• Victor saß in einer windgeschützten Ecke neben einem gut gefüllten Kohlebecken und versuchte in einem hochlehnigen Stuhl bequem zu sitzen - was nicht wirklich gelingen wollte. Neben ihm stand ein Sklave und hielt ihm immer wieder einige Dokumente zum Sigeln hin, hielt damit aber inne, als Macer näher trat.


    "Ah, salve Macer! Setz dich doch bitte." Mit einer etwas müden Handbewegung deutete der Senator auf einen weiteren Stuhl. "Ich muss etwas mit dir bereden."

  • Natürlich. Sprech frei aus dir, was gibt es denn so wichtiges? Macer wurde es immer mulmiger, je länger er hier bei seinem Onkel war. Dieser wirkte viel schwächer als sonst, vorallem aber auch nervös.


    Man konnte nur vermuten, was dem Senator auf dem Herzen lag, nur dass es nicht unbedingt positiv war, konnte Macer schon erkennen.

  • Einen Moment lang überlegte sich Victor wo er anfangen sollte und rieb sich stirnrunzelnd die Nasenwurzel. "Nun zuerst einmal sage mir, ob dich dein Amt glücklich macht und dich voll.... ah sagen wir ausfüllt." Kurz überlegte er noch ob er seine Frage lieber noch einmal anders formulieren sollte, schließich gab es so eigentlich nur eine richtige Antwort, aber dann ließ der Senator es bleiben und ging einfach mal davon aus, dass Macer schon erraten würde, worauf er hinaus wollte.

  • Sein Onkel schien immer noch nicht gelöst, von dem, was er sagen wollte. Es musste sich wohl um eine schwerwiegende Frage handeln. Immernoch tappte Macer ganz im Dunkeln.


    Es macht mich auf jeden Fall sehr glücklich! Sicherlich ist es oft ein rießen Haufen Arbeit, doch ich konnte bis jetzt stets alles locker meistern. Was wollte sein Onkel nur, Macer wurde immer unruhiger. Wieso fragst du? Soll ich für dich was erledigen?

  • Vielleicht war Catulus ein wenig vorschnell und zu idealistisch, was seine Ambitionen in der römischen Politik anbelangte.


    Gut... also wir brauchen zuerst Kandidaten, mit denen wir sprechen müssen, ob sie bereit wären nach Ostia zu gehen und jemandem, mit dessen Hilfe wir den Cultus überzeugen können...


    Er nippte erneut am Wein.


    Dann lass uns doch mit den drei Damen sprechen, die du gerade erwähnt hast. Vielleicht können wir sie für Ostia gewinnen.... Nur einen Gönner... was glaubst du, wen wir für diese Sache begeistern könnten?

  • Macer zuckte kurz heftig mit den Augenbrauen, als Catulus von "Wir" sprach. Noch hatte er seine Zustimmung nicht gegeben und auch die Damen waren allesamt nicht unbedingt Kandidaten.


    Erst mal langsam. Ich muss dich bremsen, meine drei Damen sind allesamt eigentlich keine Merkurpriester, geschweige denn, dass sie bereits Priester sind. Natürlich können wir mit ihnen sprechen, sie könnten dann unsere Gönner sein! Denn entgegensatz zu den Bauprojekten brauchte solch ein Personalproblem keine finanziellen Mittel.

  • Mit ruhiger Miene hörte Victor seinem Neffen zu und nickte dann, als der fertig war. "Ja, in der Tat. Ersteinmal schön, dass dir dein Amt so zusagt. Du machst der Familie Ehre." Einen Moment lang schloss Victor seine Augen, sah dann aber gleich wieder zu Macer hinüber. "Ich werde mich für eine Weile aus Rom zurückziehen. Vermutlich habe ich mir wohl bei meinem letzten Inspektionsritt irgendwas eingefangen... nun wie auch immer. Ich möchte, dass du hier in der Casa nach dem rechten schaust und ich möchte dich bitten die Verwaltung meiner Ländereien zu übernehmen." Was natürlich vor allem bedeutete die Aufsicht darüber.

  • Macer, der gerade dabei war etwas zu trinken stockte seine Bewegung und verharrte so einige Augenblicke. Hatte er da gerade richtig gehört? Sein Onkel, sein einzigster Rest Familie wollte sich zurückziehen? Er sprang auf, in solchen Situation konnte er einfach nicht mehr still dasitzen.
    Hast du dir wirklich gut überlegt? Macer wollte gar nicht daran denken, dass er in Zukunft ohne seinen Onkel in der Casa leben würde. Und auch wenn die Verwaltung der Ländereien ihm viel Geld einbringen würde, so hätte er sie lieber mit seinem Onkel eingetauscht...


    Wenn es dein Wille ist, Victor, dann werde ich natürlich für dich die Casa und die Ländereien pflegen. Doch ich hoffe doch, dass ich dich schon bald wieder hier in Rom sehen werde, ohne dich ist hier alles nur halb so schön! Er war kurz davor ein paar Tränen zu vergiesen, die Tatsache, dass er dadurch eigentlich überhaupt keine Familie mehr hatte machte ihn zutiefst traurig.

  • Catulus war Macers Reaktion anscheinend nicht entgangen, denn er fuhr nun etwas umsichtiger fort.


    Hmmm... gut... also diese drei könnten zumindest als Fürsprecher dienen und eventuell so etwas bewirken...
    Doch sag, was hälst du generell von der Idee? So recht überzeugt scheinst du mir noch nicht zu sein.

  • Nein. Ganz im Gegenteil, ich hoffe doch, dass du uns mehr Priester nach Ostia bringst...wie wäre es denn mit einem kleinen Abendessen, ich lade eine der Damen und dich ein, dann könnt ihr ganz gemütlich darüber reden und du kennst gleich einmal ein paar nette Mädchen kennen. Er grinste frech und zwinkerte Catulus zu, in dem Bewusstsein, dass Calvena sowieso bereits vergeben war.

  • Etwas missbilligend musterte Victor, wie Macer hektisch aufsprang. Der Gute schien ein wenig von der Rolle zu sein. "Ich möchte eine Krankheit kurieren, Neffe. Nicht anfangen Rosen zu züchten, also ja ich habe mir das gut überlegt!"


    Etwas spöttisch lächelte dann der Senator auch bei der Beteuerung seines Neffen, dass es ohne ihn nur halb so schön sei. "Da werden dir sicherlich nicht alle zustimmen... aber du hast ja schon bewiesen, dass du auf eigenen Füßen stehst, also brauchst du meine Hilfe nicht mehr." Mit einem Wink gab Victor dem Sklaven hinter sich zu verstehen, dass er die vorbereitete Urkunde mit dem Vertrag und den Bestimmungen über die Verwaltung der Ländereien an Macer zum Unterzeichnen übergeben sollte. "Wenn ich dir gar zu sehr fehlen sollte, dann besuch mich in Aquae Labanae." Dorthin bzw. in dessen Nähe hatte Victor nämlich vor sich wiedereinmal zurückzuziehen.

  • Macer wartete ab, bis der Sklave ihm die Blätter über die Ländereien übergab. Er las sich das ganze schnell durch und unterzeichnete dies mit dem Gewissen, in näherer zuknuft zumindest keinen Geldleiher aufsuchen zu müssen..


    Ich werde schauen, dass ich irgendwie von meiner Arbeit loskomme, um die zu besuchen. Aber versprich du mir, dass du wenigstens ab und zu einen Brief an die Casa schickst, indem du mich über dein Wohlbefinden aufklärst. Es gäbe nichts schlimmeres für Macer, wenn er nicht wüsste, wie es seinem Onkel ginge.


    Wann wirst du aufbrechen, Victor?

  • "Naürlich, natürlich." Etwas langsam stand Victor dann auf und gab den mit Dokumenten beladenen Sklaven ein Zeichen, dass er jetzt verschwinden konnte. "Morgen früh, werde ich aufbrechen."

  • Macer konnte seine Überraschung kaum verbergen. Das sein Onkel wirklich schon am nächsten Tag gehen würde war doch ein tiefer Schlag.


    Morgen schon! Nagut, es wird wohl das beste sein. Ich hoffe doch, dass du dann morgen noch bescheid sagst, damit ich dich noch verabschieden kann.

  • Der Sklave brachte sie ins Atrium und bot ihr höflich einen Platz an, dass ging er zu Macer, der dann kurze Zeit später unten ankam.


    Salve, Octavius Macer. Mit wem habe ich die Ehre? Die Dame sah etwas mitgenommen aus, weshalb er gleich auf eine Erbin mit tragischen Verlust schloss.

  • Zitat

    Original von Faustus Octavius Macer
    Macer konnte seine Überraschung kaum verbergen. Das sein Onkel wirklich schon am nächsten Tag gehen würde war doch ein tiefer Schlag.


    Morgen schon! Nagut, es wird wohl das beste sein. Ich hoffe doch, dass du dann morgen noch bescheid sagst, damit ich dich noch verabschieden kann.


    "Wir werden sehen... Vale bene, Macer. Mögen dir die Götter, Neffe, weiterhin hold sein."


    Kurz noch nickte Victor seinem Neffen zu, dann schlurfte er langsam davon, denn der Kopf begann ihm allmählich zu dröhnen, als ob eine Legion in voller Ausrüstung hindurch marschierte.

  • Die Stimmung seines Onkels schien wohl am Ende zu sein. Er konnte sich nicht mehr richtig verabschieden, traurig schaute er seinem Onkel hinterher...


    Danke, Onkel. Erhol dich gut, bis bald! Dann verschwand er und Macer konnte nichts weiter tun, als in Ruhe über das Erlebte nachzudenken.

  • Zitat

    Original von Faustus Octavius Macer
    Der Sklave brachte sie ins Atrium und bot ihr höflich einen Platz an, dass ging er zu Macer, der dann kurze Zeit später unten ankam.


    Salve, Octavius Macer. Mit wem habe ich die Ehre? Die Dame sah etwas mitgenommen aus, weshalb er gleich auf eine Erbin mit tragischen Verlust schloss.


    Still und gefasst war Caecilia Laeva dem Sklaven in das Atrium gefolgt und wartete dort.


    "Salve Octavius Macer. Mein Name ist Caecilia Laeva. Ich komme wegen deines Briefes, den du mir geschrieben hast. Es ging um eine Erbschaft meines armen verstorbenen Bruders.

  • Sehr angenehm dich kennen zu lernen, auch wenn ich das wegen eines anderen Grunds lieber täte. Da sie noch stand, bot er ihr einen Platz an und setzte sich gegenüber...


    Natürlich möchte ich dir hier noch einmal mein tiefstes Mitgefühl aussprechen, es schien sich eine Tragödie abgespielt zu haben. Der Tod kam völlig überraschend. Auch wenn Macer natürlich diese Informationen aus seinen eigenen Augen gesehen hatte, so waren die Erzählungen genau so schockierend.


    Du bist sicherlich gekommen, um mit mir über das Erbe zu sprechen?

  • Das freut mich wirklich zu hören. Ja, lass es uns doch so machen - und wenn ein paar Damen den Abend auflockern - na umso besser.


    Er stimmte in das Grinsen mit ein, natürlich nicht um die Beziehungsstände der Mädchen wissend...

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