• Ursus nickte. "Ich denke, wir werden erst einmal für die zwei Wochen den Vertrag schließen. In zwei Wochen werden wir ein gutes Stück weitergekommen sein und vielleicht sogar schon das Lager verlegen. Vielleicht findet sich dann dort vor Ort ein anderes Dorf, das sich bereitfindet, die Versorgung zu übernehmen. Die Bauarbeiten sind nicht so aufwendig, daß wir sehr lange brauchen. Sieh nur, wie weit die Männer an einem einzigen Tag gekommen sind. Also, zwei Wochen lang für zwei Sesterzen am Tag. Das belastet dann eure Vorräte auch nicht über Gebühr und ebenfalls nicht den Wildbestand." Und wenn sie niemanden fanden, der sie entsprechend versorgte, würden sie eben wieder die normale Versorgung in Anspruch nehmen.


    Natürlich war sich Ursus bewußt, daß sie am heutigen Tag ideale Bedingungen vorgefunden hatten. Ausgeruhte Männer, ideales Wetter und kein Ärger von außen. In der nächsten Zeit würden sie das Arbeitsmaß nicht ganz beibehalten können. Gleichzeitig aber würde sich auch eine gewisse Routine einstellen. Tatsächlich ging Ursus davon aus, daß sie recht schnell vorwärts kommen würden. Wenn nicht das Wetter ihnen doch noch einen gewaltigen Streich spielte.

  • Zitat

    Original von Quintus Helvetius Caecina
    Den Legionären mit ihren Proviantsäcken hatte man auch einige Probati mitgeschickt, um noch ein paar zusätzliche Geräte und Werkzeuge mit raus zu nehmen.


    Diese saßen nun etwas abseits und betrachteten Szenen um sich.


    Der Centurio beobachtete, wie der Ansturm auf das Räucherfleisch und das Wasser gleichermaßen begann, wobei das Räucherfleisch um einiges Wichtiger zu sein schien. Nach dem Ansturm nahm er sich selbst eines der übrigen Stücke und biss kräftig rein. "Schmeckt nicht schlecht...", dachte er sich. Allerdings wunderte es ihn ein wenig, dass überhaupt etwas übrig geblieben ist. Still stand er einige Schritte abseits der Soldaten und lauschte dem täglichen Klatsch und Tratsch. Dabei tat er natürlich so, als würde er nicht zuhören. Er wollte ja nicht zu auffällig zuhören.


    Als Reatinus sich jedoch wandte, sah er abseits der Männer einige Probati rumstehen. Waren die etwa schüchtern oder warum waren die drauf und dran, hungrig zu bleiben? Rein zur Sicherheit fragte Reatinus ein wenig direkt klingend nach, vielleicht wussten sie ja nicht, dass sie auch etwas nehmen durften.


    "Was ist mit euch los? Wollt ihr hungrig bleiben? In den Säcken ist noch genügend Fleisch drinnen.".

  • Mir war ebenfalls die Gruppe der Probati aufgefallen, die etwas abseits von uns in einer Gruppe saßen und sich scheinbar nicht näher an uns heran trauten. Sahen wir wie Probati fressende Ungeheuer aus, fragte ich mich grinsend. Doch ehe ich etwas sagen zu ihnen sagen konnte, rief der Centurio sie zu uns. Er hatte recht. Es war für alle noch genügend übrig. Sie müssten auch Hunger und Durst haben, hatte man sie doch bestimmt den halben Tag durch die Gegend gescheucht. Schließlich sollte ihre Ausbildung nicht unter diesem Einsatz leiden. Ich betrachte sie etwas belustigt, als sie zu uns kamen. Und einige der Legionarii konnte sich natürlich den einen oder anderen derben Witz nicht verkneifen. Ich erkannte unter den Probati jemandem aus unserem Contubernium und winkte ihn zu mir.

    „Komm, setze dich zu uns!“
    , rief ich ihm zu. Ich wusste nicht, wie lange ich mich mit ihm unterhalten könnte. Denn der Centurio würde bestimmt bald den Aufbruch in das Lager befehlen. Aber bis dahin konnte wir es uns allen gut gehen lassen.

  • Zitat

    Original von Titus Aurelius Ursus
    Ursus nickte. "Ich denke, wir werden erst einmal für die zwei Wochen den Vertrag schließen. In zwei Wochen werden wir ein gutes Stück weitergekommen sein und vielleicht sogar schon das Lager verlegen. Vielleicht findet sich dann dort vor Ort ein anderes Dorf, das sich bereitfindet, die Versorgung zu übernehmen. Die Bauarbeiten sind nicht so aufwendig, daß wir sehr lange brauchen. Sieh nur, wie weit die Männer an einem einzigen Tag gekommen sind. Also, zwei Wochen lang für zwei Sesterzen am Tag. Das belastet dann eure Vorräte auch nicht über Gebühr und ebenfalls nicht den Wildbestand."


    Alwin nickte ernst ob der noblen Haltung des Römers. Es war sehr umsichtig von ihm und eher ungewöhnlich auf die Belange der Bevölkerung Rücksicht zu nehmen...er erhob sich und hielt dem Aurelier die Hand hin.


    Wohlan denn,...wir haben einen Pakt,...heute bekommt ihr die erste Lieferung! Die Bezahlung erfolgt am Ende des Kontraktes,...betrachten wir es als eine Geste des gegenseitigen Vertrauens...


    Er würde schnell zurückreiten um die notwendigen Maßnahmen einzuleiten,...die erste Woche würde keinerlei Probleme verursachen,...die Lager waren gut gefüllt,...irgendwie freute er sich auf die ganze Arbeit,...und wieder einmal mit der Legion zusammen zu arbeiten.

  • Ursus erhob sich ebenfalls und ergriff die Hand des Germanen. "Ja, wir haben einen Vertrag, den wir allerdings auch noch schriftlich festhalten müssen. Du kennst das ja, für die Buchführung. Das machen wir dann, wenn Du heute Nachmittag die erste Lieferung bringst, ich muß das Schriftstück schließlich erst aufsetzen. - Es ist mir eine Freude und eine Ehre mit Dir und Deinen Leuten zusammenzuarbeiten, Alwin." Seine Worte waren ernst und wahrhaftig gesprochen. Natürlich wußte er, daß die Germanen den Vertrag auch ohne schriftliche Zusage einhalten würden. Und er selbst würde den Vertrag auch ohne dies einhalten. Doch immerhin mußte er später abrechnen und die Bürokratie erforderte nun einmal ordnungsgemäße Belege. Alwin, der die Römer ja kannte, verstand das sicherlich richtig.

  • [Blockierte Grafik: http://img372.imageshack.us/img372/6172/imagessd6.jpg]


    Alwin nickte verstehend,...alles mußte seine Ordnung haben und nachvollziehbar sein.


    Das geht in Ordnung,...wir sehen uns also heute Nachmittag mit der ersten Lieferung!
    Damit erhob er sich verbeugte sich leicht vor dem Aurelier und verabschiedete sich...
    Vale Tribun Aurelius, mögen deine Götter mit dir und deiner Mission sein!
    Er lächelte dem Tribun zu und verließ das Zelt,...es gab noch viel zu tun.


    Er suchte und bestieg sein Pferd, als er am Ausgang des Lager die Equites sah, die offensichtlich wieder eine Patrouille ritten.


    Sein Pferd antreibend ritt er an den Männern vorbei an die Spitze der Truppe, wo er den Duplicarius vermutete und fand.


    Salve Terentius Primus!...es hat einen Kontrakt geben,...wir werden euch jetzt zwei Wochen mit Nahrung versorgen!


    Primus sah den Germanen freundlich an und entgegnete,


    Das freut mich für dein Dorf,...aber vor allem für uns! Denn die Wege von deinem Dorf sind deutlich kürzer als von Mogontiacum hierher,...ich denke die Nahrungsmittel sind dann viel frischer...
    Alwin nickte lächelnd und entgegnete,


    So frisch es eben geht! Danke nochmal für deine Vermittlung!


    Primus nickte und antwortete,


    Wie auch immer,...ich denke wir haben alle etwas von diesem Kontrakt.


    Sie grinsten sich an und Alwin ritt davon.


    Primus sah ihm kurz nach und führte dann die Patrouille ins Umland,...diesmal 15 Meilen...

  • So wie es Sedulus angekündigt hatte, machte er sich zwei Tage nach dem er sich mit Ursus über den Ausbau des Limes unterhalten hatten auf um diesen, den Limes zu begutachten. Er zügelte seinen Fuchs einige hundert Meter vor der Baustelle und betrachtete sich den Fortschritt welchen der Bau schon gemacht hatte. Und er befand das es doch recht gut aussah und Ursus nicht übertrieben hatte.


    Er nahm einen Schluck aus seiner Feldflasche um dann seinen Weg zum Limes fortzusetzen.
    Ob er den Tribunen bei den Arbeiten antreffen würde oder einen anderen Legionär den er noch aus der Zeit seines Tribunats kannte? Er glaubte es zwar nicht da diese Wahrscheinlichkeit doch recht gering war bei der Mannstärke einer Legion...

  • Primus führte seine Patrouille gerade zurück zum Lager als er in der Nähe der Bauarbeiten einen Mann stehen sah,...er ließ halten und ritt ein wenig näher heran...
    Dieses Pferd,...war doch...Pavonis,...dann war der Mann...
    Primus lächelte als er ihn erkannte und winkte seine Männer heran.
    Diese erkannten ihren alten Kommandeur ebenso und Primus meinte,


    Seht euch mal diesen Quaestor an,...meint er wäre hier unbeobachtet!


    Die Männer grinsten und besonders Lupus schien sich über ein Wiedersehen zu freuen.
    Primus gab Signal zum Abrücken und sie ritten langsam auf den Germanicer zu...dabei nutzten sie die mosigen Flächen um ihr Nahen so leise wie möglich zu halten.


    In Rufweite gab Primus Zeichen zum Halt und ritt langsam allein auf den Quaestor zu der sich einen Schluck aus der Feldflasche gönnte. Er lächelte wie ein Schuljunge über einen gelungenen Streich bei einem Lehrer...da meldete sich Pavonis und verriet somit Primus Überraschung.


    Er stieg ab und ging auf seinen alten Kommandeur zu.
    Salve Germanicus Sedulus,...Quaestor!

  • Das schmackhafte Fleisch, wie Reatinus fand, wurde von eben jenem genüsslich aufgegessen. Übrig blieb nichts mehr außer den Stoffsäcken, denn die Legionäre und Probati aus der Truppe haben kräftig zugegriffen und sich unterhaltend das Fleisch verzehrt. Gesättigt und mit neuer Stärke konnte Reatinus nun die letzten Tagesbefehle ausgeben. Doch bevor er dies tat, gönnte er sich schnell einen Schluck Wasser aus seiner Feldflasche. Er hatte den Vorteil, dass er sich nicht regelmäßig Essigwasser oder eine dieser anderen ekelhaften Flüssigkeiten antun musste. Als Centurio kam man immer an frisches Wasser. Vor allem, wenn man "Schreihals" hieß!
    Danach wandte sich Reatinus an seine Männer. Sie waren heute fleißig. Fleißig genug, stellte Reatinus fest. Nun sollten sie ruhen, nachdem sie wieder in das Lager zurückmarschiert waren.


    "Milites, convenite! State!", erschallte Reatinus´ mächtige Stimme.


    "Für heute reicht das! Wir werden jetzt wieder in´s Lager zurück marschieren, dann seid ihr für den Rest des Tages frei gestellt! Morgen werden wir woanders beschäftigt sein! Parate vos ad iter!"


    "Pergite!"

  • Zitat

    Original von Gaius Terentius Primus


    In Rufweite gab Primus Zeichen zum Halt und ritt langsam allein auf den Quaestor zu der sich einen Schluck aus der Feldflasche gönnte. Er lächelte wie ein Schuljunge über einen gelungenen Streich bei einem Lehrer...da meldete sich Pavonis und verriet somit Primus Überraschung.


    Er stieg ab und ging auf seinen alten Kommandeur zu.
    Salve Germanicus Sedulus,...Quaestor!


    Nichts ahnend von der nahenden "Bedrohung" :D verschloss Sedulus seine Feldflasche als sich auf ein mal Pavonis rührte. Er sah sich um und da erblickte er ein bekanntes Gesicht. Es war Primus einer seiner ehemaligen Männer von der Turma II der II. .


    Als er ihn sah lächelte er.


    Salve Terentius Primus, Duplicarius. Na wie geht es dir denn?


    Sedulus blickte sich um denn er konnte sich nicht vorstellen das Primus hier alleine unterwegs war.


    Na, wo hast du denn die anderen Halunken gelassen?


    Meinte er grinsend zu ihm.

  • Primus grinste zurück und hob kurz die Hand, worauf sich seine 4 Begleiter aus allen Himmelsrichtungen näherten.
    Sie stiegen ab, stellten sich in Reihe vor den Germanicer und salutierten,
    Salve Quaestor Germanicus!


    Primus räusperte sich und meinte,...Da sind sie,...zumindest ein Teil davon.
    Man merkte sowohl Primus als auch den Männern, allen voran Lupus an, daß sie sich freuten ihren alten Kommandeur wieder zu sehen.

  • Zitat

    Original von Servius Artorius Reatinus
    "Milites, convenite! State!", erschallte Reatinus´ mächtige Stimme.


    "Für heute reicht das! Wir werden jetzt wieder in´s Lager zurück marschieren, dann seid ihr für den Rest des Tages frei gestellt! Morgen werden wir woanders beschäftigt sein! Parate vos ad iter!"


    "Pergite!"


    Nach einiger Zeit erschallte die Stimme des Centurio. Vorbei war es mit unserer schönen Mahlzeit. Aber ich konnte auch nichts mehr essen. Es war wirklich reichlich dagewesen, so dass wir uns am Abend wahrscheinlich das Kochen sparen konnten. Lachend und zufrieden machten sich die Legionarii daran, den Befehlen des Vitisträgers nachzukommen. Ich griff mir mein Scutum und mein Pilum und stellte mich zu den anderen. Wie ich es mir gedacht hatte, war es das für diesen Tag gewesen. Nun würde es in das Lager zurück gehen. Morgen sollten wir was anderes tun? Schade, dachte ich. Denn ich hätte gerne noch ein bisschen das Bäume fällen geübt. Aber es sollte mir recht sein.


    Die Marschbereitschaft herzustellen, war nicht so einfach. Schließlich mussten die Mulis mit den ganzen Ausrüstungsgegenständen wieder bepackt werden. Da mit einigen der Tiere gerade einige Stämme zum Lager unterwegs waren, mussten wir einen Teil der Ausrüstung selbst tragen. Da diese aber im Vergleich zu der sonstigen Marschausrüstung leicht war, hörte man kaum einen der Legionarii darüber murren. Die Feldflaschen wurden wieder in den Säcken verstaut. Die restlichen kamen einfach auf ein Muli. Dann endlich war es soweit. Es konnte zurück zum Lager gehen. Ich trug eine Axt und eine Hacke bei mir. Auch wenn mir Hände, Arme und Schultern vom ungewohnten Holzhacken weh taten. Auf Befehl des Centurio setzte sich die Truppe in Bewegung und marschierte Richtung Lager.

  • Zitat

    Original von Gaius Terentius Primus
    Primus grinste zurück und hob kurz die Hand, worauf sich seine 4 Begleiter aus allen Himmelsrichtungen näherten.
    Sie stiegen ab, stellten sich in Reihe vor den Germanicer und salutierten,
    Salve Quaestor Germanicus!


    Primus räusperte sich und meinte,...Da sind sie,...zumindest ein Teil davon.
    Man merkte sowohl Primus als auch den Männern, allen voran Lupus an, daß sie sich freuten ihren alten Kommandeur wieder zu sehen.


    Salve Lupus, Männer. Ihr könnt bequem stehen. Schließlich bin ich nicht mehr beim Militär.


    Da Lupus sein Klient war gebührte ihm der erste Gruß und auch namentlich.


    Wie ich sehe geht es euch unter eurem neuem Duplicarius doch recht gut.


    Grinste ich.


    Hat man mal wieder etwas von Agrippa gehört?
    Kommt setzt auf, ich möchte nach dem Ausbau des Limes sehen.


    So bekam man auch sein Geleit, und wenn es nur die letzten Meter waren. :)




  • Jawohl Quaestor Germanicus! riefen die Männer und standen bequem.


    Die Frage nach Agrippa versetzte Primus einen Stich und er entgegnete,


    Laß uns später darüber reden,...das geht nicht so hier zwischen Wald und Wiese.
    Dann ging er zu seinem Pferd und saß auf,...die Männer formierten sich hinter den beiden und Primus meinte zu Germanicus Sedulus,


    Nach dir,... und mit einem Lächeln fügte er hinzu,...Quaestor!
    Es freut ihn, daß Sedulus in seiner Karriere einen weiteren Sprung gemacht hatte.

  • Lupus nickte seinem Patron lächelnd zu und rief mit...
    Dann hörte er wie Sedulus nach Agrippa fragte und wußte, daß er da einen wunden Punkt bei Primus berührte...er war nicht mehr derselbe nach den Vorfällen in Gallia.
    Da kam der Befehl zum Aufsitzen und er eilte zu seinem Pferd, stieg auf und reihte sich neben Labeo hinter Lucius und Ocellus ein,...vielleicht konnte er ja einmal mit seinem Patron reden,...wenn das ging,...schließlich war er inzwischen Quaestor,...

  • Sedulus nickte.


    Gut, wie du meinst Primus.


    Scheinbar gab es etwas was ihn bedrückte oder gar mehr. Wahrscheinlich war es wirklich besser darüber unter vier Augen zu sprechen.


    Ich bin zwar noch Quaestor, aber übertreiben wollen wir es nicht. Ich bin nicht dienstlich hier. Mich hat es nur interessiert wie der Ausbau des Limes vorangeht. Also seid so gut und lasst das Quaestor weg und nennt mich nur Sedulus. Das gilt für jeden von euch...


    Er war zum einen recht angenehm eine naja hohe Stellung inne zu haben aber es konnte dann und wann auch recht nervig und bedrückend sein wenn man immer mit einem Titel angesprochen wurde. Schließlich kam Sedulus ja aus ihren Reihen und von daher brauchte das nicht sein.





  • Primus verstand und freute sich über den Gunstbeweis.


    In Ordnung,...Sedulus,...was möchtest du dir zuerst ansehen? Die Baustelle oder das Lager,...vielleicht ist der Tribun sogar im Lager, wir erwarten eine Ladung Nahrungsmittel aus einem nahen Dorf.


    Es lag an ihm.

  • Sim-Off:

    Ich treib das dann mal weiter... hoffentlich kommt hier bald mehr Aktivität seitens der Probati/ Legionarii rein. :(


    Einmal mehr warf die Sonne ihren Morgenschein über Germanien und taufte das Land in ein mattes, ungrelles Licht. Einmal mehr sprang der Centurio aus der Pritsche und beeilte sich, seine Ausrüstung anzulegen. Wenn er nicht pünktlich zur Stelle wäre, würde die Centurie dies wohl nicht sein. Es lag also an ihm. Obwohl der Centurio jetzt gerne länger geschlafen hätte, führte kein Weg an dem Fortsetzen der Arbeiten vorbei.


    Nach dem Anlegen der Rüstung, des Helmes mit dem quergestellten Federbusch, des Gürtels und sonstigen Utensilien, trat Reatinus aus seinem Zelt und blickte sich sorgfältig nach dem senatorischen Tribunen um. Bevor er zum Antreten bließ, wollte er die Tagesbefehle in Erfahrung bringen.


    Die Suche gestaltete sich jedoch nicht schwierig, schein der Tribun wohl kein überbeschäftigter Lagerflitzer zu sein. Mit einem gekonnt ausgeführten Brustschlag erfragte Reatinus die Befehle, nachdem er vor Ursus stand: "Salve, Tribunus! Was bekommen wir heute zu tun?".

  • Ursus saß noch bequem am Feuer auf einem Baumstamm, wo er gefrühstückt hatte und hielt einen Becher mit einem belebenden Kräuteraufguß in der Hand, als Centurio Artorius herantrat und salutierte. Ursus erwiederte den Salut und deutete auf einen Platz neben sich. "Salve, Centurio Artorius. Hast Du schon gefrühstückt?" Er deutete auf die Reste seiner Mahlzeit, die noch locker für eine weitere Person reichten. Brot, Käse, etwas Rauchfleisch und sogar ein gekochtes Ei.


    "Hm, laß mich mal nachschauen." Er nahm eine Wachstafel zur Hand, auf der er die verschiedenen Arbeitseinsätze für die verschiedenen Tage notiert hatte. "IV. Centurie... Heute steht für euch buddeln und Palisade errichten an. Also harte Arbeit. Aber das Wetter sieht gut aus, nicht zu heiß und doch trocken. Und wir erhalten von den Germanen am Abend etwas anständiges zu essen, so daß für die Männer das Kochen entfällt. Das sollte sie zumindest ein bißchen motivieren."

  • Die Nacht war ziemlich unruhig verlaufen. Den meisten der Legionarii hatte das Rauchfleisch von gestern etwas quer im Magen gelegen. Sie hatten sich unter laut hörbaren Blähungen hin und her gewälzt. Mir erging es nicht anders. Wahrscheinlich hatten wir zu gut hingelangt. Am frühen Morgen war ich fast schon froh aufzustehen. Schnell ging ich vor das Zelt und sog gierig die frische Luft ein. Selten war sie mir so lieb gewesen wie in diesem Moment.


    Doch wir hatten noch viel zu tun, so dass dieser kurze Moment der Glückseligkeit nicht lange wärte. Als erstes ging ich mir einen frischen Eimer Wasser holen, zog mich aus und überschüttete mich mit dem kalten Nass. Prustend und mich schüttelnd wurde ich sofort hellwach. Danach trocknete ich mich schnell mit meiner Ersatztunika ab und zog mich wieder an. Eigentlich wollte ich nicht mehr in das Zelt. Aber meine Ausrüstung war noch drin. Also hinein und immer schön flach atmen. Es waren noch einige andere meiner Stubenkameraden dabei, ihre Ausrüstung zu holen. Laut hörbar entfuhr einem von ihnen eine Blähung. Alles stöhnte und regte sich lauthals auf.


    Du Sau.... Geh raus..... Hau ab.....Mensch, musste das sein!“, konnte man es im Zelt lauthals fluchen hören. Nachdem ich meine Ausrüstung in den Händen hatte, stürmte ich so schnell wie möglich aus dem Zelt. Meine Fresse! Was für ein Gestank! Aber ich musste darüber auch irgendwie grinsen und begann die Lorica und den Rest anzuziehen. Danach ging ich meine Feldflasche auffüllen und meinen Proviantbeutel für den heutigen Tag packen. Als mir der gestrige Tag einfiel, nahm ich schnell noch einen Wasserschlauch mit. Dann ging es zurück zum Zelt, wo ich zusammen mit den anderen einige Bissen mit lauter und stinkender Geräuschuntermalung zu mir nahm. Danach würde ich erstmal zu den Latrinen gehen und mich von dem Zeug befreien, beschloss ich.

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