An der Spitze einer solch gewaltigen Truppe zu reiten, war schon ein besonderes Gefühl. Und Ursus genoss es in vollen Zügen. Das zur Zeit einigermaßen sonnige Wetter bei gleichzeitig milden Temperaturen machte die Reise entlang des Limes bis zur Provinzgrenze fast zu einem Vergnügen. Sie kamen gut voran, die Strecke war bekannt, es gab sogar immer mal wieder erkennbare Reste früherer Marschlager an passenden Stellen, die einfach nur wieder instand gesetzt werden mussten, was die abendliche Schanzarbeit für die Männer deutlich erleichterte.
Durch diese Förderlichkeiten kamen sie schneller voran als gewöhnlich und erreichten die Grenze zu Raetien bereits nach einer knappen Woche. Bevor jedoch die eigentlichen Arbeiten beginnen konnten, musste erst ein ordentliches Lager errichtet werden, das sie während der Arbeiten am ersten Abschnitt als Stützpunkt nutzen wollten.
Für die Männer war der Bau dieses Lagers nichts weiter als Routine. Doch Ursus staunte noch immer, in welch kurzer Zeit sie diese doch ziemlich gewaltige Aufgabe erledigten. Jeder hatte seine bestimmten Aufgaben und erledigte sie zuverlässig und schnell. Schon bald stand sein Zelt, so dass er sich einigermaßen bequem einrichten konnte. Und auch wenn hier alles sehr behelfsmäßig war, so wohnte er in diesem Zelt doch wesentlich bequemer als die Männer, die sich jeweils zu acht ein Zelt teilen mussten.