[Ludi Scaenici] Megalesiaca zu Ehren der Magna Mater

  • Die Tatsache, dass sie hier in einem vollbesetzten Theater saß, nicht weit entfernt von Marcus und ihren Cousinen, ließ natürlich nicht die selbe ungezwungene Zweisamkeit zu wie sie Prisca, vor nicht allzu langer Zeit, am Meer genossen hatte. Aber auch am Meer war natürlich alles völlig harmlos verlaufen, ganz so, wie es sich für eine Patrizierin eben ziemte. Oh je, ich hoffe nur, man sieht mir nicht an welch sündige Gedanken ich in seiner Gegenwart so hege, dachte sich Prisca gerade als ihr Blick, rein zufällig, den von Minervina streifte. Statt direkter Blicke konnte sie Caius also nur verstohlene Blicke zuwerfen während sie so tat, als beobachte sie aufmerksam das Geschehen auf der Bühne. Was war denn überhaupt seit dem Tod des Monsters passiert?...


    Es war wirklich nicht einfach, alles im Überblick zu behalten und so entging Prisca (leider) die eine oder andere Reaktion an ihrem Verehrer, die sie liebend gerne näher betrachtet hätte. Aber dennoch gab es genügend Anzeichen, die sein Verlangen nach ihr zumindest erahnen ließen. Prisca genoss es! Und wenn überhaupt, so war es eben der Erziehung ihrer Mutter zu verdanken, dass sie sich dies nicht zu sehr anmerken ließ. Es wird ohnehin Zeit! … Zeit für das gemeinsame Abendessen, bei dem sie ihre Entscheidung würde bekannt geben können.


    Aber hatte sie sich schon entschieden? Schon längst! Aber davon wusste niemand. Nicht einmal ihre Cousinen, denen Priscae sonst jedes Geheimnis anvertrauen würde. Aber warum eigentlich diese ewige Geheimniskrämerei? ...


    … Ich werde Marcus gleich nach der Aufführung bitten, endlich die Einladung für unser gemeinsames Abendessen auszusprechen, beschloss Prisca für sich und ließ Caius nichts von dem erahnen, was sie ihm nur mit einem herzlichen Lächeln schenken wollte. Aber wie lange dauert die Aufführung denn noch? Oder ist sie schon zu Ende? …


    … In der Tat war das Theaterstück schneller vorüber, als Prisca gehofft hatte und leider hatte sie davon weniger mitbekommen, wie ihr lieb war. Trotzdem war es eine gelungene Aufführung und ... das Ende hätte nicht treffender sein können ... deshalb stimmte Prisca auch überzeugt in den Applaus mit ein, der sich nun über alle Ränge hinweg ausbreitete.
    :app:
    Ebenso gespannt war Prisca nun aber auch, welche Überraschungen der Tag und noch für sie alle bereit halten würde ...

  • Unten auf der Bühne ging das Spektakel weiter. So, wie sich die Schauspieler bewegten, hatte das Stück wohl auch seinen Höhepunkt erreicht, und obwohl ich die gesprochenen Worte sehr wohl hörte, kam mein Kopf nicht wirklich mit. Dann begannen die Leute zu klatschen und ich realisierte, dass ich noch immer nicht genau wusste, worum es bei dem Stück eigentlich gegangen war - die Hauptdarsteller hatten sich am Ende geküsst, also war es wohl gut ausgegangen, die Zuschauer schienen begeistert, so klatschte ich einfach mit und hoffte, dass es ein gutes Stück gewesen war.


    :app:


    Zudem hatte Gracchus es ausgesucht, es kam also im Grunde nicht in Frage, dass es ein schlechtes Stück sein könnte - tief durchatmend blinzelte ich mehrere Male, hoffend, dass sich damit auch dieses schummerige Gefühl legen würde, das mich in Priscas Nähe befallen hatte. So schlimm hatte sich mein ewig nicht zu stillender Hunger schon lange nicht mehr ausgewirkt, nicht in einem solchen, ungreifbaren Maß, bei dem ich schon fast glauben musste, neben mir zu stehen und nichts von dem mehr greifen zu können, woran ich mich sonst hielt. Bona dea, würde ich denn davor niemals meine Ruhe haben? So erwiederte ich still ihr Lächeln und war mit einem Mal froh drum, unter tausenden von Menschen zu sein.


    Wenigstens hier musste ich mich bezähmen, unter den Augen Roms. In der Ferne mochte ich Gracchus noch auf der Empore erahnen, wie sehr hätte er jetzt sicherlich den Kopf geschüttelt, hätte er gewusst, wie es um mich stand. Wenn ich ihm auch nie einen Mann vorgezogen hatte, so waren doch meine weiblichen Liebhaber vielgestaltig und vielzahlig gewesen, eine jede hatte ich genossen, und sie mich wohl auch - und es hatte Linderung verschafft, den Hunger für einige Tage, Wochen gedämpft. Und jetzt ...
    "Ein herausragendes Stück, wie ich meine," sagte ich ernsthaft in Richtung der anwesenden Aurelier und meiner Nichte. "Ich bin mir sicher, damit hat Gracchus abermals eine ruhige Hand bewiesen und wird als Magistrat sicherlich in Erinnerung bleiben. Es scheint der Menge gefallen zu haben." Bloss ablenken. Irgend etwas sprechen, und sei es noch so belanglos, es würde meinen Körper in seine Schranken verweisen, meine Gedanken in eine andere Richtung zwingen als den süßen Geschmack der Lippen Priscas ..

  • Mit Begeisterung verfolgte Durus den zweiten Teil des Schauspiels. Es gefiel ihm besser und besser. Eine Geschichte aus einer Welt, die nichts mit der Realität zu tun hatte! Aber dennoch einfach schön, diese sagenhaften Geschichten!


    So spendete er zum Ende ebenfalls Applaus, obschon es üblicherweise nicht angebracht war für einen Senator.


    :app:


    Er würde Gracchus noch gratulieren müssen, wenn er ihn wieder bei einer Sitzung des Collegium sah. Da hatte der Flavier wirklich einen hervorragenden Dichter ausgewählt. Vielleicht konnte der auch mal seine Symposia versüßen...

  • Sim-Off:

    Tut mir leid, ich bin etwas im Rückstand! :D


    Glücklicherweise hatte sich Ylva dazu entschlossen, kein Wort mehr zu sagen, wodurch ich das Stück nun störungsfrei in all seiner Schönheit verfolgen konnte. Gelegentlich griff ich, in die mir angebotene Tüte und fischte mir einige der kandierten Nüsse heraus. Es war wirklich ein Jammer, daß die Nüsse ausverkauft waren!
    Ich mußte schon sagen, es handelte sich ein sehr kurzweiliges Stück. Ich fragte mich nur, wer solch großartiges zustande gebracht hatte. Danach sollte ich mich unbedingt bei meinem Onkel Gracchus erkundigen!
    Nachdem nun alle Störungsfaktoren ausgeschaltet waren, hatten sich auch bei mir die Wogen geglättet und ich konnte mich auch wieder meinen Begleitern widmen. Neben Corvinus, dem ich es zu verdanken hatte, hier zu sitzen zu dürfen und dessen überaus angenehme Gesellschaft ich nun genoß, war auch seine Nichte, Aurelia Minervina anwesend, die ich bereits auch kennenlernen durfte. Die anderen beiden jungen Damen, die mir als Aurelia Prisca und Aurelia Helena vorgestellt worden waren, kannte ich noch nicht. Doch was nicht war, konnte ja noch werden! Natürlich war es meiner Aufmerksamkeit nicht entgangen, wie schnell das Theaterstück für Aurelia Prisca zur Nebensache geworden war, nachdem sich mein Onkel zu uns gesetzt hatte. Sollte es tatsächlich etwas geben, was sich bislang meinen Ohren entzogen hatte? Um nicht indiskret zu wirken, wendete ich meinen Blick von den Beiden ab und widmete mich wieder Corvinus. "Ich bin ja so froh, dich begleitet zu haben!" bemerkte ich ihm gegenüber im Flüsterton, damit es niemand außer ihm hören konnte. Doch schon bald darauf wurde meine Aufmerksamkeit durch ein Raunen abgelenkt. Ich hatte den Eindruck gewonnen, mit Helena stimme etwas nicht. Jedoch vermied ich es auch hier, nicht taktlos zu wirken und verfolgte wieder das Stück. Letztendlich kannte ich die junge Dame ja nicht.

  • Es war ein ungewöhnliches Stück, das ihr Gatte da gewählt hatte. War doch zumeist das Ungeheuer, das Monster der Böse in der Geschichte und der König jener, welcher am Ende triumphierte. Hier war jedoch alles anders.
    Nichts zuletzt, weil sie sich jenem Satyr irgendwie verbunden fühlte, stimmte sie begeistert in den Applaus mit ein.


    :app:


    Nun gut, „begeistert“ war in ihrem Falle vielleicht zu viel gesagt. Verglichen mit anderen Zuschauern wirkte sie schon fast apathisch. Verglichen mit ihrem Normalzustand jedoch euphorisch.
    Selbst den kleinen Disput, den Aristides und sein Hintermann sich kontinuierlich lieferten, bekam sie kaum mit.
    „Ein wundervolles Stück, Manius.“, versicherte sie schließlich ihrem Gemahl.

  • So oft auch die Schale mit Oliven an Gracchus' Nase vorbei wanderte, er reichte sie nur Aristides zurück oder an Antonia und Serenus auf der anderen Seite weiter, denn seine Aufmerksamkeit galt noch immer dem Stück in seiner Tiefe. Je weiter dieses voran schritt, desto flauer wurde ihm in seinem Magen, so dass ohnehin ihn die Füllung dessen nicht konnte reizen, und desto blasser wurde er. Selbst die Einwürfe seines Vetters konnte er nicht mehr als störend empfinden und auch Aristides' Disput mit dem Hintermann zog an seinem Geiste vorbei, ohne dass er dem konnte Beachtung schenken. Denn mit jeder Szene präsentierte das Stück sich mehr und mehr als handfeste Staatskritik, nicht nur, dass das gemeine Volk - in Verkörperung des Satyrs - gegen die Oberen aufbegehrte, nein, in der letzten Szene schließlich triumphierte es gar und schlug die Macht des Adels - durch den König repräsentiert - nieder. Doch um Gracchus herum erhob sich nach der letzten Szene der Applaus, augenscheinlich hatten die Zuschauer trotz dessen oder gerade deswegen ihre Freude daran gefunden, und selbst seiner Gemahlin Antonia hatte es gefallen. Langsam drehte Gracchus den Kopf und musterte seine Gattin, sie wirkte regelrecht euphorisch. Es hatte ihr gefallen. Seine Ludi hatten ihr gefallen. Weit mehr noch als die Öffentlichkeit beeinflusste Antoinas Meinung den Erfolg des Stückes. Es hatte ihr gefallen, ihr, die jede seiner Regungen, jede seiner Handlungen stets so kritisch verfolgte und trotz ihrer Beteuerungen noch immer ihm das Gefühl gab, stets perfekt sein zu müssen. Unendliche Erleichterung durchströmte Gracchus und gar ein feines Lächeln ließ seine Lippen sich kräuseln.
    "Es hat dir also gefallen?"
    fragte er, als könnte er sich ihrer Worte nicht sicher sein, fügte jedoch, als er sich dessen bewusst wurde hinzu:
    "Das freut mich überaus."
    Da er ihrem Blicke noch immer nicht lange konnte Stand halten, ließ er den Blick ein wenig durch die Zuschauerreihen hinter ihnen schweifen, letztlich auf der Suche nach seinem Vetter Caius, doch bei Aristides neben sich endend.
    "Wie hat es dir gefallen, Marcus?"

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  • Nun wo das Stück zuende war er aufgestanden war und auch seinen Patron gesehen hatte, wandte er sich an seine Cousine:"Folge mir Gemina! ich werde dich jetzt meinem Patron vorstellen, so wir es schaffen uns durch die Menschen zu schlagen."


    Gesagt getan und so versuchte er sich einen Weg durch die Menschen zu bahnen, mit seiner Cousine im Schlepptau (So hoffte er zumindestens)

  • Grimmig war Marcus' Gesicht als er den Mann in der Reihe hinter sich wütend anfunkelte, der ihn schon mehr als die Hälfte der Theatervorstellung störte; Marcus ballte seine Fäuste und hatte wirklich nicht übel Lust, dem Mann die Faust in das Gesicht zu rammen, doch die Erwiderung von dem Fremden ließ jegliche Intention einer Prügellei jäh in ihm schwinden, die Flammen des Zornes erloschen, die Wogen seines Temperamentes glätteten sich. Er ist blind? Baff starrte Marcus den Claudier an und wie immer brauchte er einen Moment, bis er realisierte, was Tucca damit wirklich meinte. Das war kein Scherz, der Mann war wirklich blind, darum sah er nie in Marcus' Richtung! Marcus' Mund klappte ein wenig auf und er starrte den Claudier recht dämlich an – immerhin sah dieser diesen dümmlichen Ausdruck auf dem Gesicht von Marcus nicht! - und mit einem Schlag schoß ihm das Blut ins Gesicht, wobei es über seinen Hals bis auf seine Wangen krabbelte und seinen Kopf hochrot verfärbte. Herrje, woher sollte er denn das wißen? Dennoch schämte sich Marcus plötzlich.


    „Ich...ähm...“
    , murmelte Marcus verdattert und wußte nicht, was er jetzt sagen sollte.
    „...wußte...ähm...das nicht!“


    Marcus hob seine Hand und kratzte sich verlegen am Nacken und sah von dem Dunkelhäutigen zu seinem Herrn.
    „Tut Leid...ähm...tut mir Leid, meinte ich! Dann kannst Du mich natürlich so viel treten...wie es Dir beliebt...ähm...ja, also, tut mir Leid!“


    Hastig drehte sich Marcus um und zog seinen Kopf auf seiner Schulter etwas ein. Himmel, warum mußte ihm das immer wieder paßieren, daß er sich so blamierte und von einem großen Fettnäpfchen ungeniert in das Nächste hüpft?. Der Sklave kam mit den Oliven zurück, auch das Theaterstück, die letzte Szene ging nun weiter, aber irgendwie hatte Marcus den Anschluß verloren, denn er war immer noch völlig durcheinander; immer mal wieder sah er über seine Schulter zu dem Claudier zurück, war versucht, noch etwas zu sagen, klappte jedoch schnell den Mund zu und saß ganz kleinlaut in der ersten Reihe. Als das Stück zu Ende ging, merkte er das nur an dem begeisterten Applaus von den Menschen um sich herum, schnell hob Marcus auch seine Hände und klatschte. Schade war es, daß er den Rest irgendwie verpaßt hatte, denn ihn hatte das Theaterstück wirklich so vergnügt wie wohl selten in seinem Leben es ein solches litterarisches Werk vermocht hatte.


    „Was?“
    , fragte Marcus verwirrt als sein Vetter ihn ansprach, nachdem er so beharrlich während Marcus' ganzen Kommentaren geschwiegen hatte.
    „Ähm...ach, das Theaterstück!“
    Marcus nickte und ein Lächeln breitete sich über sein Gesicht aus.
    „Das war phänomenal, Manius, großartig, eines der besten Theaterstücke, das ich in meinem Leben gesehen habe. Das hast Du wirklich gut ausgewählt!“
    Schon begann sich das Theater zu entleeren und Marcus winkte den Sklaven heran, damit er ihm die Krücken reichte, denn Marcus wollte die Gunst der Stunde nutzen um weiteren unangenehmen Begegnungen und Auseinandersetzungen zu fliehen.
    „Ich breche dann mal auf, Manius. Wir sehen uns später bestimmt in der villa. Und ich bin mir sicher, Manius, daß die Menschen von Rom sich noch lange sehr gut und mit Freude an deine Insza..Inszo...Inszest...ähm...diese Aufführung erinnern werden.“
    An seine Schwägerin gewandt, meinte Marcus noch:
    „Antonia, ich wünsche Dir noch einen schönen Abend.“
    Mit Hilfe des Sklavens erhob sich Marcus, er konnte hinter sich doch noch den Claudier erspähen; bis das Theater sich leerte und man hinaus kam, das dauerte, mit schlechtem Gewißen betrachtete Marcus den Mann und räusperte sich.
    „Ähm, guter Mann, ich...öhm...verzeih' noch mal meine reichlich törichten Worte vorhin, ich ahnte nicht, was der Grund des Versehens von davor war. Schönen Abend noch! Vale!“
    Marcus, auf dessen Wangen erneut die Schamesröte zurück kehren wollte, lehnte sich auf die Krücken und humpelte eilig davon, um sich ebenfalls in die Schlange einzureihen, die das Theater verließ.

  • Zitat

    Original von Appius Terentius Cyprianus
    Nun wo das Stück zuende war er aufgestanden war und auch seinen Patron gesehen hatte, wandte er sich an seine Cousine:"Folge mir Gemina! ich werde dich jetzt meinem Patron vorstellen, so wir es schaffen uns durch die Menschen zu schlagen."


    Gesagt getan und so versuchte er sich einen Weg durch die Menschen zu bahnen, mit seiner Cousine im Schlepptau (So hoffte er zumindestens)


    Noch bekam Macer nichts von diesen Durchschlagversuchen mit, hatte sich aber seinerseits ebenfalls von seinem Platz erhoben und schaute sich um, wo denn der ausrichtende Aedil zu finden sei.

  • Nach dieser äußerst gelungenen Vorstellung und des lang anhaltenden Applaus, erhob sich Gemina von ihrem Platz. Cyprianus Worte, sie jetzt bei seinem Patron vorzustellen zu wollen, verunsicherten sie etwas. Sie nickte ihm kurz mit einem Lächeln auf den Lippen zu und folgte ihm, durch die unzähligen Besuchern, die gerade dabei waren das Theater verlassen zu wollen. Zudem war sie schon sehr gespannt darauf den Patron ihres Cousins kennen lernen zu dürfen.

  • Irgendwo draußen unerwartet auftauchende Menschen an der Stimme zu erkennen gehörte genausowenig zu Macers Stärken wie ein gutes Gedächtnis. Zudem war er in den vorderen Reihen des Theaters bei weitem nicht der einzige Senator, so dass er den Ruf seines Klienten war hörte, aber nicht auf sich bezog, da er gerade in eine andere Richtung schaute. :D


    Immerhin hatte er da inzwischen Flavius Gracchus entdeckt, der sich allerdings noch im Gespräch befand, was Macer nicht stören wollte.

  • Jetzt waren Appius und seine Cousine schon an der Loge der Senatoren angekommen. Er rief nochmal, jetzt war er schon so nah daß die Chance gut stand daß er sich umdrehte, wenn nicht müßte er ihm halt auf die Schulter klopfen:D.

  • Ein wenig absent schien sein Vetter Aristides, beinahe gedankenversunken, obgleich er sich während des Theaters bereits mehr als genug hatte begeistert gezeigt, als dass Gracchus an seinem Gefallen hätte zweifeln können. Allfällig nahm seine Verletzung ihn mehr noch mit als er sich dies wollte eingestehen.
    "Bis später, Marcus."
    Gracchus verbot sich, seinem Vetter aufmunternd auf die Schulter zu klopfen, da jener ihm für einige Augenblicke so zerbrechlich erschien, dass dies nicht im Geringsten in sein Bildnis des zähen, unerschütterlichen, stets alles mit behänder Leichtigkeit wegsteckenden Aristides wollte passen. Obgleich Marcus' Hülle bereits in Rom angekommen war, so würde vermutlich es noch eine Weile dauern, bis auch der letzte Rest seiner Person aus Parthia würde zurückgekehrt sein. Neben seinem Vetter suchten auch zahlreiche andere Personen, den Ausgang des Theaters zu erreichen, gleichsam begann ein Hin- und Her wie es sonstig mehr auf das Forum Romanum passte, da ein solches Ereignis wie ludi oftmals genutzt wurde, im Anschluss mit diesem oder jenem ein Wort zu wechseln, welchen man sonstig nur selten irgendwo antraf. Obgleich Gracchus nicht unbedingt das Bedürfnis zu Konversation hatte, so wollte er mit Antonia noch ein wenig abwarten, nicht nur deswegen, da er immerhin der ausrichtende Aedil war und darob Präsenz von ihm erwartet wurde, sondern gleichsam da nicht ihm daran gelegen war, sich durch die Menschenmengen bis nach draußen zu drängen.

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  • Zitat

    Original von Appius Terentius Cyprianus
    Jetzt waren Appius und seine Cousine schon an der Loge der Senatoren angekommen. Er rief nochmal, jetzt war er schon so nah daß die Chance gut stand daß er sich umdrehte, wenn nicht müßte er ihm halt auf die Schulter klopfen:D.


    Macer hatte sich gerade in Richtung des Aedils in Bewegung setzen wollen, da dieser sein Gespräch beendet hatte, als er ganz in seiner Nähe hinter sich einen Ruf vernahm. Langsam hatten sich die Reihen gelehrt und so waren nicht mehr allzu viele Senatoren anwesend, die gemeint sein könnten. Also blickte sich Macer kurz um und blickte überrascht in das Gesicht seines Klienten Cyprianus. "Oh, salve Cyprianus! Von wo hast du dich denn angeschlichen?" Hin und her gerissen zwischen einem Gespräch mit seinem Klienten und dem Aedil blieb Macer stehen und blickte in beide Richtungen, entschied sich dann aber für die höfliche Variante und blieb erst einmal stehen und wandte sich ganz dem Terentier zu.

  • Von Anschleichen konnte eigentlich nicht die rede sein, immerhin hatte er ja ständig gebrüllt:D:"Salve Patron, nun diese Masse begünstigt des anschleichen nicht wahr. Wie auch immer ich woltle dich nicht lange aufhalten. Dich nur meiner Cousine Terentia Gemina vorstellen, was mir günstig erschien wenn ich dir hier sowieso schon antreffe." Sprach er und schob seine Cousine etwas mehr in den Vordergrund.

  • "In der Tat, hier ist ja einiges los, aber das Theaterstück hat es auch wahrlich verdient", stimmte Macer dem Kommentar zu den Menschenmassen zu. Umso mehr musste sein Klient wohl ein wichtiges Anliegen haben, wenn er den Weg zu ihm unternommen hat. Mit einem Lächeln wandte er sich der jungen Dame zu, die Cyprianus ihm vorstellte. "Es freut mich, deine Bekanntschaft zu machen. Ich bin Purgitius Macer, der Patron deines Cousins."

  • Zitat

    Original von Marcus Flavius Aristides
    ...
    „Ähm, guter Mann, ich...öhm...verzeih' noch mal meine reichlich törichten Worte vorhin, ich ahnte nicht, was der Grund des Versehens von davor war. Schönen Abend noch! Vale!“
    Marcus, auf dessen Wangen erneut die Schamesröte zurück kehren wollte, lehnte sich auf die Krücken und humpelte eilig davon, um sich ebenfalls in die Schlange einzureihen, die das Theater verließ.


    Die gereizte Stimmung des Flaviers vor mir schlug nach meinen Worten ziemlich schnell in unsicheres Gestammel um, was mir im Grund ebenfalls unangenehm war, wenn auch vermutlich nicht so sehr wie ihm.


    "Schon gut", beendete ich die Situation kurz und knapp, in der Hoffnung, dass er es nun endlich dabei belassen würde.


    Da ich mir die Stimmung nicht verderben lassen wollte, versuchte ich meinen Vordermann wieder aus meinem Sinn zu drängen. Es war nicht die erste Situation dieser Art in meinem Leben, und würde auch kaum die letzte sein. Zudem hatte ich längst aufgehört, mich für die Fehler anderer im Ungang mit mir zu rechtfertigen oder zu entschuldigen - irgendwann wird man so etwas einfach leid. Ich zog meine Füße weit zurück und lauschte dem Ende des Stücks. Es war ein ungewöhnliches und lustiges Ende, was mir sehr gut gefiel. Wie tausende Menschen um mich herum applaudierte auch ich nach der letzten Szene lange.


    Als die Menge der Theatergänger in Bewegung geriet, stand ich auf. Ich wäre gerne sitzen geblieben und hätte gewartet, bis die Gänge so leer waren, dass ich das Amphitheater in Ruhe verlassen konnte. Doch da die Gänge, wie ich nun wusste, nicht eben breit waren, legte ich keinen Wert darauf, dass meine Füße weiter im Weg standen.


    "Gehen wir, Tuktuk. Versuche uns mit dem Strom nach draußen zu bringen. Und sag' mir rechtzeitig Bescheid, wenn ich wieder auf meine Füße aufpassen muss."


    Tuktuk nahm meine Rechte und legte sie auf seine rechte Schulter. Das war nicht das übliche Vorgehen, doch der Gang war zu schmal, um nebeneinander zu gehen. Ich konnte an seinen Bewegungen spüren, welchen Fuß er vor setzten, so dass ich meinen Schritt an ihn anpasste. Neben uns meldte sich noch einmal mein vorheriger Vordermann zu Wort. Ich befürchtete schon, dass er es einfach nicht lassen konnte, allerdings entschuldigte er sich noch einmal.


    "Ist schon vergessen, solche Dinge passieren mir durchaus öfter."
    "Es geht voran, njaatigi."


    Ich zögerte noch, doch Tuktuks leise Worte rissen mich los. Ich hatte wirklich kein Bedürfnis, an diesem Tag nochmal jemandem im Weg zu sein. Also bot auch ich dem guten Mann nurmehr einen Gruß.


    "Vale, ich wünsche dir ebenfalls noch einen schönen Abend."


    Langsam schoben wir uns durch das Theater, meine Hand verkrampft auf Tuktuks Schulter. Überall um uns herum wurde nun laut gesprochen, gerufen und gelacht, so dass ich ganz automatisch den Kopf nach vorne neigte, um ja keinen von Tuktuks Hinweisen zu verpassen. Laute Menschenmassen waren für mich immer anstrengend, so dass ich froh war, als wir endlich die Sänfte erreicht hatten. Dass auch diese sich nur langsam vom Theater entfernte, störte mich kaum noch.


    Das Theaterstück hatte mir gut gefallen, doch ob ich Rom mochte, da war ich mir noch nicht ganz sicher.

  • Zitat

    Original von Flavia Celerina und anderen
    ... Um nicht indiskret zu wirken, wendete ich meinen Blick von den Beiden ab und widmete mich wieder Corvinus. "Ich bin ja so froh, dich begleitet zu haben!" bemerkte ich ihm gegenüber im Flüsterton, damit es niemand außer ihm hören konnte. ...



    Ein wahrhaftig gelungenes Stück. Mich hatte vor allem die Art der Dichtkunst in Bann gezogen. Ich beschloss, den Namen des Autors in Erfahrung zu bringen, nur für den Fall der Fälle, man wusste schließlich nie, wofür es noch gut sein würde, solche Namen zu kennen.


    :app:


    Während ich noch begeistert applaudierte - und Aquilius und Prisca herzlich wenig Aufmerksamkeit schenkte - beugte sich Flavia Celerina zu mir. Ich kam ein wenig aus dem Rhythmus, klatschte jedoch eher halbherzig weiter, indes ich ihre Worte vernahm, die mich ein wenig derangierten, sodass ich das Applaudieren kurz darauf einstellte. "Das freut mich, Flavia. Das Stück an deiner Seite zu erleben, war auch mir eine Freude", entgegnete ich etwas gestelzt, was schlichtweg daran lag, dass mir nichts besseres in den Sinn kam. Ein Lächeln folgte den Worten, und als sie sich wieder den anderen zuwandte, musterte ich ein wenig ratlos ihren schöngestalteten Hinterkopf.


    Kurz darauf fiel mein Blick jedoch auf Aquilius und Prisca, die nebeneinander saßen und sich gut zu unterhalten schienen. In einem passenden Moment - schließlich wollte ich ihr Gespräch nicht unbedingt stören - lehnte ich mich etwas vor. Der Plebes begann bereits, das Theater zu verlassen. "Ein herrliches Stück. Dein Vetter beweist wieder einmal, wie feinsinnig sein Gespür ist. Ach, Caius, hättest du nicht Lust, uns in absehbarer Zeit zur cena zu besuchen?" fragte ich ihn mit hintergründigem Schmunzeln. Gewiss wusste er, warum ich ihn einlud, schließlich hatten wir bereits darüber gesprochen.

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