Marsus nahm das kleine Beutelchen an und hielt es nun in der linken Hand, in der rechten Hand hielt er noch den Becher.
"Danke, Smeagol und ebenso danke Vater."
Marsus nahm das kleine Beutelchen an und hielt es nun in der linken Hand, in der rechten Hand hielt er noch den Becher.
"Danke, Smeagol und ebenso danke Vater."
"Kein Problem und während du weg bist, kümmere ich mich um dein Zimmer, damit du dich dann später ausruhen kannst."
Naja nicht gerade er direkt würde sich darum kümmern, sondern eher Turia, aber das brauchte er ja nicht zu wissen.
"Bei den Göttern..."
Titus umarmte seinen Vater noch einmal voller Freude.
"Ich werde mich nun auf den Weg machen, vale Vater."
Detritus ließ sich umarmen und war glücklich darüber, dass sich sein Sohn so schnell an Rom gewöhnt hatte.
"Vale filius."
Er sah ihm noch kurz hinterher, trank seinen Becher aus und begab sich dann zu Turia, denn er wollte ja noch ein Zimmer für Marsus organisieren.
So verschwand er mit einem Wink aus dem Haus, um seinen Eltern Ehre zu machen. Würde er sich in Rom zu Recht finden?
Als Sedulus samt Paulina den Eingang passiert hatten, stand er nun im Atrium.
Ein wenig hilflos stand er im Atrium und fragte die Sklavin.
Sag rasch, wo ist ihr Zimmer?
Fragend sah er sie an.
Und rannte schon mal voraus um dem Sedulus und der Paulina die porta des cubiculum zu öffnen.
Turia brachte die junge Octavia ins Atrium und da sie ja das Mädchen ja sehr gut kannte, holte sie auch rasch einige Düfte und den Schminkkasten, damit sie sich noch rasch hübsch machen konnte. In der Zwischenzeit suchte man den Senator, der sich im Haus irgendwo herumtrieb.
Nachdem die Sklavin Callista so überaus freundlich begrüßt hatte, folgte sie dieser ins Atrium. Die Römerin kannte sie ja bereits. Etwas hektisch, aber ein sehr fleißiges Ding, ganz klar. Auf jeden Fall um Einiges besser als ihre eigenen Sklaven.
"Gut, gut." Meinte sie nur leise, als Turia die vielen Parfums und den Schminkkasten geholt hatte. Ein mildes Lächeln umspielte ihre Lippen. Sie fühlte sich von gleich auf wohl.
Versteckt hinter einer Säule des Atrium beobachtete der Vater der Callista das Geschehen. Er musste sofort feststellen, dass die Ähnlichkeit mit ihrer Mutter verblüffend war, sie war ihr wie aus dem Gesicht geschnitten. Unfassbar, denn der Octavius hatte fast Angst sich ihr zu nähern zu viele Erinnerungen kamen plötzlich zum Vorschein. Er hatte sie eindeutig vermisst, doch wie konnte er einem so zarten und netten Mädchen nun mitteilen, dass ihre Mutter verstorben war. Er überlegte kurz und entschied sich ihr nichts zu erzählen, eine Träne kullerte die Wange herab und Detritus wischte sie sofort weg, bevor er sich zu seiner Tochter begab und sie sofort umarmte. Der Octavier drückte seine Tochter ganz fest an sich und schien nicht mehr loslassen zu wollen.
"Wie schön dich wieder zu sehen, meine geliebte Tochter."
Ihre Augen weiteten sich, als plötzlich ihr Vater vor ihr stand. Wie aus dem Nichts kam er und drückte die Octavierin so fest an sich, dass es ihr, mit diesem zerbrechlichen Körper, schon weh tat. Schnell strich sie ihre Stola glatt, die durch die stürmische Umarmung zerknittert worden war.
"Vater!" Sie musterte ihn aufgeregt. Irgendetwas hatte sich geändert. Klar, er ist älter geworden :D, aber das war es nicht. Nein, es war seine Kleidung. Er trug die Tunika eines Senators. Er war also ein Senator geworden. Unwillkürlich musste sie grinsen.
"Es ist so schön wieder hier zu sein!!" Beim Sprechen dieses Satzes schaute sie sich im Atrium um. So prachtvoll. So groß. So hatte sie das garnicht in Erinnerung.
"Ach Vater! Erzähl, was ist alles passiert? Wo ist Marsus? Und vorallem, wo ist Mutter? Ich brenne darauf, sie wiederzusehen! Und," sie musterte ihn erneut, "du bist ein Senator? Seit wann?" Man konnte die Freude in ihren Augen sehen. Sie glänzten, wirkten beinahe wässrig. Schnell bereute sie ihre Reise. Hatte sie doch hier so viel verpasst. Aber Callista würde alles nachholen, ganz gewiss.
"Während du fort warst, hat sich die Gens prächtig entwickelt und so konnten wir das Haus immer mehr und mehr ausbauen, erst kürzlich wurde das Bad renoviert." Er ließ sie endlich los und sah sich mal seine Tochter von oben bis unten an, welch eine zarte wundervolle mulier sie doch geworden war, genau so attraktiv wie ihre verstorbene Mutter. "Marsus müsste sich hier irgendwo herumtreiben, denn zur Zeit studiert er irgendwas und bitte frag mich nicht was ich weiß es nicht." Er sah weiterhin seine Tochter an und verpasste ihr einen Kuss auf die Stirn, dann nahm er ihre Hand und führte sie zu einer Holzbank. "Bitte nimm Platz. Ja ich habe es geschafft Senator Roms zu werden und du bist dadurch Mitglied im höchsten Ordo des Imperiums, im ordo senatorius." Und da er mit ihr nicht über ihre Mutter reden wollte, fragte er sie sofort was sie zu erzählen hätte. "Und was hast du zu berichten?"
Elegant nahm sie auf der Holzbank Platz, als ihr Vater sie darauf hinwies. "Ach, Marsus studiert? Und du weißt nicht mal was?" Callista musste über ihre eigene Aussage lachen. Eigentlich war ihr das auch relativ gleichgültig, sie brannte nicht darauf, JETZT zu wissen, was ihr Bruder gerade machte. Callista würde ihn bestimmt bald treffen und dann selbst fragen können.
"Nun ja.., nichts besonderes. Nichts was dich interessieren würde ;)" Antwortete die Römerin auf die Frage, was sie zu berichten hatte. Für einen kurzen Moment schloss sie die Augen. Es war spät, Callista war so unglaublich müde und fühlte sich schwach, die Reise war einfach zu anstrengend. "Nein, natürlich nicht. Aegyptus war so traumhaft... diese endlosen Sandwüsten, dieses Klima, diese Luft, diese Wärme, diese prächtigen Bauten!!" Schnell geriet sie wieder in's Schwärmen, Aegyptus hatte ihr mit Abstand am besten gefallen.
"Von Athen will ich gar nicht erst anfangen." Als sie daran dachte, wie schön es in Griechenland war, bildete sich ein Lächeln auf ihren Lippen. Schnell wurde sie jedoch aus ihren Gedanken gerissen und öffnete blitzartig ihre Augen. Wo war ihre Mutter? Detritus hatte ihre Frage nicht beantwortet.
"Können wir diese Unterhaltung vielleicht morgen fortsetzen? Ich bin müde und ich habe morgen noch viel vor. Ach und... wo ist denn jetzt Mutter? Ich würde sie gerne sehen!" Den letzten Satz sprach sie mit einem gewissen gereizten Unterton, ging es ihr doch langsam auf die Nerven dass sie nicht wusste was mit ihrer Mutter war(!)
Ihr Vater war eben ein vielbeschäftigter Mann und wusste deshalb nicht was sein Sohn so alles trieb. Er zuckte mit den Schultern und sparte sich jede Ausrede, viel mehr war er auf die zahlreichen Erzählungen seiner Tochter gespannt, doch als die nicht kamen war er wirklich enttäuscht.
"Wie nichts was mich interessieren würde?...Oh ja wenn du müde bist solltest du unbedingt ins Bett gehen und dich ausruhen. Deine Mutter? Darüber können wir doch auch morgen sprechen oder nicht?"
Und da er nicht über ihre Mutter sprechen wollte, nahm er ihr Händchen und begleitete sie auf ihr Zimmer.
"Komm ich begleite dich auf dein Zimmer, jetzt müsste es hergerichtet sein."
Der Reisewagen war beladen und alles war beriet um nach Hispania aufzubrechen. Die 10 Leibwachen, die ich mir zugelegt hatte, trugen dicke Lederpanzer und Eisenhelme. Bewaffnet waren sie mit jeweils einem kleinen Schild, einem Gladius und einer Spartha. Zusätzlich trugen sie einen dicken, blauen Mantel, auf dem das Wappen der Octavia in gelb eingestickt war, gegen die nächtliche Kälte...
Nachdem ich mich von allen verabschiedet hatte stieg ich in den Reisewagen und schloss die Türen. Mit mir saß ein Scriba Personalis und zwei Leibwächter mit im Wagen.
Nun setzte sich der Wagen in Richtung Ostia in Bewegung, wo wir mit einem Schiff nach Hispania gelangen würden...
Severa war noch lange unter dem Einfluss des Gespräches mit ihrem Vater. Sie blieb in ihrem Zimmer und weinte. Einerseits wollte sie nach Hispania zusammen mit ihm, doch ihre Seele wollte hier, in dieser Casa bleiben. Das Gespräch mit ihrem Vater hat ihr gut getan. so verblieben beide, dass Severa ihren Vater im Frühling besucht, oder auch eher. Severa mochte keine abschiede. Sie trocknete schnell ihre Tränen und betete zu den Göttern um die angenehme und unbeschwerliche Reise für ihren Vater.
Auch der erstgeborene Sohn des Augustinus verabschiedete sich herzlich von seinem Vater. Nach einer langen Umarmung bekam Cato von seinem Vater den Auftrag Severa zum Tempelbezirk zu geleiten. Er nickte und half seinem Vater einsteigen...
Er schaute dem Reisewagen noch lange nach. Dann ging er ins Haus... zu Severa.
Detritus kam gerade nach Hause als er Cato und Augustinus bemerkte, schnell versteckte er sich hinter einer Ecke und beobachtete die beiden Octavier. So wie es schien hatte der Proconsul Hispaniens wohl auf seinen Brief geantwortet, denn wohin sollte Augustinus sonst verreisen? Aber wie kam er an Detritus' Post? Der Senator wusste darauf keine zufriedenstellende Antwort und zog es vor noch was einzukaufen. Schwups-di-wups verschwand er schnell in den engen Gassen Roms.
Der Sklave begleitete die junge Frau ins atrium und entfernte sich dann kurz, um den Senator Detritus zu benachrichtigen. In der Zwischenzeit gab er einer Sklavin die Anweisung für Speis und Trank zu sorgen.
Kurze Zeit später erschien auch schon der Octavius in einer synthesis, eine Kreuzung zwischen tunica und toga. Es wurde ihm natürlich der Name der Frau verraten, trotzdem wusste er anfangs nicht wer das sein soll, doch als er sie sah wusste er genau wen er vor sich hatte.
"Salve Ceionia. Wie geht es deinem Vater?"
In meinem Dämmerzustand ... sah ich wie im Nebel die vertraute Figur des Octavius und als ich seine Worte vernahm, bekam ich zuerst
einen Hustenanfall und dann brach in Tränen aus ...
"Salve, Onkel Detritus, ... " so habe ich ihn immer genannt als ich noch ein Kind war... "... "es freut mich Dich zu sehen.. mein armer Vater starb vor
einem Jahr in Britannia ... zuerst hatte er auch so gehustet
und dann ... oh, Götter, sein Herz blieb einfach stehen ...."
bei diesen Worten legte ich meine Hand auf mein Herz, es klopfte noch ... verzweifelt sah ich mich in dieser prachtvollen Halle nach einer Sitzgelegenheit um, bevor ich umkippte ....
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