Umtrunk nach getaner Arbeit

  • Nachdem Ursus und Sedulus die Markthalle samt stinkenden Fischen hinter sich gelassen hatten begaben sie sich in die Taverne welche einst oder gar immer noch einem Germanicus gehört hatte. Als kleines Kind hatte er mit seinen Brüdern und ihren Vettern im Keller Fangen und Verstecken gespielt. Dabei sind des öfteren Weinamphoren zu Bruche gegangen und sie mußten sich ein Donnerwetter des Avarus anhören welches sich gewaschen hatte.


    So wie es aussah hatten auch einige Händler die selbe Idee nach getaner Arbeit den Tag mit einem oder auch zwei Becher Wein ausklingen zu lassen.
    Sedulus ließ seinen Blick über die Tische schweifen und er sah in einer Ecke noch einen freien Tisch welcher der ihre sein sollte.


    Dort drüben, da ist noch einer frei. Wenn wir uns beeilen ist er noch uns.


    Meinte Sedulus zu Ursus. Kaum hatte er die Worte ausgesprochen kamen auch schon die nächsten Gäste zur Türe herein.

  • Die Taverne war ja ziemlich rustikal, das mußte man schon sagen. Zumindest im Vergleich zu dem, was Ursus normalerweise gewöhnt war. Und dies hatte einmal Verwandten von Sedulus gehört? Das klang nach einer sehr ungewöhnlichen Geschichte.


    Sein Blick wanderte zu besagtem Tisch. Etwas arg in die Ecke gedrängt, aber eben der einzige noch freie, also war er gut. Und gerade öffnete sich die Tür schon wieder, der Tisch würde sicher nicht lange frei bleiben, wenn sie jetzt nicht handelten. "Na, dann mal schnell", sagte Ursus und beeilte sich, an den Tisch zu kommen, bevor die neuen Gäste ihn ergattern konnten. Er setzte sich und nahm sich nun die Zeit, auch die anderen Gäste zu betrachten. "Kennst Du denn die Wirtsleute persönlich?", fragte er den Quästor, denn zugegebenermaßen fühlte er sich an diesem Ort ein klein wenig fehl am Platze.

  • Sedulus eilte Ursus hinter her zum letzten verbliebenen Tisch bevor er von anderen Gästen weggeschnappt werden konnte.
    Kaum Platz genommen winkte er auch schon die Bedienung herbei, wohl eine Germanin aber eine Hübsche.
    Dann antwortete er Ursus noch bevor das Mädel bei ihnen war.


    Ich war schon lange nicht mehr hier zu Gast. Das letzte mal war ich noch ein Pimpf als ich hier war. Ich habe also keine Ahnung wem die Tarverne nun ist oder ob sie mein Onkel einfach nur verpachtet hat.


    Was ja zu ihm passen würde... :D


    Als die Maid bei ihnen angekommen war bestellte Sedulus auch sogleich.


    Ich hätte gerne einen halbtrocknen Roten wenn es machbar ist. Dazu etwas Schinken und Brot. Vielleicht noch einen Happen Käse.

  • Ursus lächelte. Das war natürlich schon eine Weile her. "Und? Sieht noch alles so aus wie früher oder hat es sich sehr verändert?" Es mußte merkwürdig sein, nach so vielen Jahren an einen Ort zurückzukehren und nun plötzlich so etwas wie ein Fremder zu sein.


    Die junge Frau, die herbeieilte, um ihre Wünsche zu hören, war in der Tat sehr hübsch. Ein Anblick, den man sich gerne gefallen ließ. "Für mich bitte Met und dazu auch Brot, Schinken und Käse. Habt ihr rein germanische Küche oder habt ihr auch ein paar Oliven? Falls ihr habt, hätte ich davon auch gerne ein paar." Am Met hatte er mittlerweile richtig Gefallen gefunden, auch wenn er davon nicht allzuviel vertrug. Nun, er mußte ja keine Unmengen davon trinken.

  • Sedulus kramte in seinem Gedächtnis bevor er antwortete.


    Nein, früher sah es hier ein klein wenig anderst aus. Wie mir scheint wurde hier ein klein wenig umgebaut oder auch ein klein wenig mehr hier und da.


    Er sah sich prüfend um und nickte zustimmend. Ja, hier hatte sich in der Tat ein klein wenig getan. Ob sich der Keller auch verändert hatte? Interessieren würde es ihn ja schon da sie sich ja mehr dort aufgehalten hatten als sie noch Buben waren.


    Nicht schlecht die Kleine nicht wahr?


    Grinste er als die Bedienung schließlich gegagen war...

  • "Naja, vielleicht wäre es eher ein schlechtes Zeichen, wenn sich in all der Zeit so gar nichts geändert hätte", stellte er fest, während er sich umblickte. Sehr rustikal, aber nicht ungemütlich. Die Gäste waren bunt gemischt. Reiche Händler waren hier ebenso zu finden wie Soldaten oder armes Volk, das so gerade eben kein Bettler war.


    "Ja, sie ist nicht übel. Hat genau die Rundungen, die ein Mann sich wünschen kann. Dazu das hübsche Gesicht und dieses blonde Haar... Sie wird sicher schon einen Mann haben. Vermutlich sitzt er hier irgendwo und bewacht sie eifersüchtig." Ursus lachte und zwinkerte Sedulus zu.

  • Da hast du wohl recht.


    Stimmte Sedulus Ursus zu. Und in der Tat war an seinen Worten etwas dran. Da fiel ihm auch grade ein passendes Sprichwort ein.


    Wie sagt man auch so schön. Öfter mal etwas Neues. Nicht wahr?


    Und auch er blickte sich um. Ob er jemanden bekanntes sehen würde? Nein, das war nicht der Fall.


    Sedulus grinste.


    Vor mir brauch er wenn es denn einen Mann geben sollte keine Angst haben. Ich habe ein bezaubernde Frau Zuhause. Aber vielleicht sollte er sich ja vor dir in Acht nehmen? Oder vielleicht er die holde Maid... :D


    Welche auch schon mit den Getränken kam.
    Sedulus lächelte sie freundlich an und zwinkerte dann Ursus zu.


    Auf was trinken wir?

  • Ursus lachte. "Nein, ich habe keine Lust, irgendwelche Bastarde in die Welt zu setzen, die mir dann irgendwann präsentiert werden und bei denen ich mir nie sicher sein könnte, daß sie wirklich von mir sind. Ich habe eine ausgesprochen hübsche Sklavin zuhause, das genügt doch. Da muß ich wirklich nicht noch in fremden Gefilden wildern. Außerdem beabsichtige ich, mir in naher Zukunft eine Braut zu suchen. Leider ist noch nichts dergleichen arrangiert. Mein Vater starb, bevor er entsprechende Abmachungen schließen konnte. Es ist für einen Patrizier nicht so leicht, eine passende Ehefrau zu finden, das kannst Du mir glauben." Er lächelte. Natürlich würde das nicht an kleinen Abenteuern hindern, doch er hatte tatsächlich keine Lust, sich mit Bastarden zu befassen und war sehr froh, daß seine Abenteuer in Griechenland offenbar ohne Folgen geblieben waren. Damals war er eben noch wesentlich leichtsinniger gewesen.


    Die Getränke kamen und sie hoben ihre Becher. "Wie wäre es, auf die Frauen zu trinken? Jene Wesen, die uns so bezaubern und doch immer geheimnisvoll und undurchschaubar bleiben." Das war doch wesentlich besser, als auf den stinkenden Fisch zu trinken, nicht wahr?"Und wann hast Du vor, mir Deine bezaubernde Frau mal vorzustellen?", fragte Ursus schließlich ein wenig frech.

  • Bei den Worten von wegen der Bastarde zuckte Sedulus mit den Schultern. Schließlich verlangte ja niemand von ihm sich namentlich wegen eines Schäferstündchens bei dem Mädel vorzustellen und wenn konnte er ja zur Not auch noch einen anderen Namen angeben. So viel Erfindungsgeist traute er dem Patrizier schon zu. :D


    Ja, das kann ich mir sogar recht gut vorstellen. Selbst für einen Sohn eines Senators kann es zum Problem werden, selbst dann wenn der eigene Vater schon verstorben ist.


    Dabei dachte er an seinen Onkel welcher eine Fresse zog als er ihm offenbahrte das er eine Octavierin zur Frau nehme.


    Als dann, auf die Frauen. Des Mannes bessere Hälfte. :D


    Hob den Becher uns prostete Ursus zu.


    Wenn es nach mir ginge am liebsten jetzt gleich. Doch leider ist sie derzeit Krank und liegt im Bett. Es wird wohl noch eine Zeit lang dauern bis sie wieder genesen wird.


    Dabei verzog Sedulus sein Gesicht. Vielleicht sollte er sich an das Mädel wagen? 8)

  • An Erfindungsgeist fehlte es Ursus gewiß nicht. Doch es widerstrebte ihm einfach, eine Frau anzulügen, die ihm ihre innigste Umarmung schenkte. Mancher mochte ihn deswegen einen Dummkopf schimpfen, doch so war er nun einmal. Zum Glück wurde dieses Thema dann doch nicht weiter vertieft, was Ursus nur ganz recht war, da er nicht wollte, daß der Quästor ihn für einen Dummkopf hielt.


    "Es ist die nächste schwere Aufgabe, vor der ich stehe. So viele junge Patrizierinnen gibt es nicht, die nicht bereits jemandem versprochen wären. Und, nunja, ich würde es schon vorziehen, wenn sie mir auch gefallen würde." Er räusperte sich ein wenig verlegen. Und natürlich ging er davon aus, daß er selbst jeder jungen Frau gefallen müßte. So viel Selbstbewußtsein besaß er dann doch.


    Sie prosteten einander zu und tranken von den edlen Tropfen. "Das tut mir leid, daß Deine Frau krank ist. Doch hoffentlich nichts ernstes? Bitte bestelle ihr von mir Grüße und Besserungswünsche. Leider werde ich sie dann wohl nicht mehr kennenlernen, da mein Tribunat nicht mehr allzu lange währen wird."


    Gerade brachte das Mädel, um das die Gedanken des Quästors kreisten, die Platten mit Brot, Käse, Schinken, Butter und sogar einige Oliven und Gurken. Als sie die Platten abstellte, beugte sie sich leicht vor, so daß sie Einblicke preisgab, die ein Männerherz schnell höherschlagen ließen.

  • Die Augen des Quaestors wurden irgendwie immer größer ohne das er hätte etwas dagegen machen können. =) Wahrscheinlich wurde er auch ein wenig rot und konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen.


    Er sah das Mädel an und fragte auch prompt nach dem Namen.


    Sag wie heißt du schönes Kind?


    "Astrid ist mein Name Herr."


    Antwortete se mit lieblicher Stimme.


    Schöner Name, Astrid.


    Bemerkte Sedi und Astrid lächelte und verschwand wieder ihre Arbeit nachgehend. Vielleicht würde Sedulus mal bei Gelegenheit nach der Bedeutung des Namens bei ihr nachfragen... :D


    Ähm ja sicher. Ich würde mir auch nicht vorstellen können mit einer Vogelscheuche ins Bett zu gehen... Dann lieber ohne und ich kann mir bei Gelgenheit die die ich gerne möchte und willig sind aussuchen... 8)


    Sedulus griff nach dem Brot und dem Schinken und schnitt sich einige Scheiben davon ab.


    Ich hoffe doch nicht. Ich gehe mal davon aus das sie noch ein klein wenig von der Geburt geschwächt ist. Andert kann ich mir das gar nicht erklären... Vielleicht sollte ich Minerva mal ein Opfen bringen, vielleicht hilft es ja...

  • Eigentlich schade, daß dieser Anblick ihnen gleich wieder verwehrt wurde, da die junge Frau ging, um sich um andere Gäste zu kümmern. Ursus mußte schon grinsen, als er den Blick von Sedulus sah. "Ein wahrhaft hübscher Anblick, keine Frage", bemerkte er noch und griff ebenfalls nach dem Brot, um es dick mit Butter zu bestreichen und dann noch etwas Käse dazu zu nehmen. Er biß herzhaft ab und ließ eine Olive folgen. Erst jetzt bemerkte er, wie hungrig er wahrhaftig war.


    Als er ausgekaut und heruntergeschluckt hatte, nickte er. "Schaden kann es auf keinen Fall, Minerva zu opfern. Die Macht der Götter sollte man niemals unterschätzen." Er blickte dabei sehr ernst drein. "Ist die Geburt nicht schon einige Monate her? Dann sollte es davon nicht mehr kommen. Nicht, daß ich erschreckend viel Ahnung hätte, aber ich habe in Griechenland einige Philosophievorlesungen besucht, die sich mit der Medizin befaßten. Und wenn alles normal verlaufen ist, sollte sich die Mutter bereits wenige Tage nach der Geburt vollständig erholt haben." Nicht, daß er Sedulus Sorgen bereiten wollte, doch vielleicht war es besser, wenn er mal einen Medicus kommen ließ?

  • Sedulus nickte zustimmend.


    Wie wahr, wie wahr!


    Nun bisser in das belegte Brot welches er sich gemacht hatte und kaute genüßlich darauf herum. Dann spülte er mit Wein nach und meinte schließlich.


    Dann werd ich dies nach dem Essen gleich tun bevor ich es noch auf die lange Bank schiebe.
    Ja schon... Es ist jetzt auch nur eine Vermutung meinerseits.
    Ich will doch hoffen das sie sich schon einen Medicus hatte kommen lassen in der Zeit als wir unterwegs waren. Wenn nicht werd ich ihr wohl den Hinter verhauen müssen wenn sie wieder bei Kräften ist.


    Antworte Sedulus ernst und die Gedanken an Astrid waren schon wieder weit weg und er sah nun recht betröppelt aus.

  • "Bitte verzeih, ich wollte Deine Sorgen nicht noch vergrößern", sagte Ursus mit einem betroffenen Gesichtsausdruck, als der die bedröppelte Miene von Sedulus sah. Die gerade noch ausgelassene Stimmung war dahin und er biß sich schuldbewußt auf die Lippen. Warum konnte er nie den Mund halten?


    Aus Verlegenheit, da er nicht wußte, was er weiter sagen sollte, nahm er sich ein Gürkchen und biß noch einmal von seinem Brot ab. Nachdenklich kaute er auf seinem Bissen, bevor er wieder das Wort ergriff. "Es wird ihr gewiß bald besser gehen", sagte er ein wenig hilflos.

  • Das hoffte Sedulus auch und so nickte er nur.


    Ich hoffe du behälst damit recht. Ich wüßte sonst nicht was ich machen würde...


    Er konnte sich nicht vorstellen das er der kleinen Sabrina die Erziehung würde geben können wie dies Paulina täte. Wäre die Kleine ein Junge, so wäre dies wohl etwas anderes...
    So versuchte er das Thema zu wechseln.


    Was steht nach deinem Tribunat an? Auf welches Quaestorenamt bist du aus?

  • Ursus war ganz froh, daß Sedulus das Thema wechselte. Es tat ihm wahrhaftig leid, seinen Kummer noch vergrößert zu haben. Und so ging er auch ohne weiteres auf die neue Frage ein. "Nun, theoretisch hätte ich mich jetzt schon zur Wahl stellen können, wie es ja auch einige meiner Kollegen aus der Zeit als Vigintivir getan haben. Aber dann wäre mein Tribunat extrem kurz ausgefallen, da ich erst sehr spät ernannt worden bin und dann noch die weite Reise zu bewältigen hatte. Schließlich hätte ich frühzeitig nach Rom abreisen müssen, um kandidieren zu können. Ich möchte hier etwas lernen, deshalb warte ich mindestens bis zu den nächsten Wahlen, bevor ich mich als Quästor zur Wahl stelle. Ich habe dabei kein spezielles Quästorenamt im Auge. Ich denke, ich werde diese Wahl ganz dem Senat überlassen. Auch wenn es mir dann passieren kann, an einen Ort geschickt zu werden, an den eigentlich niemand will. Ich habe jedoch festgestellt, daß man gerade an solchen Orten besonders viel lernen und auch erreichen kann. Und vor Arbeit habe ich mich noch nie gescheut." Er zuckte die Schultern. Es hatte auch schon seinen Sinn gehabt, daß er sich freiwillig um das Amt als Decemvir bemüht hatte, gerade weil dieses Amt besonders arbeitsintensiv war.

  • Das mit der Ernennung war wahrlich dumm gelaufen für Ursus. Aber da er ja noch Zeit hatte wie er meinte und damit auch keine Probleme hatte noch ein Jahr zu warten, warum sollte er sich also stressen. Und außerdem war er ja auch noch jung... ;)
    So hörte Sedulus interessiert zu und trank nebenher einen Schluck.


    Und hast du hier etwas gelernt? Bei mir war es ein wenig anderst. Ich habe meine Frau als meine Tribunenzeit um war hier zurücklassen müssen da sie hochschwanger war und die Reise nach Rom nicht hätte bewältigen können.
    Von daher habe ich darum gebeten hier meine Quaestur zu absolvieren. Und wie ich finde hat es sich auch ausgezahlt.


    Das hatte es in der Tat. Es gab keinen Moment in dem ihm irgendwie fad war. Und wie einige Stimmen im Senat meinten wie er gehört das er hier nach den Ländereien seiner Familie und nach seiner eigenen Familie selbst immer ausschau halten konnte, weit gefehlt. War er doch die meiste Zeit auf Reisen und hatte nicht mal die Zeit gefunden ein klein wenig sich um seine Tochter zu kümmern. Was für ein Rabenvater war er eigentlich?
    Erst jetzt wo er hier saß bemerkte er sein Versäumnis.


    Solche Leute wie dich braucht Rom, das Imperium. Wenn es denn nur mehr von deiner Sorte geben würde Ursus.


    Und das meinte Sedulus wirklich.

  • "Ja, ich habe hier sehr viel gelernt", nickte Ursus sehr ernst und nahm ebenfalls einen guten Schluck. "Der Legat war so freundlich, mir die Reiterei anzuvertrauen, nachdem ich ihn darum gebeten hatte, einen echten Einblick in das Militär tun zu dürfen. Ich weiß, daß dies ein Vertrauensvorschuß war und ich hoffe, ich habe mich dem würdig erwiesen. Selbstverständlich jedenfalls war das nicht, ich hatte ja nur theoretisches Wissen und keinerlei praktische Erfahrung im militärischen Bereich. Doch ich wollte unbedingt Erfahrungen sammeln. Für Verwaltungstätigkeiten hätte ich mich nicht freiwillig um ein Tribunat bemühen müssen. Ich bin schließlich als Patrizier nicht dazu verpflichtet." Er zuckte mit den Schultern und lächelte nun ein wenig verlegen. "Ich muß sagen, es gefällt mir weit besser beim Militär, als ich es erwartet hatte. Es sind hervorragende Leute bei der Reiterei. Und der Limesausbau ist ein wahrhaft interessantes Projekt, das mir tatsächlich Spaß macht. Ich habe es wahrhaft nicht bereut, mich für den Militärdienst entschieden zu haben."


    Die nächsten Worte des Quästors brachten Ursus dann tatsächlich in Verlegenheit. Und versetzten ihn in Erstaunen. "Ähm... Also... Danke für das Kompliment, das ehrt mich wirklich sehr, daß Du so eine hohe Meinung von mir hast. Aber es gibt jede Menge Leute wie mich. Zum Beispiel Flavius Aquilius und Annaeus Modestus, die sich gerade zur Wahl gestellt haben für das Quästorenamt."


    Er räusperte sich, noch immer verlegen. "Und wirst Du nach Rom zurückkehren, wenn Deine Familie reisefähig ist? Es ist doch wohl damit zu rechnen, daß Du in den Senat berufen wirst, oder?" Bestimmt hatte Sedulus einen guten Patron, der seinen Einfluß entsprechend geltend machte.

  • Ja, es sind gute Männer bei der Reitrei. Wie du ja weißt habe ich sie vor dir befehligen dürfen und ich konnte mir keine besseren wünschen. Sogar Freunde habe ich unter ihnen gefunden.


    Er sollte mal Primus aufsuchen um auch mit ihm einen Heben zu gehen. Hoffentlich war er dann auch hier und nicht irgendwo mit seiner Turma unterwegs.
    Bei den Worten Ursus nickte er, da er ihn recht gut verstand.


    Sedulus bemerkte wie Verlegen Ursus bei seinen Worten wurde und konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen.


    Ich sage nur was wahr ist und was ich selbst gesehen habe. Schließlich hatten wir einige male miteinander zu tun und ich denke mir da eine Meinung darüber bilden zu können und auch zu dürfen.
    Annaeus Modestus, du kennst ihn? Wie klein doch die Welt ist. Er ist bei der GQ so wie auch ich. Sollte ich wieder in Rom sein, werd ich mich da mal wieder blicken lassen müssen.
    Ich muß ja zurück nach Rom. Schließlich erwartet man von mir einen Raport wenn man das so sagen kann. Nur weiß ich nicht ob ich dann dort bleibe oder wieder hier her zurückkehren werde und mich hier um einen Posten zu bewerben.


    Einen solchen Patron hatte er in der Tat...

  • "Ja, ich weiß, daß Du sie vorher befehligt hast. Und ich kann Dir nicht genug danken für das, was Du mir hinterlassen hast. Einen geordneten Arbeitsbereich zu übernehmen, ist die reine Freude. Auch die von Dir angefertigten Pläne für den Limesbau brauchte ich einfach nur auszuführen. Du siehst, meine Leistungen beruhen im Grunde auf Deiner Vorarbeit." Ursus nickte anerkennend und nahm sich nun eine der Oliven.


    "Ja, ich kenne Modestus, wenn auch nicht besonders gut. Doch die wenigen Begegnungen mit ihm vermittelten mir den Eindruck eines guten Mannes. Ein wenig wortkarg vielleicht, aber sicherlich jemand, auf den man sich verlassen kann." Aquilius kannte er dann doch bedeutend besser. Doch was noch nicht war, konnte ja noch werden. "Du wirst also am Ende der Amtszeit nach Rom reisen? Vielleicht ergibt es sich ja, daß wir gemeinsam reisen können? Dann wäre die Reise nicht so langweilig. Für keinen von uns." Es wurde langsam Zeit, die Rückreise zu organisieren.


    "Deinem Werdegang nach zu folgen, hast Du doch sicher einen einflußreichen Patron? Darf ich fragen, um wen es sich handelt?" Es schien jemand zu sein, der sich durchaus einsetzte.

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