Cohors V, Centuria I - Stube des Centurio s Marcus Caecilius Decius

  • Valerian hatte durchaus einige interessante Dinge herausgefunden. Und wollte diese schon mal berichten, auch wenn er noch nicht alle Quellen ausgeschöpft hatte, die ihm so einfielen. Der Auftrag war von seinem Centurio gekommen, als erstattete er ihm auch den Bericht. Er klopfte an die Tür der Unterkunft seines Vorgesetzten, wo sich ja auch sein officum befand, und hoffte, daß er anwesend war.

  • Und der Miles hatte Glück; Decius war tatsächlich anwesend. Oder besser, eigentlich war er gerade noch anwesend, denn er war schon dabei sich wieder auf den Weg zum Palast zu machen. Dementsprechend unwirsch reagierte er auf diese Störung und öffnete die Tür.


    Vor der Tür stand einer der Milites, die er mit einer spezeillen Aufgabe betraut hatte; Es musste also wohl wichtig sein.


    "Ja?"

  • Valerian trat ein, schloß die Tür sorgfältig hinter sich und salutierte dann. "Salve, Centurio Caecilius." Hm, der Centurio machte nicht gerade einen erfreuten Eindruck. Valerian schluckte unwillkürlich, fuhr dann aber fort: "Ich traf heute einen unserer Informanten. Der Mann hat einige Monate in Illyrien verbracht und hat mir einiges darüber erzählt, was die Soldaten der VII. so wahrgenommen haben und über den Legaten Potitus Vescularius Salinator berichten. - Komme ich ungelegen? Soll ich Dir besser später davon berichten?" Irgendwie erschien es ihm, als sei der Centurio im Aufbruch begriffen.

  • Decius ließ den Mann eintreten und hörte sich dessen Anliegen an; Es ging also tatsächlich um die dem Miles aufgetragene Angelegenheit. Sehr gut; Das hob seine Laune beträchtlich.


    "Hm?" brummte der Centurio, als der Miles inne hielt und etwas von "ungelegen" und "später" faselte.


    "Nein, Nein, berichte mir von deinen Erkenntnissen."


    Dass Decius davon ausging dass diese unter dem Siegel tiefster Verschwiegenheit gesammelt und nun auch berichtet wurden erwähnte er nicht, das war selbstverständlich.

  • Valerian nickte ernst. Dann also doch schon sofort. "Nach den Aussagen dieses Mannes hat Potitus Vescularius Salinator den Caesar mehrfach besucht. Er gilt als sehr enger Freund und Vertrauter des Valerianus. Die Soldaten sind davon überzeugt, dass die meisten Handlungen des Caesars in der letzten Zeit allein auf Vescularius zurückzuführen waren. Zum Beispiel eine Opferungszeremonie zum Jahreswechsel, die dem Ianus gewidmet war. Der Caesar ist zwar als Opferherr aufgetreten, aber nahezu alle Handlungen wurden von Vescularius vollzogen und dieser war es dann auch, der für die Verteilung des Fleisches an die Soldaten sorgte. Auch die Auszahlung eines Donativum soll aus der privaten Kasse des Vescularius erfolgt sein, obwohl es wohl auch Stimmen gab, die diese Auszahlung auf Valerianus zurückführten. Doch die Soldaten halten eher Vescularius für denjenigen, der an sie denkt. Sie sind Valerianus nicht unbedingt untreu, aber sie fühlen sich anscheinend Vescularius stärker verbunden als Valerianus." Vertraulichkeit war für Valerian bei derartigen Ermittlungen vollkommen selbstverständlich. Davon wußten nur die Männer, die bei der Besprechung mit dem Centurio dabei gewesen waren. Und vom Ergebnis hatte er nicht mal ihnen etwas gesagt. Für ihn war allein der Centurio der Ansprechpartner, was seine Erkenntnisse anging. Wobei er allerdings davon ausging, daß dieser vom Praefecten beauftragt worden war und diesem entsprechend berichten würde.

  • "Nein, vorerst nicht, Centurio", meldete Valerian. Doch er war sicher, daß sich noch mehr über diesen Mann herausfinden ließ, wenn man nur hier und da noch unauffällige Fragen stellte. Er hatte eben nur einen Zwischenbericht geben wollen, da dies ja schon eine ganze Menge Informationen gewesen waren.

  • "Zu Befehl, Centurio", erwiderte Valerian und salutierte zum Abschied. "Vale." Er drehte sich um und verließ das officium, bevor der Centurio sich noch unnötig aufgehalten fühlte. Außerdem gab es durchaus noch eine ganze Menge zu tun.

  • Nachdem der Miles gegangen war, begab Decius sich zu seiner Schreibstube und holte eine seiner zahlreichen Notiztafeln hervor. Er notierte sich die soeben erfahrenen Neuigkeiten und verstaute die Tafel anschleißend wieder an einem sicheren Ort. Sobald er genug Material gesammelt hatte, würde er einen Bericht anfertigen udn diesen dem Princeps Praetorii vorlegen.

  • Wie erwartet, hatte Belgicus bereits für beide Equites die Ausrüstung geholt und wartete nun vor dem Officiums des Centurios Caecilius Decius. Er blickte Quintus mit einem strafenden Blick entgegen, als dieser endlich auch auftauchte.


    Das hat ja verdammt lange gedauert, Mann! Ging's wieder mal um deinem verdammten Gaul? Hier, deine Ausrüstung.


    Der Eques drückte dem Duccier ein recht großes Paket in die Hände, das alle Materialien enthielt, die sich von ihrer bisherigen Montur unterschied. Natürlich war es unhandlich und schwer.


    Ja, es ging um mein Pferd.


    Eines Tages machen sie hoffentlich Sauerbraten aus dem Klepper!


    Quintus ließ dies unkommentiert und klopfte statt dessen etwas ungelenk an...


    TOCK - TOCK...

  • Der Centurio war gerade unterwegs und so befand sich in der Unterkunft lediglich der Optio der Centurie, der damit beschäftigt war die Wachberichte der Einheit zu sortieren.
    Als es klopfte schaute der Optio kurz auf, legte alles zur Seite und bewegte sich dann zur Tür, die er öffnete.
    Er schaute die beiden bepackten Milites fragend an: "Ja?"







  • So gut es mit der ganzen Ausrüstung ging, nahmen die beiden Soldaten Haltung an.


    Salve, Optio, Eques Quintus Duccius Eburnus und Eques Publius Flavianus Belgicus der Ala II Numidia. Wir wurden für den Dienst in der Garde rekrutiert und sollen uns auf Geheiß des Princeps Prudentius Balbus bei Centurio Caecilius Decius melden. Wir wurden der Centuria I, Cohors V zugeteilt.


    Erwartungsvoll sahen sie den Optio an...

  • Der Optio nickte. Irgendwo hatte er eine entsprechende Notiz gelesen, dass die Centurie Zuwachs bekommen würde. Da der Centurio nicht da war, nahm er es also auf sich sich erstmal um die beiden zu kümmern. "Die Milites Duccius und Flavianus also. Gut, wir haben euch schon erwartet." Er deutete auf den Eingang der angrenzenden Centurienbaracke. "Geht hinein und lasst euch von euren neuen Kameraden eure Plätze in eurer neuen Stube zeigen. Ich werd euch derweil in die Liste unserer Milites eintragen."







  • Von einer längeren Mission in der Provinz zurückgekehrt, begab sich Decius in seine Barracke, nachdem er sich zunächst bei seinen Vorgesetzten zurück gemeldet hatte.


    Sein Gepäck verstaute er ordentlich, und nachdem er den lagerthermen einen kleinen Besuch abgestattet hatte um sich den Staub der Reise abzuwaschen trat er schließlich relativ erfrischt in seine Schreibstube und steuerte auf seinen Schriebtisch zu. Hier sah es aus wie üblich, nur wenige Anzeichen deuteten darauf hin dass sein Optio während seiner Abwesenheit die Geschäfte der Centurie geführt hatte. Er schien sauber gearbeitet zu haben, doch nichts anderes hatte Decius erwartet.
    Auf dem Schreibtisch fand er eine penible Aufstellung der Veränderungen in der Centurie und alle Vorkommnisse, die auch nur im Entferntesten aufgezeichnet zu werden verdient hatten. Decius setzte sich an den Schreibtisch und machte sich daran, die Zusammenfassungen und Listen zu studieren.

  • Kurze Zeit nachdem der Kamerad ihnen Bescheid gesagt hatte, standen sie vor der Unterkunft des Centurios und klopften an. Sofort hieß sofort und nicht gleich. Valerian war schon sehr gespannt darauf, was es gab. Vielleicht hatten sie ja Glück und erhielten einen interessanten Sonderauftrag?

  • Da standen sie nun und warteten. Valerian hatte bereits angeklopft, aber es tat sich nichts. Voller Ungeduld klopfte nun auch Quintus, nur etwas fester und stellte dabei fest, dass die Tür zum Vorzimmer nur angelehnt war. Vorsichtig steckte der Miles den Kopf herein und sagte:


    Hallo?


    Er sah, was er nicht sah, nämlich keinen Scriba, der sie hätte hereinbitten und melden können. Der Germane zuckte die Achseln und betrat das Vorzimmer.


    Wir sollten vielleicht direkt an der Tür des Centurio klopfen. Ich schätze, seine Laune wird sich nicht bessern, je länger er auf uns warten muss.


    An der zweiten Tür des Vorzimmers klopfte Quintus erneut an...


    Tock - Tock


    Und nach dem "Herein" ihres Vorgesetzten öffnete er die Tür...


    Sim-Off:

    Ich bin jetzt einfach mal so dreist... :D

  • Sim-Off:

    Schon richtig so :P


    Decius hatte bereits auf die Soldaten gewartet und war soeben dabei einen Bericht für den Tribun zu verfassen, den er nun jedoch beiseite legte.


    "Aha, da seid ihr ja. Kommt ruhig herein..."


    Er erhob sich von seinem Stuhl und trat zu den beiden Milites. Zunächst wandte er sich an den Duccier.


    "Wie ihr wohl soeben bemerkt habt ist mein Scriba nicht da. Der Gute hat seine Dienstzeit beendet, und jetzt brauche ich einen Neuen. Für diesen Posten habe ich dich erwählt, Eburnus. Du wurdest zum Immunis befördert und wirst die für die Centurie anfallende Schreibarbeit hier erledigen."


    Sogleich wandte er sich dem Quintilier zu.


    "Und auch auf dich kommen neue Aufgaben zu, Valerian. Du wurdest zum Optio befördert und als mein Stellvertreter die Ausbildung der Centurie leiten. Ich gratuliere dir zu deiner Beförderung, und auch vom Tribunus soll ich euch Glückwünsche ausrichten."


    Nun hielt er inne und wartete auf die Reaktionen der Soldaten.

  • Quintus Mund klappte auf, zu und wieder auf. Hatte er richtig gehört? Er sollte der neue Scriba der Centurie werden? Gut, sicherlich, es war eine Ehre, der Centurie die Bücher zu führen, aber es musste doch sicherlich noch jemand anderen in der Einheit geben, der diesen Posten besser ausfüllen würde als er. Scriba, wurde man da nicht weich, wenn man von allen schweren Arbeiten befreit war? Und wie würde sich das auf den Wachdienst auswirken? Kam er in Zukunft dann gar nicht mehr aus der Castra heraus? Es gab schließlich immer irgendwas zu schreiben: Straflisten, Verwundetenlisten, Lagerlisten, Briefe und Notizen an die Kommandantur oder an andere Einheiten, Rekrutierungsbefehle, Beförderungsurkunden und wer weiß was noch alles...
    Die Gedanken rasten in Quintus Kopf. War seine strahlende und steile Karriere, die vielleicht auch einmal zum Praefectus Alae oder noch weiter führen sollte, hier schon zu Ende? Würde er am Ende im Geheimarchiv der Praetorianer bei wenig Licht und staubiger Luft versauern?
    Andererseits konnte das auch ein Sprungbrett sein... Wenn er auf diesem Weg sein Verantwortungsbewusstsein und seine Diskretion beweisen konnte, würde er eines Tages vielleicht doch noch einen Geheimauftrag bekommen... und wenn es nur um die Umstrukturierung des Tabularium Occultum ging, von dem er mal beiläufig etwas gehört hatte (tjaja, auch bei den Prätorianern wurde ab und an geschwatzt wie bei den Waschweibern)...


    Stockend brachte er schließlich ein Da... Danke, Herr. heraus, als nebenbei die Erkenntnis in sein Hirn sickerte, dass Valerian jetzt Optio und damit sein Vorgesetzter war. Wie würde sich das wohl auf ihre Freundschaft auswirken?




    EDIT: Fehlerteufel exorziert...

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