Nachbarschaftshilfe

Maecenas und Matrinius betraten die Therme und machten sich auf um die Umkleideräume zu betreten. Drinnen angekommen meinte Maecenas zu Matrinius. "Auf unsere Sachen müssen wir etwas Obacht geben. Zwar ist heute nicht viel betrieb aber wenn man keinen Sklaven mit hat, der darauf aufpasst, kann es ganz schnell passieren, das wir dann nackig durch mogontiacum rennen müssen." Nach dieser Aussage und der daraus resultierenden Vorstellung, musste Maecenas erst einmal kräftig lachen. Nun suchte sich Maecenas einen geeigneten Platz um sich seiner Kleidung zu entledigen.

Auch Maecenas hatte seine Sachen verstaut und war endlich soweit. Mit einem Handtuch um die Hüfte gewickelt und eines über dem rechten Arm wartete er, bis Matrinius sich seiner Sachen entledigt hatte.
"Was meinst du, als erstes das Tepidarium?" Vielleicht hatte ja Matrinius eine andere Idee.

Maecenas ging vorraus, da ihm Matrinius gerade offenbarte, hier noch nie gewesen zu sein. "Ich denke das Tepidarium ist das beste für den Anfang, nicht zu warm und nicht zu heiss. Genau richtig für die Eingewöhnung." Meinte Maecenas hinweisend zu Matrinus und betrat das Tepidarium.

Maecenas legte seine Handtücher beiseite und lief langsam in das Becken, welches er erst einmal für zu kalt hielt. An die Temperatur endlich gewöhnt, liess er sich nieder und streckte alle viere von sich.
"Hier könnte ich mich jeden Tag aufhalten." Meinte Maecenas etwas scherzhaft zu Matrinus und streckte seine Arme nach hinten.

Maecenas nickte zustimmend. "Die Thermen sind schon eine wunderbare Erfindung. Es gibt nicht viel, wo man sich sonst so gut entspannen kann."

"Erzähl mal was von dir, hast du noch Geschwister?" Natürlich wollte Maecenas mehr über seinen neuen Nachbar erfahren.

Matrinius schien allgemein nicht viel Kontakt zu seiner Familia zu haben, wer will es ihm verdenken, dachte sich Maecenas. Schließlich ist er ja aus Germanien sozusagen geflüchtet um hier sein neues Glück zu versuchen.

"Ohhh..., da kann ich dir eines verraten, meine Eltern waren fleißig." Berichtete Maecenas und zog die Augenbraue etwas hoch. "Ich habe noch zwei Schwestern und drei Brüder. Ich kann dir sagen, das war auch nicht immer leicht als Kind. Und alles nur Rabauken." Maecenas musste lachen, wusste aber nicht wer sich gerade wo von seinen Geschwistern aufhielt.

Maecenas merkte, wie Matrinius schmunzeln musste, er konnte das anscheinend gut nachempfinden. Maecenas indess, zog eine Augenbraue hoch und meinte. "Na so lustig war das manchmal wiklich nicht, da gab es oft Streitereien aber im großen und ganzen haben wir immer wieder gewusst, wo wir hingehören."

Maecenas wurde es lansam zu kühl in dem Tepidarium. "Komm Matrinius, lass uns ins Caldarium gehen, mir wird es allmählig zu frisch hier." Forderte Maecenas seinen Thermenpartner auf, ihm in das Heissbad zu folgen.

Hier war es schon wesentlich wärmer als im Tepidarium. Maecenas breitete sein Handtuch so aus, das sein Kopf angenehm lag und tauchte seinen Körper komplett unter Wasser. "Eine Wohltat...., bei den menschenunfreundlichen Temperaturen draussen ist dies hier ein Wohlgenuss. Ich könnte hier Stunden zubringen."

Und Maecenas schaute fragend zu Matrinius. Der widerrum konnte die Kälteempfindlichkeit von Maecenas sicher nicht nachempfinden, da er ja ein Germane war und er an das Wetter gewöhnt war. Maecenas aber kam aus dem sonnigen Süden, wo es fast das ganze Jahr warm war und solche Worte wie Schnee es in Maecena`s Vokabular gänzlich verschwunden waren.

Matrinius grinnste, wie konnte es auch anders ein, als sich Macenas zu den Klimabedingungen, zumindest im Winter äußerte. Der hat gut Lachen, dachte sich Maecenas.

Als Macenas in das Caldarium hinabglitt und Matrinius ihm versuchte zu folgen, war jener, so schnell wie er im Caldarium war auch wieder draussen. "Was..., zu heiss. Hier ist es genau richtig. Und was heist Nerven, ich bin das gewöhnt."
Nun konnte sich aber Maecenas ein grinsen nicht verkneifen. "Komm, hab dich nicht so. Du wirst sehen, wenn du einmal komplett hier drin bist, willst du nicht wieder so schnell hier raus!"
Versuchte Maecenas unter einem Lachen, Matrinius doch noch das Caldarium schmackhaft zu machen.

Matrinius versuchte sich sachte an das heiße Wasser zu gewöhnen. Nach einer Weile hatte auch er es geschaft und lag entspannt im Caldarium. "Siehst du, das ist wie bei mir mit der Kälte, auch ich muss mich erst daran gewöhnen." Maecenas rieb sich mit einem Schwamm über das Gesicht, nun konnte die Entspannung beginnen. "Nun Matrinius, so lange bin ich ja noch nicht in Germania aber bei mir Zuhause in Arretium war ich mindestens einmal in der Woche in der Thermae. Das war für mich schon fast wie Pflichtprogramm." Nicht nur für das persönliche Wohlbefinden war der Besuch der Thermae dienlich, auch traf man ab und zu den ein oder anderen, tauschte Neuigkeiten aus oder traf sich einfach nur zum quatschen. "Du kennst das wohl nicht so in der Art?" Und Maecenas tauchte den Schwamm wieder in das Wasser um ihn gleich anschließend über seinem Kopf auszudrücken.

Dadurch das Maecenas regelmäßiger Besucher der Thermae war, kannte er sich demnach auch recht gut in deren Benutzung und Handhabung aus. Das wurde ihm schon als Kind in die Wiege gelegt. In seiner Familia waren Thermenbesuche schon eine Art Ritual. "Nun, ich weis ja nicht was man sich hier über Rom erzählt aber ich kann nichts negatives berichten. Auch finden zur Zeit, soweit wie ich informiert bin, Wagenrennen im Circus statt, das lenkt die bevölkerung ab. Brot und Spiele und schon hast du die Bevölkerung auf deiner Seite." Antwortete Maecenas mit einem Lächeln. "Warst du schon bei Wagenrennen oder besser noch, kennst du das? Ich finde das total spannend." Neben dem regelmäßigen Besuch der Thermae war Maecenas zweites großes Hobby das Wagenrennen. Bei solchen Anläßen konnte er sich richtig ereifern.