[Habitatio] Centurio Marcus Iulius Licinus


  • Esquilina


    [Sim-Off]Das war nicht der primus pilus sondern nur der Spieler.
    Kann mir mal einer sagen, warum ich die zwei Namen immer durcheinander werfe, so ähnlich sind die sich doch nicht?![/Sim-Off]


    [Sim-Off]Ich löse die Zeitebenen mal auf und beende den Teil, der noch außerhalb der habitatio spielt.[/Sim-Off]


    Esquilina hatte gerade noch die Zeit glockenhell zu lachen und zu erwidern: "Ja, das wäre echt lustig!", als sie schon vor der Tür standen und daher leiser sein mussten.




    Licinus hatte es ja gewusst, seine Erklärung war ohne Gnade als unzureichend abgebürstet worden. Ein gelehrter Grieche häte jetzt etwas erzählt von wegen Vorbereitung auf künftige Rollen und deshalb bekommen Jungs gladii und ähnliches und so weiter und so weiter. All das fiel dem Offizier aber gerade nicht ein, beziehungsweise, er wusste gar nichts davon.
    Und dann auch noch diese Frage, Licinus hatte Mühe die Contenance zu waren. Er würde doch jetzt nicht die beiden Mädchen aufklären müssen. Nein, dass sollten andere machen. Stattdessen versuchte er abzuwiegeln.
    "Ich weiß es nicht, es war halt so. Aber eine Puppe ohne Körper und Haare? ist sie nur ein Kopf?"


    Mit einem Lachen beobachtete er dagegen, wie Marei versuchte nach der Kirsche zu schnappen, Esquilina sie aber mit einem Lachen wegzog.
    Allerdings war das Mädchen auch ein klein bisschen enttäuscht, ihre Freundin hatte sie wohl falsch... Aber nein, in dem Moment schien das andere Mädel auch auf die Idee gekommen zu sein und schnell hintereinander landeten zwei Kirschen in Licinus Mund.
    Und schneller noch eine weitere in Esquilinas Mund, wo sie mit einem genüsslichen "Mmmmmmhhhh" zerlutscht wurde.


    Als Marei geendet hatte, beförderte Licinus die beiden Kerne aus seinem Mund und antwortete: "Puppen nicht baden, ich werde es mir merken!"
    Okay, es war ihm eh klar gewesen, aus dem gleichen Grudn lagerten ja alle Ausrüstungsgegenstände aus Holz trocken, aber das Mädchen sollte seinen Spaß haben. Wie auch er, denn im nächsten Moment, fing er schallend an zu lachen.
    "Ach Marei, du bist zu gut!
    Nein, ich habe keinen Schneider auf meinem Landgut. Du kennst nur die Landgüter von Aurelius Ursus, habe ich Recht? Meines ist ziemlich viel kleiner. Da Leben nur Battiacus, seine Frau und eine Hand voll. Und mein kleiner Sonnenschein hier, versteht sich."
    Bei diesen Worten wurde Esquilinas Frisur verwuschelt, was Licinus den nächsten Blick bescherte. Ah, etwas ahtte er vergessen und schob nach:
    "Und dann natürlich die Puppe. Ich wette auf den Feldern des legatus arbeiten viel mehr Leute. Und dann hat ein Schneider auch genug zu tun. Bei mir würde er sich nur langweilen."
    Und es wäre zu teuer ihn durchzufüttern, aber das wollte er wieder nicht erklären müssen.
    "Deshalb näht Battiacus Frau, was geflickt werden muss, und alles andere wird eingekauft."

  • Sim-Off:

    Keine Ahnung.. schon die unterschiedlichen Anfangsbuchstaben der beiden Mädchennamen müsste dir doch beim Schreiben ins Auge springen. Oder willst du Marei adoptieren, um deine Familie mit einem weiteren Mädel bzw Schwester für Esquilina zu vergrößern?


    "Genau.. eine Kopf-Puppe. Der Kleine hat dann immer in den Kopf gebissen, als er seine ersten Zähne bekommen hat. Am Tuch hat er sie dann durch die Luft geworfen, ist auf dem Bauch hingekrabbelt und hat sie wieder zu sich geholt. Das Tuch musste oft gewechselt werden, weil es schnell dreckig wurde. Frija sagt, das er das Spiel am liebsten hatte, dass er etwas fallen lässt und dann solange herum quängelt bis man es für ihn aufhebt und zurück in seine Hände gibt." Puppen quängelten nicht... die waren immer still. Wie wohl Esquilina als Baby gewesen war? "Hatte Esquilina auch eine Kopf-Puppe?" Mit großen Augen verfolgte sie mit wie Licinus die Kerne ausspuckte und tat es ihm nach. Plong, landete der Kern neben Licius Schuh.


    "Nein... nicht baden." bestätigte sie ihm, sah ihn streng an, daran zweifelnd, ob er sich als Puppenunerfahrener Mann sich daran halten würde. Aber die Puppe war ja jetzt in guten Händen, nämlich in denen von Esquilina. Wieso er dann schallend lachte, fand sie mit aufmerksamen Zuhören dann heraus. "Wieviel sind denn eine Handvoll? Was heisst das? Den Ausdruck habe ich noch nie gehört!" bekundete sie ihr Unwissen. Beruhigt, dass auch die Puppe auf dem Landgut wohnte oder wohnen durfte, dort kam sie hoffentlich in keine enge Kiste. "Nein, Ursus Landgüter kenne ich bislang nicht. Ich war bis jetzt zwei Mal auf einem Landgut von domina Septima. Einmal als die Pest hier ausbrach und wo drei Kinder auf einmal geboren wurden. Und einmal auf der Reise hierher. Ich kann nicht darum wetten, wieviele Leute auf den Landgütern arbeiten. Ihr kauft alles ein? Hm.. und wenn es nicht passt, dann näht die Battiacus-Frau es um, oder? Nähen und Flicken kann ich wegen dem Stubenarrest jetzt ganz gut, denke ich." Marei warf Esquilina einen Blick zu.. denn diese Salz&Zucker-Geschichte war ja immer noch nicht erzählt. Wieder griff sie eine Honigkirsche und schob sie sich in den Mund.

  • Es war nun schon einige Zeit vergangen seit sie von dem Tod des Imperators und seines Sohnes erfahren hatten. Gemeinsam mit optio und tesserarius war Licinus die Bestandslisten der centuria durchgegangen, vom großen bis zum kleinen.
    Der Karren war in Schuss, die Radbeschläge wiesen noch keine größeren Risse auf, die Achsen waren gut geölt, dass Geschirr gefettet. Die Mulis waren gesund und gut genug genährt um die Ausrüstung zu schleppen (für die mulii Mariani galt selbstverständlich das gleiche, auch wenn sie etwas missgestimmt wegen der Ausgangssperre waren)
    Die Bestandteile der carroballista waren alle vorhanden, die Sehnen gut eingefettet, dass Holz fein abgeschliffen und keineswegs brüchig. Munition war auch da, ebenso einige Pilenspitzen und -schäfte auf Vorrat.
    Und auch der Kleinkram, vom Verbindungsbolzen für die pila bis hin zu Ersatznägeln war vollständig und einsatzbereit.


    Nun war es so weit, dass sich die drei Männer um ihre eigene Ausrüstung kümmern konnten, wie es die übrigen Soldaten schon die letzten Tage unter scharfen Kontrollen getan hatten.
    Zu diesem Zweck sah man den primus pilus an einem frühen Nachmittag (noch war es ja nicht so heiß, dass man zu der Zeit gar nicht mehr hätte arbeiten können) an einem Schleifstein sitzen und sein Schwert bearbeiten.
    Licinus konzentrierte sich sehr genau auf seine Arbeit, der damaszierte Stahl des Schwertes war eine frickelige Sache und schnell hatte man seine Stelle geschliffen, die eigentlich keiner Überarbeitung bedurft hätte und saß umso länger daran.
    Er sah zwar, wie immer wieder Funken zur Seite stoben, beachtete sie aber nicht weiter und konzentrierte sich darauf zunächst die Seiten des Schwertes wieder einigermaßen zu schärfen. Denn auch wenn das gladius eine Stichwaffe war, hatten scharfe Seitenkanten manche Vorteile, wie zum Beispiel das Reduzieren des Widerstandes von Textilrüstungen.
    Wichtiger war jedoch der nächste Schritt, das Zuschleifen der Schwertspitze. Licinus tat sein möglichstes, die vorgegebene Form des Schwertes nicht zu verletzen, aber der Schmiedemeister der legio hätte ihm da wohl was anderes erzählt. Ein leichts Grinsen stahl sich auf sein Gesicht, wenn er sich vorstellte, was der Mann wohl sagen würde. Und was er sagen würde, wenn tatsächlich jeder Soldat sein Schwert in den fabricae neu schleifen lassen würde...

  • Die Tage des Arrestes waren vorbei. Sauber und in frischer Tunika klopfte er beim Centurio an und betrat den Raum. Es war nur eine Frage die er hatte. Vorschriftsmäßig machte er Meldung. " Salve Centurio. Tiro Obsidius Antias, V. contubernium, IV. centurie, IX. cohorte. Ich habe eine Frage." Er Er bereute es schon , den Raum betreten zu haben. Seine Frage war zu...Der cornicularius wäre vielleicht die bessere Lösung gewesen.

  • "Movemini!" kommandierte Licinus zuerst mal, nachdem er die Meldung gehört hatte.
    Er erkannte den Mann aus seiner Ausbildungsgruppe gleich, der ihm den guten Schwertkampf geliefert hatte. Der Status dieser Männer war schwierig, formal gehörten sie einer anderen centuria an, wurden aber von ihm ausgebildet, da war Fingerspitzengefühl gefordert, um dem Kollegen nicht auf die Füße zu treten, aber anhören konnte man sich die Frage ja mal.
    Er fixierte sein Gegenüber und sprach:
    "Ja, ich höre?!"

  • Antias stellte sich bequem. "Entschuldige, mein centurio ist nicht auffindbar und da du der Primus Pilus bist.... Also, ich wollte Fragen, ab wann man in der Fabricia arbeiten darf. Ja, und ich hätte da jemanden, der hier in der castra Gebäck verkaufen würde. Zwei oder dreimal in der Woche. Muss ich deswegen beim Präfectus castrorum vorsprechen?" Die Fragen hätte er jedem beliebigen centurio oder Optio stellen können, aber wenn man Mal einen brauchte war keiner zu finden. Außerdem hatte der Primus Pilus ihn bestimmt in guter Erinnerung behalten. :D

  • "Nicht auffindbar? Das will ich doch mal nicht hoffen", antwortete Licinus.
    "Centurionen verschwinden für gewöhnlich nicht einfach so. Aber da du nun mal hier bist..."
    Licinus setzte sich gerade hin und streckte die Finger seiner Hand ab, begann zu zähen. Dazu drückte der mit dem Zeigefinger der rechten gegen die Finger der linken Hand. Erster Finger.
    "Während der Grundausbildung geht das gar nicht. Nach der Grundausbildung..."
    Zweiter Finger.
    "kannst du einen der Meister in der fabrica überzeugen, dich auszubilden. Wenn dieser dich anfordert, dein centurio zustimmt, dann wirst du zum immunes erhoben und vom nachmittäglichen Übungsdienst befreit. Stattdessen musst du dann in der fabrica Dienst schieben.
    Gelegentlich suchen die auch Männer, dann gibt es eien Auswahl unter denen, die sich freiwillig melden.
    Du siehst, je besser du schon bist, desto leichter hast du es. Und eine gut abgeschlossene Grundausbildung hat auch noch nie geschadet."

    Licinus machte eine kurze Pause, ob des Themenwechsels und tippte dann gegen seinen dritten Fonger.
    "Eine Marktgenehmigung erteilt der praefectus castrorum, beziehungsweise sein scriptorium. Ich glaube, es braucht eine Warenprobe, mehr nicht. Wie es mit Gebühren aussieht, weiß ich aber auch nicht, hab nie bei den Schreibern gedient."
    Licinus sah von seinen Händen zurück zu dem tiro
    "Weitere Fragen?"


  • Esquilina


    Licinus hatte massive Probleme, sich eine solche Kopfpuppe vorzustellen. Er kannte nur eine Sorte von Köpfen ohne Körper und die lagen auf parthischen Schlachtfeldern. Wohl kaum etwas, was man als angemessenes Spielzeug für kleine Kinder der römischen Oberschicht bezeichnen konnte.


    tja, wie war Esquilina wohl als Baby gewesen, Licinus konnte es nicht wissen, aber bevor er das erklären konnte, meldete sich das kleine Mädchen selbst zu Wort.
    "Weiß ich nicht mehr. Als ich ein Baby war hab ich doch noch bei meiner Mama gewohnt. Bis sie dann gestorben ist und Marcus mich aus dem Wasser gerettet hat."
    Bei den letzten Worten drückte sie sich mit traurigen Augen an ihren Adoptivvater, es war zwar schon lange her, sodass der Schock nicht mehr so tief saß, aber er war auch noch nicht ganz verschwunden. Und niemand außer den Göttern wusste, ob dies je geschehen würde.


    "Eine Handvoll heißt ungefähr so viel, wie du mit einer Hand zählen kannst. Also so etwas fünf Mann. Man sagt es aber auch, wenn man nur eine kleine Zahl meint." Erklärte er und stellte mit leichtem Erschrecken fest, dass er nicht wusste, wie viele Sklaven er nun genau besaß. Battiacus war schon fast zu zuverlässig.
    "Das macht glaube ich keinen großen Unterschied, was die Größe der Landgüter angeht. Genau, oder wenn die Leute zu groß werden, oder zu dick, wie ihr Mann." Denn Battiacus hatte im Ruhestand doch einiges zugelegt an Gewicht.
    "Ja genau, Papa, der Junge in der Küche hat nämlich einen Fehler gemacht und Salz und Zucker in die falschen Amphora gepackt und Marei hat den Ärger bekommen, als sie es dann falsch, also richtig rausgeholt hat.."
    Erklärte nun das kleine Mädchen auf seinem Schoß mit einem entsetzten Gesicht.

  • Die Auskünfte des Primus Pilus waren sehr ausführlich. Antias musste sich also gedulden. Was waren 4 oder 5 Wochen, nichts. Einen meister davon zu überzeugen, dass er ein guter Zimmermann war, das war die leichteste Übung.
    Wegen der Marktgenehmigung musste Chio ins scriptorium. Dort sprang ein Termin raus. Besser wäre, wenn sie gleich beim Praefectus castrorum vorsprechen dürfte.
    „ Ähm, es wird gesagt, dass es bald Krieg geben könnte? Stimmt das?“ Das Gesprächsthema Nummer eins allabendlich beim Essen.

  • Licinus seufzte ungehalten.
    "Es kann immer Krieg geben, damit muss man als Soldat rechnen," beschied er relativ unwirsch. Sie lebten in gefährlichen Zeiten und keiner hier im Lager wusste wohl, was kommen würde. Und er selbst wollte keinen Anlass zu Spekulationen geben, ob nicht vielleicht doch die Offiziere mehr wussten, als die einfachen Soldaten.
    Insbesondere jetzt, da der drohende Krieg kein gewöhnlicher sondern ein Bruderkrieg war, herrschte ja eine besonders Delikate Situation gegeben.
    Auf der anderen Seite war es natürlich so, dass er Soldaten die nervös waren wie Waschweiber auch nicht brauchen konnte.
    "Aber wenn es mal dazu kommt:
    Ihr seid darauf vorbereitet. Ihr gehört zur ersten Legion! Wenn ihr es nicht drauf hättet, dann wäret ihr schon lang nicht mehr hier. Das verspreche ich euch!"

    Ein Blitzen in seinen Augen und ein leichtes, beinahe schon freches Lächeln waren zu sehen, das dem Mann Zuversicht für die ZUkunft geben sollte. Zuversicht gab Motivation, Motivation gab Kampfkraft und die wollte er den Männern einpflanzen, wann immer er konnte. Denn nur mit Kampfkraft kam man zum Sieg.

  • Marei machte große Augen. Sicher, sie hatte gewusst, dass Esqui keine Mama hatte, aber dass sie einen Unfall erelitten hatte hatte sie nicht gewusst. "Aus dem Wasser gezogen? Weil deine Mama gestorben ist bist du ins Wasser gekommen? Hat deine Mama gerade gebadet, als du auf die Welt gekommen bist?" gab Marei wieder, was sie sich gerade in ihrem Kopf vorstellte.


    "Handvoll? Aha! Kann ich auch Zehenvoll sagen?" feixte das kleine Sklavenmädchen zwinkernd. "Ob mein Lehrer in Rom in der Schule das Wort kennt? Der verdreht immer die Augen gen Himmel, wenn ich ein für seine Ohren wunderliches Wort fabriziere. Dafür stellt er mich nicht in de Ecke.. aber bei falschen Antworten muss ich auf den Hof und ihn pieksauberfein fegen."


    Das mit der Größe der Landgüter anhand einer menschlichen Körpergröße oder eines menschlichen Gewichtes verstand sie nicht und sah Licinus mit zusammengezogenen Augenbrauen an. Fünf Angestellte plus Landgutherr ergaben ein kleines Landgut? "Aha." murmelte sie skeptsich.


    Endlich erzählte Esquilina was sich in der Küche zugetragen hatte. Marei schüttelte den Kopf. "Dabei war die Köchin auch in der Küche.. sie hat gesehen was er gemacht hat.. aber ich glaube, dass ihre Augen alt sind.. sie nicht mehr sieht was weiter vorne vor sich geht."

  • Der Centurio hatte recht. Ein Soldat war für den Krieg da. Antias hatte darauf nie einen Gedanken verschwendet. Bis jetzt gab es keinen Grund dafür. Erst seit Chio bei ihm war, gingen ihm des öfteren Gedanken über den Krieg durch den Kopf. Er verstand nur nicht, wie sich Römer gegenseitig bekämpfen konnten. Vielleicht erfuhr er es eher als ihm lieb war.
    Die erste Legion. Bis jetzt ging alles gut. Keiner hatte seine falsche Identität aufgedeckt. Es kam sicher nie ans Licht. Die Familie des Obsidiers war bei der Seuche umgekommen. Weitere Verwandte gab es nicht. Es blieb abzuwarten.
    Das Lächeln, des Centurio munterte ihn auf. Ja, er hatte sie keinen Augenblick geschont. Sie waren die Besten. Die erste Legion! Es gab keine besseren. Antias fühlte sich dazu gehörend. Ja, er war nicht mehr Sklave. Er war bei den besten römischen Soldaten, war genauso gut wie sie. Er fühlte sich als einer von ihnen. Er empfand es nicht als Schande, als Thraker in der römischen Legion zu dienen. Nur manchmal, wenn er an Chio dachte, dann...überkam ihn ein schlechtes Gewissen.
    „ Wer weiß das nicht besser als du Centurio. Du hast uns schließlich jedes Staubkorn des Campus näher gebracht. Wir werden dich und den Legaten nicht enttäuschen“ Antias grinste. „ Ich habe keine weiteren Fragen.“

  • "Das will ich doch schwer hoffen! Und falls doch, werdet ihr mir im orcus dafür gerade stehen!" drohte er mit einem absolut trockenen Tonfall, den man so oft abseits des campus von ihm hörte.
    Gut, dachte er sich, so viel zum Thema Moral der Truppe, zumindest ein Teil sah einem Krieg zwar unsicher entgegen, stand aber dennoch fest zu der Führung und ihren Kameraden. Das war sicherlich gut.


    Er ertappte sich selbst dabei, wie er, während seiner Überlegungen, den Mann gemustert hatte. Es wurde somit Zeit, ihn zu entlassen:
    "Wenn das so ist, kannst du jetzt wegtreten. Und schick den nächsten rein, falls draußen einer steht!"

  • In den orcus wollte er nicht gleich wandern und dort auf keinen Fall mit dem Primus Pilus zusammen treffen. " Jawohl, Primus Pilus." Antias straffte sich und grüßte, machte eine Kehrtwendung und verließ den Raum. Draußen stand keiner. Die Tür machte er zu. Sollte einer auftauchen musste er klopfen. So wie jeder andere auch.


  • Esquilina


    Anstelle von Esquilina, die sich noch etwas näher an ihn herandrückte antwortete Licinus dem Sklavenmädchen. Er sprach mit belegter Stimme in ihre Richtung gewandt, während er seine Tochter drückte.
    "Es ist jetzt schon einie Jahre er, Esquilina war damals drei oder vier. Vielleicht auch fünf, so genau wissen wir das nicht.
    Jedenfalls war an diesem Tag ein ganz schweres Gewitter in Mantua. Es hat so doll geregnet, dass die Straßen unter Wasser standen."

    Das war, zugegebenermaßen, auf dem flachen Land, dem Fluss an der Stadt und dem Sumpf in der Nähe nicht all zu schwierig.
    "Deswegen hat man die Soldaten gerufen, um aufzupassen, dass nichts passiert. Ich war damals centurio und mit einem kleinen Trupp unterwegs, als wir an einem zusammengebrochenen Haus vorbeikamen..."
    Licinus pausierte, er wusste nicht, wie er weiter machen sollte, ohne Esquilina zu sehr aufzurütteln. Aber diese übernahm, mit kaum vernehmbarer, tonloser Stimme die Erzählung selbst.
    "In dem Haus war ich drin. Hinter einem ganzen Berg aus Holz und Ziegeln und alles. Meine Mami war davor. Im Wasser von dem, was mal der Keller war.
    Und einer der Soldaten hat einen Weg zu mir gemacht und Papa hat mich da raus geholt. Und meine Mami auch, aber die is dann später..."
    Die restlichen Töne gingen in Esquilinas Schluchzen unter. Tränen rollten ihr beide Wangen runter und sie drückte ihr Gesicht in Licinus tunica.
    Licinus schloss die Erzählung ab.
    "Sie war verletzt und ist etwas später im valetudinarium gestorben. Seit dem ist Esquilina bei mir."

  • "Pof! Die Straßen standen unter Wasser?!?" Wie war das denn möglich?? Dieses Phänomen hatte Marei bei den ganzen bisherigen Aufenthalten hier noch nicht erlebt. "Und dann wart ihr trotzdem draußen? Oho..." Uh, ob sie selber so tapfer gewesen wäre wie Licinus? Wahrscheinlich hätte sie sich das zwei Mal überlegt! Immerhin hatte Licinus Tapferkeit etwas bewirkt, denn er hatte mit seinen Männern zwei Menschenleben gerettet, wovon jedoch eines verstarb.


    Mit sichtlich betroffener Miene saß Marei auf dem Oberschenkel von Licinus und lauschte dem Schluchzen ihrer besten Freundin. Und jetzt? Was sagte oder machte man jetzt? Jedenfalls schien Esquilina bis zum Schluß bei ihrer Mutter gewesen zu sein, wogegen sie wegen Geld von ihrer Mam abgeschoben und an den Sklavenhändler verkauft worden war. Eigentlich war Marei ein freies Mädchen und verdiente es nicht Sklavin zu sein. "Tut mir leid, dass ich so neugierig war und gefragt habe... ich wollte dich nicht zum Weinen bringen, Esqui..." Manche Fragen sollte sie wohl nicht stellen, sondern eher bei sich behalten. Sie rutschte von Licinus Bein, stellte sich vor dem auf, wo ihre Freundin saß. Spontan umarmte Marei Esquilina, streichelte ihren Rücken. "Shhtt... tut mir leid.. jetzt weiß ich Bescheid und ich frag auch nicht mehr danach. Und jeder andere der fragt kriegt einen bösen Blick von mir, versprochen."


  • Esquilina


    "Nicht so ... *schnief* ... schlimm", antwortete Esquilina und zog die Nase hoch.
    Eine Sache die Licinus sonst gar nicht leiden konnte, aber er beschränkte sich auf ein säuerliches Verziehen des Mundes, welches ihm nicht zu unterdrücken gelang.
    Gerührt sah er zu, wie sich Marei bei Esquilina entschuldigte und versuchte sie zu trösten. Es war eine zu schöne Szene für das alte Soldatenherz, dass in seiner Brust schlug.
    "Schön, dass ihr zwei euch so gut versteht.", er wuschelte den beiden nochmal durch den Kopf und hatte schwupp-di-wupp, wieder das Schälchen mit den Kirschen in der Hand.
    "Na, wollt ihr noch eine? Dann muss ich aber mal noch ein bisschen was weiter arbeiten", erklärte er. Was die Mädels dann machen wollten, überließ er ihnen, konnte sich aber vorstellen, dass auch Marei nicht unbegrenzt Zeit hatte.

  • Erleichterung durchflutete Marei. Esquilina nahm ihr ihre Neugier nicht übel. Die Neugier war nicht böse.. eher wusste sie nun wegen ihr Bescheid über Esquilinas Vergangenheit. "Mhm.. ich find's auch schön." meinte sie und lachte auf, wie ihr die Haare zerwuschelt wurden. "Klar." Marei liess sich die Nascherei nicht entgehen und angelte sich eine Kirsche, von denen sie kaum welche im praetorium sah. Nach dem Kauen und Schlucken sprach sie weiter.


    "Ohweh, du arbeitest gerade? Haben wir dich gestört?" entschuldigte sich Marei schnell. Ihr Blick fiel auf die Puppe. "Esquilkina.. kommst du mit zurück zum praetorium? Dann stelle ich deiner Puppe meine Nina vor? Vielleicht fällt uns unterwegs ein schöner Name für sie ein?" schlug sie vor. Marei blickte Licinus an. "Oder sollen wir sie Lici nennen? Eine männliche Puppe.. das wäre doch mal was gaannnz Neues."


  • Esquilina


    „Ein centurio arbeitet immer“, antwortete Licinus und fügte mit einem Augenzwinkern an „aber ihr zwei dürft mich immer stören, wenn kein anderer hier im Zimmer ist.“ Das war die feste Regel für Esquilina, wenn sie eine andere Stimme im officium hörte, dann musste sie leise sein und draußen oder drin bleiben, je nach dem, w o sie gerade war.
    „Musst du denn nicht wieder arbeiten?“, fragte Esqulina unsicher nach, denn sie waren ja nun schon eine ganze Weile zusammen unterwegs gewesen und sie wusste, dass ihre beste Freundin sich immer nur sehr schwer freischaufeln konnte. Und sie wollte nicht, dass das andere Mädchen Ärger bekam.
    „Das geht nicht, dass es keine männlichen Puppen gibt“, entschied sie ungewöhnlich bestimmt, aber irgendwie hatte sie so ein Gefühl, dass es keine gute Idee war, die Puppe nach Licinus zu benennen.
    „Aber ich finde sie… er sollte Rufus heißen, einverstanden?“

  • "Dominus Ursus und Septima, Papa und Mama arbeiten auch immer." entgegnete Marei keck und wandte sich ihrer Freundin zu. "Mama Frija hat bestimmt, dass ich, wenn ich mich mit dir an der Bank treffe, bis Sonnenuntergang bei dir bleiben soll. Wenn die Sonne ganz untergegangen ist, dann wieder im praetorium sein muss, dann zu ihr oder Papa gehen soll, damit sie oder einer von beiden wissen, dass ich wieder da bin." erklärte sie und verschwieg, dass das Bescheid geben manchmal ganz schön schwierig war. Gerade dann, wenn Papa oder Mama zu tun hatten und sie erkannte, dass sie besser nicht stören sollte. Irgendein hörbares Zeichen.. das wäre wohl die beste Lösung. "Nächsten Sommer darf ich ein bisschen länger als bis zum Sonnenuntergang draußen bleiben, also wenn der Abendstern aufgeht... und du? Wie lange darfst du draußen bleiben?"


    Marei fand den Namen für die Puppe irgendwie blöd und runzelte die Stirn. "Du willst die Puppe nach einem gefährlichen Tier, dem Wolf, benennen? Nimm lieber einen Namen.. hmm.. aus deiner einer deiner Geschichten. Die, die du dir am liebsten erzählen lässt? Den Gottesnamen aus der Geschichte von vorhin? Ceres?" Sie fasste nach der Hand ihrer Freundin. "Komm, Esqui.. lass uns gehen. Licinus wird noch früh genug erfahren, wie die Puppe heißen wird, nicht wahr?" Marei kicherte leise und hob zum soldatischen Abschiedsgruß die Hand. "Danke für die Süßigkeiten! Marei und Esquilina melden sich ab. Vale!"


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