Die Tür öffnete sich, doch es wurde nichts gesagt. Unregelmäßige Schritte kamen näher. Und das war mehr als ungewöhnlich, so daß Ursus nun doch aufschaute. Er war nicht wenig erstaunt, Louan hier zu sehen. Was man ihm vermutlich ansehen konnte. Spontan wollte er Louan darauf aufmerksam machen, daß man grüßte, wenn man einen Raum betrat. Doch er schluckte diese Zurechtweisung schnell noch hinunter, bevor sie ihm entschlüpfen konnte. Es wäre wahrlich kein guter Anfang für ein Gespräch. "Bitte setz' Dich doch, Louan", sagte Ursus nicht unfreundlich und zeigte auf einen der Besucherstühle.
"Es ist schön, daß Du von alleine zu mir kommst. Wir haben eine Menge zu besprechen. Und ich möchte Dir vorneweg sagen, daß Du Dich jetzt und hier in keinster Weise entscheiden mußt. Denke erst über alles gründlich nach, wenn Du willst, besprich Dich mit Deiner Schwester - oder mit wem immer Du möchtest." Er griff nach dem Wasserkrug und füllte zwei Becher, von denen er einen Louan hinstellte.
"Magst Du mir erst einmal erzählen, was überhaupt vorgefallen ist? Was waren das für Banditen, die Dich entführt hatten? Was wollten sie von Dir? Was ist Dir widerfahren, seit Caelyn fort war?" Je mehr er über den Jungen wußte, umso besser würde er ihm helfen können. Wenn er das überhaupt wollte.