Menecrates schaukelte den Wein in seinem Becher hin und her, so als wolle er schauen, ob sich Satz gebildet hatte. Gleichzeitig nahm er die Duftnote auf.
"Im Groben bin ich mit dem Besuch heute zufrieden. Mir war vorher klar, dass ich nicht direkt zum Kaiser gelangen würde, denn es ist allgemein bekannt, dass er sehr erkrankt ist. Von der Unterhaltung selbst habe ich dir ja bereits auf dem Herweg berichtet. Man muss bestimmt auftreten und gleichzeitig angemessen höflich sein. Ein Claudier sollte immer im Kopf behalten, dass seine Vorfahren selbst einmal Kaiser waren, ohne dass ihm dieses Wissen jedoch zu sehr zu Kopf steigt. Und ich persönlich habe den Vorteil, einmal engster Berater des jetzigen Kaisers gewesen zu sein - ich war in der Legion, als er Legatus Legionis war, sein Adjutant."
Er setzte den Becher an die Lippen und kostete vorsichtig.
"Nun ja, besser als ich dachte." Allerdings weit entfernt von dem, was der Claudier sonst trank.
"Wir sollten überlegen, was wir morgen unternehmen wollen. Ich habe zwar ein bisschen Arbeit mitgenommen, aber gleichzeitig können wir die Wartezeit für die Erholung oder anderweitig nutzen."