• Einer der Schreiberlinge kam bei der Villa des Senators Flavius Felix an und warf den Brief ein.


    An den Senator Secundus Flavius Felix
    Roma



    Salve Senator Flavius Felix,


    Du möchtest bitte als bald unseren Augustus Lucius Ulpius Iulianus zwecks einer dringenden Besprechung aufsuchen.



    I.A.


    gez.
    Appius Tiberius Iuvenalis



    ANTE DIEM V KAL MAI DCCCLVII A.U.C. (27.4.2007/104 n.Chr.)


    Roma
    Palatium Augusti

  • Ein reisender Händler der Legio brachte eine Antwort aus Mantua und gab diese an der Villa ab.



    Von
    Praefectus Castrorum
    Camillus Matinius Plautius
    Castellum Legio I, Mantua, Italia


    An
    Decemvir litibus iudicandis
    Manius Flavius Gracchus
    Villa Flavia, Roma, Italia



    Salve Flavius!


    An einen Neffen namens Lucius Matinius Macro kann ich mich zwar nicht erinnern, aber nichtsnutzige Neffen habe ich ja etliche und man kann mit Fug und Recht behaupten, daß sie allesamt Tauge- und Habenichtse sind.


    Das mickrige Erbe von 25 Sesterzen nehme ich an um damit eine wohltätige Spende zu tätigen. Dann hat dieser Tunichtgut wenigstens einmal im Leben einen Beitrag an die Gesellschaft geleistet.


    Vale
    Praefectus Castrorum Camillus Matinius Plautius
    Castellum Legio I, Mantua, Italia

    Semper Fidelis - zum ewigen Ruhme des Imperiums und seines Imperators!


  • Von
    Probatus
    Appius Iunius Lucullus
    Castellum Legio I, Mantua, Italia


    An
    Decemvir litibus iudicandis
    Manius Flavius Gracchus
    Villa Flavia, Roma, Italia



    Salve! Ich danke dir für deinen Brief, der mir mitteilte, dass mein Bruder verstorben sei. Zwar können deine Worte meinen Schmerz und meine Trauer nicht lindern, aber vielleicht das kümmerliche Erbe. Hiermit erkläre ich mich bereit, mein Erbe anzutreten.


    Vale
    Appius Iunius Lucullus

  • Ein sehr krakelig verfaßter Brief, den man mit viel Phantasie und Begabung für die kryptische Schriftart von Marcus entziffern könnte, erreichte eines Tages die Villa Flavia in Rom.


    An
    Caius Flavius Aquilius
    Vila Flavius Felix
    Roma



    Mars zum Gruse, Veter,


    was für eine Überaschung von dir zu hören- oder ich schreihbe wol besser: lesen. Aus dem Grunde habe ich auch persönlich zur Feder gegriffen, um Dir zu antworten. Oder wol eher weil Hannibal mich im Moment nicht von diesen lästigen Schreibarbeiten entlasten kann. Aber wenn Du mich gesehn hättest, als ich Deinen Brief gelesen habe, hättest Du meine Bestürzung ausmachen können. Denn es mus warlich ein schlimmer Fluch sein, der nicht nur meine gelibte und liebreizende Tochter, Arrecina, so hart getroffen hat, sondern auch noch den einzigen Flavier in der Familie, den ich nicht schon mit einigen Bechern unter den Tisch trinken kann und der es doch sonst auch weiss zu leben. Denn auch meine süße, kleine Cinilla wurde von dem Fluche des Germanen getroffen. Leider ist mir noch nicht bekannt, ob es unserem Genie der Familie, Manius, gelungen ist, den Fluch zu brechen. Aber wenn er bei Dir noch vorherscht, lässt es mich schlimes ahnen.


    Doch nicht minder bestürzt es mich, das auch Du wol so vieles vergessen hast. Die Zeit in Achaia? Alles aus Rom? Welch grauenhafte Vorstellung, Caius, denn was ist ein Mann ohne seine Erinerungen und seine Vergangenheit? Eine leere Hülle- ohne sich den Sinn seiner Taten bewusst zu sein, wenn er denn handelt und spricht. Nein, nein, keine Sorge, ich werde nicht noch zum Filosofen, das überlasse ich lieber Dir oder Manius. Doch auch Du solltest Deine Hofnung in die Künste unseres Veters Manius legen, steht er doch am nächsten zu der unfassbaren Welt, das Reich der Götter, Geister und Verwünschungen. Und sicher vermag er Dir zu helfen. Ich kann es wol nur, indem ich Dir versuche, Deine Erinerungen einzu aufzufrischen.


    Rudgar ist ein Germane, der mir übelst in seiner Heimat mitgespielt hatte als ich dort noch als Soldat stationiert war. Als ich den germanischen Aufständischen endkommen konnte, habe ich ihn mitgenommen und Dir nach Rom geschickt- nur die Wesen der Unterwelt wissen wohl, was mich damals geritten hatte, das zu tun- und nach einigen Wochen hat er sich meine- gerade aus Baiae angekommene- Tochter genommen und sie in die Berge nördlich von Rom entfürt. Du und ich sind dann hinter her und auf der Reise haben wir uns aus den Augen verloren. Aber bei Iupiter, Caius, hätte ich gewust, daß Dir so schlimes wieder fahren ist, hätte ich mich auch aufgemacht Dich zu suchen. Nur hörte ich, das Du wol nach Griechenland gegangen warst. Bestimmt einer, der Dir übles wollte und Dir schaden, der das Gerücht gesträut hat. Hast Du vielleicht gar einen Mann in Roma schon zum Gehörnten gemacht, daß Dir jemand derart übel mitspieleln will?


    Auf jeden Fall habe ich meine Tochter einige Zeit hier in Mantua bei mir in Obhuht behalten. In all der Zeit konnte sie sich an weder mich, noch sonst jemanden aus der Familie erinnern. Ich sahge Dir, es war eine schreckliche Zeit, die mir mein Herz fast zerrissen hätte als ich meinen kleinen Sonnenschein derart traurig und verzweifelt gesehen habe. Doch zu den Saturnalia habe ich sie, aber auch den kleinen Germanen, wieder in die Vila gebracht, wo Dein Sklave noch den Carcer behausen wird, stehen doch noch die Entscheidungen für seine Bestrafungen aus.


    Und da komme ich nun zu etwas, worüber ich mir schon oft den Kopf breche zerbreche. Ich mus mich aufrichtig bei Dir entschuldigen, das ich Dir diesen rebelischen Sklaven ausgehalst habe, hätte ich mir in Germania doch durchaus denken könen, das es nicht allzu einfach werden würde, dennoch hofte ich, das er in der Vila Flavia lernen würde, was es heißt, einen Patrizier anzugreifen und sich gegen das römische Imperium aufzulehnen. Ja, Demut wollte ich ihm einbläuen, habe ich ihm doch damals, bei meinem Entkommen aus dem Lager der Germanen das Versprechen gegeben, sein Leben zu schonen, woran ich mich, handelt es sich schließlich um mein Wort, wohl oder übel halten mus. Da komme ich nun zu dem, was ich Dir anbieten will. Überantworte mir den Sklaven zurück, ich werde Dich für Deine Mühen und Deinen Ärger entlohnen und auch in Deiner Schuld stehen, sag mir nur, was Dir genehm wäre und Du für all das Schlimme haben willst. Und dann kümmere ich mich persönlich um diesen scheinbar unbeugsamen Mann, werde dafür sorgen, das er es nicht noch einmal wagen wird, Hand an einen Römer oder eine Römerin, gar einen Flavier anzulegen.


    Ich hoffe, Manius wird auch Dir helfen können. Er ist wahrlich ein großer Mann und stets bereit, für die Familie einzustehen. Ich denke, Du wirst Dich auf ihn verlassen können.


    Möge Mars weiterhin auf seinen Priester achten.
    [Blockierte Grafik: http://img64.imageshack.us/img64/9927/marcusunterschriftlq7.jpg]

  • Es war wieder einmal Zahir, dem Myrtilus seine Botschaft anvertraut hatte und der nun unterwegs war, um den Brief in der villa flavia abzugeben. Dass es dringlich war, hatte der Herr nicht zu erwähnen brauchen, soweit hatte Zahir das schon selbst sehen können, als der Alte umgehend nach der Benachrichtigung durch seinen getreuen Sklaven zu Feder und Papyrus gegriffen und angefangen hatte, zu schreiben. Es war nur rechtens, dass Zahir sich nun ebenfalls sputete, um die Sache seines Herrn nicht unnötig zu verlangsamen.



    An
    Lucius Flavius Furianus



    Claudius Myrtilus praetoris Flavio Furiano s.d.


    Flavius, es ergibt sich derzeitig eine Möglichkeit, das collegium augurum für unsere Sache zu gewinnen. Wie ich erfuhr, folgte ein weiteres Mitglied der augures dem armen Fabius hinüber ins elysium.


    Ich schicke dir daher diesen Brief mit der Bitte um deinen Beistand, wenn ich ANTE DIEM VI NON MAI DCCCLVII A.U.C. (2.5.2007/104 n.Chr.) den magister augures aufsuche, um mich persönlich vorzustellen. Zu diesem Zwecke übersende ich dir zudem meine vita, damit du einerseits vorbereitet ins Gespräch gehen, andererseits gegebenenfalls die notwendigen Schritte beim princeps senatus einleiten kannst.


    Mögen die Götter ihre schützende Hand über dich und die deinen halten.
    [Blockierte Grafik: http://img476.imageshack.us/img476/1355/myrtilushn5.gif]



    vita de G. Claudius Myrtilus


    - KAL SEP DCCCLVII A.U.C. (1.9.2007/34 n.Chr.)*
    Dies Natalis
    - ANTE DIEM III ID MAR DCCCLVII A.U.C. (13.3.2007/43 n.Chr.)*
    Iter ad Achaia
    - ANTE DIEM III KAL IAN DCCCLVIII A.U.C. (30.12.2007/48 n.Chr.)*
    Finis de disciplinae et reversus de Achaia
    - ANTE DIEM IV NON IAN DCCCLVII A.U.C. (2.1.2007/49 n.Chr.)*
    Nauta - Classis Misenensis
    - ANTE DIEM VII KAL MAR DCCCLVII A.U.C. (23.2.2007/51 n.Chr.)*
    Optio - Classis Misenensis
    - ANTE DIEM XVII KAL MAI DCCCLVII A.U.C. (15.4.2007/53 n.Chr.)*
    Centurio Classicus - Classis Misenensis
    - ANTE DIEM VIII ID IUL DCCCLVII A.U.C. (8.7.2007/62 n.Chr.)*
    Nauarchus - Classis Misenensis
    - ANTE DIEM VI ID OCT DCCCLVII A.U.C. (10.10.2007/71 n.Chr.)*
    Tribunis Classis - Classis Misenensis
    - ANTE DIEM V NON MAR DCCCLVII A.U.C. (3.3.2007/76 n.Chr.)*
    Praefectus Classis - Classis Misenensis
    - ANTE DIEM XVII KAL IUL DCCCLVII A.U.C. (15.6.2007/84 n.Chr.)*
    Civis
    - ANTE DIEM XIII KAL SEP DCCCLVII A.U.C. (20.8.2007/84 n.Chr.)*
    Ehemann - Claudia Silvana
    - ANTE DIEM VI KAL APR DCCCLVII A.U.C. (27.3.2007/86 n.Chr.)*
    Sodalis - Salii palatini
    - ANTE DIEM XVI KAL AUG DCCCLVI A.U.C. (17.7.2006/89 n.Chr.)*
    Duumvir - Capua
    - ANTE DIEM XVI KAL AUG DCCCLVI A.U.C. (17.7.2006/96 n.Chr.)*
    Civis
    - ANTE DIEM XIII KAL APR DCCCLVII A.U.C. (20.3.2007/104 n.Chr.)
    Probatus rerum sacrarum I - Schola Atheniensis
    - ANTE DIEM IV NON APR DCCCLVII A.U.C. (2.4.2007/104 n.Chr.)
    Probatus rerum sacrarum II - Schola Atheniensis


    Sim-Off:

    Mit * versehene Angaben sind rein fiktiv und dienen lediglich der Simulation eines altgedienten und kaisertreuen alten Mannes.


  • Es war ganz offensichtlich für alle, die Marcus Flavius Aristides gut kannten, er hatte die Briefe nicht selber geschrieben, sicherlich diktiert, aber es war eine gänzlich andere Handschrift und mit einer sehr viel besseren Orthographie versehen. Ein Bote brachte die Briefe in den frühen Morgenstunden an einem sonnigen Frühlingstag.



    An Flavia Arrecina
    Villa Flavia
    Roma



    Cinilla, mein Sonnenschein,


    weder war es mir in den letzten Wochen vergönnt etwas von Dir und Deinem Befinden zu erfahren, noch Dich zu sehen. Mein Goldstück, mein Ein und Alles, wie geht es Dir? Ich hoffe sehr, das Bemühen von Gracchus- sofern er schon es vollzogen hat- den Fluch um Deine Erinnerung zu brechen gelungen ist. Dich hat doch das Ganze nicht zu sehr erschreckt, mein Sonnenschein. Doch meine kleine Cinilla, fürchte Dich nicht, denn Dein Onkel hat die guten Geister und Götter auf seiner Seite und wenn jemand den Fluch brechen kann, dann wird nur Gracchus dazu in der Lage sein. Mein Golstück, gräme Dich nicht in der villa Flavia, denn jeder aus der Familie wird Dir stets zur Seite stehen, selbst wenn Du ihnen noch nicht von Deiner Erinnerung vertrauen schenken kannst. Aber sie sind Deine Familie, Cinilla.


    Zu gerne hätte ich Dich besucht, mein Ein und Alles, aber an den Grenzen im Osten zu den Parthern sind schlimme Dinge vorgefallen, die den Kaiser zwingen in den Krieg zu ziehen. Und mit ihm wird die Legion, in der ich diene, ebenfalls nach Armenia und womöglich sogar Parthia ziehen. Somit werde ich wohl schon innerhalb der nächsten Wochen Italia verlassen müssen. Doch meine kleine Cinilla, Du wirst nicht alleine sein. Deine Onkel, deine Cousins und Tanten, aber auch Deine Großmutter und Dein Bruder werden stets für Dich sorgen können. Und meine liebe Cinilla, wenn Du Dich vielleicht immer noch nicht daran zu entsinnen vermagst: Du bist und bleibst meine Tochter, mein Ein und Alles, mein größter Schatz, der mir von den Göttern anvertraut wurde.


    Vielleicht- Dein Onkel Gracchus will in nächster Zeit nach Mantua kommen- werden wir uns doch noch vor unserem Abmarsch sehen können, so Du es auch wünschst und die Reise mit Deinem Onkel zusammen auf Dich nehmen möchtest. Mein Goldschatz, ich würde mich sehr freuen, Dich zu sehen. Wenn es Dir jedoch nicht gut genug geht, dann verstehe ich das und dann sollst Du Dich lieber weiter in der villa Flavia auskurieren. Vielleicht kann Dir Deine Tante, Leontia, in dieser Zeit gute Gesellschaft leisten, ist sie doch auch nur wenige Jahre älter als Du und ein liebes Mädchen.


    Mögen die Götter über Dich wachen, meine Tochter.
    Dein Vater



    An Lucius Flavius Serenus
    Villa Flavia
    Roma


    Lucius, mein Sohn,


    Hannibal hat mir berichtet, daß Dein Lernen und Streben nach Wissen doch Fortschritte macht und Du Dich in der villa Flavia doch recht respektabel benimmst. Doch außerdem ist mir zu Ohren gedrungen, daß Du Dich im höchsten Maße ungebührlich gegenüber einem möglichen griechischen Hauslehrer benommen hast. Lucius, das geht nicht. Ein Patrizier hat sich stets vorbildlich und überlegen zu benehmen, selbst wenn es dem peregrinipack gegenüber ist. Doch noch wichtiger ist in dieser Hinsicht: Mach es Deinem Onkel Gracchus nicht zu schwer und tu ihm beim nächsten Hauslehrer den Gefallen, ein wenig mit mehr Benimm aufzutreten. Du weißt doch, wie schwer es sich Gracchus stets zu Herzen nimmt, wenn solche Schwierigkeiten auftauchen.


    Nun, Lucius, mein Junge, leider wird es mir auch in nächster Zeit nicht vergönnt sein, nach Rom zurück zukehren und somit die legio zu verlassen, denn, wie Du vielleicht schon vernommen hast, droht uns Krieg und die legio prima, der ich angehöre, wird bald in den Osten ziehen. Und gerade in dieser Situation, mein Sohn, muß ich viel von Dir verlangen. Zeige, daß Du doch schon reif und verständig genug bist, um in der villa Flavia Deiner Schwester zur Seite zu stehen und ein Wenig auf sie zu achten. Eigentlich wollte ich noch nach Rom kommen und euch besuchen. Doch unser oberster Kommandeur, der Legat der Legion, hat uns allen den Ausgang verboten. Wir haben sozusagen Hausarrest bis wir abmarschieren. Aber vielleicht kannst Du noch mit Deinem Onkel Gracchus vor unserem Abmarsch nach Mantua kommen, mein Junge.


    Von Hannibal habe ich ebenso vernommen, daß Du mit Deinem Geld, was Du von mir und Deiner Großmutter erhältst, nicht mehr auskommst? Nun, ich habe ihm gesagt, daß Du in Zukunft etwas mehr bekommst, Rom ist zwar nicht so teuer wie Baiae, aber Du dafür doch größer und die Wagenrennen und sonstigen Unterhaltungen vielfältiger. Auch habe ich gehört, hast Du wohl einen Teil des Geldes in einen speziellen Weihrauch gesteckt. Warst Du wirklich bei dem Orakel von Rom? Vielleicht, Lucius, verrätst Du mir auch, aus welchem Grund Du die Seherin aufgesucht hast?


    Sei nett zu Deiner Schwester, höre auf Hannibal und Deinem Onkel Gracchus, Lucius. Und lass die Rosen von Deinem Onkel Felix in Ruhe.


    Auf daß die Götter auf Dich Acht geben mögen, mein Sohn. Ich bin sehr stolz auf Dich und sicher, daß aus Dir ein großmütiger und ehrenhafter Flavier wird.
    Dein Vater



    An Manius Flavius Gracchus
    Villa Flavia
    Roma



    Mars zum Gruße, mein von den Göttern auserwählte Vetter in Rom.


    Wahrlich sind die kursierenden Gerüchte nun mehr als nur das besorgte Geschwätz alternder Männer oder neugieriger Frauen geworden. Die acta offenbart es jedem Römer, wie werden Krieg führen müssen. Auch ist heute der Befehl unseres legatus ergangen, der über uns alle Soldaten, vom einfachen miles bis hin zum Offizier, jeglichen Ausgang aus dem castellum verboten hat. Jeden Tag ist nun ein Marschbefehl, das Eintreffen unseres legatus von der Besprechung mit dem Kaiser in Rom und somit unserer Abzug aus Italia möglich. Womöglich schiffen wir bereits nächste Woche über Ravenna oder gar Misenum nach Kleinasien aus. Aber dennoch, obwohl es meinen Plänen für die Zukunft zuwider läuft, wollte ich doch meine Verlobung mit Claudia Epicharis feiern und auch den Weg, den Du mir vorgeschlagen hast in die Politik wählen, bin ich nicht allzu sehr unglücklich über diese Entwicklung. Denn so wird es mir vergönnt sein an der Seite des Kaisers mit in den Kampf gegen eine Bedrohung im Osten, die Parther, ziehen zu dürfen. Welch größerer Ehre darf sich ein Römer, ein Flavier und Soldat wünschen, wenn er dem Kaiser direkt auf das Schlachtfeld folgen darf?


    Nun, das mag vielleicht alles sehr geschwollen und heroisch oder gar pathetisch anmuten, aber, Manius, das ist durchaus mein voller Ernst und ich verspüre tatsächlich dieses Gefühl der Freude in mir, selbst wenn es mich auf ein schlimmes Ende zuführen kann, werde ich schließlich als centurio mitten bei meinen Männern sein, so es zu den Schlachten kommt. Dennoch glaube ich fest daran, daß Mars auf unserer Seite sein wird. Jedoch muss ich Dich, Manius, um etwas bitten. Wenn ich nicht mehr bin und doch im Kampf sterben sollte, so weiß ich sicherlich, daß meine Mutter immer für meine Kinder da sein und sich um sie sorgen wird. Doch ich glaube auch, daß mein Sohn einen Mann braucht, der ein Vorbild für ihn sein kann, der ihn dazu anleitet, später selber ein ehrenvolles Leben und das eines aufrechten Römers zu führen, insbesondere das eines Flaviers. Und ich kann mir niemanden besser als Dich für diese Rolle vorstellen. Ich weiß, es ist eine große Bitte, die ich Dir aufbürde. Nur weiß ich meinen Sohn bei niemandem in besseren Händen als bei Dir, Manius.


    Dennoch hoffe ich darauf, daß es nicht dazu kommen wird und ich im schlimmsten Fall mit einigen Wunden und Verbänden in die villa Flavia zurückkehre, in einigen Monaten oder womöglich in einigen Jahren. Doch auch wenn ich nicht frei von der Sorge bin, eines Tages nicht mehr für meine Kinder da sein zu können, möchte ich dich ebenso bitten, es ihnen nicht zu sagen. Lass sie die Tage leicht und fröhlich erleben und offenbare ihnen bitte nicht die Gefahren, die der Krieg mit sich bringt. Ich würde mich übrigens sehr freuen, Dich und vielleicht auch noch meine Kinder zu sehen, bevor wir Italia mit der legio verlassen.


    Aber jetzt zu Deinem Anliegen: Was soll das, bei allen guten Göttern, bitte bedeuten, daß Minervina nach Hispania aufgebrochen ist? Ja, ist das Mädchen denn völlig übergeschnappt in diesen Zeiten in das Land, wo noch die Verräter hausen, zu reisen. Aber es ist natürlich selbstverständlich, daß Hannibal Deinen Sklaven begleiten wird, um sich dem anzunehmen. Schließlich ist Minervina meine liebe Base und sie mir genauso teuer und wertvoll. Wie könnte ich da zulassen, daß sie in Gefahr schwebt? Also, Hannibal wird Deinen Weisungen gehorchen und ebenfalls, so schnell Du es wünschst, nach Hispania aufbrechen.


    Im Übrigen habe ich das vielleicht ein wenig flappsig am Anfang verkündet, bin ich mir doch nicht sicher, ob Du über die Kunde schon Bescheid weißt. Ich werde, wenn ich den Dienst der Legion aufgebe, heiraten. Meine Mutter hat mich dazu gedrängt und mir auch schon die junge Frau ausgesucht, die vor einiger Zeit dem zugestimmt hat. Es handelt sich dabei auch um eine Claudia- Claudia Epicharis. Ich möchte Dich darum bitten, es noch nicht meinen Kindern zu erzählen. Ich möchte ihnen das lieber persönlich mitteilen.


    Den Segen der Götter werde ich Dir wohl nicht wünschen müssen, Manius, bist Du doch einer ihrer Priester. Dennoch schicke ich Dir meine verbunden und aufrechten Grüße nach Rom und hoffe, Dich bald in Mantua zu sehen.
    Dein Vetter
    [Blockierte Grafik: http://img64.imageshack.us/img64/9927/marcusunterschriftlq7.jpg]

  • An Vigintivir Manius Flavius Gracchus, Roma, Italia


    Salve Flavius Gracchus,


    ich danke Dir für Deinen Brief und Deine Anteilnahme.
    Mit diesem Schreiben möchte ich Dir bekannt geben, dass ich die Erbschaft annehme, möchte aber darum bitten, dass diese meiner Nichte Matinia Sabina zugute kommt. Sollte dies nicht möglich sein, bleibt es wie üblich und ich kümmere mich familienintern darum.
    Solltest Du noch fragen haben, stehe ich gerne zur Verfügung!


    Vale bene
    Manius Matinius Fuscus

  • Ad
    Decemvir litibus iudicandis M' Flavius Gracchus
    Villa Flavia Felix
    Roma, Italia



    M' Tiberius Durus Decemviri litibus iudicandis M' Flavio Graccho s.p.d.


    Hiermit erbitte ich die Durchführung des letzten Willens von Tiberia Claudia. Ihr Testament befindet sich an diesen Brief angefügt. Ich bitte Dich, die Übertragung des Grundstücks und des Vermögens auf die Erben zu überwachen.


    Vale
    [Blockierte Grafik: http://img157.imageshack.us/img157/6083/siegelmtdsenatorhc0.gif]

    PRIDIE NON MAI DCCCLVII A.U.C. (6.5.2007/104 n.Chr.)



    TESTAMENTVM TIBERIAE CLAUDIAE




    Hiermit erkläre ich, Tiberia Claudia, Tochter des Marcus Tiberius Fabianus, was nach meinem Tode mit meinem Vermögen geschehen soll. Dies soll von Manius Tiberius Durus, Sohn des Manius Tiberius Ahala, als Testamentsvollstrecker überwacht werden.


    Ein Drittel des Barvermögens soll dem Staate zufallen zum Dank für den Schutz und die Hilfe des Imperator Caesar Augustus, des Senates und des Volkes von Rom.
    Ein weiteres Drittel spreche ich Rediviva Minervina, Tochter des Publius Tiberius Maximus, zu.
    Das letzte Drittel des Barvermögens soll von Quintus Tiberius Vitamalacus, Sohn des Marcus Tiberius Fabianus, zugunsten der Familia Tiberia Romae verwaltet werden.


    Mein gesamter Landbesitz hingegen soll Manius Tiberius Durus, Sohn des Manius Tiberius Ahala, zufallen.


    Dies alles verfüge ich im Vollbesitz meiner geistigen und körperlichen Kräfte und freiwillig.



    [Blockierte Grafik: http://de.geocities.com/crazylx5/Signatures/sigclau.png]

  • An Vigintivir Manius Flavius Gracchus, Roma, Italia


    Salve Flavius Gracchus,


    Hiermit willige ich ein das Erbe meines verstorbenen Bruders anzutreten, damit sein letzter Wille erfüllt wird. Für den Fall das noch Fragen offen seien solten stehe ich dir gerne zur Verfügung.


    Vale


    Decima Pulchra


  • Nobel, nobel beschreiten manche Römer ihren Lebensalltag. Feine Häuser standen hier. Viel Zeit zum Schwärmen blieb Rufus aber nicht. Gleich nach dem Briefabgeben huschte er zurück zur Curie, um neue Aufträge in Empfang zu nehmen.



    Manius Flavius Gracchus, Casa Flavia, Roma


    Quintus Matinius Valens Manium Flavium Gracchum salutat,
    ich danke dir für deine aufrichtigen und schönen Beileidsbekundungen. Der Verlust meines Neffens ist eine schwere Bürde, doch haben nicht nur deine Kondoleszenz, sondern auch die weisen Worte des Seneca meine Seele etwas erleichtert.
    Ich danke dir ebenfalls für dein Schreiben und dein Angebot, jedoch denke ich, dass ich diese 25 Sesterzen nicht benötige. Mir wäre es lieber, dieser Betrag würde im Namen Macros an die Armen Roms gespendet werden - ich bin mir sicher, er hätte es so gewollt.

  • Ad
    Decemvir litibus iudicandis M' Flavius Gracchus
    Villa Flavia Felix
    Roma, Italia



    M' Tiberius Durus Decemviri litibus iudicandis M' Flavio Graccho s.p.d.


    Ich trete mein Erbe, das mir Tiberia Claudia anvertraut hat, an und bitte auf eine Übereignung des Grundstückes, sowie die Zustellung des Besitznachweises in die Villa Tiberia Roma.


    Vale
    [Blockierte Grafik: http://img157.imageshack.us/img157/6083/siegelmtdsenatorhc0.gif]

    ANTE DIEM XVII KAL IUN DCCCLVII A.U.C. (16.5.2007/104 n.Chr.)

  • An Caius Flavius Aquilius
    Villa Flavia
    Roma



    Von Lucius Octavius Detritus
    Casa Octavia
    Roma - Italia


    Detritus Aquilio S.D.


    S.V.B.E.E.Q.V.


    Laut meinen Akten hast du einen Malerbetrieb, was mich dazu veranlasst hat dir zu schreiben. Es geht um das Bauprojekt "Ulpianum" und das Ausmalen der Wände mit oder ohne Motive. Ich bitte dich also um deine Zustimmung und um ein entsprechendes Angebot. Solltest du dafür weitere Informationen benötigen so bitte ich dich es mir mitzuteilen.


    Vale


    Lucius Octavius Detritus

    D. ante diem XIV Kal. Iun. - (19.5.2007/104 n.Chr.)


  • ad
    Caius Flavius Aquilius
    Villa Flavia
    Roma




    Flavius Aquilius,


    aufrechte Wünsche zu deiner Genesung und dazu, das du deinen damaligen Entschluss ad acta gelegt hast. Ich bin sicher, das die Götter auch in Zukunft über deinen Weg wachen werden.


    Auch wenn ich gerne auf dein Angebot zurückkommen würde, dich in Roma zu besuchen, doch wird mir dies auf absehbare Zeit nicht Möglich sein, ziehe ich doch mit der Prima in den Krieg gegen die Parther. Wenn ich, so die Götter es wollen, zurück bin, werde ich gerne auf dein Angebot zurück kommen.


    Mögen die Götter weiter über dich wachen,


    Q. Tiberius Vitamalacus


  • An Lucius Flavius Furianus



    Betreff: Gerichtsverhandlung, Lucius Octavius Detritus - Titus Aurelius Cicero



    Salve Flavius Furianus,


    der Iudex Consul Gaius Prudentius Commodus, wird laut § 13 (1) als Iudex für diese Verhandlung ausgeschlossen. Laut § 13 (2) liegt der eventuelle Grund vor welche seine Unparteilichkeit in frage stellt.


    I. A. des Imperators Caesar Augustus, Censor und Pontifex Maximus.


    Gez. Appius Tiberius Iuvenalis



    Roma, ANTE DIEM IV ID IUN DCCCLVII A.U.C. (10.6.2007/104 n.Chr.)


  • Ad
    Caius Flavius Aquilius
    villa flavia in Roma
    Italia



    Marcus Corvinus suo amico Caio Aquilio s.d.


    Lieber Freund, lange haben wir nichts voneinander gehört. Genaugenommen seitdem wir damals diese zum Scheitern verurteilte Landpartie unternahmen, welche in einem Desaster enden musste. Ich frage mich heute, ob es nicht der Götter weitsichtige Entscheidung war, die deinem stattlichen Hengst den Beinbuch mit all seinen verketteten Folgen bescherte, welche uns zu einer verfrühten Heimkehr zwangen.


    Lange Zeit hörte ich nichts von dir, es hieß gar, du seist verschollen. Selbst deine Familie wusste nicht, wo du warst. Und nun erreichte mich die Kunde davon, dass du wieder heimgekehrt seist. Vermutlich viel zu spät, doch wie du vielleicht bereits weißt, befinde ich mich in Germanien. Hier ticken die Uhren anders, hier fließen Informationen aus dem restlichen Reich so träge wie klebriger Honig und hier absolviere ich derzeit meine zweite Amtszeit als tribunus laticlavius der legio secunda germanica. Es hat sich viel getan seitdem, sicherlich nicht nur bei mir, sondern gleichsam auch bei dir. Ich bin inzwischen verlobt, die Dame meines Herzens befand sich während all meiner Lebensjahre in meiner unmittelbaren Nähe, und doch wurde mir erst nach ihrer zweiten Adoption bewusst, dass sie diejenige ist, der ich bedingungslos vertraue und die ich auch weiterhin an meiner Seite wissen will. Es ist Deandra, du kennst sie sicher, wenn nicht durch ein Treffen, so zumindest vom Hörensagen. Mein Vater adoptierte sie einst als meine Schwester, und nun ist sie die Tochter des Claudius Vesuvianus.


    Wie steht es bei dir, Caius, ich hatte stets das Gefühl, dass dein Herz bereits jemandem gehört. Wirst auch du bald Verlobung halten oder wähnst du dich fortwährend auf der Suche? Sobald ich aus Germanien zurück bin, müssen wir unbedingt einen geselligen Abend verbringen. Es gibt vieles zu erzählen, so unendlich mehr als man in die spärlichen Worte eines Briefes einfließen lassen könnte. Sollte es dich vor meiner Ankunft, welche wohl zeitnah zu den nächsten Wahlen erfolgen wird, da ich zum vigintivir kandidieren werde, ins derzeitig gar nicht so kühle Germanien verschlagen, wäre es mir eine Freude, dein Gastgeber zu sein. Bei dieser Gelegenhet könnte ich dir außerdem meine reizende Base und meine liebliche Nichte vorstellen, du wirst sie gewiss mögen.


    Verzeih, dass ich so bald schließe, doch ist meine Freizeit eher knapp bemessen und weitere Briefe geschäftlicher Natur harren meiner Aufmerksamkeit.


    Vale.


    [Blockierte Grafik: http://img482.imageshack.us/img482/8357/siegelmactll2gifpc1.gif]



    MOGONTIACUM, ANTE DIEM XVIII KAL IUL DCCCLVII A.U.C. (14.6.2007/104 n.Chr.)





    *****




    Ad
    Marcus Flavius Aristides
    villa flavia in Roma
    Italia



    Marcus Aurelius Corvinus Marco Flavio Aristides s.d.


    Flavius, ich hoffe, du erinnerst dich noch an mich. Wir trafen uns auf einem Bankett zu ehren der ältesten Tochter des Hausherren in der villa claudia zu Mantua, unterhielten uns seinerzeit recht erquickend und verabredeten uns zu einer Jagdpartie im Umland der Stadt. Zu meinem Bedauern war es mir nicht möglich, diese Absprache einzuhalten, da unser geliebter Kaiser mich nach Germanien entsandte, um mein gewähltes Tribunat abzuleisten.


    Wie mir zugetragen wurde, wird es auch dir nicht möglich, in Bälde einer Jagd beizuwohnen, da du die Ehre erhältst, unserem princeps nach Parthien zu folgen und für Roms Stärke und Ehre zu kämpfen. Ich hege keinen Zweifel, dass Rom siegreich sein wird, und wünsche dir wie deinen Untergebenen und Mitstreitern den Segen des Mars und das Wohlwollen der Götter.


    Auch wenn ich dir mit Sicherheit sehr nachstehen werde, was die Anzahl der besiegten Feinde Roms angeht, so werde ich nach deiner siegreichen Rückkehr dennoch auf einer Jagdpartie bestehen, um wenigstens beim Wild mithalten zu können.


    Vale.


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    MOGONTIACUM, ANTE DIEM XVIII KAL IUL DCCCLVII A.U.C. (14.6.2007/104 n.Chr.)



  • Ad
    Lucius Flavius Furianus
    villa flavia in Roma
    Italia



    M. Aurelius Corvinus L. Flavio Furiano s.d.


    Sicher wunderst du dich, Flavius, warum gerade ich dir aus dem fernen Mogontiacum schreibe. Nun, der acta diurna konnte ich entnehmen, dass mein Onkel, Aurelius Cicero, das Amt des comes verwaist zurückgelassen hat und den Kaiser mit dieser Tat zutiefst enttäuscht haben muss. Des weiteren las ich von einer Gerichtsverhandlung, welcher du vor kurzem als praetor urbanus beiwohntest und zu der Cicero ebenfalls nicht erschienen war, und um jene geht es mir.


    Ich kann mir dieses ungebührliche, ja, dreiste Verhalten nicht im Mindesten erklären. Nach Kurzschluss mit Ciceros engsten Angehörigen und dem Rest der Familie komme ich zu dem Schluss, dass er Rom, dem Kaiser, seinen Verwandten und Freunden nun endgültig den Rücken gekehrt haben muss. Niemand weiß etwas über seinen Verbleib. Mir bleibt daher nichts anderes, als das Verhalten meines Onkels aufrichtig zu entschuldigen.


    Ich bitte dich, mir als der Strafsache zugeteilter Rechtsmann, die Vorwürfe gegen meinen Onkel genauer zu erläutern. Sollte eine Forderung gegen ihn vorliegen, werde ich sie selbstredend unmittelbar nach Rückantwort begleichen, doch hierzu wüsste ich gern von den näheren Umständen, welche zu jener eventuellen Forderung geführt haben.


    Sim-Off:

    Mit anderen Worten: Der Spieler wird nicht wieder kommen und hat seine WiSim auch bereits aufgelöst.


    Vale.


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    MOGONTIACUM, ANTE DIEM III KAL IUL DCCCLVII A.U.C. (29.6.2007/104 n.Chr.)


  • An
    Hannibal
    Villa Flavia
    Roma




    Hannibal, meum savium, meum cor,
    es ist vielleicht keine gute Idee, Dir zu schreiben. Doch da ich für lange Zeit nicht in Rom sein werde, möchte ich Dir wenigstens kurz Bescheid geben, anstatt spurlos zu verschwinden. Ich hoffe, dieser Brief erreicht Dich.
    Im Moment bin ich in Ravenna, im Stützpunkt der Flotte, es ist spät, ich sitze draußen und höre das Meer rauschen. Ich habe mir eine Öllämpe angezündet und schreibe Dir diesen Brief auf meinem Schild als Unterlage. Ja, du wirst es nicht glauben, aber ich habe aus sehr vielen Gründen beschlossen, ein neues Leben zu beginnen, und da habe ich mich der Armee verpflichtet, der Legio Prima. Es kommt mir vor wie ein Wunder, dass sie mich überhaupt genommen haben. Sehr viel hat sich jetzt verändert für mich, und mir ist als wäre ich aus einem tiefen Traum erwacht. Opium habe ich schon seit drei Wochen keines mehr gehabt. Und auch wenn es sehr hart ist, und anstrengend hier zu bestehen, glaube ich, dass es die richtige Entscheidung war. Im Rom wäre ich doch vor die Hunde gegangen, und hier kann ich wenigstens etwas sinnvolles tun.


    Aber, liebster Hannibal, mein zärtlicher Erastes, ich habe große Sehnsucht nach Dir. Ich weiß nicht ob Du das überhaupt hören magst, aber Du bist für mich etwas ganz Besonderes, und noch mehr als das. Bei Dir habe ich mich immer wie ein Mensch gefühlt. Und schön.
    Deine Freundlichkeit und Deine Hilfe in der Zeit in der ich wirklich am Ende war, haben mir sehr geholfen, und mögen auch der Grund gewesen sein, dass nicht völlig untergegangen bin. Und auch wenn ich so gut wie gar nichts über Dich weiß, und ich zugeben muss, dass es nicht unbedingt ein vielversprechender Anfang einer Bekanntschaft ist, wenn man sich in den späteren Stunden einer Orgie plötzlich in den Armen liegt, so hätte ich mir doch immer gewünscht, dass ein wenig mehr daraus werden könnte.
    Vielleicht findest Du es seltsam, dass ich Dir das jetzt so schreibe, vielleicht ist es das auch, und wenn Du es nicht hören möchtest dann bitte ich Dich um Verzeihung. Du weißt ja, ich bin manchmal naiv. Aber bei der Vorstellung, dass Du dieses Papyrus in den Händen haltend und meine Worte lesen wirst, fühle ich mich Dir nicht mehr so fern.


    Wir schiffen uns wohl schon sehr bald ein. Alle Welt sagt, der Kaiser wird uns selbst in den Krieg führen, und ich bin sehr darauf gespannt ihn zu sehen, und noch viel mehr auf die fernen Länder, durch die uns unser Weg führen wird.
    Ist es anmaßend, wenn ich Dich frage, ob du mir schreiben magst? Es wäre für mich eine sehr große Freude von Dir zu hören, wie es Dir geht, was Du tust und überhaupt alles - nun ja, was Du mir eben erzählen kannst und magst, ich weiß ja dass Du viele Geheimnisse hast. (Die Adresse an die ich diesen Brief sende, scheint mir eines davon zu sein.) Hast Du denn inzwischen Deine Freundin wiedergefunden? Und ist die Sache mit Satryus wieder ins Lot gekommen?


    Lieber Hannibal, ich zögere ein wenig, hier auf dieses Papyrus meinen richtigen Namen hinzuschreiben. Aber wenn ich das nicht tue wirst Du mir schwerlich antworten können. Und 'Flosculus' habe ich, ehrlich gesagt, nie so wirklich gemocht. (Wenn Du es auch - als einziger - geschafft hast, den Namen so auszusprechen, dass ein gewisser Charme in ihm mitschwingt.)
    Also: ich heiße Faustus, in Wirklichkeit. Faustus Decimus Serapio.
    Sag das keinem, bitte. Ich habe meiner Familie schon genug Schande bereitet.


    Nun, so denke ich, habe ich Dir aber genug mein Herz ausgeschüttet, und so schließe ich diesen Brief mit einer liebevollen Umarmung und einem leidenschaftlichen Kuss!


    Dein Dir innig zugetaner Eromenos
    Faustus
    oder Flosculus, ganz wie Du willst

  • Salve ehrenwerter Senator Secundus Flavius Felix,


    anlässlich meiner erneuten Kandidatur für den Cursus Honorum werde ich ANTE DIEM X KAL AUG DCCCLVII A.U.C. (23.7.2007/104 n.Chr.) zu einem Empfang in das Anwesen der Octavia in Rom laden.


    Es wäre mir eine große Ehre dich und deine Gemahlin auf diesem Fest als meine Gäste begrüßten zu dürfen.



    Vale


    Aulus aus der Familie der Octavia


  • L Flavius Furianus
    princeps factionis, factio purpurea
    villa flavia, roma


    Salve ehrenwerter Princeps,


    ich schreibe hiermit an Dich in Deiner Funktion als princeps factionis. Als amtierender Duumvir Tarracos der Hauptstadt der Provinz Hispania plane ich die Ausrichtung von Wagenrennen anläßlich der Befreiung Hispanias von den republikanischen Truppen und der Stabilisierung der ulpischen Macht.
    Als führendes Mitglied einer der großen Factiones Roms ersuche ich durch dieses Schreiben um Dein Zustimmen zur Teilnahme an diesen Wagenrennen, in dem sich die besten Fahrer des Imperiums messen sollen. Für Unterkünfte und Verpflegung soll gesorgt sein.


    In Erwartung einer positiven Antwort, verbleibe ich


    Publius Annaeus Domitianus

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