Entspannung in der Taverne

  • Ich rief laut nach dem Wirt, der den besten Wein des Hauses bringen sollte.


    Stimmt, unsere Zeit am Fluß war leider viel zu kurz. Und dann mußtest du schon abreisen. Aber wie es Fortuna will- sie ist meinem Glück hold ;)

    quidquid agis, prudenter agas et respice finem!

  • "Da hast Du sicher Recht. In der Zwischenzeit hat sich bei mir viel ereignet, ich bin zur Vestalin berufen worden."


    Der Wirt kam mit dem Wein.


    Ich nahm meinen Becher und trank schnell einen Schluck, irgenwie hatte ich so ein Kratzen im Hals.


    "Bist Du denn länger hier in Rom ?"

  • Du bist Vestalin geworden? Herzlichen Glückwunsch!


    Mir schien es gerade, als ob eine Welt zusammenbrach, aber ich ließ mir nichts anmerken.


    Ja, ich bin noch länger in Rom. Ich habe hier dringende Geschäfte zu erledigen. Ich hoffe doch, daß wir uns noch öfters sehen werden.


    Bei diesem Satz nahm ich ihre Hand und blickte ihr mit meinem treuherzigem Blick tief in die Augen.
    Dann zog ich meine Hand schnell zurück , nahm den Becher und sagte schnell:
    Auf die neue Vestalin und die Götter!

    quidquid agis, prudenter agas et respice finem!

  • Den Blick von Lucius bemerkte ich sehr wohl, doch ließ ich mir nichts anmerken.


    Auch ich hob, allerdings ein wenig verlegen meinen Becher.


    "Auf die Götter."


    Dann schaute ich Lucius an.


    "Wir werden uns bestimmt noch öfter sehen. Ich würde mich jedenfalls darüber freuen."


    Ich schickte ein vorsichtiges Lächeln hinterher.

  • Ich hoffte es so sehr, daß ich noch lange in Rom bleiben könnte.
    Ihre Anwesenheit ließ mich so manchen Ärger der vergangenen Tage vergessen und so strahlte ich wahrscheinlich wie ein Honigkuchenpferd bis hinter beide Ohren.


    Sag, wie geht es deinem Bruder? Ist er auch hier in Rom?


    Warum ich jetzt in diesem Augenblick nach Creticus fragte, wußte ich selber nicht.

    quidquid agis, prudenter agas et respice finem!

  • Du weißt doch, daß wir uns gleich auf Messalinas Hochzeit verstanden. Auch wenn es nur kurz war, so war es doch wie unter Brüdern. ;) Ich hätte ihm schon gern während meines Aufenthaltes in Rom noch einmal besucht, aber was machst du sonst noch so, nach deinem Tempeldienst? zwinkerte ich ihr zu.

    quidquid agis, prudenter agas et respice finem!

  • Ich grinste Lucius an.


    "Wenn Du wissen möchtest, wann mein Bruder zu Hause ist, dann frage am besten Hermes, seinen Sklaven danach. Der scheint das immer am besten zu wissen."


    Auf seine letzte Frage hin fiel mir erst keine Antwort ein. Wie sollte ich das am besten erklären ?


    "Lucius, höre doch mal. Du weißt doch, das ich nun eine Vestalin bin. Es schickt sich nicht für mich, mit einem Manne alleine zu sein. Da Du Creticus so gerne wiedersehen möchtest, könnten wir ja einmal etwas zu dritt unternehmen."


    Was sollte ich ihm auch anderes sagen ? Mein Leben gehörte meiner Göttin.

  • 30 Jahre sind eine lange Zeit Sabina... . Aber es wäre schön, wenn wir uns einmal ohne die Liktatoren und nur mit Creticus treffen könnten. Das wäre die größte Ehre, die du mir erweisen kannst.


    meinte ich mit etwas trauriger Stimme.

    quidquid agis, prudenter agas et respice finem!

  • Betroffen schaute ich Lucius an. Das ihn das Ganze so traurig machen würde hätte ich nicht gedacht.


    "Ich hoffe wir werden dies einmal tun. Mich würde es sehr freuen."


    Dann sagte ich:


    "Es ist ja nicht so, als ob wir nicht miteinander sprechen dürften. Nur verstehe mich bitte, ich nehme meinen Dienst ernst. Es ist mir sehr wichtig."

  • Nach getanen Dienst für denn Kaiser geht Commodus in die Taverne. Da der dienst schon eh hart genug ist, muss man sich auch mal was gönnen.
    Als er die Tür der Taverne öffnete traute er seinen Augen nicht.
    Mein Neffe Lucius sitzt dort. Was macht er hier? Warum hat er mir nicht gesagt das er uns Besuchen kommt in Rom.
    Sofort schlich sich Commodus von hinten an und schlug Lucius auf die Schulter.


    Salve, was machst du denn hier?

  • Ich bekam einen Schock fürs Leben, als in meiner melancholischen Stimmung, die ich gerade hatte eine Hand sich von hinten auf meine Schulter legte. Mein Herz gefror für einen Augenblick, bis ich Sabinas Lächeln sah und eine Stimme sagte:
    Salve, was machst du denn hier? und diese mir dazu noch bekannt vorkam, sprang ich auf und drückte voller Freude meinen Lieblingsonkel Commodus. Da sieht man sich schon zur Hochzeit, wie die anderen Verwandtem nur wenige Augenblicke und hier, in der Millionenstadt Rom, sitzt man nur kurze Zeit hier und die halbe Verwandtschaft kommt zu Besuch. Ich drückte ihn und sprach:


    "Darf ich euch bekannt machen. Sabina eine sehr gute Freundin und Commodus mein Onkel."

  • Erst hatte ich mich schon ein wenig erschrocken, doch dann freute ich mich für Lucius, das er einen Verwandten getroffen hatte. Das würde ihn sicher von seinen Gedanken ein wenig ablenken.


    Freudig blickte ich daher Commodus an.


    "Ich freue mich sehr darüber Dich kennenzulernen. Du störst uns bestimmt nicht. Setz Dich doch zu uns."

  • Interessiert hatte ich zugehört. Doch traute ich mich nicht genauer nachzufragen worum es denn eigentlich ging. Dies schien mir eine Familienangelegenheit zu sein.


    Als der Wirt mit dem Wein kam, war ich daher ganz froh über diese Unterbrechung.


    "Einen Becher Wein werde ich noch trinken, dann muss ich leider gehen. Ihr werdet Euch doch sicher viel zu erzählen haben."

  • Ja, ich kenne die Geschichte. Unwillkürlich konnte ich mir auch ein Lachen nicht verkneifen. Was meinst du, wie mir das Herz rutschte, als ich bei Anton vor seinem Landsitz stand. Und dazu noch, ist er ja mein Lieblingsgegner meiner Artikel. Aber ich denke, daß wir ein wenig zueinander gefunden haben in bestimmten Fragen. cih wußte überhaupt nicht, daß er eine so hübsche Tochter hat. Helena heißt sie


    Jetzt hielt ich erschrocken inne. Wo war meine gute Erziehung geblieben?


    Oh verzeih Sabina, das war unhöflich von mir. Natürlich kann sich niemand und schon überhaupt kein Erdenmensch, mit der Schönheit deiner Göttin und ihrer Dienerinnen messen.

    quidquid agis, prudenter agas et respice finem!

  • Manchmal wurde ich aus Lucius nicht so recht schlau und mich ärgerte diese Aussage schon. Doch ich sagte nur.


    "Auch ich bin nur ein normaler Mensch, mein Aussehen tut bei meiner Berufung nichts zur Sache !"


    Mit diesen Worten stand ich auf.


    "Es ist schon recht spät geworden, ich muss jetzt gehen."


    Lächelnd schaute ich Commodus an.

    "Es war nett Dich kennnenzulernen. Ich komme aus Rom. Wir treffen uns ja bestimmt einmal wieder."


    Ich nickte Lucius zu.


    "Wir sehen uns bestimmt einmal wieder."


    Dann ging ich hinaus.

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