Servitriciuum | institutio mancipii

  • Leider schaffte ich es nur, den gutgemeinten Glückwünschen von Siv und der, mir noch unbekannten rothaarigen Skavin, ein gequältes Lächeln entgegen zu bringen. Die Frau mit den roten Haaren hatte sich einer Sprache bedient, die sich meiner etwas ähnelte. Ich konnte zwar nicht jedes einzelne Wort davon verstehen. Den Sinn jedoch hatte ich begriffen. Der Sprache nach, hätte ich sie nach Britannien gesteckt. Zu Hause waren mir mehr als einmal Leute begegnet, die von der anderen Seite der hibernischen See gekommen waren. Sie sprachen die gleiche Sprache, wie diese Sklavin.


    Du kommst aus Britannia, nicht wahr? Wie ist dein Name?


    Wenn sie noch so schlecht Latein sprach, war sie wahrscheinlich noch nicht lange hier. Auch sie hatte eine Geschichte, die sie hierher gebracht hatte und die man in ihren Augen lesen konnte, so wie jeder hier in diesem Raum. Selbst bei Scuirus, der stolz darauf war, aus einer Linie von Sklaven zu entstammen, konnte man dies erahnen.


    Mein Lächeln verschwand, als der Sklave neben mir, sich wieder zu Wort meldete. Ich wollte kaum meinen Ohren trauen. Eine schleimigere Anmache hatte ich ja noch nie gehört. Mir wurde ganz schlecht davon!
    Es graute mir bereits davor, wenn ich diesen Menschen nun den ganzen Morgen ertragen musste. Mit solchen Sprüchen konnte er vielleicht bei den naiven Küchenmädchen ankommen. Bei mir war er damit an der falschen Adresse.


    Aha, Cassim! Schön! Wenn ich gewusst hätte, was mich heute Morgen hier erwartet, wäre ich gar nicht erst aufgestanden!


    Glücklicherweise vernahm ich neben mir, aus Sivs Richtung kommend, ein Au. Ich drehete mich zu ihr um und fragte mich was ihr passiert war.


    Hast du dir weh getan?

  • Fhionn war überrascht, jemanden getroffen zu haben, der ihre Sprache verstanden hatte. Diese Frau mußte sie tatsächlich verstanden haben! "Ja, Britannia!" Sie nickte und lächelte dabei. Woher sie kommen mochte? Wäre sie auch aus Britannia gekommen, hätte sie ihr doch nicht in Latein geantwortet. "Ich Fhionn," fügte sie noch hinzu und deutete auf sich selbst. "Und du? Woher kommst du? Auch aus Britannien? Von welchem Stamm? Ich stamme aus dem Norden. Wir lebten nahe bei Eburacum. Brigantes- ich gehöre zu den Brigantes. Verstehst du?" Sie war mit einem Mal völlig aufgekratzt und überhäufte die junge Frau mit allerhand Fragen in ihrer Muttersprache. Sie konnte ihr Glück noch gar nicht fassen, möglicherweise endlich jemanden aus der Heimat getroffen zu haben. Damit hatte sie nun wirklich nicht gerechnet.
    Derweil gesellte sich noch ein weiterer 'Schüler' in den Unterrichtsraum, der Fhionns Aufmerksamkeit auf sich zog. Sie beobachtete den dunklehäutigen Mann genau. So oft hatte sie noch nicht solche Menschen getroffen. Leone, der Ianitor der Aurelier war bislang der einzige, den sie kannte.
    Inzwischen hatte sich die junge Frau, mit der sie sich unterhalten hatte, dem Sklaven der zwischen ihnen saß, gewidmet. Sie verstand nicht viel, wovon die beiden sprachen. Da sie nicht lauschen wollte wandte sie ihren Blick von den beiden ab und wartete, was nun noch alles geschehen würde.

  • Weil du dann mehr wert bist. Die Worte wollten Siv einfach nicht aus dem Kopf. Ihr wurde abwechselnd heiß und kalt, als sie daran dachte, was das bedeutete, wenn diese Vermutung denn tatsächlich stimmte. Neue Menschen. Neues Umfeld. Neuer Herr… Sie biss die Zähne zusammen. Wenn sie verkauft wurde, konnte alles passieren – sie wusste ja nicht, an wen sie geraten würde, und sie konnte es auch nicht beeinflussen. Der Schmerz, als sie sich stieß und gleichzeitig auf die Zunge biss, lenkte nicht ab, sondern brachte sie seltsamerweise nur noch mehr dazu anzunehmen, dass sie richtig lag. Was sollte Corvinus denn sonst wollen, was sollte er sonst damit bezwecken, sie zu diesem Unterricht zu schicken? Er selbst wollte sie nicht in seiner Umgebung haben, hatte also nichts davon, wenn ihr Latein besser wurde oder sie gar schreiben und lesen lernte – und dass er ihr einen Gefallen tun wollte, kam schon gleich gar nicht in Frage. Und sie bekam auch sonst keine Aufgaben, die sie zwar von ihm fernhielten, bei denen ihr aber dieser Unterricht nützlich sein könnte. Für das, was sie momentan zu tun hatte, reichte ihr augenblicklicher Wissensstand völlig. Wozu also sonst…


    Mit halbem Ohr lauschte sie der kurzen Unterhaltung von Bridhe und dem Sklaven neben ihr, der eines Lateins mächtig war, das sie sich fragen ließ, warum er hier war. Er drückte sich so gewählt aus wie die Römer, denen sie zu dienen hatten. Während Bridhe ihn abfertigte und sich dann wieder ihr zuwandte, musterte sie ihn kurz, ihre Neugier geweckt, dann streifte ihr Blick zu einem weiteren Neuankömmling, ein Mann, so dunkel wie Leone es war – bevor sie, nun wieder Bridhe zugewandt, leicht den Kopf schüttelte. "Nein. Nicht wirklich – nur, nur… Arm gestoßt. Gestoßen. Mehr nicht." Bridhe begann eine Unterhaltung mit Fhionn in einer Sprache, die Siv von der Sprachmelodie her inzwischen gut genug kannte um zu wissen, dass es das Keltisch der Inseln war, die es weit im Westen wohl gab – und sie spürte einen leisen Stich, als sie erneut an Cadhla denken musste, die dieselbe Sprache gesprochen hatte. Dann wandte sie sich an den Sklaven, der sich als Cassim vorgestellt hatte – zum einen wollte sie sich ablenken, von dem Gedanken an Cadhla, an einen möglichen Verkauf, an Corvinus. Zum anderen war sie neugierig geworden. "Cassim." Sie sprach den fremdartigen Namen langsam aus, mit dem ihr eigenen, nordischen Akzent, ließ ihn über die Zunge gleiten, fast so als ob sie ihn schmecken wollte. "Woher du bist? Und wieso du bist hier, für, bei Unterricht? Du, Latein, von dir, das ist gut." Zu gut, um hier zu sitzen, fügte sie lautlos hinzu, aber es hing in der Luft, als hätte sie es ausgesprochen, während sie ihn aufmerksam musterte.

  • Bridhes Erwiderung entsprach nicht dem, was zu hören erwartet hatte. Sie hatte ihn auf dreiste Weise einfach abblitzen lassen und sich sofort von ihm abgewandt. Solch ein Verhalten war er von einer Frau und schon gar nicht von einer Sklavin gewöhnt. Mehr als pikiert schaute er drein. Dieses Weibsstück hatte ihn ohne Zweifel aus der Fasson gebracht. Dies änderte sich erst, als er auf den Nubier aufmerksam wurde, der sich inzwischen ebenfalls zum Unterricht eingefunden hatte. Ein weiterer Mann unter den vielen Schönen war nicht weiter schlimm. Im Notfall wollte Cassim ihm Bridhe überlassen. :D Es waren ja noch genügend andere Schönheiten anwesend.
    Eine davon, die Blonde, sprach ihn mit Namen an. Er wandte sich zu der Anmutigen, die neben Bridhe saß und lächelte wieder nonchalant. Zwar schmerzte es seine Ohren, wie sie seinen Namen mit ihrem fremden Akzent verunstaltete, jedoch war dies weniger von Belang. Die Fragen, die sie ihm stellte, hatten etwas Entlarvendes an sich. Wie entblättert fühlte er sich mit einem Mal. Doch resolut, wie immer, hatte er eine passende Antwort parat.
    "Oh du strahlend goldene Grazie, meine Heimat liegt im fernen Parthien. Der Krieg hat mich unglücklicherweise hierher geführt. Weswegen man mich hergeschickt hat, blieb auch mir bislang verborgen. Meiner Bildung dürfte nichts mehr hinzuzufügen sein. Aber diese Römer halten mich offenbar für einen Barbaren. Wobei sich die Frage stellen müsste, wer wohl der größere Barbar von uns ist." Den letzten Part seiner Erwiderung hatte er eher zu sich selbst gesagt und sich daher etwas in der Lautstärke gedrosselt. Dem fügte er sogleich ein strahlendes Lächeln an, so dass jede Frau hätte dahin schmelzen müssen. "Und du, Goldene? Woher kommst du?"

  • Sivs Mund öffnete sich vor Verblüffung etwas, als sie Cassims Antwort hörte. Nur Augenblicke später hatte sie ihn schon wieder geschlossen, aber die Verblüffung blieb. Sie konnte Latein inzwischen gut genug, um zu verstehen, was er sagte – und obwohl sie begriff, dass er maßlos übertrieb, konnte sie nicht anders, als sich von seinen Worten und seinem Lächeln geschmeichelt zu fühlen. Eine hauchzarte Röte überzog ihre Wangen, nur sichtbar ihrer blassen Haut wegen, und sie brauchte eine Winzigkeit, bis sie wieder Worte fand. "Parthien", wiederholte sie, während sie beschloss, auf die Schmeicheleien nicht weiter einzugehen. Sie ließ ihr Knie wieder auf den Boden sinken. Parthien kannte sie, sie hatte von dem Krieg gehört, hatte dann nachgefragt, sich von Corvinus erzählen lassen, was er über dieses Land wusste, während der Stunden, in denen sie ihm Germanisch beigebracht hatte… als noch alles in Ordnung gewesen war. Parthien, im Osten, wo die Sonne aufging. Sie stellte sich dieses Land noch fremdartiger vor, als Italia für sie gewesen war – ihre Fantasie hatte wilde Blüten getrieben, immerhin wusste Corvinus auch nur aus Erzählungen, wie es dort war. Jetzt jemanden kennen zu lernen, der von dort kam, der ihr aus erster Hand erzählen könnte, wie dieses Land war, faszinierte sie ungemein.


    Seine leiseren Worte hatte Siv auch gehört, und sie schnitt eine Grimasse. Sie wusste nicht mehr, was sie von Römern oder anderen Völkern halten sollte. Sie war lange genug in Rom, hatte genug gelernt, genug Menschen kennen gelernt, um nicht mehr zu pauschalisieren – es war manchmal schlicht leichter, einen Feind zu haben. Den man verantwortlich machen konnte, dem man die Schuld geben konnte. Und es gab sicher Römer, auf die das Bild, das sie noch vor gar nicht allzu langer Zeit von ihnen gehabt hatte, zutraf. Aber sie wusste inzwischen eben, dass es nicht für alle stimmte, vermutlich noch nicht einmal für die meisten. Sie gab es nur nach wie vor nicht gerne zu. "Kommt drauf an, was ein Barbar für einen ist", murmelte sie auf Germanisch. Dann sah sie wieder hoch. "Ich komme von Germanien", antwortete sie, während sie Cassim ansah, versuchte seine Reaktion einzuschätzen, und überlegte. Schließlich siegte ihre Neugier. "Parthien ist da, im Osten, da wo Sonne anfängt im Morgen, ja? Wie ist es?"

  • Zitat

    Original von Fhionn
    Fhionn war überrascht, jemanden getroffen zu haben, der ihre Sprache verstanden hatte. Diese Frau mußte sie tatsächlich verstanden haben! "Ja, Britannia!" Sie nickte und lächelte dabei. Woher sie kommen mochte? Wäre sie auch aus Britannia gekommen, hätte sie ihr doch nicht in Latein geantwortet. "Ich Fhionn," fügte sie noch hinzu und deutete auf sich selbst. "Und du? Woher kommst du? Auch aus Britannien? Von welchem Stamm? Ich stamme aus dem Norden. Wir lebten nahe bei Eburacum. Brigantes- ich gehöre zu den Brigantes. Verstehst du?" Sie war mit einem Mal völlig aufgekratzt und überhäufte die junge Frau mit allerhand Fragen in ihrer Muttersprache.


    Es war für mich schon schwierig genug, ihr zu folgen. Manche Sätze musste ich mir einfach zusammenreimen, um dahinter zu kommen, was Fhionn mir mitteilen wollte. Leider konnte ich nicht viel mit dem Stammesnamen anfangen. Ich hatte zwar von einem einstigen kriegerischen Volk gehört, das im Norden Britannias siedelte. Ob es sich dabei allerding um die Brigantes handelte, konnte ich nicht mit Bestimmtheit behaupten. Den Namen der Stadt hörte ich heute auch zum ersten Mal. Mir waren nur einge wenige Städtenamen im Süden der Insel bekannt. Mehr nicht.


    Nein, ich komme nicht aus Britannia, antwortete ich ihr und schüttelte den Kopf dabei.
    Ich komme aus Érinn - aus Hibernia.


    Wahrscheinlich konnte Fhionn mit dem gälischen Namen der Insel mehr anfangen, als mit dem lateinischen.


    Diesem schmierigen Kerl, der neben mir saß, hatte es augenscheinlich, nicht so gut verkraftet, dass ich ihn einfach so abblitzen ließ. Er sah zumindest so aus, als verstünde er die Welt nicht mehr. Es ließ aber nicht lange auf sich warten, bis er ein neues Opfer gefunden hatte - Siv! Er überschüttete sie mit schnulzigen Schmeichelein, so dass es einem schlecht werden konnte. Der Kerl musste es wirklich nötig haben!


    Als ich mit einem Mal Micipsas Stimme hörte, drehte ich mich zur Tür hin und sah, wie sollte es auch anders sein, Micipsa, der sich dem paedagogus soeben vorgestellt hatte. Ich nickte Micipsa währenddessen freundlich zu.

  • Erinn- Hibernia. Fhionn mußte sich erst einmal entsinnen. Erinn- diesen Namen hatte sie schon einmal gehört. Allerdings konnte sie nicht viel damit anfangen. Trotz daß die Frau nicht aus ihrer Heimat entstammte, war sie nicht enttäuscht. Sie fand sie ganz sympatisch. "Erinn nicht kennen, Name ich hören."


    Fhionn ließ ihre Blicke schweifen und besah sich noch einmal alle Anwesenden. Zu gerne hätte sie gewußt, wann es endlich losging und was sie hier erwartete. Wahrscheinlich würde sie nach dem ersten Unterrichtstag noch keine allzu großen Fortschritte an ihrer Sprachentwicklung sehen können. Sie wollte gar nicht wissen. wie lange es dauern würde, bis sie fehlerfrei diese Sprache sprechen konnte. Außerdem interessierte es sie, wie es der Lehrer schaffen würde, so viele Schüler mit verschiedenen Bedürfnissen, gerecht zu werden. Doch es hatte den Anschein, als würde es noch etwas dauern, bis der Unterricht beginnen würde. Zeit, um noch einen kleinen Plausch zu halten. Wenn der Lehrer beginnen wollte, würde er sich bestimmt bemerkbar machen.
    "Das, erste Kind?"fragte sie schwangere Sklavin und deutete dabei auf ihren runden Bauch.

  • Die goldene Schönheit, wie sie errötete, einem Mädchen gleich, dem man eröffnet hatte, wie überwältigend schön es war. Ihre Wangen waren so zart und sie hatten die Farbe einer Jasminblüte. Er musste bei ihr ins Schwarze getroffen haben, dass sie sich derart geschmeichelt fühlte. Wie sollte Cassim hier nur einen klaren Kopf bewahren, bei all den bezaubernden Schönheiten? Das Lächeln der blonden Schönen hatte ihn verzaubert und benebelte seine Sinne. Parthien, sagte sie und er antwortete verträumt "Ja, Parthien!" Er konnte nicht genau sagen, mit welchem süßen Gift sie ihn außer Gefecht gesetzt hatte, ob es die tiefen blauen Augen waren, der volle rote Mund oder gar ihre wohlgestalteten Rundungen. Seine Augen lagen auf ihr. Zu nichts anderem waren sie mehr fähig.
    Was ging nur in ihrem hübschen Köpfchen vor? Möglicherweise hatte er ja ihre Fantasie beflügelt, so wie sie seine beflügelt hatte. Cassim stellte sich vor, ihr nahe zu sein, ihren Duft einzuatmen und wer weiß, einmal von ihr zu kosten. Dann wich sie plötzlich seinem Blick aus. Hatte er sie etwa verlegen gemacht? Der Parther musste deswegen grinsen. Dann drang ein Schwall fremdartiger Worte an sein Ohr, die ihn verwirrten. Es war keine Sprache, die ihm bekannt war, geschweige denn die er schon einmal gehört hatte. "Wie bitte?" fragte er verständnislos. Doch sogleich kam die vermeintliche Übersetzung, so dachte er wenigstens. "Germanien? Verzeih mir meine Unwissenheit, doch wo liegt dieses Germanien? Und wie ist dein Name, oh Goldene?"


    Es schmeichelte Cassim ungemein, ihr Interesse geweckt zu haben. So zögerte er nicht, auf ihre Frage zu antworten.
    "So ist es! Von hier aus gesehen, liegt es im Osten. Dort ist es wesentlich heißer als hier, da der Großteil des Landes Wüstengebiet ist. Meiner Familie gehört ein großes Anwesen nahe der Stadt Dura Europos, die am Euphrat gelegen ist. Der Euphrat ist ein großer Fluß und die lebensspendene Ader der Region." Ob sie verstanden hatte, wovon er sprach? Auf ihre Reaktion achtend, beobachtete er sie.

  • Siv musterte den Parther – und war irritiert über seine Reaktionen. Für einen Moment schien er gedanklich so weit weg zu sein, dass sie nicht wusste, ob er sie überhaupt gehört hatte, und der verträumte Ton, mit dem er Parthien wiederholte, überzeugte sie nicht unbedingt vom Gegenteil. Allerdings konnte sie sich jetzt vorstellen, wohin seine Gedanken abgeschweift waren – in seine Heimat vermutlich, die er genauso vermissen musste wie die meisten von ihnen. Dass es an ihr liegen könnte, kam ihr dagegen nicht einmal im Entferntesten in den Sinn. Die Art, wie sie aufgewachsen war, die Art, die sie Jungen und Männern gegenüber immer an den Tag gelegt hatte, hatte verhindert, dass sie allzu oft derartige Komplimente bekommen hatte – oder diese Wirkung auf Männer hatte. Sie wusste, dass es Frauen gab, die das konnten, die es sogar bewusst einsetzen konnten, aber sie hatte das nie als etwas gesehen, was ihr zu eigen war. Die seltenen Komplimente hatte sie immer lachend abgewehrt, kamen sie doch von den Männern, mit denen sie ihr ganzes Leben verbracht hatte, mit denen sie aufgewachsen und im Wald herumgestreift war. Sie glaubte es einfach nicht, und selbst Ragin hatte irgendwann aufgegeben. Cassim aber kannte sie nicht von klein auf, und seine Worte verwirrten sie zwar nicht ganz auf dieselbe Art wie die von Corvinus – aus einer Zeit, die vorbei war –, aber sie schmeichelten ihr trotzdem. Dennoch hätte sie gelacht, hätte ihr jemand gesagt, Cassim reagierte ihretwegen so.


    "Germanien ist im Norden. Weit im Norden." Siv legte den Kopf etwas schief. "Siv", antwortete sie dann. Und lauschte, diesmal fasziniert, seiner Erzählung von Parthien. Sie verstand nicht jedes seiner Worte, aber seine Formulierungen bereiteten ihr weniger Schwierigkeiten, hatte sie sich daran doch schon seit längerem gewöhnt, musste sich daran gewöhnen, da die Römer genauso sprachen. Sie verstand genug, und ein Lächeln flog über ihr Gesicht, als sie sich die Wüste vorstellte, die sie bisher nur aus Beschreibungen kannte, und die Stadt und den Fluss – Dura Europos und Euphrat, allein die Namen klangen, schwebten durch den Raum, ließen sich auf ihr nieder und wisperten, flüsterten Geschichten in ihr Ohr von fremdartigen Begebenheiten. "Germanien ist heiß, im Sommer. Aber nur kurz. Zeit, meiste Zeit ist kalt, im Winter so kalt, dass Menschen nicht kann leben, außen. Nicht ohne… ohne Schutz, nicht… ohne haben warme Kleidung. Aber schön zu sehen, wenn alles weiß." Jetzt war es an ihr, leicht verträumt zu lächeln. Den richtigen Winter hatte sie gar nicht miterlebt, als sie in Germanien gewesen war, stattdessen die Schlammzeit, wenn der Frühling schon begann Einzug zu halten und die Temperaturen wärmer wurden.

  • Obwohl es ihm unangenehm war, die Gespräche zu unterbrechen, beschloss Kleochares, den Unterricht zu beginnen, schließlich waren die Leute hier, um zu lernen und nicht, um zu quatschen.
    Eine zusammengewürfelte Truppe hatte sich hier versammelt. Schon ohne zu fragen konnte er sie etwas einschätzen, nachdem er sie ein Weilchen beobachtet hatte. Einige mussten Latein fast von Grund auf lernen, andere konnten sie schon recht gut und bei dem Rest wusste er doch noch nicht so recht, was auf ihn zukam, zum Beispiel bei dem doch recht schweigsamen Nubier oder Cassim, der offensichtlich glaubte, schon alles zu wissen. Aber dieser schien ja sowieso nicht dazu zu gehören.


    Er räusperte sich, um die allgemeine Aufmerksamkeit zu erlangen und suchte nach Worten. "Ich grüße euch. Man hat mir befohlen, euch ein wenig Bildung beizubringen. Bis jetzt war mir allerdings nicht klar, was hier auf mich zukommen würde...ihr seid ein recht bunter Haufen, sodass es schwierig werden wird, alle unter einen Hut zu bringen. Aber ich denke, das werden wir schon hinkriegen." Er lächelte freundlich und hoffte, dass alle ihn verstanden. "Man sagte mir nicht, welche Art von Bildung erwünscht ist, oder wie weit sie gehen soll. Vielleicht wisst ihr Näheres oder vielleicht wisst ihr auch, was euer Herr mit euch vor hat. Auf jeden Fall möchte ich erst einmal wissen, wie weit eure Bildung schon gediehen ist. Ich habe bemerkt, dass einige grundsätzlichen Sprachunterricht benötigen. Aber wie sieht es mit den anderen aus? Könnt ihr lesen und schreiben?" Weitere Bildung, dachte Kleochares, würden die Sklaven kaum haben, denn dann wären sie hier fehl am Platz. "Bitte fange du an." Er schaute den Nubier an und nickte aufmunternd.

  • Die discipuli bildeten in der Tat einen bunten Haufen; sowohl, was die Herkunft als auch was das vorhandene Vorwissen anging, wie der Nubier feststellte. Für einen Moment zögerte Micipsa, überrascht, dass der paedagogus ihn als Ersten direkt angesprochen hatte.
    "Na ja, ich kann in der Sprache der Römer lesen und schreiben. Was mein Herr von dieser Veranstaltung erwartet, weiß ich nicht genau, aber ich gehe davon aus, dass er jede Form der Weiterbildung positiv sehen sehen wird."

  • Kleochares schmunzelte. Das war ja irgendwie zu erwarten gewesen. "Also auch nicht schlauer wie ich", murmelte er kaum hörbar. Aber gut, damit hatte er wenigstens mehr eigenen Spielraum. Und mit Lesen und Schreiben hatte er ja schon einen Ansatzpunkt.
    Langsam kristallisierte sich ein Plan heraus, wie er der Sache Herr werden könnte, aber ob es funktionieren würde, müsste sich erst herausstellen.
    "Fein, hoffen wir, dass ich deinen Herrn zufrieden stellen kann." Dann wandte er sich zu Cassim und war gespannt, was dieser antworten würde: "Und wie steht es um deine Kenntnisse?"

  • Merit-Amun beschränkte sich aufs Hören und Sehen. Während um sie herum Gequasselt wurde, fing sie verschiedene Wörter, Mimik und Gestik auf und versuchte, sich neue Wörter aus dem Kontext heraus zu erschließen, was nicht immer gelang. Der Sklave mit dem Lockenkopf schien der Lehrer zu sein, von dem Siv auf dem Weg hierher gesprochen hatte. Die junge Ägypterin nagte an ihrer Unterlippe und schwieg weiterhin beharrlich. Siv und Fhionn gaben ihr zumindest ein wenig Behaglichkeit, aber ansonsten fühlte sie sich ziemlich unwohl, zumal sie nicht sonderlich viel von dem verstand, was die flavischen Sklaven so sprachen. Die meisten von ihnen schienen recht gut Latein zu beherrschen, da fiel sie hingegen absolut aus der Rolle.


    Ein wenig ruhiger wurde es, als "der Lehrer" - seinen Namen hatte sie bisher nicht aus dem Wust an Latein heraushören können - jemanden zum Sprechen aufforderte. Merit verstand die Frage nicht recht, aber aus der Antwort hörte sie Lesen und Schreiben heraus, weswegen sie davon ausging, dass nach ihren Fertigkeiten gefragt wurde. Doch da sie nicht an der Reihe war, wartete sie einfach erst einmal ab.

  • Zitat

    Original von Siv


    Ob sie ahnen konnte, was alleine ihr herrlicher Anblick in Cassim auslöste? Wahrscheinlich verdrehte sie jedem Mann den Kopf. Dem Parther war es gleich, ob Siv alles verstanden hatte, wovon er gesprochen hatte. Nur diese blauen Augen, die auf ihm lagen und dieses entzückende sanfte Lächeln, verzauberten ihn noch immer. Gerne hatte er sich jetzt genommen, wonach er sich sehnte. Doch bevor sein Bedürfnis ins unermeßliche stieg, konzentrierte er sich tunlichst auf das, was sie ihm nun über ihre Heimat zu sagen wusste. Allerdings war er damit nicht besonders erfolgreich.
    Germanien ist heiß, oh ja, das konnte er sich lebhaft vorstellen. Dazu bedurfte es nur der Anwesenheit der goldenen Schönheit. Ihrere weiteren Worte prallten nur an ihm ab. Lediglich der letzte Satz fand wieder ein Schlupfloch in seinen Gehörgang. "Wenn alles weiß ist?" wiederholte er weniger fragend, denn verträumt. Auch Siv war nun diesem verträumten Ausdruck verfallen. Sollte er etwa die gleiche Wirkung auf die Germanin haben? Cassim rückte ein Stückchen näher an Siv heran. Noch viel intensiver entbrannte in ihm der Wunsch nach ungestörter Zweisamkeit, was allerdings den realen Gegebenheiten gänzlich widersprach. Was um ihn herum in der Zwischenzeit vorging, war ihm völlig entgangen.
    Längst hatte der Unterricht begonnen. Der paedagogus hatte damit begonnen, seine Schüler nach ihrem Wissenstand abzufragen. Gedanklich ganz weit weg, war es ihm nicht bewusst geworden, dass er es war, der als nächstes angesprochen wurde.
    Erst nach einer ganzen Weile bemerkte er die fragenden Blicke der anderen Schüler, die auf ihm lasteten. Der verträumte Blick und auch das Brennen waren schlagartig einer Ernüchterung gewichen.
    "Äh, wie bitte?" Unsicher kreiste sein Blick dabei um seine nächste Umgebung, bis er verstand, worum es gehen musste.
    "Oh, ich verfüge über eine umfassende Bildung. Ich beherrsche Latein, Griechisch und auch mehrere parthische Dialekte in Wort und Schrift. Meine besonderen Vorlieben gelten der Musik und der Literatur."

  • Erst musste Kleochares ein wenig grinsen, so perplex hatte Cassim dreingeschaut. Dann stutzte er und zog ein wenig die Stirn kraus. Er hatte ja mitbekommen, dass der Mann nicht so recht hier herein passte, aber dass er so gebildet war, hätte er nicht gedacht.
    "Hm, nun, ohne unhöflich erscheinen zu wollen ... aber ich glaube, dann bist du hier am falschen Platz. Selbst wenn es hier nicht nur um Grundlagenwissen gehen würde, hätte ich dir sicherlich nicht mehr viel beizubringen, wenn deineBildung tatsächlich umfassend ist." Er überlegte einen Moment. "Auf der anderen Seite...vielleicht ist es gar nicht schlecht, dass du hier bist. So wie vier Augen mehr sehen als zwei, wissen auch zwei Köpfe mehr als einer. Was sagst du dazu? Überleg es dir in Ruhe, wir können ja noch darüber sprechen." Dann schaute er wieder in die Runde. Eigentlich konnte man drei der Frauen gleich zusammen nehmen: Siv, Fhionn und Merit (wenn er die Namen im Gesprächsgewirr richtig verstanden hatte) stammten alle aus unterschiedlichen Gebieten und mussten Latein von Grund auf lernen. Merit konnte eventuell dem Namen und auch dem Aussehen nach Ägypterin sein. Vielleicht sprach sie Griechisch?
    "Ihr drei", er ließ seinen Blick zwischen ihnen wandern, "wollt oder müsst sicherlich Latein sprechen lernen ..." Sein Blick kam bei Merit zur Ruhe. "Du heißt Merit, richtig? Sprichst du Griechisch? Die letzte Frage hatte er in besagter Sprache, seiner Muttersprache, gestellt.

  • Erst im Nachhinein wurde Cassim bewusst, wie ungeschickt es doch von ihm war, die Wahrheit auszusprechen. Damit hatte er sich selbst binnen weniger Sekunden ins Aus manövriert. Daher war die Reaktion des paedagogus nur verständlich. Im Grunde traf es zu, was er sagte. Er hatte hier nichts verloren. Nur wegen der bezaubernden Weiblichkeit hatte er ja den Weg hierher gefunden und es schmerzte ihn nun innerlich, darauf verzichten zu müssen. Die Enttäuschung, die sich in seinen Zügen widerspiegelte, war gewiss unübersehbar.
    Doch dann geschah, womit er nicht mehr gerechnet hatte. Der paedagogus hatte sich besonnen und überraschte ihn mit einem Angebot, welches er nur schwerlich ablehnen konnte, wenn er denn auch weiterhin die liebreizende Gegenwart der blonden Schönheit auskosten wollte.
    Er überlegte nicht lange und entschied sich, seinem Herzen (oder vielleicht einem ganz anderem Körperteil) zu folgen, obwohl für ihn die Rolle des Lehrers mehr als ungewohnt war.
    "Ja gerne, ich könnte dich unterstützen, wenn du erlaubst." Er warf einen verstohlenen Blick auf die Germanin und lächelte ihr zu.

  • Sie ahnte es nicht. Sie hätte vermutlich gelacht, hätte ihr jemand gesagt, was wirklich in Cassim vorging, als er so verträumt vor sich hin sah. Aber niemand sagte es ihr, und so ging sie weiter davon aus, dass er an seine Heimat dachte. Hätte Siv aufgepasst, wäre sie sich ganz und gar nicht sicher gewesen, dass der Parther alles mitbekam, was sie erzählte, aber sie war selbst zu verstrickt in die Gedanken an ihre Heimat, als dass sie auf allzu sehr auf ihn geachtet hätte. Erst als er nachhakte, wandte sie ihm wieder ihre volle Aufmerksamkeit zu. "Ja, weiß. Wenn Schnee fällt, alles wird weiß, und-" In diesem Moment ergriff der Sklave das Wort, der sie offensichtlich unterrichten sollte, und Siv verstummte, während sie lauschte, wie er der Reihe nach die Anwesenden nach ihrem Kenntnisstand befragte. Wieder entging ihr der verträumte Ausdruck auf Cassims Gesicht nicht, aber wieder interpretierte sie ihn grundlegend falsch. Sie begann, Mitleid mit ihm zu haben – wenn er auf diesem Feldzug gefangen worden war, dann konnte er noch nicht lange Sklave sein, und sie konnte sich noch zu gut daran erinnern, wie sie sich in den ersten Wochen ihrer Gefangenschaft und dann in der Sklaverei hier in Rom gefühlt hatte.


    Als der Lehrer sich dann an Cassim wandte, musste auch dem Letzten im Raum klar werden, dass der Parther mit den Gedanken nicht bei der Sache gewesen war – und seine Antwort bestätigte, was Siv ohnehin schon aufgefallen war: er gehörte eigentlich nicht hierher. Aber vielleicht war er genau aus dem Grund geschickt worden, den der Lehrer nun aussprach: dass er mithelfen sollte. Immerhin waren die Unterschiede, vor allem in den Kenntnissen der lateinischen Sprache, doch einigermaßen groß. Siv wusste auch, dass sie zu den schlechteren gehörte, dennoch verzog sie kurz das Gesicht, als gesagt wurde, dass sie Latein noch lernen musste. Sie konnte Latein. Sie mochte es nicht perfekt sprechen können, aber sie hatte inzwischen nur noch selten Verständnisschwierigkeiten. Aber es war nur Trotz, der kurz aufflammte, und sie unterdrückte ihn. Während Merit die nächste war, die angesprochen wurde – zuerst auf Latein, dann auf Griechisch, wenn Siv sich nicht irrte –, fing sie den Blick und das Lächeln des Parthers auf, und ohne nachzudenken erwiderte sie das Lächeln, froh darüber, sich ablenken zu können von den Gedanken, die immer noch irgendwo in ihr herumschwirrten – den Gedanken von ihrer Heimat, vor allem aber den Gedanken von einem möglichen Verkauf.

  • Sim-Off:

    Ich bin wieder da! =)


    Zitat

    Original von Fhionn
    Erinn- Hibernia. Fhionn mußte sich erst einmal entsinnen. Erinn- diesen Namen hatte sie schon einmal gehört. Allerdings konnte sie nicht viel damit anfangen. Trotz daß die Frau nicht aus ihrer Heimat entstammte, war sie nicht enttäuscht. Sie fand sie ganz sympatisch. "Erinn nicht kennen, Name ich hören." ....


    .... Zeit, um noch einen kleinen Plausch zu halten. Wenn der Lehrer beginnen wollte, würde er sich bestimmt bemerkbar machen.
    "Das, erste Kind?"fragte sie schwangere Sklavin und deutete dabei auf ihren runden Bauch.


    Das wunderte mich überhaupt nicht! Ich kannte ja auch nicht das Gebiet, aus dem sie kam und der Name ihres Stammes war mir auch nicht geläufig.
    Unterdessen schaute ich verstohlen zur Seite. Dieser Cassim hatte sich jetzt an Siv herangemacht und schmierte ihr Honig ums Maul. Ob sie nicht merkte, worauf er hinaus wollte? Sicher, es war schön, wenn ein Mann einem schöne Dinge ins Ohr flüsterte. Ich wusste das ganz genau, denn ich vermisste die Zeit, in der es jemanden gab, der das tat.
    Wenn ich mir diesen Cassim so betrachtete, war ich unweigerlich an Severus erinnert. Nicht dass die beiden Männer sich im Aussehen ähnlich waren. Severus war auch wesentlich unaufdringlicher gewesen. Aber mit welcher Hingabe er versuchte, sie um den Finger zu wickeln und der Ausdruck seines Gesichtes, ließen mich unentwegt an ihn denken.
    Wieder breitete sich diese Schwere in mir aus und ich verfluchte mich dafür, was ich getan hatte. Die Quittung meiner Tat trug ich unter meinem Herzen und gerade jetzt erntete ich in mir einen kleinen Fußtritt, der auch die letzten Zweifel ausräumte.
    Neben mir hörte ich wieder Fhionns Stimme.


    Ja, es ist mein erstes Kind!


    Ich versuchte zu lächeln, auch wenn es mir schwer fiel.

  • Zitat

    Original von Kleochares
    Eigentlich konnte man drei der Frauen gleich zusammen nehmen: Siv, Fhionn und Merit (wenn er die Namen im Gesprächsgewirr richtig verstanden hatte) stammten alle aus unterschiedlichen Gebieten und mussten Latein von Grund auf lernen. Merit konnte eventuell dem Namen und auch dem Aussehen nach Ägypterin sein. Vielleicht sprach sie Griechisch?
    "Ihr drei", er ließ seinen Blick zwischen ihnen wandern, "wollt oder müsst sicherlich Latein sprechen lernen ..." Sein Blick kam bei Merit zur Ruhe. "Du heißt Merit, richtig? Sprichst du Griechisch? Die letzte Frage hatte er in besagter Sprache, seiner Muttersprache, gestellt.


    Merit-Amun, die zuletzt ein wenig verträumt Löcher in die Luft gestarrt hatte, fuhr zusammen, als sie plötzlich verstand, was gesagt wurde, da der Lehrer nun Griechisch sprach. Mit großen Augen und irritiert sah sie ihn an, dann lächelte sie fröhlich und nickte. "Merit-Amun, ja. Aber nenn mich einfach Merit. Mein Griechisch ist um Längen besser als mein Latein", erwiderte sie in fließendem Griechisch und lächelte entschuldigend. "Diese Sprache verwirrt mich. Ich habe da leider deinen Namen auch nicht mitbekommen. Es ist schwer, die ganzen Worte auseinander zu halten." Merit seufzte und zuckte mit den Schultern. Dann warf sie Cassim einen Blick mit hochgezogenen Brauen zu. Wie er Siv anstarrte...

  • Fhionn hielt kurz inne und sah Bridhe forschend an. Irgendetwas stimmte nicht mit ihr. Sie konnte sich gar nicht freuen, als sie sie auf das Kind angesprochen hatte. War etwas mit dem Kind oder hatte sie etwas Falsches gesagt? Fhionn wußte nicht, was sie noch tun oder sagen sollte. Am besten gar nichts mehr!


    Da kam ihr der Lehrer wie gerufen! Er hatte den Blick unter anderem auch auf sie gerichtet und ihr war bewußt, daß er auch sie damit angesprochen hatte, als er fragte, ob sie Latein lernen wollten oder müssten.
    Bei Fhionn war es eine Mischung aus beidem. Einerseits verabscheute sie die Römer und alles was von ihnen kam. Aber andererseits konnte es von großer Wichtigkeit sein, ihre Sprache zu beherrschen. Sie wußte selbst, wie schlecht ihr Latein war. Wenigstens verstand sie fast alles, nur mit dem Sprechen haperte es.
    Zuerst war es Merit, die er mit Namen ansprach. Eigenartigerweise bemächtigte er sich einer Sprache, die Fhionn nun überhaupt nicht verstand. Was war das denn? Merit indes, schien mit dieser Sprache überhaupt keine Schwierigkeiten zu haben, denn auch sie beherrschte sie. Das entmutigte Fhionn etwas und erst jetzt wurde ihr bewußt, wie wenig sie doch wußte und konnte.

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