Das Opfer

  • Wie geplant traten die Duccii am Gebetsfelsen zusammen, um ein Opfer für die Götter zu zelebrieren. Brandinar war dank ihrer heil wiedergekehrt und des weiteren stand für andere aus der Familie eine Reise auf dem Plan oder war schon begonnen worden. Gründe gab es also genug um sich die Götter gewogen zu machen.
    Obwohl Brutus kaum noch Vermögen zu Verfügung hatte, so war er doch in neuem Gewand gekleidet und hatte sich auch sonst "fein" gemacht. Lange schon hatte er den Dienst an den Göttern vernachlässigt, hatten sie ihn doch auf diese unselige Reise geschickt. Bei Lichte betrachtet hatte er allerdings wohl einfach die Zeichen - so es denn welche waren - falsch gedeutet. In demütiger und stiller Haltung erschien er nun also im Garten um an der Zeremonie teilzunehmen. Er blickte sich um. Sie waren alle pünktlich. Dann konnte es ja los gehen...

  • Auch Witjon hatte sich herausgeputzt. Er trug seine beste Tunika, neue Schuhe und hatte mal wieder den Barbier besucht, um seine Haare zu kürzen. Als er in den Garten hinaustrat, grüßte er die anderen mit einem freundlichen Kopfnicken und gesellte sich dann zur andächtigen Runde hinzu.

  • Silko stellte sich ein wenig abseits und beobachtete die Zeremonie interessiert. Es schien ein Opfer an ihre Götter zu sein, dass der den sie Brandimar nannten, gesund zurückgekehrt war. Dabei blieb er wachsam, denn in letzter Zeit hatten sie definitiv zu viele ungebetene Besucher in der Casa gehabt.


    Die kleine schwarze Katze streifte seine Beine und drückte sich an ihn. Er nahm sie auf den Arm und graulte ihr den Kopf und sie schnurrte zufrieden...es wurde auch den richtigen Göttern gedacht.

  • "Hat einer von euch überhaupt Marga bescheid gesagt? Ihr wollt mich doch nicht klarmachen dass einer von euch das Opfer darbringen will, oder?", murmelte Loki leicht gereizt als er, in feiner Wollhose und Hemd gekleidet aus der Casa trat und die paar Schritte bis zum Opferstein hinter dem Felsen, der in den Teich ragte, schlurfte.

  • Marga:
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    Wie aufs Stichwort trat diese heraus und folgte sozusagen Loki auf dem Fuße. In ihrem Korb trug sie enige Dinge mit sich, die sie zum Wohl der Familie, die sich nun so zerstreute, opfern wollte. Auch Marga hatte sich heute herausgeputzt und sich ein weißes Kleid mit hellem Überkleid angezgen und wirkte doch recht festlich. Die Familie blickte sie kurz an ehe sie sich dem Opferstein zuwand und dort den Korb mit den Opfergaben abstellte. Erst dann sprach sie ein Wort mit den Anwesenden.
    "Seid ihr alle bereit für die Opferzeremonie?"
    Erst wenn sie diese Frage bejahten, würde die alte Frau mit ihrem Zeremoniell beginnen.

  • Witjon nickte. Der Auftritt der alten Haushälterin war mal wieder perfekt getimet gewesen. "Ja, das bin ich." sagte er einfach.

  • Verwundert sah er Marga an. Dass die Köchin der eigentliche Chef in der Casa war hatte er schnell gelernt, aber dass sie auch eine Priesterin war, war ihm neu. Das könnte interessant werden.

    Silko fühlte sich bei der Frage von Marga nicht angesprochen und beobachtet stumm die weiteren Vorgänge.

  • "Jopp.", antwortete Loki, der sich bei Margas auftauchen instinktiv unauffällig in die hinterste Ecke, mit Witjon und Brandinar zwischen sich als Schutzschild, verzogen hatte. Jedes Mal wenn diese Frau auftrat kam Loki eine Melodie in den Sinn, die er viele Reinkarnationen später einem Mann mit schwarzer Maske und schwerem Atem angedeihen lassen würde... :D

  • Marga:
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    Da nun alle bereit waren, breitete Marga bedächtigt ein weißes Tuch aus und legte es ordentlich und glatt auf den Stein. Hier nach schloß sie die Augen und murmelete leise einige Worte.
    "Ihr Götter, hört uns an. Wir haben uns hier in diesem kleinen Garten zusammengefunden um euch für all das Glück, dass ihr uns in den lletzten Tagen, Wochen und Monaten gewährt habt. Nehmt als Dankeschön diese kleinen Opfergaben an."
    Als erstes nahm sie ein Stück frisch gebackenes Brot, dass sie abbrach und auf das Tuch legte, danach ihren Blick gen Himmel wandt und etwas lauter sprach.
    "Ihr Götterm nehmt dieses Brot als Zeichen der Wegzehrung und zum Dank ob des glücklichen Heimkommens Brandinars an. Wir danken euch von ganzem Herzen. Ebenso nehmt diesen Teil für die Reise Irminars. Möge sie ihm den Frieden bringen, den er sich erhofft und ihm eine glückliche Reise bescheren."
    Sie legte nun die andere Hälfte auf das Tuch. Zielgerichtet fuhr ihre Hand wieder in den Korb um nun eine kleine Garbe Korn hervorzuzaubern. Diese legte sie auf den zerbrochenen Brotlaib.
    "Dies soll das Opfer und der Dank für euer Wohlwollen unserer Venusia gegenüber sein. Unser Dank dafür, dass sie zwei gesunde Kinder auf die Welt gebracht hat und das Lebenschenken durfte. Diese weiteren Opfer sollen unseren Dank für alles symbolisieren, was uns in letzter Zeit wiederfahren ist."
    Sie legte Obst, Gemüse mit hinein, band das Tuch zusammen und ließ es dann ins Das Wasser des Teiches gleiten. Einen Moment blieb das Paket an der Oberflääche und Marga hielt die Luft an bis es dann schließlich sank und sie erleichtert durchatmen konnte. Es war vollbracht worden.

  • Erst als das Opfer angenommen wurde merkte Loki dass er die Luft angehalten hatte. Diese Opfer sorgten immer wieder dafür dass ihm ein Schauer über den Weg lief.
    Er konnte nicht umhin die Wasseroberfläche des Teichs, der das Opfer geschluckt hatte, zu beobachten, hatte schließlich Marga das Opfer dargebracht. Irgendwie erwartete er dass Hel persönlich, oder sein Namensgeber, plötzlich herausstieg und Marga mit so etwas wie "Ach, du schon wieder..." begrüßte. Doch nichts geschah.


    Er murmelte noch einmal "Dankt den Göttern." bevor er sich umdrehte und langsam zurück zur Casa schlurfte...

  • In stiller Andacht wohnte er dem Opfer bei und wie immer beschlich ihn dieses Gefühl, das er immer hatte wenn etwas sakrales vonstatten ging. Ein wohliges Schaudern durchfloss ihn als er mit aller Inbrunst seiner Reise gedachte, die er hinter sich sich hatte und die Reise die Irminar gerade angetreten hatte. Genauso galten seine Gebete auch den anderen Reisenden der Familie, wo immer sie sein mochten und alle seine guten Wünsche galten dem Wohlergehen der Kinder Dagmars und ihr selbst.


    Nach Abschluss der Zeremonie blieb er noch eine kurze Weile in Gedanken versunken stehen um dann mit einem seltsamen, befreiten Gefühl, das seinem ganzen Körper durchzog der Casa zuzustreben. Morgen würde er sein neues Leben beginnen!

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