• Neugierig folgte Ofella dem Ianitor zum Atrium. Verwundert stellte er fest, dass er nicht alleine war. Mit der Gegenwart von Frauen hatte er nun gar nicht gerechnet. Etwas verlegen, denn im Umgang mit Frauen war er überhaupt nicht geübt, verbeugte er sich leicht.
    „Salve…mein Name ist Ofella…Iullus Octavius Ofella“, brachte er leicht stockend heraus.

  • Die junge Frau wirkte im ersten Moment enttäuscht, da es nicht ihr Bruder war, auch wenn diese Hoffnung albern war. Sie versuchte trotzdem ein Lächeln aufzubringen und wies auf eine andere Kline. Atia die mit ihrem Nähzeug auf der Kline saß rutschte schnell zu Varena. "Salve, Octavius Ofella. Ich bin Octavia Varena und ich schätze du wartest auf einen der Hausherrn. Setz dich doch und bedien dich von den Erfrischungen." Auf einem Tisch neben den Klinen stand ein Krug Wein und es gab ein wenig Obst und Kleinigkeiten zum Naschen, die Varena sich vorhin hatte bringen lassen.

  • Ofella fühlte sich sichtlich unwohl, jetzt war er gezwungen zu bleiben .Er konnte nicht wie er es sonst gerne machte, mit einem Vorwand die Flucht vor Frauen antreten. Dankend nickte er und nahm vorsichtig auf dem Rand der Kline Platz. Dankbar war er ja schon dafür, dass die Sklavin zur Seite gerutscht war. Nur war er jetzt gezwungen Konservation zu betreiben. Sich bemühend Varena nicht anzuschauen, was er eigentlich auch als unhöflich empfand, antwortete er, viel mehr, er stellte eine Gegenfrage. „Sind die Hausherren Brüder?“
    Nun doch einen schnellen Blick auf sie werfend, mit dem Gefühl zu erröten, stellte er verwirrt fest, dass sie sehr schön war. Schnell starrte er auf einen Punkt, der gegenüberliegenden Wand.

  • Varena runzelte ein wenig die Stirn, als sie seine doch etwas schamhafte Haltung begutachtete. Der Kerl tat ja so, als wäre sie das erste Frauenzimmer in der ganzen Welt, das ihm über den Weg lief. Nunja, sie war auch nur ein Landei gewesen, als sie hier ankam. Innerlich legte sie das ad acta und schenkte sich einen Becher Wein ein und füllte dann auch noch einen zweiten, den sie Ofella zuschob. Er war bestimmt durstig nach der Reise und es war ja nur verdünnter Wein.


    "Nunja, es gibt da einerseits Octavius Macer und seinen Onkel Octavius Victor. Beides sehr imposante Gestalten." meinte sie mit einem Lächeln. Sie schnappte sich eine süße Dörrpflaume und meinte dann gelassen. "Und was treibt dich hierher in den Schoß der Familie? Ich selbst bin ja auch noch nicht so lange hier in der Casa Octavia."

  • Während er ihren Ausführungen interessiert lauschte interessier lauschte, griff er nach dem Becher Wein. Es tat gut etwas in den Händen zu halten. Ah imposante Erscheinungen waren sie also. Nach einem räuspern kam zunächst etwas zögerlich.
    „Ich hatte vor diesen Zweig der Familie kennen zu lernen. Da ich bisher am Rande Roms lebt kam ich nur zu gelegentlichen Marktbesuchen in die Stadt rein.“ Langsam löste sich seine Verkrampfung und er nahm einen Schluck Wein zu sich. Sein Blick suchte nun auch den ihren.
    „Seit dem Tode meiner Eltern, lebte ich bei entfernter Verwandtschaft, Mütterlicherseits. Nun wo ich das nötige Alter habe, möchte ich mir mein Kindheitstraum erfüllen und in die Cohortes Urbanae eintreten. Da ich nun in der Stadt weile, dachte ich mir, ich nutze die Gelegenheit…. Ich hätte mich aber wohl besser anmelden sollen“, fügte er nach einem kurzen Augenblick noch hinzu.

  • Vom Ianitor benachrihtigt tauchte Victor einige Zeit später im Atrium auf und sah Varena und Ofella beisammen sitzen. Mit einem kleinen Lächeln auf den Lippen trat Victor näher und störte die traute Zweisamkeit. "Salvete!" Dann wandte sich der Senator an den Neuankömmling, aber nicht ohne sich zuvor auf einer der Klinen niederzulassen. "Es hieß, du wolltest mich sprechen?"

  • Dies schien der ältere Hausherr, nach Varenas Beschreibung, zu sein. Sie hatte Recht, wirklich eine imposante Erscheinung.
    „Ich nehme an Octavius Victor? Mein Name ist Iullus Octavius Ofella. Da ich nun in direkt in der Stadt verweile, wollte ich die Gelegenheit nutzen um diesen Familienzweig kennen zu lernen. Leider war mir dies bisher nicht vergönnt.“

  • "Richtig... der bin ich." Freundlich nickte Victor sowohl Ofella als auch Varena zu. "Sei gegrüßt Octavius Ofella... wenn du verzeihst, wer war dein Vater? NUn, dann bist du gerade erst in Rom angekommen? Hast du Pläne für die Zukunft?"

  • „Mein Vater war Marcus Octavius Vespasianus, ist er dir vielleicht bekannt gewesen.“
    Für Ofella wäre es wirklich interessant, endlich jemanden zu treffen der seinen Vater kannte.
    „Ja gerade bin ich hier eingetroffen, bisher lebte ich in einem Vorort von Rom bei entfernten Verwandten meiner Mutter. Ich habe vor den Urbanen Cohorten beizutreten.“
    Nach einer kurzen Pause stellte er dann etwas zögerlich die Frage. „Kanntest du meinen Vater oder kannst mir etwas von ihm berichten? Bisher habe ich kaum etwas von ihm erfahren. Zuletzt soll er in Corduba gewesen sein.“ Erwartungsvoll schaute er Victor an.

  • "Nein, tut mir leid... der Name deines Vaters sagt mir leider nichts. War er mit Octavius Detritus oder Octavius Dragonum verwandt?" So richtig kannte sich Victor in dem anderen Zweig der gens nicht wirklich aus und von den wenigsten wusste er mehr als den nomen gentile. Dann hörte er der kurzen Lebensgeschichte des Ofella zu und hob eine Augenbraue, als dieser von seinem Wunsch berichtete, zu den Urbaniciani gehen zu wollen. "Deinen Plan zu den Cohortes Urbanae zu gehen, kann ich nur gutheißen. Es war... es ist ein hervorragende Einheit, in der auch ich gerne gedient habe." Und die Victor noch lieber geführt hatte, aber in solchen Erinnerungen zu schwelgen war gefährlich. "Nun wie gesagt, leider kannte ich deinen Vater nicht. Wenn er zueltzt in Corduba gelebt haben soll, hätte ich dir geraten mit Augustinus Maior zu sprechen, aber leider ist der Gute verstorben."

  • Interessiert fragte Ofella: „ Ach du hast auch in der Urbaniciani gedient?“….
    Nach einer kurzen Pause kehrten seine Gedanken jedoch zur Familie zurück und nach einigem überlegen nickte Ofella vor sich hin. „Ich glaube den Namen Dragonum hörte ich früher öfter. In welchem Zusammenhang kann ich dir aber nicht sagen. Wäre das denn ein näherer Verwandter von mir? Wenn ja lebt er noch und wo finde ich ihn?“ Es wäre doch zu schön einen Onkel oder gar Vetter kennen zu lernen.

  • "Als ich noch jünger war... vom Princeps Prior bis zum Posten des Praefectus Urbi habe ich Rom gedient. Sicherlich eine Zeit die ich nicht missen möchte..." Aber auch eine Zeit die vorbei war, also auch egal. Bei der Frage des Ofella, inwiefern Dragonum mit ihm verwandt sein könnte, musste Victor jedoch kurz darauf den Kopf schütteln. Die Beziehungen in dem Zweig der gens hatte er nun doch nicht im Kopf. "Hm, das kann ich dir leider nicht sagen, ob er näher mit dir verwandt ist. Dragonum ist nur einer der wenigen Octavier aus eurem Zweig den ich kenne. Zur Zeit führt er im Übrigen eine Legion in Aegyptus, also ja leben sollte er in der Tat noch." Zumindest hatte noch nichts gegenteiliges in der Acta Diurna gestanden, wobei sich der Senator doch vornahm, mal einen Brief an den Legionspräfecten zu schreiben.

  • Schade dachte Ofella, nach Ägypten werde ich nun nicht so schnell kommen. Schreiben wäre nicht das gleiche wie persönlich kennen lernen, vielleicht ergab sich später ein Mal die Gelegenheit diesen Dragonum zu begegnen.
    Er räusperte sich kurz bevor er die nächste Frage stellte. „Ich hörte von Varena hier lebt noch ein Macer. Ist das ein Bruder von dir oder dein Sohn?"

  • Ein wenig lehnte sich Victor zurück, schüttelte dann aber mit einem Lächeln den Kopf, als Ofella fragte ob Macer sein Sohn sei.


    "Nein, nein... leider, muss man wohl sagen, ist Macer nicht mein Sohn. Er ist mein Neffe." Da Ofella sie jetzt auch gerade erwähnt hatte, wandte sich Victor jetzt auch zu Varena, bevor die noch unhöflich ganz aus dem Gespräch ausgeschlossen war. "Wie steht es eigentlich bei dir, Varena? Steht alles zum Besten?"

  • Varena hatte die ganze Zeit dem Gespräch der Männer gelauscht und immer mal wieder leise mit Atia geflüstert, um Ofella und Victor nicht zu stören. Als sie angesprochen wurde, setzte sie ein freundliches Lächeln auf. "Ich kann mich nicht beklagen. Ich wurde erst vor kurzem mit einer Diploma von der Schola ausgezeichnet und plane in der nahen Zukunft meine Kenntnisse zu vertiefen. Wer weiß, wo mich dieser Weg noch hinführt." Sie schmunzelte ein wenig und dachte dabei an Verus, über den sie bisher kein Wort gegenüber den beiden Männern verloren hatte.

  • "Nun Bildung kann einer jungen Dame niemals Schaden, da tust du gut daran dich weiter zu bilden." Einen Moment dachte Victor an Verus, über dessen Tändelei mit Varena ihm Macer an seinem ersten Tag nach seiner Rückkehr berichtet hatte. Er fand jedoch, dass das kein gutes Thema war, wenn noch jemand im Raum war... der eiegtnlich genauso wenig mit der Sache zu tun hatte, wie Victor. "Nun, vielleicht führt er dich zum Dienst an den Göttern?" Was nun nicht gerade ein traditioneller Weg in der gens war, weshalb sich der Octavier auch nur nach dem Interesse von Varena daran erkundigte und nicht insistieren wollte.

  • Victor hatte gefragt, ob sie Interesse an einem Dienst an den Göttern hatte, aber eigentlich fühlte sie sich nicht dazu berufen. "Nun, eigentlich würde ich mich gerne mit Medizin und Rhetorik befassen, aber als Frau ist das nicht unbedingt schicklich. Vielleicht ergibt sich ja ein anderer Weg für mich. Ich könnte mir durchaus vorstellen, auch einmal für die Schola oder die Acta Diurna zu arbeiten in der Zukunft."

  • Victor musste sich zurückhalten, damit ihm nicht die Kinnlade herunterfiel. Erst interessierte sich Varena für einen Hampelmann wie diesen Verus und dann wollte sie Heilerin werden? Zum Glück sah sie selbst ein das letzteres nun wirklich nicht schicklich war.


    "Tja, ich glaube auch die Entscheidung für die Schola oder die Acta wäre besser... da wünsche ich dir zumindest viel Erfolg, Varena."

  • Varena musste sich ein Schmunzeln verkneifen, weil Victor gleich blass geworden ist bei ihren Karriereplänen. Sie versuchte das Thema recht ernst zu behandeln, aber trotz allem stahl sich ein Lächeln auf ihr Gesicht. "Keine Sorge, Octavius Victor...ich beschäftige mich nur mit schicklichen Dingen. Und es scheint ja auch andere Frauen zu geben, die bei der Acta und der Schola arbeiten. Das wäre bestimmt interessant."

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