Insula Angularis | habitatio Aeliana

  • Da stand sie also, in ihrer Tunika von tiefem Rot, und sah ihn mit den ausdrucksvollen Augen an. Caius konnte nicht anders und lächelte zurück, obwohl ihm eigentlich nicht danach war.
    »Hmh, jaah... Geht so. Ich hab Post aus Rom bekommen«, sagte er und bot ihr keinen Platz zum Sitzen an. Darüber waren sie bereits seit einer ganzen Weile hinweg, und Caius hatte Seiana irgendwann klar gemacht, dass sie hier nicht nur willkommen war, sondern auch jedes Recht besaß, eben anders als ein Gast.
    »Also, Quarto schreibt, dass mein Vetter gestorben ist. Ich mein, ich hab ihn nicht sonderlich gut gekannt, aber er war wohl doch ne Leuchte.« Caius zuckte mit den Schultern.
    »Vielleicht muss ich nach Rom.«

  • Seiana ließ sich noch nicht nieder, sondern schenkte sich mit Wasser verdünnten Wein ein. „Du auch?“ fragte sie, da Archias noch nichts hatte, und auf ein unbestimmtes Brummen hin füllte sie einen zweiten Becher, bevor sie zu den Klinen ging und Archias einen der Becher reichte. Anschließend ließ sie sich ebenfalls nieder, setzte sich allerdings vorerst nur auf die Liege. Im nächsten Moment wurde ihr Gesichtsausdruck ernst. „Dein-“ Sie verstummte, als Archias schon weiter sprach und die ihr auf der Zunge liegende Frage damit beantwortete. Kurz blickte sie in die hellrote Flüssigkeit hinab, drehte den Becher etwas in ihren Fingern, dann sah sie ihn wieder an. „Das tut mir leid. Ich meine… auch wenn du ihn nicht so gut gekannt hast, er hat doch zur Familie gehört.“ Ohne einen Schluck getrunken zu haben, stellte sie den Becher zur Seite und beugte sich dann vor, um seine Hand kurz mit ihren Fingern zu streifen, bevor sie sich wieder aufrichtete. Auch sein nächster Satz ließ sie zunächst etwas zögern. Sie war sich nicht ganz sicher, was sie von der Ankündigung halten sollte. Eine Reise nach Rom war weder kurz noch gänzlich ungefährlich. „Wegen der Beerdigung, nicht? Wann… wann weißt du, ob du fährst?“

  • »Mhm«, machte Caius nur auf die Frage bezüglich des gefüllten Bechers hin. Er nahm ihn, stellte ihn dann aber auf den niedrigen Tisch zwischen den Liegen und seufzte tief.
    »Ja. Danke.« Blöd. Wie leergefegt war sein Kopf. Aber was hätte er auch groß sagen sollen?
    »Also, ich hab ihn nicht nicht gut gekannt, sondern eigentlich gar nicht«, erklärte er ihr und sah dann auf seine Hand hinunter, über die Seiana flüchtig strich. Er sollte sie wirklich endlich fragen! Das war ja schon fast peinlich so! Gerade gestern erst hatte er ein ziemlich lautstarkes Gespräch mit Katander darüber geführt, denn der war der Meinung gewesen, dass Caius sich nur drückte, weil er feige war und Angst vor einem ziemlich unwahrscheinlichen Nein hatte. Glücklicherweise hatte es dann geklopft, und Katander war zum Öffnen gegangen, wodurch das Ende des Gesprächs im Sand verlaufen war.


    »Ja, ich weiß... Aber ich kann mich ja nicht noch weiter ausgrenzen. Ich bin ja schon froh, dass man mir nen Brief schreibt und mich nicht ganz vergisst. Ich mein, bei der Hochzeit haben sie mich ja auch vergessen...« Caius zuckte mit den Schultern und seufzte. Er nahm sich jetzt doch einen Schluck Wein und sah dann Seiana an.
    »Ich hab gleich geantwortet, damit der Brief s schnell wie möglich Retour geht. Sobald Quarto antwortet, weiß ich dann mehr....aber ehrlich gesagt geh ich nicht davon aus, dass Pulcher erst verbrannt wird, wenn der PehVau aus Alexandrien sich auch bequemt hat - ist die neu?« Caius blinzelte und kurve an Seianas Körper entlang.
    »Steht dir gut.«

  • Jetzt war es Seiana, die ein unbestimmtes „Mhm“ von sich gab. Sie wusste nicht, was sie sonst hätte sagen sollen – Archias sagte zwar, dass er seinen Vetter kaum gekannt habe, aber irgendetwas schien ihm auf dem Herzen zu liegen, hatte sie das Gefühl. Allerdings wusste sie nicht, ob das nicht doch am Tod seines Vetters lag, oder an etwas anderem. Erst als er weitersprach, meinte sie zu begreifen, was ihn bedrückte – aber auch hier wusste sie nicht recht, welche Worte sie wählen sollte, um ihn etwas aufzumuntern. „Hör mal… ich bin mir sicher, dass sie es nicht böse meinen. Ich bekomme auch selten Briefe von meiner Familie, abgesehen von Faustus. Wer weiß, vielleicht ging die Einladung ja auch verloren… Gerade bei so einer Schiffsreise kann doch viel passieren.“ Seiana biss sich auf die Unterlippe und musterte ihn. Sie versuchte überzeugend zu klingen, aber sie wusste nicht, wie gut ihr das gelang – und sie konnte verstehen, dass er sich Gedanken wegen seiner Familie machte.
    Gerade wollte sie ihm erneut versichern, dass seine Familie doch sicher warten würde, wenn er zu der Beerdigung kommen wollte, als Archias plötzlich das Thema wechselte. Etwas irritiert erwiderte sie sein Blinzeln, fast spiegelbildlich. „Ja, heute gekauft. Ich… findest du? Danke.“ Sie grinste leicht und zupfte etwas verlegen die Tunika an den Knien glatt. „Heißt das, du wartest bis du wieder von Quarto gehört hast, bevor du dich entscheidest wegen der Reise?“

  • »Naja, aber würden sie dich vergessen, wenn jemand heiraten würde?« fragte Caius zurück und sah Seiana ein wenig mürrisch an. Gut, Vespa hatte er auch nicht sooo gut gekannt, aber eben doch besser als Pulcher, und er wusste, dass diese Heirat kein Klacks war. Immerhin heiratete sie einen Prätorianeroffizier, zumindest einen ehemaligen. Caius lehnte sich ein wenig zurück, bis er mit dem Rücken an die Lehne stieß, und verschränkte dann die Arme vor der Brust.
    »Ist doch blöd, sowas. Und ich hab ihr sofort geschrieben, als ich das gelesen hab in der Acta. Und einen Gutschein mitgesendet. Da kam nicht mal ein Dankeschön. Na was soll man denn davon halten?« Er schnaubte ein wenig frustriert.
    »Verloren... Na dann wüsste ich ja davon. Jedes Schiff ist planmäßig eingelaufen und immer waren die Postsäcke unversehrt. Pff.«


    »Grm - ja. Bleibt mir ja auch nichts anderes übrig. Hinterher fahr ich hin und Pulcher ist schon längst verbrannt«, murrte Caius brummig und zog die Stirn in tiefe Falten.
    »Manchmal geht mir das echt auf die Nerven hier... Und Quarto meinte, es wär vielleicht an der Zeit, generell wieder nach Rom zu kommen. Ich weiß nicht... Er schrieb, dass außer ihm jetzt nur noch der Irre im Fass in Rom wäre, und dass die Aelier nicht mehr so zahlreich wären und so. Meinst du, er hat Angst, dass wir aussterben?« Caius blinzelte Seiana an, zuckte mit den Schultern und sprach gleich weiter.
    »Naja, ich hab ihm geschrieben, dass ich gern Ritter werden würde. Mal sehen, was er da machen kann - wusstest du, dass der Kaiser ihm einen Disp...put erteilt hat? - immerhin ist er Konsul und Kaiserbruder. Vielleicht hat er auch eine Stelle für mich. Mal sehn.«

  • Seiana zog erneut die Unterlippe zwischen die Zähne, als aus Archias herausbrach, was ihn so störte. Und sie konnte ihn so gut verstehen – sie begriff auch nicht, warum Vespa nicht einmal reagiert hatte, als sie die Glückwünsche von ihm bekommen hatte. Leider hatte ihr Erklärungsversuch auch keinen Erfolg. Natürlich hätte er als erster mitbekommen, wenn irgendetwas mit der Post passiert wäre, aber sie hatte ihn irgendwie aufmuntern wollen. Allerdings, bei dem was offenbar alles an ihm nagte, war es momentan nicht wirklich möglich, ihn aufzumuntern. „Es tut mir leid, Archias. Ich kann’s nicht so ganz verstehen, um ehrlich zu sein.“ Dann zog sie die Augenbrauen hoch. „Der Irre im Fass? Wer ist das denn?“ Von so einem hatte sie noch nie gehört, aber andererseits war sie auch nicht sonderlich lange in Rom gewesen, bevor sie beschlossen hatte nach Alexandria zu reisen. Die Anfrage des Konsuls allerdings, ob Archias nicht wieder nach Rom kommen wolle, weckte in ihr auch gemischte Gefühle. Noch hatte er sie nicht gefragt. Genauer gesagt hatten sie seit jenem Gespräch bei ihrer Ankunft überhaupt nicht mehr wirklich darüber gesprochen, was nun zwischen ihnen war. Ob er noch Interesse hatte. Sie meinte es, sie hoffte es, aber sicher sein konnte sie sich nicht. Und was war, wenn er nach Rom ging und entschied dort zu bleiben, ohne sie vorher gefragt zu haben? Was sollte sie dann tun? Unbewusst nagte sie weiter an ihrer Unterlippe.


    „Mh… Vielleicht fühlt er sich allein. Ich meine, Familie ist einfach… Unterstützung, Rückhalt und…“ Sie verstummte kurz, als ihr klar wurde, dass Archias genau das im Moment eher nicht bekam von seiner Familie. „Weißt du, Quarto hat es sicher nicht einfach, er ist der Bruder des Kaisers, er ist Konsul, die Menschen erwarten viel von ihm, seine Familie macht da sicher keine Ausnahme. Vielleicht braucht er jemanden, mit dem er sich austauschen kann, auf gleicher Ebene, jemand, der ihn als Mensch sieht und nicht als Konsul oder so.“ Erneut berührte sie kurz seine Hand, und es war ihr anzusehen, dass sie völlig ernst meinte, was sie sagte. Archias konnte sie immer aufheitern, wenn etwas war. Im nächsten Moment runzelte sie aber fragend die Stirn. „Äh, Dis… Disput? Meinst du Dispens?“ Ohne auf seine Antwort zu warten, nickte sie. „Sicher kann er ein gutes Wort für dich einlegen, warum sollte er nicht?“

  • Tjaha, verstehen konnte er das auch nicht so ganz. Aber er war ja nicht so. Er würde sie einladen. Und er würde dafür sorgen, dass die Einladung auch ankam.
    »Ach. Da steht so ein Fass auf dem Forum. Da wohnt der drin. Sagt er zumindest, aber glauben tu ich das nicht so recht. Ich meine - es ist ein Fass, wie soll man da drin wohnen können? Er heißt Aelius Hadrianus und ist ein Vetter von Quarto. Ein bisschen sehr durchgeknallt, wenn du mich fragst. Ich hab bisher noch nicht mit dem geredet, aber er soll wohl ziemlich schräg sein. Behaupten, er sei Senator und so. Dabei stimmt das natürlich alles nicht.« Caius zuckte mit den Schultern.


    »Ja, klar. Aber ich hab ja nicht nur ihm geschrieben. Auch Callidus. Aber der ist ja auf Reisen, hat mir Quarto gesagt. Irgendwie weiß ich gar nichts. Nicht mal meine Eltern schreiben mir.« Aus Ravenna war eine halbe Ewigkeit kein Brief mehr gekommen. Caius schnaubte.
    »Ja, Dispens. Genau. Hm, weiß nicht. Ich weiß nicht, was er von mir hält, um ehrlich zu sein. Mit Quarto hatte ich auch noch nicht viel zu tun. Als ich nach Rom kam, ehe ich herreiste, war nur Callidus da.«


    Aber warum Trübsal blasen, sagte er sich. Immerhin war er ein Römer in Alexandrien, hatte gute Arbeit und Spaß an der Freude. Und Seiana saß dort, eine bezaubernde junge Dame, die es wert war, endlich gefragt zu werden. Wenn da nicht der Schisshase in ihm wohnen täte.
    »Ja, und, wie läuft es so bei denen Läden? Bei mir brummt es ganz ordentlich, ich hab immer ofter namhafte Kunden. Manchmal kauft der praefectus Aegypti bei mir ein.«

  • „Ein Fass. Auf dem Forum? Ist das dein Ernst?“ Seiana starrte ihn einen Augenblick lang an. „Das klingt wirklich durchgeknallt. Also… Ein Fass… Vielleicht sollten wir dem mal einen Besuch abstatten, wenn wir das nächste Mal in Rom sind“, kicherte sie dann. Ein Mann, der in einem Fass wohnte und von sich behauptete, Senator zu sein. Das konnte interessant werden. Vielleicht war da sogar ein Artikel für die Acta drin, wer wusste das schon.


    Anschließend legte sie den Kopf etwas schief. Nicht einmal seine Eltern… Seiana fühlte einen kurzen Stich, als sie an ihre Mutter dachte. Und noch einen, als das schlechte Gewissen sich bemerkbar machte. Hatte ihre Mutter wirklich erst sterben müssen, damit sie begann ihr Leben zu leben? Seiana biss die Zähne aufeinander und vertrieb die Gedanken. Allerdings musste sie erneut nach Worten suchen – und fand diesmal keine. „Das tut mir leid. Ehrlich“, sagte sie also nur. Was konnte sie auch mehr tun, außer für ihn da zu sein und zuzuhören, wenn ihm so etwas auf dem Herzen lag und er es los werden wollte. Dann lächelte sie. „Nun, er kann nicht so schlecht von dir denken, wenn er dich gern bei sich in Rom hätte, oder? Vielleicht beeindruckt ihn auch, dass du erst deinen eigenen Weg gehen wolltest. Fern von Rom, ohne seine Unterstützung. Ich kann jedenfalls sehr gut verstehen, wenn er das denkt.“


    „Also… meine Geschäfte laufen eigentlich ganz gut. Sie tragen sich selbst, das ist großartig.“ Nicht dass Seiana wirklich etwas anderes erwartet hätte, schließlich hatte alles mehrfach durchgerechnet, bevor sie diesen Schritt wirklich gewagt hatte. „Und sie werfen Gewinn ab, gar nicht mal so schlecht, finde ich jedenfalls. Und bei der Schola sieht es auch gut aus, also mit einer Anstellung. Ich hab vor, da dran zu bleiben. Mal sehen, wie es beim Museion wird…“

  • »Ja, wirklich. Ziemlich durchgeknallt, hm? Naja, sind eben nicht alle Aelier so würdevoll und weise wie Qaurto... Ich werde vermutlich auch nie so sein.« Caius zuckte mit den Schultern und seufzte wieder tief.
    »Wie? Oh nein, besser nicht.« Darauf hatte er keine Lust. Und überhaupt wusste Caius nicht, was er mit diesem Spinner reden sollte.


    »Hm, ja, du kannst ja nichts dafür. Beeindruckt?« Caius starrte Seiana an, grinste dann ein wenig albern und schüttelte den Kopf.
    »Na das glaub ich ja mal gar nicht. So ein mehrfach gewesener Konsul ist sicher nicht beeindruckt, wenn irgendein entfernter Verwandter sich eine Zeit lang auf dem Posten eines Provinzpostpräfekten hält«, erwiderte er sarkastisch. Obwohl er auch schon darüber nachgedacht hatte, vielleicht nach einer Stelle in Italien zu fragen. Andererseits war es in Ägypten doch recht schön, es war fast immer nettes Wetter und die Leute hier waren größtenteils angenehm. Das Kompliment von Seiana bemerkte er nicht.


    »Ja? Mein Architekturbüro brummt auch ganz ordentlich. Ein Wahnsinn, wie viele Leute ihr Heim renovieren oder umbauen lassen wollen, wirklich.« Caius zuckte mit den Schultern.
    »Ahso, ja, die schola. Hat denn der Rektor was gesagt bezüglich der Kurse und so? Dürftest du die auch hier abhalten?« Caius blickte Seiana fragend an, blinzelte dann.
    »Hm.... Was ich dich dazu noch fragen wollte...« Er räusperte sich.
    »Äh, das heißt ja...also, wenn du beim Museion anfangen darfst... Das bedeutet dann, dass du in Alexandrien bleibst? Was sagt denn deine Familie dazu? Und was wäre, wenn... Also, wenn ich irgendwann wieder nach Rom gehen würde? Also, nicht nur für einen Urlaub oder so. Für länger.«

  • Seiana zuckte nur die Achseln, als Archias vehement ablehnte, seinen Verwandten zu besuchen. Sie würde ihn natürlich nicht zwingen, mitzukommen, wenn er das partout nicht wollte… Aber wenn sie in Rom waren und sie vorhatte hinzugehen, würde sie ihn noch einmal fragen, und vielleicht hatte er bis dahin ja seine Meinung geändert. Oder so. Sie grinste leicht, setzte aber gleich wieder eine ernstere Miene auf, als sie weitersprachen. „Natürlich beeindruckt. Es geht doch nicht darum, was für einen Posten du inne hast. Es geht darum, dass du dich nicht auf dem Namen deiner Familie ausruhst, sondern selbst etwas erreichen willst. Und erreicht hast.“ Dass sie ihm indirekt zu verstehen gegeben hatte, dass zumindest sie durchaus davon beeindruckt war, schien ihm nicht so viel zu bedeuten. Oder hatte er es nicht verstanden? Genau wusste Seiana es nicht zu sagen, und sie beschloss, nicht weiter darauf einzugehen.


    Stattdessen wandte sich das Gespräch den Geschäften zu, und ging weiter zu ihren in Bezug auf die Schola – und das Museion. Seiana stockte, als sie Archias’ Worte hörte, und in ihrem Magen machte sich ein seltsames Gefühl breit. Ja, was wäre wenn? Es kam darauf an. Wenn es so blieb wie es jetzt war… Seiana holte Luft und antwortete zunächst auf seine erste Frage. „Also, Kurse für die Schola könnte ich hier machen, ja. Immerhin leben einige Römer hier. Und für Peregrini werden ja auch Kurse angeboten. Also das geht.“ Jetzt räusperte sie sich, suchte nach Worten. Sie wusste eigentlich, was sie sagen wollte, aber es war so schwer, das nun letztlich herauszubringen. „Also, ehm. Wegen dem Museion. Also, ich würde dann schon hier bleiben. Ehm. Also, ich bin ja jetzt hier. Aber…“ Sie holte erneut tief Luft. Inzwischen hatte sie das Gefühl, dass ihre Wangen zu brennen begonnen hatten, so heiß schienen sie zu sein. „Ich weiß es nicht. Es kommt drauf an. Ich meine, was… was ist denn nun… mit uns? Wir haben nicht mehr… also darüber geredet, seit ich angekommen bin, aber… Ich würde wieder nach Rom gehen, mit dir. … Wenn du das auch willst, heißt das.“

  • Es war früh am Morgen. Lanassa hatte einige Stoffe bereit gelegt für ihre wunderschöne Herrin. Wie gerne würde sie nun selbst diese Stoffe anprobieren wollen, doch war es ihr leider als Sklavin verboten.
    Lanassa strich mit ihren zarten Händen über den weichen Stoff. Es handelte sich um wertvolle Seide, das spürte sie mit ihren geübten Fingern.


    Sie wandte sich ab und öffnete die Zimmertür. "Du darfst eintreten, Domina," rief sie vorsichtig mit ihrer zarten Stimme. Man konnte sich garnicht vorstellen, dass dieses wunderbar zarte Wesen harte Kampfkünste beherrschte.


    Sie neigte ihren Kopf nach unten und wandte den Blick gen' Erdboden. Man hatte sie gelehrt Herren und Herrinnen nie direkt in die Augen zu blicken.

  • Seiana war gerade fertig geworden mit der morgendlichen Wäsche, als sich die Nebentür öffnete und Lanassa sie in das Ankleidezimmer bat. Elena war unten, in Archias’ Wohnung – schon bevor sie Lanassa gekauft hatte, hatte die Spanierin gelegentlich darum gebeten, dort schlafen zu dürfen, bei Katander, und Seiana hatte nie etwas dagegen gehabt. Seitdem Lanassa bei ihr war, schlief Elena fast nur noch unten, was auch seine Vorteile hatte – immerhin war in der Regel sie für das Frühstück zuständig, seit Ophelia von ihrem Vorbesitzer wieder zurückgefordert worden war. Seiana hatte es nicht ganz verstanden, aber scheinbar hatte der Händler einen Fehler gemacht. Oder besser: irgendein krummes Ding gedreht. Jedenfalls hatte der Vorbesitzer sie wohl eigentlich nicht verkaufen wollen, und da Archias sein Geld zurückbekommen hatte, hatte er eingewilligt, sie wieder zurück zu geben.


    Während Elena ein Stockwerk tiefer also wohl schon damit beschäftigt war, Frühstück für sie anzurichten, und Flaminia Aviola, die ältere Dame, die Seiana gegen eine geringe Miete bei sich wohnen ließ, noch zu schlafen schien, ging die Decima nun in den Nebenraum zu Lanassa. So ganz sicher war sie sich noch nicht, wie sie mit der Sklavin umgehen sollte. Schon am ersten Tag war deutlich geworden, dass Lanassa eine vorbildliche Sklavin war – der man in keinster Weise anmerkte, zu was sie fähig war. Sie sprach in der Regel erst, wenn sie gefragt wurde, sie gehorchte, sie sah sie nicht einmal wirklich an, wenn es sich vermeiden ließ. Sicherlich kannte Seiana solche Sklaven – aber es war nicht das, was sie gewohnt war von den Menschen, mit denen sie am meisten zu tun hatte. Mit Elena war sie aufgewachsen, sie standen sich nahe – und dementsprechend benahm Elena sich selten wie eine Sklavin, jedenfalls wenn sie alleine waren. Was für Seiana völlig in Ordnung war. Was Lanassa betraf, fiel es Seiana etwas schwer sich daran zu gewöhnen, jemanden tagtäglich um sich zu haben, der sich so, nun ja, unterwürfig benahm. Noch hatte sie ihr nichts dazu gesagt, hatte eher freundlich, aber dezent versucht, sie dazu zu bringen, etwas offener zu werden. Allerdings bezweifelte sie langsam, dass das etwas bringen würde. „Guten Morgen, Lanassa“, sagte sie, freundlich wie meistens, und ließ ihren Blick über die Stoffe schweifen, die die Sklavin zurecht gelegt hatte. Da waren mehrere. Seiana zog eine Augenbraue hoch. Mehrere? Sie brauchte nur eine Tunika, eigentlich, und ihr schwante nichts Gutes – Lanassa wollte nicht wirklich, dass sie verschiedene Kleidungsstücke anprobierte?

  • Lanassa wurde ein "Guten Morgen" gewünscht, sie war recht überrascht. Das erste mal beachtete sie jemand und dann auch noch die Domina. Sie schaute jedoch nicht auf und erwiederte den Gruß mit einem stillen Nicken.


    Sie ging zu den Stoffen. "Domina, welchen Stoff wünscht du anzuprobieren? - Ich kann dir den roten Stoff empfehlen."


    Lanassa hob den entsprechenden Stoff an und führte diesen vorsichtig Seiana vor. Sie achtete darauf keine Bewegung zu viel zu machen. Grazil brachte sie diesen edlen Stoff Seiana dar.


    Sie nickte erneut vorsichtig. "Wenn du diesen Stoff anprobieren willst'..." - Sie deutete auf die Trennwand mit der rechten freien Hand ohne den Blick zu heben. Doch in ihrer Verschlossenheit verbarg sich eine gewisse Schönheit. Ein wunderbares Geheimnis.

  • Seiana zögerte etwas. Bei Sklaven, die nicht ihr gehörten, achtete sie selten darauf, was diese empfinden mochten – zumal wenn sie nicht viel mit ihnen zu tun hatte. Aber bei Elena war sie nun mal anderes gewohnt, und Lanassa gehörte nun ebenfalls ihr. Sie war sich allerdings unschlüssig, ob sie sie genauso wie Elena behandeln sollte – so wie Lanassa sich verhielt, würde sie das momentan eher vor den Kopf stoßen. „Ehm… Anprobieren? Hm“, machte Seiana, immer noch unschlüssig. Das war einer der Gründe, warum sie Einkaufen nicht sonderlich leiden konnte. Das Anprobieren. Und dann das Abwägen. Genauso verhielt es sich, wenn sie sich für irgendwelche Anlässe etwas Besonderes anziehen musste. Beim morgendlichen Ankleiden vermied sie es für gewöhnlich, sich allzu lange Gedanken über das zu machen, was sie anziehen sollte, sondern nahm einfach etwas.


    Weil sie Lanassa nicht vor den Kopf stoßen wollte – und in der Hoffnung, dass es das Rote bleiben würde – nickte sie schließlich. „In Ordnung.“ Sie nahm den Stoff entgegen, aus einer Hand, die keine überflüssige Bewegung zu machen schien. Seiana bewunderte die Körperbeherrschung, die dahinter steckte, während sie hinter der Trennwand verschwand. Während sie sich umzog, überlegte sie kurz und beschloss dann, das Verhältnis etwas aufzulockern. Am besten mit einer Frage, die sie ihr eigentlich schon am Tag des Kaufs hatte stellen wollen. „Wo hast du eigentlich gelernt, so zu kämpfen, Lanassa?“

  • Lanassa spürte, wie der seidene Stoff aus ihren zarten Händen glitt. Schließlich verschwand ihre Herrin hinter der Trennwand. Lanassa wandte sich von dieser ab und ging erneut zum Tisch mit den verschiedenen Stoffen.


    Die Domina stellte ihr eine Frage. Sie überlegte kurz, ob sie antworten sollte. Lanassa antwortete ein paar Augenblicke später:


    "Domina, mein alter Dominus, der Sklavenhändler, dachte es wäre gut, eine Sklavin zu einer Gladiatrix auszubilden, um diese gewinnbringend zu verkaufen. So ließ er mich von einigen der besten Kämpfer des Reiches unterrichten. Es war hart. Leider wurde ich nie Gladiatrix, sondern wurde als Cubicularia an eine edle Dame verkauft. Ehrlich gesagt, gefällt mir die Mode besser als der blutige Kampf. Ich richte mich jedoch nach meinen Weisungen. Wenn ihr sagt, ich soll kämpfen, kämpfe ich. Wenn ihr sagt ich soll euch einkleiden und schminken, tue ich es, Domina."


    Sie schaute kurz auf, ob ihre Herrin Probleme mit dem Stoff hatte. Sofern dies der Fall war, würde sie helfend eingreifen.

  • Seiana hatte tatsächlich Probleme mit dem Stoff. Das Ding kannte sie auch gar nicht wirklich, fiel ihr auf. Hatte Elena das mitgenommen? Gelegentlich kam es vor, dass sie sich einfach in einem Geschäft ihre Maße nehmen ließ, um es dann Elena und dem Händler zu überlassen, was sie nun bekam – wichtig war, dass es ihr wirklich passte, und Elena kannte ihren Geschmack gut genug, dass sie sich darauf verlassen konnte. Und Elena hatte Spaß an so etwas, im Gegensatz zu ihr, zumal häufig für sie auch eine edlere Tunika als für Sklaven üblich dabei heraussprang. Wie auch immer, diese Tunika hatte mehrere Lagen, die noch dazu in verschiedene Bahnen eingeteilt waren, und sie, die sie das Kleidungsstück einfach über den Kopf hatte ziehen wollen, brachte es im Handumdrehen fertig, sich zu verheddern. „Ehm, ja.“ Da war sie gerade dabei, den Stoff über den Kopf zu ziehen, weswegen ihre Stimme kurzzeitig etwas gedämpft klang. „Also, ich glaube nicht, dass du bei mir wirklich kämpfen musst. Ich meine, ich bin zumindest bisher noch nicht überfallen worden. Aber meine Familie fühlt sich sicherer damit, immerhin bin ich allein hier.“ Ihr Kopf tauchte hervor. „Es ist gut, dass du auch andere Dinge gern tust“, und gut kannst, fügte sie im Stillen hinzu, „sonst würdest du dich wahrscheinlich langweilen bei mir.“ Seiana versuchte die richtigen Öffnungen für die Arme zu finden, musste aber feststellen, dass sie schon für den Kopf nicht die richtige gefunden hatte. Diese verflixten Bahnen waren untereinander nur an bestimmten Stellen miteinander verbunden und legten sich nun schief um ihren Körper oder hingen einfach in der Gegend herum, während Seianas linker Arm sich irgendwo darin verfangen hatte und ihr rechter versuchte, sich durch den Stoff zu wühlen. „Ehm. Kannst du… mir mal kurz helfen, bitte?“

  • Ach du dickes Ei! Straußenei! Wo hatte er sich da nun wieder hineinmanövriert mit seiner dämlichen Fragerei? Augenblicklich nahmen Caius' Ohren eine hochrote Färbung an und es passierte die Katastrophe: Er bekam kein Wort mehr heraus. Da half es auch nicht, hastig mehrere Schlucke Wein runterzukippen. Jegliche Trübsal und jegliche zuvor gewechselten Worte hatten schlagartig an Wichtigkeit verloren. Nun stand die Frage im Raum. DIE Frage. Die Frage aller Fragen.


    Und Caius war so unvorbereitet, wie noch nie zuvor.


    Da konnte er doch unmöglich jetzt loslegen, nach dem Motto Ach, genau, was ich dich eh noch fragen wollte. Hättest du Lust, mich zu heiraten? Wie grausig. Der einzige (äußerst schwache!) Trost war, dass es Seiana auch ein wenig komisch erging. Zumindest hörte sie sich ganz so an. Caius schluckte. Immer wenn man einen Sklaven brauchte, war keiner da. Immer wenn Störungen nicht nur willkommen waren, sondern regelrecht herbeigesehnt wurden, lag unerschütterliche Ruhe über dem ganzen Viertel. Bis auf den Vogel am Fenster, der lieblich zirpte und damit nur noch die drückende Stille unterstrich.


    Caius riss sich zusammen.
    »Äh.« Erschrocken von dem Frosch, der sich in seinem Hals eingenistet zu haben schien, verstummte er wieder und klärte seine Kehle.
    »Also, äh. Vielleicht ist das...jetzt...nicht gerade der richtige...ähm, Zeitpunkt?« Schweiß brach ihm aus. Er schämte sich. Hasenfuß, der er war! Doch wenn er in diesem Moment die Wahl gehabt hätte, wäre er lieber vor hunderten von Leuten gestolpert als auf dieser klebrigen Liege zu sitzen und in Seianas erwartungsvolles Gesicht zu schauen.

  • Archias sagte – erst mal gar nichts. Stattdessen griff er nun doch nach seinem Becher und trank erst einmal etwas von dem Wein. Und Seiana saß da und wusste nicht so recht, was sie nun sagen sollte. Nervös zupften ihre Finger an der Tunika herum, während sie darauf wartete, dass er endlich etwas sagte, irgendetwas. Hatte sie ihn damit jetzt überrumpelt? Es war schon irgendwie seltsam, wie wenig Probleme sie damit gehabt hatte, ihn zur Rede zu stellen und auf ihn einzuschimpfen, in seinem Büro kurz nach ihrer Ankunft – und wie sehr sie es seitdem vermied, die Sprache auf dieses Thema zu bringen. Wie waren sie denn verblieben? Dass sie ihn kennen lernen wollte. Sonst wäre sie nicht nach Alexandria gekommen. Hatte sie ihm irgendwann mal gesagt, wie sehr sie ihn inzwischen mochte? Sicher, sie war hier geblieben, aber hatte sie es ihm irgendwann gesagt? Dachte er… Seianas Finger krampften sich etwas zusammen, während sie sich gleichzeitig wünschte, sie könnte seine Gedanken lesen.


    Schließlich sagte er dann doch etwas. Nur war es nicht das, was sie hatte hören wollen, und es war nichts, was ihr irgendwie weiterhalf. Oder Klarheit schaffte. Er wich aus, das war alles was er tat, und er schien… aufgewühlt zu sein, aber das gab ihr keinen Hinweis auf den Grund – es konnte genauso gut daran liegen, dass er sich nicht traute zu fragen, wie daran, dass er sich nicht traute ihr zu gestehen, dass er kein Interesse mehr hatte. Jetzt war es an Seiana, nach ihrem Becher zu greifen und etwas von dem Wein zu trinken. „Ehm“, machte sie dann. Sie war inzwischen soweit, klare Verhältnisse schaffen zu wollen. Aber irgendetwas verhinderte, selbst zu fragen. Sicher war es zum Teil ihre Erziehung, die Frauen eine solche Rolle nicht zugestand. Zu einem Großteil war es aber auch ihr Stolz, der sie daran hinderte, nun DIE Frage zu stellen. Er war es gewesen, der zuerst Interesse gezeigt hatte, er war es gewesen, der – noch dazu hinter ihrem Rücken! – bei Meridius gewesen war, um ihn um Erlaubnis zu bitten, er war es gewesen, der mit ihr Briefe getauscht und kein Sterbenswörtchen von seinen Absichten verraten hatte. Warum sollte sie es jetzt sein, die den entscheidenden Schritt tat? Immerhin war sie nach Ägypten gekommen. „Also… ich weiß nicht, wann… hrm.“ Sie räusperte sich. „Wenn du meinst, dass jetzt nicht… also, der richtige Zeitpunkt ist, dann…“ Sie starrte in ihren Weinbecher. Das Problem an der Sache mit dem, was sich gehörte, und mit ihrem Stolz war nur: inzwischen mochte sie ihn wirklich sehr. „Wann steht das denn an? Also, hast du… welche Pläne hast du, für die Zukunft? Möchtest du bald nach Rom zurück?“


  • Ad
    Decima Seiana
    insula angularis, habitatio Aeliana in Alexandria
    AEGYPTUS



    M. Aurelius Corvinus Decimae Seianae s.d.


    Es hat mich sehr gefreut, etwas von dir zu hören, Seiana, und ich danke dir für die Glückwünsche anlässlich meiner Berufung in den Senat.


    Die alexandrinischen Neuigkeiten dich betreffend habe ich mit Interesse verfolgt, und ich kann dir nur sagen, dass du sowohl meine Unterstützung als auch meine Anerkennung dafür hast, dich im Bildungswesen zu engagieren. Ich bin gespannt, ob das Museion zu Alexandria erkennt, welchen Vorteil es aus deiner Mitarbeit ziehen kann. Zwar ist mir nicht ganz klar, ob und wie die schola und das Museion zusammenarbeiten, doch sollte diese Beziehung nicht ohnehin schon von engen Kontakten geprägt sein, bietet sich dir vielleicht die Möglichkeit, zwischen beiden Institutionen vermitteln zu können. Der Senator Germanicus ist ein Mann, mit dem es sich recht gut verhandeln lässt. Mein Rat für dich wäre, dich nicht unter Wert zu verkaufen.


    Und wo wir nun schon bei der Wirtschaft angelangt sind, würde ich gern Neues über deine Betriebe erfahren. Mein vilicus schwärmt zwar von der Güte der in deinem Betrieb produzierten Tonwaren, doch wie steht es um die Bilanzen?


    Mir ist nun es leider vergönnt, Alexandrien einmal selbst zu bereisen. Als Senator besteht ohne die kaiserliche Erlaubnis keine Möglichkeit, die Provinz zu erkunden, und ich habe es bedauerlicherweise nicht geschafft, in den Süden zu reisen, ehe ich berufen wurde. Wie ich hörte, sollen die Menschen dort sehr sonderbare Essgewohnheiten und eine sehr ausgeprägte Wettleidenschaft haben?


    Der Name Aelius Archias sagt mir leider nichts, was vielleicht auch daran liegen mag, dass er sich nicht in Rom einen Namen gemacht hat. Dennoch kann es nur von Vorteil sein, eine Verbindung zum Kaiserhaus einzugehen. Ist er denn Ritter oder hat er einen einflussreichen Patron? Ist er vielleicht sogar nahe mit Aelius Quarto oder dem Kaiser selbst verwandt? Ich kann dir auf der Basis meines derzeitigen Kenntnisstandes nur empfehlen, ihn zu ehelichen, wenn dies seine Absicht ist.


    Die Lage in Rom ist derzeit turbulent. Die Wahlen stehen an, zwei meiner Neffen kandidieren und der Dienst an den Göttern scheint aus irgendeinem Grunde gerade sehr gefragt zu sein. Wie du zudem sicher weißt, steht die einhundertste Ausgabe der Acta kurz bevor. In diesem Sinne möchte ich dich bitten, die Augen weiterhin nach interessanten Themen aufzuhalten, denn leider kommen die Provinzen sehr oft zu kurz, was Mitteilungen und Berichte betrifft.


    In der Hoffnung, bald mehr über Alexandrien und seine Bewohner, sowie über dich selbst und deine Ambitionen zu erfahren - gern auch in einem Artikel für die Acta! - schließe ich.
    Die Götter mögen über deine Pfade wachen.


    Vale.


    [Blockierte Grafik: http://img382.imageshack.us/img382/2755/macunterschriftmn6.png]





    [Blockierte Grafik: http://img231.imageshack.us/img231/7353/siegelaureliavn5.png]


    ROMA, KAL DEC DCCCLVIII A.U.C. (29.11.2008/105 n.Chr.)


  • "Ich würde dich mit meinem Leben schützen, Domina. Du bist die Einzige Frau, die mich bis jetzt, wie ein Lebewesen behandelt hat." - brach es ihr heraus.


    Sie ging vorsichtig zur Trennwand. Lanassa umlief diese dezenten Schrittes und näherte sich ebenso vorsichtig ihrer Herrin.


    "Darf ich," sie griff den Stoff mit ihren seidigen Händen und zog diesen mit einer milden Geschwindigkeit über den Oberkörper ihrer Herrin. Mit einem geübten Griff richtete sie die restlichen Dinge am Kleidungsstück und trat dann von ihrer Herrin zurück. Das Stück Stoff saß nun perfekt. Sie neigte erneut ihren Blick.

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