Eine kleine Walburgs-Feier

  • "Du warst schon immer ein schlechter Lügner.", kommentierte Loki abschließend Harlifs Ausführungen, bevor er sich Arbjon zuwandte.


    "Hatten wir soviel zu tun dass wir garnicht mitbekommen haben dass du wieder abgereist bist? Das war nicht die feine britannische, junger Mann.", grinste er den Mann recht schief an, er war von der Sache zwischen Harlif und Irminar mehr als nur genervt. Er nahm einen weiteren Becher und reichte diesen Silko: "Ich denke du weißt selbst wieviel du verträgst, und nach wievielen man sich Sorgen machen muss, schwarzer Mann. Setz dich zu uns, und genieße den Abend."

  • "Danke, Herr", Silko nahm den Becher und setzte sich. Normalerweise trank er nichts, aber ein Becher konnte ja nicht schaden. Außerdem hatte er noch niemals Met getrunken. Als sie damals bei den Langobarden waren hatte er sich an Wasser gehalten, weil sie ständig mit Übergriffen rechnen mussten. Silko setzte an und nahm einen kleinen Schluck. Es schmeckte süß und schwer, so dass man kaum merkte wie stark das Getränk eigentlich war. Er nickte anerkennend.


    Dieser Harlif wollte als die liebe und hübsche Dagny zur Frau nehmen. Was sie wohl an dem fand...Silko war sich sicher, dass ein Mann der sich als Lügner bezeichnen ließ Dagny nicht gewachsen sein konnte. Sein Herr schien ihn ebenfalls nicht zu mögen.


    Als er Arbjon sah, prostete er ihm und seinem Bruder freundlich zu, blieb aber wachsam, weil er auf einen Ausbruch von Harlif wartete.

  • Die Walburgsfeier war schon lange im vollen Gange, als auch endlich Phelan das Saufgelage betrat.


    "Heilsa liebe Familie!" er schaute bewusst alle an, auch die Bediensteten, vor allem Silko, für Phelan waren alle im Hause Duccia seine Familie. "Es tut mir Leid das ich so spät komme, ich hatte noch etwas zu erledigen." Phelan sagte dies schnell und trocken, er hoffte das keiner darauf eingehen würde, falls doch .. erhoffte er, dass die Reaktion seiner Familie nicht all zu schlimm ausfallen würde.
    Er ging rüber zu Witjon und setzte sich neben seinen dürren Vetter, nachdem er sich einen Krug Wasser eingeschenkt hatte. Wasser .. sie würden es nicht verstehen .. dachte er sich.

  • Nachdem Silko seinen Met geleert hatte, schenkte er sich ebenfalls Wasser ein und prostete und zwinkerte anschließend Phelan zu.

  • Zitat

    Original von Tiberius Duccius Lando
    "Hatten wir soviel zu tun dass wir garnicht mitbekommen haben dass du wieder abgereist bist? Das war nicht die feine britannische, junger Mann.", grinste er den Mann recht schief an, er war von der Sache zwischen Harlif und Irminar mehr als nur genervt.


    Nun, ich wollte mich ja verabschieden, aber die duccische Beamtenschaft war bereits zur Curia verschwunden.


    Quintus grinste und zwinkerte, war sein Aufbruch doch in der Tat fast ein wenig überstürzt gewesen.


    Aber jetzt bleibe ich euch ja erst einmal ein paar Tage erhalten. Ich werde am Cursus Res Vulgares an der Schola teilnehmen und bin dafür freigestellt worden.


    Der Eques prostete allen zu und stürzte dann den Becher Bier, den sein Bruder ihm gereicht hatte, herunter...

  • Endlich wurde es richtig voll! Arbjons Entschuldigung zauberte nur ein Grinsen auf Witjons Gesicht, der irgendwas von billig und Ausrede murmelte und seinem Bruder und sich den Becher erneut füllte.


    "Ich habe deinen Namen auf der Liste gesehen. Wie schwer meinst du wird der Cursus sein?"


    Sim-Off:

    Welcher Cursus? Hab ich ja noch nix von zu sehen bekommen. ;) :P


    Er reichte Arbjon den neu gefüllten Becher und grinste weiter. Dann hörte er Phelan, der irgendetwas verworrenes redete, warum er später kam. Zu allem Überfluss trank er auch noch Wasser! Als Phelan sich neben ihn setzte, sprach er ihn mit einem skeptischen Blick auf den Wasserbecher an:


    "Nabend Phelan. Sag mal willst du so die Götter ehren? Mit Wasser? Hier, ich fülle dir nen ordentlichen Becher mit Bier!


    Schon griff er zum Bierkrug und wollte Phelans Becher nehmen, der jedoch abwehrte.


    "Mann, was is los mit dir?"

  • Zitat

    Original von Numerius Duccius Marsus
    Endlich wurde es richtig voll! Arbjons Entschuldigung zauberte nur ein Grinsen auf Witjons Gesicht, der irgendwas von billig und Ausrede murmelte und seinem Bruder und sich den Becher erneut füllte.


    "Ich habe deinen Namen auf der Liste gesehen. Wie schwer meinst du wird der Cursus sein?"


    Sim-Off:

    Welcher Cursus? Hab ich ja noch nix von zu sehen bekommen. ;) :P


    Quintus zuckte mit den Schultern.


    Kannst du dich an diesen hageren Magister mit dem Geiergesicht erinnern, der in der Schule damals Epen- und Heroendichtkunst unterichtet hat? Ich denke nicht, dass es so schwer wird.


    Er nahm den neuen Becher und trank einen großen Schluck.


    Weiß eigentlich einer, was aus diesem Landstreicher geworden ist, der da vor einigen Tagen auf der Straße vor der Casa herumgelungert hat?


    Sim-Off:

    Ich gehe einfach mal davon aus, dass sich das Ganze mit dem CRV lediglich um eine Woche verschiebt.

  • Phelan wehrte den Versuch von seinem Vetter ihm Bier einzuschenken ab.
    Nach Witjons Reaktion schauten ihn alle an. Wie sollte er jetzt reagieren?
    Erst antwortete er seinem Vetter "Ich übe mich in Abstinenz lieber Vetter .."
    Er wartete einen Augenblick ..
    "Da jetzt eh Fragen folgen werden .. erzähle ich es euch jetzt schon .." Er stockte wieder. Es war sehr schwer für ihn seiner Familie, der er seit einiger Zeit erst wieder begewohnt hatte, sein Vorhaben zu erzählen.
    "Ich .. habe schon mit Irminar darüber gesprochen .. ich weiß es wird total irsinnig für euch klingen ... aber"
    Mein Gott war der Junge nervös, apropos Gott, das war ja sogar das, worum es ging!
    "Ich werde nach Rom reisen und eine Priesterausbildung beginnen .."
    Er wartete die Reaktion ab, schob aber noch hinterher "Ich werde danach aber sofort wiederkommen um in Mogontiacum eventuell das Kollegium zu übernehmen .."
    Er schaute hoffnungsvoll in die Runde seiner Familie.

  • Als Phelan offenbarte, dass er nach Rom gehen wollte, um dort eine Ausbildung zum Priester zu machen, konnte Quintus nicht an sich halten. Er prustete den Schluck Bier in seinem Mund gerade heraus ins Feuer.


    Priester? In Rom?? Willst du die Römer bekehren oder unseren Göttern abschwören?


    Die Jahre im Wald mussten den armen Jungen wirr gemacht haben. Nicht, dass der Eques nicht selbst auch den römischen Göttern opfern würde, und soweit er es sah, waren es ohnehin dieselben Götter, die sich lediglich in unterschiedliche Gewänder kleideten. Aber die Traditionen des germanischen Glaubens, die Rituale, die Opfer, in solcher Weise zu schmähen, dass man die Kulte der Römer erlernte und den Göttern in ihren, der Römer, Tempeln dienen wollte?
    Quintus war sich nicht sicher, ob dies der Wille der Götter sein konnte, oder ob da nicht böse Geister ihre Finger im Spiel hatten...

  • "Der Cursus ist gut und wichtig. Ich habe ihn schon vor einem Jahr gemacht, und es war recht nützlich das zu tun. Er ist Vorraussetzung für einige wichtige Ämter und Laufbahnen, und im Endeffekt ist es immer von Vorteil gut ausgebildet zu sein...", wollte Loki gerade in das Thema des CRV einsteigen, als Phelan das Onagergeschoss explodieren ließ. Nach Rom? Priester?
    Loki tat weit weniger überrascht als die anderen, war es aber noch am meisten. Soviel Ehrgeiz hatte er in dem jungen Waldschrat nicht vermutet.


    "Ich komme nicht umhin dir meinen Respekt für diese Idee zu zollen. Solange du Donar noch die Treue hälst darfst du mit meiner vollen Unterstützung rechnen. Das Kollegium der Provinz braucht gute Männer, und im Moment ist der religiöse Dialog der römischen Priester mit der einheimischen Glaubensbewegung mit "existent" noch schöngeredet. Ich hoffe du weißt worauf du dich einlässt?"

  • Damit hatte er gerechnet. Auf der einen Seite das Unverständnis und somit Kontra, auf der anderen Seite das Verständnis und somit Pro.
    Phelan wusste, dass sich die Geister scheiden werden.


    "Was denkst du Arbjon? Meinst du ich würde unsere heilige Tradition vergessen, verdrängen und somit missachten? Der Priester ist eine Person des Friedens, er ist das Medium, das zur Kontaktaufnahme und Kommunikation zwischen den Menschen und den Göttern dient."


    Weiter wusste Phelan vorerst nicht, was er weiteres dazu sagen sollte. Sein Entschluss stand fest.


    "Ich werde schon morgen früh abreisen .."

  • Jetzt fiel Loki fast das Brot aus der Hand...


    "Morgen? Früh? Also beim nächsten Sonnenaufgang?"


    Er ließ die Worte in der Luft hängen, es war klar dass Phelan das ernst meinte...


    "BIST DU GECK?", schnappte er schließlich nach Luft, kippte gleich den ganzen Rest Met in sich hinein und füllte auf den Schreck gleich nochmal nach, "Nach Rom fährt man nicht eben 'am nächsten Morgen' wie nach Confluentes oder nach Borbetomagus. Rom ist... fast eine Woche entfernt! Die Alpenpässe sind sicher noch nicht wieder frei... und dann willst du so überstürzt abreisen? Was ist mit Geld? Hast du jemanden der dich hinbringt? Was bei Loki.. ach.. egal."


    Er starrte den jungen Mann ungläubig an,... organisatorisches Wissen war schon ne Kunst.

  • Quintus konnte nur beipflichtend nicken. Überstürzt nach Rom abzureisen, das konnten sich nicht einmal gut ausgerüstete Militäreinheiten leisten...


    Der Weg ist sehr gefährlich und selbst wenn die Pässe schon wieder schneefrei sind, birgt die Reise enorme Risiken. Plane lieber vernünftig und komme dafür dann heil an!


    Der Eques nahm noch einen Schluck aus seinem Becher.


    Außerdem hast du dich doch auch für den Cursus an der Schola angemeldet, wenn ich nicht irre. Den willst du jetzt, am Tag vor Kursbeginn, ja wohl kaum noch schmeißen, oder?

  • Phelan blieb nichts anderes übrig als zuzustummen. "Du hast Recht, an den Cursus hatte ich gar nicht gedacht, ha! Der Wunsch des Invidiuums ist stärker als das Individuum selbst."


    Er nahm einen Schluck Wasser und fragte "Wie soll ich dann nach Rom komen?"

  • Da wird sich schon eine Gelegenheit finden. Wenn die Pässe erst einmal wieder richtig frei sind, fahren doch dauernd Händler und Reisegruppen nach Rom. Und wenn du hier in Mogontiacum keine Gelegenheit findest, kannst du ja auch zunächst einmal nach Borbetomagus reisen und es von dort aus versuchen. Die Straße dorthin ist zumindest wieder sicher.


    Quintus angelte sich ein Stück Brot und spießte es auf einen Stock, um es im Feuer ein wenig zu rösten...

  • "Aye. Hör auf deinen Vetter. Wenn du den Göttern näher sein willst, reise sofort ab, dann dauert es nicht lange bis du dich selbst bei ihnen über die desolaten Reiseverhältnisse nach Valhal beschweren kannst. Wenn du ihnen dienen willst, warte noch ein paar Tage.", fasste Lando grinsend zusammen was ihm durch den Kopf ging.


    "Trink lieber noch was... ich habe definitiv vor heute nicht weniger als stockbesoffen ins Bett zu fallen, und ich werde nicht der einzige sein, das schwör ich euch!" :D

  • Als Phelan seinen Plan offenbarte schaute Witjon nicht schlecht. Nach Rom wollte der Kerl also. Den Becher, den er gerade noch für seinen Vetter gefüllt hatte, kippte er nun direkt selbst runter. Eine Weile saß er nur stumm da und hörte den anderen zu, während er weiter Bier trank.
    Dann baute er sich wieder ins Gespräch ein:


    "Stockbesoffen hört sich gut an! Hier, jez nimm endlich das Zeug, wir wollen ja nicht, dass du morgen aus dem Bett kommst und uns doch noch so schnell abhaust!"


    Damit drückte er Phelan erwartungsvoll einen neugefüllten Becher Bier an die Brust.

  • Etwas traurig war er schon, dass sein Traum weiter nach hinten gedrängt wurde, aber er konnte nichts tun, um eben dies zu verhindern. Drum nahm er Witjons Aufforderung war und nahm den Becher an sich und trank. Er musste ja nur nippen und so tun als ob er trinken würde.
    Schließlich wolle er nicht stockbesoffen wie seine anderen drei Familienmitglieder auf den Gängen der Casa rumkrebsen.
    "Was gibts denn sonst so neues?" ein Versuch das Thema zu wechseln ..

  • "Neues?", überlegte Loki mit angestrengter Stirn. Etwas verwirrte ihn die Frage ja schon, schlich Verus ja schließlich schon seit geraumer Zeit mit durch die Stadt und deren anschließende Wälder, "Neues. Dass Dagmar Mutter zweier Gesunder Kinder geworden ist, weißt du sicherlich. Dass sie die Geburt dazu auch noch überlebt hat, vielleicht auch. Die Feierlichkeiten zu Ehren des toten Kaisers hast du natürlich verschlafen, was man dir nicht einmal verübeln kann, war sie doch mehr als gediegen... und sonst? Nicht viel. Eigentlich."


    Er überlegte, doch es wollte ihm nicht mehr einfallen. Sowieso waren die letzten Tage in der Provinz ruhig gewesen... schon fast zu ruhig.
    "Was mich allerdings schon interessiert... wie machst du das dann mit unseren Göttern? Ich meine, es soll Germanen geben die schon an römischen Altären opfern, aber noch unsere Götter anbeten. Und es soll welche geben, die schon den römischen Göttern opfern.", bei diesem Satz sah er Arbjon schief an. Er konnte nicht verstehen wie man einerseits noch den Traditionen ihrer Väter treu blieb, sich andererseits aber den römischen Göttern anbiederte... andererseits war es eh ein Drahtseilakt den sie hier vollführten...

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!