• Gut, dann sind dir drei Ländereien hiermit übertragen! Macer hob dabei seine Stimme feierlich. Auch wenn ihm das finanzielle Einbußungen brachte, die Freude über weniger Arbeit war doch auch ganz schön...


    Ich habe ein großes Lebensziel und das ist Senator zu werden. Dafür werde ich alle geben, das Tribunat wird nur eine Zwischenstation sein. Die Quastur ist mein nächstes Etappenziel. Natürlich wusste er auch, dass dies nicht einfach werden würde. Trotzdem war er zuversichtlich und auf dem richtigen Weg.


    Und was ist mit dir? Gedenkst du für immer in Aegyptus zu bleiben?

  • Dragonum schüttelte den Kopf ...


    "Selbst wenn das möglich wäre, denke ich eher nicht! Sicherlich wird man mich vorher noch irgendwoanders hin versetzen! Allerdings habe ich vor dem Kaiser so zu dienen wie er es für richtig hält ... damit bin ich in meinem Leben bisher weit gekommen!"


    Der Senat interessierte Dragonum nicht, zuviele alte Männer die zu lange über viel zu unwichtige Dinge debatierten, da wolte er doch lieber bis an sein Lebensende am Tor zur Unterwelt Wache stehen als dort nur einen Nachmittag zu sitzen ...

  • Ich habe wirklich Respekt vor deinem Mut und deinem Tatendrang. Ich selber war immer etwas zu feige für das Militär. Nicht das Macer insgesamt feige wäre, nein, in seinem Tribunat hatte er sich fest vorgenommen sowohl seinen Körper als auch seine Seele zu härten.


    Warst du denn auch schon bei größeren Schlachten dabei?

  • Dragonum schüttelte den Kopf, er hatte viele kleinere Scharmützel miterlebt aber nie eine richtige Schlacht ...


    "Nein ... einige gefährliche Schlagabtäusche und Scharmützel aber nie eine richtige Schlacht! ... nunja es sei denn du zählst Kravalle auch dazu ... ich habe als ich Princeps Prior bei der Cu war den Kaiserpalast gegen Aufständische verteidigt!"


    Wenn Dragonum ehrlich war dann hielt er die senatorischen Tribunen für einen Witz, auch wenn einer aus seiner eigenen Familie "natürlich" eine Ausnahme war, doch wie erst kürzlich in Germanien zu sehen gewesen war fürten sie ab und an zu unnötigen Verlusten von richtigen Soldaten ...

  • Dragonum zuckte mit den Schultern, denn wenn man es genau nahm, dann kannte er in der Regel auch nur die Namen der meisten seiner Verwandten, nun mal von Macer und Victor abgesehen hatte er den Rest schon mehr als vier Jahre nicht gesehen ...


    "Tut mir Leid, ich hab keine Ahnung, Victor hat sich immer um die "Familiengeschäfte" gekümmert, ich hab die Meisten schon lange nicht mehr gesehen!"

  • Dragonum nickte langsam und richtete sich zum Sitzen auf ...


    "Ja, sag Victor das er sich nach wie vor auf mich verlassen kann und das er sich melden soll wenn er was braucht, das gilt natürlich auch für dich!"


    Der kommende Legionspräfekt klopft sich munter auf die Oberschenkel und erhebt sich dann langsam ...


    "Wird Zeit das ich mir meine Legion unter den Nagel reisse! Machs gut Macer war schön dich mal näher kennen zu lernen!"

  • Von der Porta kommend, marschierte Sermo strikt ins Atrium ein. Angespannt sah er sich um. Wo war dieser Octavius, der ihm so eine läppische Erklärung für den Tod seines Bruders gegeben hatte? Er wollte Antworten! Vernünftige Antworten! Antworten, die dem Tod seines Bruders einen Sinn gaben! Er setzte das viel geübte kalte Gesicht auf, versuchte keine Regung zu zeigen. Innerlich jedoch glühte er vor Trauer und Zorn zugleich.

  • Macer wusste zwar, dass Sermo ihn noch besuchen wollte, nicht aber jetzt noch. Inzwischen war er schließlich kein Vigintvir mehr und bereitete sich auf die Abreise nach Mantua vor.


    Salve Quintilius Sermo, schön dich zu sehen. Setz dich doch! Er deutete auf zwei Liegen und setzte sich selbst auf eine davon...


    Was führt dich zu mir?

  • "Salve," erwiderte Sermo und nahm dankend Platz. Er kam gleich zur Sache, denn er brannte vor Ungewissheit. "Mein Bruder ist tot, Octaivus. Und du weißt warum." Er riss sich zusammen, beherrschte seine Gefühle. "Sag mir was du weißt...bitte." Er erinnert sich nur zu gut an die Formulierung aus dem Brief des Octavius, die ihn in solche Rage versetzt hatte. Den Anforderungen des Militärs nicht standgehalten... oder so. Von wegen, das war nicht Valentinus' Art! Er biss sich überall durch und schaffte es, sich zu gewinnen!

  • Macer spürte sofort, dass Sermo nicht gekommen war, um über irgendein nichtiges Thema zu sprechen. Er war also auf Suche nach Antworten, Antworten für den Tod seines Bruders.


    Er dachte kurz nach, an den Fall konnte er sich noch erinnern, der Quintilier war in Alexandria gewesen und war auf unergründete Weise verstorben.
    Ich kann dir alles erzählen, was ich weiß, auch wenn das nicht sonderlich viel ist: Valentinus hatte sich in Alexandria vom Militär mustern lassen. Er wollte eurer Familientradition weiterführen, doch er verstarb bevor er Probatus wurde.... Macer versuchte mitfühlend zu wirken und sich genau darauf zu konzentrieren, was er da sagte.

  • „Gibt es irgend etwas das ich Macer ausrichten soll? Braucht ihr etwas?“ fragte sie den Maiordomus der Casa Octavia. An diesem Tage hatte sie ein weiteres Mal ihr Versprechen eingehalten und schaute nach dem Rechten. Wie beim letzten Mal, wurde sie einmal durch Haus und Garten geführt. Die meisten Möbel waren mit Laken abgedeckt um sie vor Staub zu schützen, während alle Familienmitglieder sich außerhalb von Rom aufhielten. Der Garten wurde bereits auf den Frühling vorbereitet, wie wohl in allen Anwesen der oberen Gesellschaftsschicht. Es blühten bereits die ersten Knospen und der Hausherr sollte alles so vorfinden, wie er es verlassen hat. Macer leistete ja sein Tribunat in Mantua ab. Derzeit hatten sie nur per Brief Kontakt.
    „Es ist alles Bestens, domina!“ versicherte der Sklave, es war so etwas wie ein kleines Ritual geworden, sie fragte ob etwas benötigt wurde, er versicherte ihr, dass das Haus auch in der Abwesenheit der Familie gut gepflegt wurde.
    „Er wird wohl Anfang April nach Rom kommen. Ich werde heiraten und ich bin mir sicher, dass er dann kurz nach Rom kommt. Ich denke, das wird er dir aber dann noch sicherlich mitteilen.“ Der Mann nickte. „Ich gratuliere!“ sagte er beflissentlich und nickte dann. Anscheinend langweilte sie ihn mit ihren Hochzeitsplänen, also schwieg sie dann erst einmal und ließ den Blick eine Weile auf dem Garten ruhen, ehe sie sich dann ins Atrium setzte.
    „Dann lass mich einmal in die Bücher sehen“, bat sie. Das letzte Mal hatte sie sich auch schon einmal die Haushaltsführung angesehen. Sie musste nicht, aber sie wollte einen Eindruck über den Haushalt gewinnen. Auch später für ihren eigenen. Der Mann seufzte und watschelte davon. Wenig später brachte er die Bücher, eine Kann verdünnten Wein und etwas Obst, Oliven und Brot. Sie nickte nur und beugte sich dann über das Pergament.

  • Mit hartem Blick nahm er die Antwort des Octaviers auf. Das hatte in dem Beileidsschreiben aber ganz anders geklungen. So zog Sermo den mitgebrachten Brief hervor und hielt ihn seinem Gegenüber hin, den Finger auf jenen zweifelhaften Satz gerichtet. "Dann sag mir bitte, Octavius: Wieso schreibst du, dass mein Bruder den 'harten Anforderungen im Militär nicht trotzen' konnte?" Er hatte die Zähne zusammengebissen und knirschte die Worte nur so hervor, denn er fühlte sich in seinem und seines Bruders Stolz angegriffen. "Wenn du doch nichts Genaues über seinen Tod weißt, wie kannst du solche Behauptungen aufstellen?" Mit skeptisch gerunzelter Stirn wollte Sermo den Octavius mit seinem stechenden Blick durchbohren, das Schriftstück noch immer drohend erhoben.

  • Der Ton des Qiuntilius wurde rauer, Macer fühlte sich langsam ein wenig unsicher. Würde er es wagen ihn anzugreifen? Nein, soweit wollte Macer nicht denken.


    Seine Mimik blieb starr und diplomatisch kratze er sich am Kinn bevor er mit einer Antwort begann. Zunächst einmal bitte ich dich doch ruhig zu bleiben...Wie gesagt geschah das alles in Alexandria, sodass ich selber natürlich nur berichten kann, was mir mitgeteilt wurde. Und das waren die besagten Informationen, dein Bruder wollte in die Legio eintreten, verstarb aber dort.
    Er wollte Sermo nicht verletzen, schließlich war es sein Bruder, anderseits sollte er wissen, wie sein Bruder verstorben ist. Er ist bei der Ausbildung zum probatio verstorben, deshalb konnte er den Anforderungen wohl nicht trotzen.

  • Macer redete beruhigend auf Sermo ein, woraufhin dieser bemerkte, dass er nahe dran war einen Fehler zu begehen. Er musste sich besser unter Kontrolle halten! Selbst bei so traurigem Anlass durften seine Emotionen nicht handlungsbestimmend sein, sondern musste Sermos Verstand den Ton angeben. Er räusperte sich verlegen und versuchte eine bequeme Haltung anzunehmen, bevor er besonnen antwortete. "Nun...ich verstehe. Du trägst selbstverständlich keine Schuld an der geringen Informationslage über das Geschehn in Aegyptus. Ich..." Er musste sich erneut räuspern, um seine Stimme unter Kontrolle zu bekommen. "Ich halte es dennoch für gewagt, ihm zu unterstellen, er wäre nicht gut genug für die Legion gewesen. Womöglich war es nur ein Unfall gewesen? Oder er wurde auf der Straße überfallen, als er Freigang hatte?" Sermo hob die Augenbrauen und warf dem Octavius einen tadelnden Blick zu. "Ich möchte wahrlich nicht unhöflich sein, aber du solltest keine Vermutungen anstellen über Umstände, die dir nicht bekannt sind, wenn sie die Angehörigen eines Verstorbenen verletzen könnten. In ihrem Stolz zum Beispiel. Oder in der Familienehre." Erwartungsvoll sah Sermo den Mann an, der als Decemvir litibus iucandis dieses Schreiben so ungeschickt formuliert hatte. Ob er deshalb wohl auch von anderen Angehörigen aufgesucht worden war?

  • Nachdem Sermo ein wenig herunterkam, fing er jedoch gleich wieder an, Macer Vorwürfe zu machen. Macer selbst fiel es zunehmend schwerer Haltung zu wahren und den Quintilius nicht anzubrüllen.
    Es ging ihm wohl nicht unbedingt um seinen Bruder, vielmehr um die Ehre seiner Familie, um die hochgelobte Militärgens. Dass auch sie vielleicht einen Schwächeren in ihren Reihen haben schien außer Frage...
    Es gibt Informationen über den Tod aus dem Lager, genauer genommen aus dem Krankenraum. Weiter ist kein Fremdeinwirken bekannt, er muss also entweder bereits krank oder nicht stark genug gewesen sein.
    Auch wenn man nicht mit den Gefühlen anderer spielt, Macer konnte sich ein weiteres Kommentar nicht verkneifen. Und vielleicht musst du als Quintilius auch erkennen, dass der Name alleine nicht vor den Gefahren im Militär hilft.

  • Oh oh. Da schien Sermo aber etwas losgetreten zu haben. Der Octavius schien sich auch nur noch schwerlich beherrschen zu können, weshalb Sermo es vorzog diesen weder zu unterbrechen, noch allzu scharfe Kommentare abzugeben. Als Macer die vermeintlich wahren Informationen über Valentinus' Schwäche oder Krankheit oder was auch immer vor seinem Gegenüber ausbreitete, atmete Sermo nur tief durch und überlegte einen Moment angestrengt. Konnte er diesem Typen glauben? Konnte er einfach so hinnehmen, dass sein Bruder ein Schwächling gewesen sein sollte und den Worten dieses Octavius Glauben schenken, der augenscheinlich praktisch keinen blassen Schimmer hatte?
    Doch Sermo kam nicht zu einer Antwort. Der Octavius platzte mit einer weiteren Spitze heraus und traf dabei einen ganz empfindlichen Nerv bei dem Quintilier. WAAAAAAS??????? brüllte ein Untier in seinem Inneren und begann in Sermos Magen zu rasen. Was erlaubt der sich? dachte er noch, als er sich bereits ruckartig erhob. Eine Ader pulsierte auf der Stirn und die Wut stieg ihm ins Gesicht. Am liebsten wollte er auf der Stelle explodieren!
    "Was erlaubst du dir, so zu reden?" spie er förmlich dem unverschämten Kerl entgegen."Du beleidigst meinen Bruder und du beleidigst meine Familie! Was glaubst du wer du bist? Nur weil man dich zum Vigintivir gemacht hat, meinst du tun und lassen zu können was du willst?" Unfassbar. Völlig unfassbar. Wie konnte man so anmaßend sein? Mit einem Mal besann Sermo sich. Nicht blinde Wut war hier hilfreich. Nein, eiskalte Drohung sollte seinen Weg markieren. So machte er einen Ausfallschritt und stand augenblicklich vis-a-vis zum Hassobjekt seiner Wahl. Mit festem Griff packte er den Kerl an der Tunika und zischte ihm die nächsten Worte entgegen wie eine Schlange, die den richtigen Moment für den Todesstoß abwartete.
    "Hör mir genau zu, du schmieriges missratenes Subjekt. Niemand beleidigt die Quintilier ungestraft, erst recht nicht so eine dreckige Küchenschabe wie du!" Er ließ den Hampelmann los, so dass dieser unweigerlich zurück auf die Cline plumpsen musste. Mit ausgestrecktem Zeigefinger fauchte er noch ein letztes "Merk dir meine Worte!" Dann machte Sermo auf dem Absatz kehrt und rauschte aus dem Atrium heraus am Ianitor vorbei, öffnete selbst die Tür und marschierte schnurstracks hinaus auf die Straße, wütend vor sich hin grummelnd und wüste Verwünschungen ausstoßend.

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