• Nachdem die Dame erst etwas zurückhaltend auf meine Bemerkung geantwortet hatte, antwortete mir der Flavier.


    Er sagte etwas süffisant, so fasste ich es zumindest auf, das der Händler mir noch ein den Iuliern entsprechendes Angebot machen wolle....hatte der etwa noch bessere Tuniken als die parthischen ????


    Danach ludt mich der Flavier ein, dem Verkauf beizuwohnen.... der Händler..lies auch schon einen Stuhl bringen....



    Sollte ich mich dazu gesellen..oder lieber Abstand halten? Wenn mich meine Menschenkenntnis nicht täuschte war die Flavierin von meiner Anwesenheit nicht so sonderlich begeistert..... naja was sollte es..die Situation war mir zu interessant als mich von so etwas abhalten zu lassen.


    Ich setzte mich auf den stuhl ...... hob das linke Bein über das Rechte...und faltete die Hände in meinem Schoß...


    Während ich die Situation weiterverfolgte .......feilschte der Händler mit der Flavierin um jedes Prozent... und gab dabei einen wahrlich jämmerlichen ...Eindruck ab...


    Während die Aufmerksamkeit der Flavierin auf den Verkäufer gelenkt war, beugte ich mich nach vorne bis mein Kopf schräg hinter dem des Flaviers war...


    " Ihr habt aber eine hübsche Cousine " flüsterte ich ihm ins Ohr und grinste dabei... danach ließ ich mich zurück in den Stuhl fallen...

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  • In dieser Beziehung war ich ganz der Meinung meines verehrten Verwandten. Feilschen stand nun wirklich unter unsere Würde, zumal wir es ja gar nicht nötig gehabt hätten, zu handeln. Doch das Verhalten des Händlers war vollends inakzeptabel! Das schrie förmlich nach einem Denlzettel.
    Dann betrat erneut jene Drusila die Bühne und dieses Trauerspiel wollte zum nächten Akt voranschreiten. Mittlerweile ermüdet von diesem ganzen Tohuwabohu, gähnte ich etwas abfällig, während ich darauf wartete, endlich dieses Kleid am Körper der Sklavin zu sehen. Über die blauen Flecke sah ich diesmal einfach hinweg.
    Unterdessen war ich nun mehr mit dem Kleid beschäftig und achtete nicht so genau auf die kleine Unterhaltung, die sich nun zwischen meinem Cousin und dem Iulier anbahnen wollte. In diesem Moment war für mich viel wichtiger, das Kleid endlich in seiner Vollkommenheit zu sehen. Ohne Zweifel , es war etwas ganz besonderes. Jede Dame mit Geschmack würde damit das Aufsehen der gesamten feinen Gesellschaft Roms auf sich ziehen. "Was für eine Qualität har diese Stoff? Handelt es sich hierbei um Seide? Womöglich aus dem fernen Osten?" Meine Frage war eher an die Sklavin gerichte, da ich davon ausging, sie müsse doch so etwas am Besten wissen. Mir persönlich war ja schon so manches zu Ohren gekommen, über dieses ferne Land, weit im Osten. Es sollte sogar eine Handelsstraße geben, die direkt in dieses Reich führte und auf der die Seide dann über Indien in unsere Welt gelangte. Faszinierend! Genauso faszinierend war die Seide selbst, wenn man bedachte, woraus sie letztlich denn hergestellt worden war.
    Doch von der Seidenstraße wieder zurück in Frontos Laden, dem unfähigsten Händler Roms.
    Endlich nannte mir der Wicht ein Angebot. "Damit du nicht noch länger meine Nerven derangieren musst, bin ich mit deinem Angebot einverstanden. Aber sage mir, verfügst du auch über die passende Stola zu diesem Stück. Du weißt, ohne Stola ist dieses Kleid völlig unbrauchbar!" Eigentlöich konnte ich gar nicht verstehen, dass mich so mancher Zeitgenosse bereits als schwieig bis sehr schwierig beschrieben hatte. Dafür gab es doch ü b e r h a u p t keinen Grund! :D

  • Begeistert beobachtete ich Frontos Fingerspiel. In unglaublicher Geschwindigkeit fuhr sein rechter Zeigefinger über die Knöchel der linken Hand. Vermutlich benutzte der Händler seine Gliedmaßen als eine Art biologischen Abakus. Drusila, sichtilich erstaunt darüber das sie von einer Kundin wirklich angesprochen wurde, versuchte sich an die wenigen Worte Latein zu erinnern die ihr beigebracht wurden und nicht sexuellen Inhalts waren. "Haben natürlich gut Ware gemacht!" Auch als Sklavin schien sie ihren Stolz auf die Kunst des Webens und Schneiderns behalten zu haben. Ich nahm mir vor dieses Sklavin im Auge zu behalten. Nicht um mit ihr Unzucht zu treiben, sondern weil sie sich als nützliche Investition erweisen könnte.


    Drusilla zumindest schien in Celerina endlich eine Gegnerin gefunden zu haben, der sie auf ihrem Terrain gegenübertreten konnte. "Sehen Webmuster, sehen Faden! Nie sehen sowas sonst in Rom!" Ich bewunderte die Sklavin das sie ihrem offensichtlichen Wunsch hinter dem Wort "Rom" auszuspucken, wiederstehen konnte. "Nicht brauchen Stola! Nehmen Schal!" Ich sah das sie es eher gewohnt war zu befehlen als Befehle zu empfangen. Fronto hatte mit ihr einen dicken Fisch gefangen. Momentan schien er jedoch Probleme damit zu haben ihn auch im Netz zu behalten. Es war schwer zu übersehen das wir ihm mit unserer Anwesenheit einen Herzenswunsch versagten, nämlich den ihren Prellungen ein paar neue Muster hinzuzufügen.


    Drusilla eilte, ohne auf eine Genehmigung ihres Herrn zu warten in Richtung des Geschäftes. Offensichtlich genoss sie es endlich wieder das zu tun was sie in ihrer Heimat getan hatte. Gemütlich lehnte ich mich zurück als Iulius Proximus mir Ungeheuerlichkeiten ins Ohr flüsterte.
    Natürlich weckte Celerinas Raubkatzenhaftige Kratzbürstigkeit eine gewisse Sehnsucht in mir, aber dies einem so nahen Verwandten zu unterstellen war vermutlich nicht nur in meinen Ohren eine Beleidigung. Oder hielt er mich für Celerinas Tutor und wollte mit mir über eine Hochzeit verhandeln? Dann hatte er eine denkbar schlechte Gelegenheit und den denkbar schlechtesten Ansprechpartner ausgewählt. Davon ab war Celerina schon verheiratet gewesen.
    "Sagt Iulius Proximus, worauf wollt ihr hinaus" flüsterte ich zurück.


    In der Zwischenzeit nahm Drusilla wieder ihren Platz ein, sie hatte ihren Seidenschal, der eine Mindestlänge von drei Schritten Maß, so um den Körper gewickelt das mir der Atem stockte.

  • Es war nicht so, dass er abgerissen aussah - gewiss nicht. Dennoch schien es ihm angemessen vor seinem Einstieg in die römische Gesellschaft sich etwas angemessener einzukleiden, schließlich war er nicht irgendwer, sondern der Enkel...


    Diese Gedanken flogen in seinem Kopf herum, als er einen recht ausgesuchten Laden betrat, in dem - so hoffte er es wenigstens - noch ausgesuchtere Tuniken. Immerhin waren einige im warsten Sinne gut betuchte Kunden beider Geschlechter im erstaunlich weitläufigen Laden.


    Orestes hatte keine rechte Ahnung, was genau er suchte. Es war nicht mehr üblich mit besonderen Togen zu glänzen, da man diese nur noch selten und nur zu besonderen Anlässen trug. Also eine Tunika.


    Gut, ein kurzer Blick, bestätigte, dass er keine Ahnung hatte, was man in der römischen Nobilität - und bei denen die zwar nicht wirklich dazugehörten, aber dies gerne wollten - trug. So schaute er unsicher herum. Zu Zeiten seines Großvaters war das noch einfacher gewesen...


    So lief er durch den Laden und hörte von verschieden möglichen Kunden immer wieder das Wort "parthisch". Also - so schloss er - brauchte er eine parthische Tunika. Kurz nach diesem Entschluss fiel ihm eine Gruppe ins Auge, der offen oder verdeckt anscheinend die Aufmerksamkeit fast aller Menschen hier im Laden galt.


    Orestes hatte deswegen nicht vor sich auch noch in die Szene zu bewegen, sondern schaute die parthischen Tuniken, die jetzt direkt vor ihm lagen durch. Eine Sklavin des Hauses sprach ihn an:
    ""Kann ich Dir helfen, Dominus?"


    "Ja ich brauche eine sehr feine Tunika. Gerade gut genug, dass man wegen seines guten Stiles auffällt. Nicht aber wegen seiner Extravaganz.",


    sagte Orestes und schaute sich interessiert die Stücke an, die die Sklavin ihm raussuchte. Fünf oder sechs Stück hatte sie ihm vorgelegt, als Orestes den Satz relativ laut sagte, der den Besitzer zu einem inneren Luftsprung gebracht haben sollte.


    "Ich nehme sie alle - wenn der Preis vernünftig ist."


    Da er sich noch nicht völlig auf die römische Lebensweise umgestellt hatte, hatte er keinen Sklaven mitgenommen. Deswegen musste er selber den Preis aushandeln, bezahlen und sie nach Hause tragen. Da es sich um ein kleines Sümmchen handelte brachte die Sklavin ihn zum Händler, der gerade mit der Gruppe beschäftigt war, die die Aufmerksamkeit vieler auf sich zog.


    "Entschuldige, Dominus Fronto. Der Herr möchte diese sechs edlen parthischen Tuniken kau.. äh er-werben."


    Es war der Sklavin anzuhören, dass sie versuchte ein gewähltes Latein zu sprechen, was ihr erstaunlich gut gelang.

  • Nachdem ich mich gerade wieder in meinen Stuhl zurückgelehnt hatte um weiter der ungemein interessanten Situation zu folgen, kam eine Sklavin aus dem hinteren Bereich des Verkaufsraumes, da wo sich anscheinend noch ein paar Personen eingefunden hatten .....zusätzlich zu unserer kleinen Gruppe.


    Die Sklavin sprach den Verkäufer an, der gerade im Begriff war der Flavierin eine der parthischen Tuniken zu verkaufen.


    Als die Sklavin einfach losplapperte schaute sie der Verkäufer an, als könne er mit Blitzen aus den Augen schiessen. Doch als die Serva ihren Satz beendet hatte, hörte ich den Verkäufer nur ein " O JA ..O JA " röcheln.... gleichzeitig schaute er wieder in die Richtung der Flavierin, da er diese keinesfalls mit Unaufmerksamkeit verkraulen wollte.


    Das ist ja wahrlich ein ganz schöner " Speichellecker" dachte sich Proximus.... nicht dass er offenbar einem weiteren Kunden sein halbes Geschäft verkaufen konnte..... er wollte auch noch die ein oder andere Tunika der Flavierin verkaufen.


    Proximus musste wieder grinsen.....der Unbekannte Käufer würrzte mit seinem Kauf die Situation von neuem. Wer war das bloß? Proximus dreht sich um, um zu schauen wer die Sklavin geschickt hatte. In der Richtung aus der sie gekommen war, stand nur ein einziger junger Mann.


    Ebenso wie die Flavier war auch dieser gut gekleidet. Als Proximus erkannte, dass der MAnn der Sklavin hinterherschaute und dabei zwangsläufig auch zu der Gruppe schaute wo er saß, lächelte er freundlich und nickte dem Unbekannten zu. Dieser wusste mit Sicherheit nicht, wieso ein Fremder ihm zunickte.


    Er konnte ja auch nicht wissen, dass durch sein Kauf die Situation die schon fast vorbei war wieder an Würze gewann.



    Ein herrlicher Tag dachte Proximus als er sich wieder nach vorne beugte um
    Flavius Callistus auf seine Frage zu antworten.
    Dieser hatte sich während der Situation zu ihm gedreht und ihm zugeflüstert, worauf er hinauswolle.



    " Ich will auf nichts hinaus, werter Flavius Callistus..... Ich wollte einfach nur feststellen dass die gens der Flavier durchaus hübsche Blumen im sumpfigen Morast der Stadt Rom zum blühen bringt!"


    Hatte der Flavier das Grinsen von Proximus falsch gedeutet, als er ihm zugeflüstert hatte, dass er eine hübsche Cousine hatte.Er hoffte, dass die bildhafte Antwort nicht wieder missverstanden wurde. Eigentlich wollte er dem Flavier ja nur zu seiner hübschenBegleitung beglückwünschen....


    Proximus schaute immer wieder unauffällig in die Richtung der Flavierin. Er wollte diese durch die belanglose Tuschelei nicht brüskieren.... so etwas gehörte sich ja eigentlich nicht für Erwachsene.


    " Schöner Schal " sagte er zu der misshandelten Sklavin als diese einen Schal in Richtung der Flavierin hielt. Proximus hatte ja nicht wirklich Ahnung von der modischen Zusammensetzungen, aber der Schal passte wirklich besser zu der der parthischen Tunika als die Stola


    NAchdem er dies gesagt hatte lies er sich wieder in seinen Stuhl fallen..... gespannt darauf....ob der Flavier seine zweite Bemerkung richtig gedeutet hatte.

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  • Die Sklavin hatte sofort richtig verstanden. Sie war es gewesen, die ich angesprochen hatte und sofort hatte sie auch eine Antwort parat. Ich mußte mich zwar sehr auf die Sprache der Sklavin konzentrieren, denn dieses Geholpere war mehr als dürftig! "Fronto, du solltest deinen Sklaven ein ordentliches Latein angedeien lassen!" Mit meiner tadelnden Bemerkung ignorierte ich gänzlich Drusila, die sich wirklich Mühe gab. Doch als sie mir widersprach, als es um die Stola ging, sah ich sie echauffiert an. Wie konnte dieses Ding es nur wagen? "Einen Schal?", fragte ich abfällig. Bevor ich noch etwas hinzufügen konnte, war sie auch schon weg! Dieses Subjekt hatte mich einfach stehen lassen! Das würde Folgen haben. Mehr als erbost sah ich zu Fronto hinüber. Mit dreißig Prozent Rabatt konnte ich mich nicht zufrieden geben, würde die Sklavin weiterhin so unverschämt sein.
    Ich hatte es schon fast nicht mehr erwartet, als urplötzlich Drusila mit einem Seidenschal zu mir zurückkehrte, den sie um ihren Körper geschlungen hatte. "Trägt man das etwa so in Parthia?", fragte ich gelangweilt. Der Zwischentuf des Iuliers ließ mich wieder aufblicken. So so, der Iulier war immer noch zugegen. Er hatte Callistus zwischenzeitlich in ein Gespräch verwickelt.
    "Nun gut! Dann nehme ich auch den Schal!" Ich fragte mich, welche Frisuren die Damen in Parthia trugen. Wenn Drusila auch hier Auskuft geben konnte, hätte sie Vidalus, meinem lutetischen Barbier einige Anregungen geben können.
    "Was kannst du mir sonst noch empfehlen? Welche Frisuren tragen die Damen in Parthia?" Ich besah die Sklavin mit einem gestrengen Blick. Schon bald wurde ich aber von einem neuen Kunden abgelenkt, der den Laden betreten hatte. Eigenartigerweise wurde er sofort bedient. Das Verkaufsgespräch schien schnell voran zu gehen. "Ich nehme sie alle - wenn der Preis vernünftig ist." Als ich das hörte, mußte ich doch etwas genauer hinschauen.

  • Der Händler -er hieß anscheinend Fronto- war mit der Lage überfordert. Zuerst die extravagante Gruppe und jetzt auch noch Orestes mit einem guten Geschäft. Der Blick des Händlers, der jetzt immer abwechselnd nach links zu Orestes und nach rechts zu der anderen Gruppe ging, schien dem Aurelier etwas gehetzt. Seso Fronto. Damit Du es weißt - ich bin Manius Aurelius Orestes - und werin Auftritt schien gelungen.
    So Du bist alde wenn Du Dich kooperativ zeigst, gewiss nicht das letzte Mal bei Dir einkaufen.


    Also diese edlen Tuniken im parthischen Stil sind nicht billig, aber für ein Mitglied der Aurelier gebe ich es natürlich gerne für zwei Aurei das Stück ab., sagte Fronto und man meinte einige Goldstücke in seinen Augen aufblitzen zu sehen. Orestes war das nicht entgangen, so dass er sich über den übertriebenen Preis nicht aufregte, sondern ganz ruhig antwortete.
    "Für diese sechs Tuniken gebe ich Dir 12 Denare. Denn sie sehen zwar etwas parthische aus, sind aber durchaus ganz normale römische Tuniken mit ein paar parthischen Details. Also kein Grund einen solchen Aufschlag zu nehmen."


    Fronto wollte sich gerade ereifern und von seinen Kindern und den Sklaven erzählen und die üblichen Geschäften erzählen, als Orestes sagte:


    Vielleicht solltest Du Dich aber auch zuerst um Deine anderen Kunden kümmern, schließlich will ich mich nicht vorgedrängelt haben."


    Dabei lächelte Orestes der Gruppe insbesondere der Dame zu und machte iene den Vortritt lassende Geste.

  • Frontos funkelnde Augen befanden Aurelius Orestes durchaus für würdig von im über das Ohr gehauen zu werden. Gewiss war der Aurelier geschmeichelt von seiner zarten Zunge aber er war es gewohnt an die patrizischen Familien zu verkaufen und er hätte die Aurelier gewisss niemals den Flaviern oder Ijuliern vorgezogen, wenn jemand das Gespräch mit Orestes hätte belauschen können.


    Fronto gab einem Sklaven das Zeichen dafür die Vorjahresware hervorzuholen. "Sieh, werter Aurelius Orestes, das was mein Sklave dir bringt wird dich sicher zufrieden stellen und es ist wirklich das beste was man für Geld kaufen kann" Zumindest das was du mir bietest, fügte Fronto im Geiste hinzu.


    Ich fühlte mich inzwischen mehr als unangenehm berührt. Der Mob rückte immer näher um das Schauspiel der Patrizier besser beobachten zu können und selbst die patrizischen Familien schienen es dem Mob gleichtun zu wollen. Iulius Proximus schien unter die Blumenzüchter gegangen zu sein und erzählte mir etwas über flavische Blumen, ich fühlte mich schlicht unwohl. Anders erging es Fronto, der sich schon auszurechnen schien wie die Kundschaft reagieren würde, wenn es die Runde machte, das gleich drei patrizische Familien sich um seine Waren bemühten. Hatte er vieleicht sogar mit Drusillas Kreationen einen neuen Trend in der römischen Mode hervorgerufen? Waren seine neuen Stücke vieleicht sogar Richtungsweisend?


    Ich wandte mich miener Cousine zu. "Werte Celerina, ich glaube wir erregen ewas zu viel Aufmerksamkeit, meint ihr nicht das es besser wäre, wir würden Drusilla in unsere Villa bitten damit sie uns ungestört vorführen kann was du sehen willst?"
    Inzwischen zupften die ersten Kinder an meiner Gewandung und hofften von mir Süßigkeiten oder kleine Münzen zu ernten. Es war an der Zeit das Geschäft zu verlassen.

  • Orestes hatte die Worte des Händlers wohl nicht richtig verstanden, denn der ließ andere Waren hervorkramen, so dass - auch wenn Orest den Unterschied nicht wirklich bemerkte - er gleich abwinkte.


    "Nein, nein Fronto. Mir hätten diese Tuniken nach parthischer Art hier wenigstens einigermaßen gefallen. Der Rest ist für mich nicht wirklich interessant. Also gebe ich Dir 18 Denare für die VI Tuniken. Und wenn Dir das immer noch zu wenig ist - werde ich wohl bei einem anderen Schneider vorbeischauen. Es gibt davon wahrlich genug in der Stadt."


    Auch Orest wurde es langsam ungemütlich hier. Deshalb machte er einige eindeutige Gesten und Bewegungen, die andeuten sollten, dass er gehen würde.

  • Wie bitte? Das waren gar keine echten parthischen Gewänder? Das glaubte ich jetzt nicht, was meine Ohren da hörten! "Hast du das gehört, Callistus? Das sind gar keine parthischen Tuniken!" Das war ja wirklich empörend!
    Im Augenblick der Ärgernis hatte ich keinen Blick für den umherstehenden Mob. Erst Callistus mache mich darauf aufmerksam. Das war ja einfach nur widerlich! Jetzt wurden auch wir schon zum Opfer der Vergnügungssucht dieser Leute. Sie hatten bereits ihre kleinen Krakehler nach uns ausgeschickt, die sich nun auch schon an meiner Seidentunika zu schaffen machten. "Die sind ja wie die Fliegen! Du hast ganz Recht, mein guter Callistus. Laß uns sofort diesen schrecklichen Ort verlassen! Und sie hier, laß uns gleich mitnehmen. Sie kann in der Villa ihre Arbeit fortsetzen!" Besitzergreifend umfasste ich den Oberarm der völlig verdutzt dreinschauenden Sklavin Drusila und schob sie vorsorglich in Callistus´ Richtung.
    Fronto diktierte ich derweil meine Bedingungen. "Nun gut! Ich werde eine Auswahl deiner sogenannten 'parthischen' Tuniken mit nach Hause nehmen. Desweiteren wird deine Sklavin, meinen Cousin und mich nach Hause begleiten. Wenn sie ihren Aufgaben nachgekommen ist, werden wir sie wieder herschicken lassen. Ach ja Fronto, dreißig Prozent und keine Sesterze mehr!"
    Dies Art von schmierigen Händlern hatte ich schon oft erlebt. Man mußte einfach nur richtig mit ihnen umgehen, dann fraßen sie einem aus der Hand.

  • Fronto wusste nicht wie ihm geschah. Die einen verließen das Geschäft und nahmen sogar noch seine anscheinend kostbare Neuerwerbung mit und der andere begann zu feilschen. Ein Patrizier der selbst feilschte? Das schien doch etwas merkwürdig. Aber man lebte nicht umsonst in merkwürdigen Zeiten. Fronto überlegte den vermeintlichen Aurelier rauszuwerfen, aber er konnte es sich nicht leisten Aurelier und Flavier an einem Tag zu vegraulen, also willigte er nach einigem weiteren Feilschen auf einen für ihn guten Preis ein. Der Aurelier wüden denken und dachte, einen guten Fan ggemacht zu haben und Fronto hatte seinen Gewinn gemacht. Beide waren glücklich als Aurelius Orestes den Laden mit einem "Vale" und sechs Tuniken nach parthischer Art verließ.

  • Ich wippte unglücklich auf meim Stuhl. Dies war eindeutig zu viel negative Aufmerksamkeit für einen Mann der in dieser Stadt Karriere machen wollte. Bei den Göttern, musste hier gerade jetzt jeder Patrizier der Stadt seine Vorliebe für "außer Haus" Verkäufe entdecken?
    Andererseits verhalfen mir die Kritiken des Aureliers und des Iuliers zu möglichst besten Einkaufsbedingungen.


    Auch wenn ich den Schnitt und die Stoffe als eindeutig parthisch erkannte, stimmte ich in das Protestgeheule ein.


    "Fronto, besitzt ihr etwa die Frechheit uns Fälschungen unterjubeln zu wollen?" Entrüstet stellte ich mich auf und nahm eine empörte Pose ein "Ihr habt die werte Flavia Celerina gehört! Ich erwarte das Drusilla in der Villa Flavia und zwar noch vor Sonnenuntergang."


    Dem Sklaven der meine vorbestellten Tuniken mit Schnüren zu ein Paket band, ließ ich in einem unbeobachtet geglaubten Moment einige Münzen zukommen.

  • ...so das war es dann wohl....dachte sich Proximus er stand von seinem Stuhl auf.....nickte dem Flavier und seiner Cousine nett zu...


    Zu CAllistus gewandt sagte er noch im gehen


    "Jaja diesen Verkäufern darf man einfach nicht trauen...War aber nett ihre Bekanntschaft gemacht zu haben.....aber jetzt rufen die Geschäfte ..!"



    Proximus ging Richtung Ausgang nickte dem Aurelier ebenfalls zu und verschwandt dann aus dem LAden

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  • Meine Geduld hatte bald schon ein Ende! Keinen Deut länger wollte ich an diesem furchbaren Ort verweilen, an dem mich alle angafften, als wäre ich die Kaiserin persönlich. Echauffiert winkte ich Ylva herbei, die die ganze Szenerie im Hintergrund mitverfolgt hatte. Irrte ich mich oder grinste sie tatsächlich so unverschämt? Na, warte! Mit dir werde ich auch noch ein Hühnchen zu rupfen haben, dachte ich erbost. "Grins nicht so dämlich! Sie zu, daß du mir diese Gaffer vom Leibe schaffst!" Der Ton, in der ich sie angefaucht hatte, ließ keinen Zweifel mehr übrig, wie bitterernst es mir war. So schluckte sie nur schnell und nickte eifrig. Selbstredend war das unverschämte Grinsen längst aus ihrem Gesicht verschwunden.
    Callistus indes beschwor noch einmal den Händler. Wie erwartet, begann Fronto wieder von neuem zu jammern. "Aber mein Herr, wie kannst du nur an meinen Worten zweifeln? Diese edlen Tuniken wurden von meiner Sklavin hergestellt und die kommt aus Parthien, also handelt es sich hierbei um parthische Tuniken!" Für mich war eines wieder einmal völlig klar geworden, alle Händler waren Gauner und Fronto war noch ein gerissener dazu. Doch ihn wollte ich lehren, was es hieß, sich mit einer Flavia anzulegen!
    "Callistus, mein Lieber! Laß und endlich gehen! Diese Laden widert mich an!" Dabei bedachte ich den Händler mit einem tödlichen Blick und richtete noch einmal einige warnende Worte an ihn. "Ich erwarte deine Skalvin noch heute! Wehe sie kommt nicht, dann kannst du dieses elende Loch von einem Laden dicht machen!"
    Das Publikum in Frontos Laden hatte sich doch merklich reduziert. Ylva war augenscheinlich doch erfolgreich gewesen. Nichts anderes hatte ich von ihr erwartet und das wußte sie auch, meine Ylva.

  • Ich hatte gesagt was es zu sagen gab und vorallem gekauft was ich wollte. Sollen sich die Leute aufregen, ich war nicht nur nach dem neusten Schrei der Mode versorgt, es würde auch eine Weile dauern bis jemand von Rang sich wieder bei Fronto umsehen würde. Die Gefahr das jemand anderes bei öffentlichen anlässen etwas im Stil meiner Neuerwerbungen tragen würde, war damit auf ein Minimum reduziert.


    "Liebe Celerina, Merkur möge mein Zeuge sein das dieser Händler deine Gegenwart keinen Augenblick länger verdient. Lass uns Heim gehen, der Plebs hatte sein Vergnügen und zum Schausteller bin ich nicht geschaffen"


    Letzteres war gelogen, denn ich war der geborene Schauspieler, aber das musste man nicht unbedingt an die große Glocke hängen.
    Als wir empört von dannen schritten hörten wir einen vehement weinerlichen Fronto hinter uns wehklagen. Dann waren wir in der Menge untergetaucht. Nur noch gelegentlich hörte man die "Macht Platz für Flavia Celerina aus der Kehle Ylvas.

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