstand! Als der Soldat ihn herein winkte, riß sich Marcus von dem Anblick des blauen Wassers, das sich an vielen Stellen zu kräuseln schien, los und humpelte in das Quartier des praefectus hinein.


    „Salve, praefectus. Oh, vielen Dank!“


    Dankbar war Marcus tatsächlich über den angebotenen Platz und nicht stehen zu müßen. Er humpelte bis zu dem Stuhl und ließ sich vorsichtig herunter sinken. Er hatte die Erfahrung gemacht, daß ein schnelles Herunterplumpsen sehr schmerzhaft am Bein werden konnte. Marcus nahm die Krücken in eine Hand und – umständlich, wegen dem steifen Verband – Platz. Einen Moment schnaufte er durch ehe er gleich zur Sache, wie Avitus es natürlich auch angestoßen hatte – sicherlich hatte der Mann viel zu tun!


    „Einer meiner Soldaten möchte versetzt werden - Iulius Sparsus! Er möchte nach Germania zur legio Secunda. Ich würde ihm noch ein Empfehlungsschreiben mitgeben, aber ansonsten liegt eine Versetzung ja nicht in meinen Händen!“

  • Sim-Off:

    Zitat

    Original von Marcus Flavius Aristides
    SimOff: ...Aber ich habe es auch schon öfters gesehen, daß die Geschenke schon am Hochzeitstag überreicht wurden...


    Ich meinte eigentlich eher damals und nicht heutzutage ^^
    wenn du damit damals gemeint hast, dann danke für die Info


    Der Centurio wollte auch gehen, hatte er das richtig verstanden? Auch wenn der Entschluss noch nicht unbedingt fest zu stehen schien. Und vorallem nicht das Wie und Wann, klang es doch schon relativ nach einer Art Plan. Und keine zwei Sekunden später erfuhr Sparsus schon die nächste Neuigkeit. Der Centurio hatte Kinder? An diesem Abend hatte Sparsus in etwa so viel über den Centurio herausgefunden, wie in dem gesammten letzten Jahr zusammen.


    Aristides Geschichte deckte sich weitflächigst mit der von Sparsus. Nur das Aristides das Leben eines Patriziers gelebt hatte und Sparsus das eines Waisen. Bei den Worten des Centurio nickte Sparsus. Ja, als Soldat hatte man es vergleichsweise leichter. Man wusste immer was zu tun war und hatte das Wissen, das es eine Notwendigkeit war, um Römer zu schützen. Ob das Ganze dann auch eine gute Tat war, war zweitrangig. Doch zumindest wusste man in diesem Beruf sen Leben zu schätzen. Schließlich konnte man immer der Nächste sein. Da brachte auch die Ausbildung nichts. Viele alte Verteranen waren in Parthien gefallen und Serapio, der seine Grundsausbildung auf dem Schiff gehabt hatte, hatte überlebt. Für Sparsus ein eindeutiger Beweis, es ging nicht um die Ausbildung, sondern nur um das Glück.


    Und als Politiker konnte sich Sparsus Aristides wahrlich nicht vorstellen. Wenn Aristides auf der Rostra stünde, hätten alle Zuhörer in Reih und Glied zu stehen, und jeder der nciht ordentlich stünde, würde von Aristides Prügel beziehen. Es wäre eine kurze, aber sicherlich unterhaltsame Politikerkarriere.


    "Nun Herr, bei mir was es recht ähnlich. Ich bin als Waise aufgewachsen und wollte mich den Legionen anschließen, bevor ich völlig heruter gekommen war. Und in der Legio I hatte auch schon mein Vater gedient, also ging ich nach Italia und trat ihr bei. Aber bereut habe ich es nie. Auch wenn ich viel schlechtes erlebt habe, habe ich mich bisher noch nirgends so zu Hause gefühlt wie hier, bei der Prima. Ich bin mir ganz sicher, dass ich irgendwann tot im Straßengraben gelegen hätte, wenn ich ihr nicht beigetreten wäre. Bei der Legio bin ich sicherer gewesen, selbst in Parthia, wie als Waise in Rom, der nicht weiß, wohin mit sich selbst."


    Nein, falsch war es wirklich nicht, hierher gekommen zu sein. Er war durch die Höhle des Löwen und wieder zurück, und hatte viel zurück lassen müssen, auf seinem Weg. Er hatte zusehen müssen, wie mancher, den er schon lange kannte, nicht mehr wiederkam. Aber das alles mit der Gewissheit, dass es einen Sinn gehabt hatte.

  • Avitus verzog leicht das Gesicht.
    "Hmmm. Wenn optio Iulius uns verlässt, ist es ein doch recht herber Verlust für die Prima"
    sagte er. Die beiden Iulier hatten sich - so unterschiedlich sie auch waren - gut gemacht während des Feldzuges, waren beide beim Trupp in Circesium dabei gewesen. Solche Männer gehen zu lassen, schadete der ohnehin angeschlagenen Legion. Doch Avitus selbst hatte einmal als junger Miles eine Versetzung beantragt und gewährt bekommen, was ihn natürlich ein Stück weit geprägt hatte.


    Kaum hatte die Legio ihren Fuß auf italischen Boden gesetzt, liefen die Soldaten - überspitzt formuliert - in Scharen davon. Sparsus, Macro, einige weitere wollten oder mussten versetzt werden. Wo er schon dabei war, Versetzungen zu regeln wandte er sich an Livius.
    "Miles Caecilius Macro soll antreten"
    sagte er. Livius verschwand, um KAESO CAECILIUS MACRO zu holen.
    "Sag, centurio, gibt es einen besonderen Grund, warum der optio versetzt werden will? Und das ausgerechnet jetzt?"
    fragte er. Bei Macro konnte er das verstehen, im Falle eines kampferprobten Optio wie Sparsus erwartete er (ebenfalls) eine zumindest halbwegs vernünftige Begründung.

  • Marcus konnte nachvollziehen, was Sparsus erzählte, denn in einer Nuance hatte er dasselbe Schicksal erlitten, Marcus war ebenfalls ohne Vater aufgewachsen, dennoch begrenzte sich das Verstehen einzig und alleine darauf; schließlich war er in einem Patrizierhaushalt groß gezogen worden, hatte eine Mutter – auf die er sich völlig fixiert hatte! - und Geldsorgen auch nie gehabt, seine Mutter hatte in dieser Hinsicht immer ein geniales Geschick bewiesen – im Gegensatz zu Marcus, der heute noch nicht mit Geld umgehen konnte! Nachdenklich musterte Marcus den Mann, der mit dem Krieg in der legio gewachsen war, der sich – wohl viel viele Männer, die frisch zur Legion gekommen waren! - sehr verändert hatte, zumindest schien das Marcus so, wenn er sich an den jungen Mann zurück erinnerte, den er noch über den campus gescheucht hatte, eine halbe Ewigkeit schien das her zu sein! Marcus grinste schief, denn im Grunde trieben wohl oftmals die ähnlichen Gründe solche Männer wie Sparsus und ihn selber, aber auch Serapio zur Legion und ihnen allen hatte es gut getan, selbst wenn der Krieg zermürbend und nachhaltig – gerade was das Töten anging! - war, egal wie oft sie Lob gehudelt oder mit Ehrungen bedacht worden waren, denn Silber war auch nur Metall und machte vieles nicht wett.


    „Hat Dein Vater vielleicht schon in der Zeit von dem Bürgerkrieg in der Prima gedient?“
    Daß Sparsus eine Weise war, mußte ja von irgendwo her kommen, womöglich war der väterliche Iulier ja im Kampf gefallen.
    „Und jetzt willst Du also flügge werden und Deine Zuhause verlaßen? Tztz...!“
    Doch die tadelnden Worte wurden deutlich gemildert durch die Andeutung eines Lächelns auf Aristides Lippen.
    „Du hast Dich auch wahrlich gut als Soldat gemacht, Iulius, ich war immer mit Deinen Leistungen sehr zufrieden und die Legion wurde um einen weiteren guten und tapferen Soldaten bereichert.“
    Marcus war kein Mann, der Lob vermied, ab und an tat er das auch im regulären Dienst, aber er war auch niemand, der sonst prahlerisch damit um sich war, als ob er damit die Soldaten bestechen wollte. Aber wenn ein Soldat die Truppe verließ, und dann auch noch ein guter und sympathischer – schon bei Priscus war das schon so gewesen! -, wurde Marcus immer ein wenig melancholisch. Und bei Sparsus war es ja noch sehr viel drastischer, schließlich verließ er - oder wollte es zumindest! - die Prima gänzlich. Marcus sah ein weiteres Mal auf den Brief.
    „Du meinst also, Serapio wäre schon so weit, den optiostab zu bekommen? Meinst Du, er kann sich bei den Mitsoldaten durchsetzen?“






    SimOff: :P
    Gern geschehen ;)

  • Die Röte, die Marcus Gesicht der Anstrengung wegen überzogen hatte, verschwand langsam, nun, da er sitzen und verschnaufen konnte. Der Feststellung von Avitus konnte Marcus voll und ganz zustimmen, er hatte in Sparsus einen sehr guten Soldaten in seiner Truppe und verlor ihn sehr ungerne, insbesondere, da er ihn für einen guten Kandidaten für den vitisstab gehalten hatte und natürlich immer noch hielt, egal in welcher Legion Sparsus dienen würde und Marcus würde gewiß das in dem Schreiben auch deutlich machen, das er Sparsus mitzugeben gedachte, sofern der praefectus dem Anliegen des optio zustimmen würde, aber genau deswegen war Marcus hier, selbst wenn er auch nicht erfreut war, den optio seiner Einheit zu verlieren. Die Angelegenheit mit dem Caecilier beachtete Marcus nicht sonderlich, bestimmt war Avitus etwas eingefallen, was unbedingt getan werden mußte und darum keinen Aufschub duldete. Ein besonderer Grund? Tja, das hatte Marcus auch versucht aus Sparsus heraus zu bekommen, Marcus hob marginal die Schultern, ehe er sie wieder herunter sinken ließ.


    „Einen besonderen Grund hat er nicht genannt, praefectus, aber ich habe längere Zeit mit ihm geredet und geprüft, ob er es sich gut überlegt hat. Was er getan hat! Zudem meinte er, daß er...“
    Marcus suchte danach, Sparsus' Worte diplomatisch an Avitus weiter zu geben.
    „...nun, um genau zu sein, ich glaube, es hat mit dem Krieg zu tun, selbst wenn er es nicht explizit geäußert hat. Darum möchte er die Prima vorerst verlaßen und sich der Secunda in Germania anschließen. Außerdem denke ich, daß ihm die Erfahrung gut tun wird, wenn er auch eine andere Einheit erlebt und so seine Befähigungen und sein Wissen erweitern kann.“
    Was Marcus tatsächlich glaubte, selbst wenn er immer noch der Meinung war, daß man Germania lieber meiden sollte. Ein wenig von dem Bedauern, das Marcus verspürte, zeigte nun auch sein Gesicht.
    „Es ist tatsächlich sehr bedauerlich, denn ich halte ihn für einen exzellenten Soldaten und er wäre bestimmt ein hervorragender centurio für die Prima geworden.“
    Marcus runzelte andeutungsweise die Stirn.
    „Hm? Warum ausgerechnet jetzt? Nun, wenn schon eine Versetzung, dann ist der Zeitpunkt doch nicht schlecht gewählt. Schließlich ist der Krieg vorbei, wir wieder in der Heimat und Iulius Sparsus kann einen Neuanfang in der Secunda wagen!“

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