Ausbildungslager der Ala II Numidia

  • Der Dreck flog von den Hufen der Pferde, als Tubero mit den Probati im Kielwasser beim Tor hereinritt.


    Einige Probati standen bereits beim Tor, um es zu schützen.
    Tubero brachte sein Pferd zum stehen, ließ sich aus dem Sattel gleiten, riss seine stumpfe Spatha aus der Scheide, und stürmte mit den anderen in Richtung Wall.
    Die Probati standen bereits in Zweierreihen hinter dem Wall, die Wachen waren noch auf der Umwallung.


    Tubero saugte die Luft tief ein und ließ denn seine Befehlsstimme ertönen.
    "Turma hört auf mein Kommando. Verteilt euch auf dem Wall, lasst sie nicht durch. Fünf Mann als Reserve hinter die Umwallung. Haltet nach allen Richtungen Ausschau. Probatus Virilis, Lagebericht!!!"

  • Einar sprang vom Wall herunter und salutierte dem Decurio.
    "Decurio Tubero, ich habe die Männer Stellung auf den Wällen einnehmen lassen. Zwei Probati bewachen die Ausrüstung, sechs andere schützen das Tor. Feindliche Aktivität auf der Ostseite des Lagers (Gruppe I). Die Wachposten haben außerdem den kompletten Waldrand im Blick."
    Während er Bericht erstatte, ließ sich auf der Westseite des Lagers der Lärm vernehmen, den die zweite Angriffstruppe machte. Gruppe II war um einiges zahlreicher und so sah es für Ratmar, der auf dem Wall stand, nach einer ganzen Barbarenhorde aus.
    "Alarm! Angriff auf der Westseite des Lagers! Da sind überall Feinde!"
    Einar schaute zu dem brüllenden Wachposten und dann wieder zu seinem Vorgesetzten. Lange brauchte er nicht auf Befehle warten.

  • Als Arianus sah, dass sich die "Barbaren" um Hierax kümmerten und die Übung um ihn herum wohl weitergehen würde, beschloss er mitzuspielen. Es ging hier schließlich um den erfolgreichen Abschluss seiner Ausbildung. Kaum hatte er beschlossen sich wieder um die Übung zu kümmern, sah sich Arianus um und erkannte, dass er in diesem Abschnitt allein und umgeben von Feinden war. Jeden Augenblick würde er überwältigt werden.


    Mit einer schnellen Bewegung zog sich Arianus auf sein Pferd und ritt mit vollem Galopp in Richtung Lager. Auf dem Weg dahin stürzte Arianus mehrmals beinahe vom Pferd, da er, für seine Verhältnisse, waghalsige Manöver zeigen musste um nicht von den "Barbaren" eingeholt zu werden. Zum Glück hatten sie ihm offenbar einen Vorsprung gelassen, warum auch immer.


    "Ich bin es, Arianus! Achtung, der Feind ist direkt hinter mir!", rief Arianus zu den Wachen als er das Lager erreicht hatte. Er wollte schließlich nicht von den eigenen Leuten angegriffen werden.


    Daraufhin führte Arianus sein Pferd blitzschnell in den dafür vorgesehenen Bereich, zog seine Waffe und sah sich fragend um, wo er im Moment wohl am Dringensten gebraucht werden würde.

  • Tubero überlegte kurz.
    "Eine Hälfte mit Virilis zum Westwall, lasst sie nicht über den Wall"
    Er selber blieb beim Ostwall und spronte die Männer an. Die ersten "Feinde" waren schon fast am Graben angekommen. Gespannt wartete Tubero auf den Zusammenstoß der beiden Seiten.

  • Ich stand am Ostwall als der Angriff das Lager schließlich erreichte.


    "Zusammenrücken, lasst keine Lücke zwischen eurem Nachbarn" rief ich meinen Kameraden zu. Dann kamen die ersten Schläge. Mit den Parma's wurden die ersten Schläge des Gegners abgewehrt. Auch meine Parma musste ich hochhalten, um einen Schlag in Richtung meines Kopfes abzuwehren. Mein Gegner sah nicht aus wie ein Bandit, ein Barbar oder ähnliches. Er wirkte gepflegt wie ein römischer Soldat, aber die Kleidung war die Kleidung eines Barbaren.
    Vielleicht ein Teil der Abschlussprüfung, dachte ich mir als ich zu meinem ersten Schlag ausholte.


    Ich traf meinen Gegner mit meiner Spatha am Bauch. Er sah mich kurz an und ließ sich dann zurückfallen. Meine Waffe hatte ihm scheinbar keine große Wunde zugefügt, sie schien stumpf zu sein.
    Also doch eine Übrung. Aber ich wollte trotzdem mein Bestes geben.


    So kämpfte ich dann weiter gegen die anstürmenden "Feinde".

  • Einar nickte und sprintete zum Westwall. Dort warf er einen Blick über die Palisade.
    "Mein Gott..." murmelte er, als er die vielen Angreifer sah. Ratmar kam zu ihm heran und meldete atemlos:
    "Es müssen um die vierzig Mann sein! Sie kommen alle von dort vorn, wo die Fackel zuletzt gesehen wurde!"
    Einar kniff die Augen zusammen. Was war am Waldrand geschehen? Bevor er sich weitere Gedanken machen konnte, trafen die anderen Probati auf seinem Wallabschnitt ein und verteilten sich.
    "Bereitmachen zu Gefecht! Da kommen sie!"

  • Die erste Gruppe kam nun an den Toren, Gräben und Wellen an. Ohne Rücksicht, und so barbarenhaft, wie sie sich vorstellen konnten, fingen sie an um sich zu schlagen, aber auch einiges einzustecken. Sie gingen auf keine Zweikämpfe ein, sondern versuchten soviele Probati wie möglich am Schwitzen zu halten, während andere sich daran machten, das sorgfältig aufgebaute Lager vor zunehmen, in dem sie veruschten Wälle zu besteigen oder Zelte auseinander zu schlagen, um die Probati zusätzlich zu ärgern. Selbst wenn sie ein wenig in der Unterzahl waren, so sah man doch den Spaß, den sie bei der Sache hatte, zumindest wenn sie nicht gerade die Probati anschrieben, um sie einzuschüchtern.
    Auch die zweite Gruppe kam nun an das Lager, nachdem sie den Probati einen Vorsprung und eine Chance gelassen hatten, jetzt jedoch kannten sie kein Erbarmen mehr und vergaßen, was am Waldrand geschehen war. Mal sehen, wie die Probati das mochten.

  • Der Angriff wurde heftiger, die Gegner berannten unser Lager aus mehreren Richtungen. Einige Männer versuchten mit aller Macht ins Lager einzudringen, wahrscheinlich um im Lager selbst Unruhe zu stiften. Doch wir hielten Stand so gut es ging.


    "Achtet auf die linke Seite, ein paar Männer zu mir hier wird es gerade ungemütlich", schrie ich als ich mit einigen wenigen Kameraden einer größeren Gruppe "Barbaren" gegenüberstand. Ich kämpfte wie um mein Leben, schließlich war das hier Teil der Abschlußprüfung und ich wollte zeigen was ich kann.
    Ich wollte zeigen dass ich das große Rom verteidigen kann, mit allem was ich habe!


    Wieder traf ich einen Gegner, diesmal einen der gerade versuchte einen meiner Kameraden aus dem Gefecht zu schmeißen.

  • Nach kurzer Verwirrung hatte Arianus die Anweisung des Decurios befolgt und hatte sich zusammen mit Viridovix zum Westwall begeben und versuchte dort keinen der "Barbaren" durchbrechen zu lassen. Da Arianus von dem Vorfall am Waldrand immer noch ziemlich frustriert war, gab er einigen der Angreifenden hier und da schmerzhaft einen mehr mit als wohl nötig gewesen wäre.


    Nach dem Hinweis von Viridovix, gesellte sich Arianus auf die linke Seite die Abwehr dort zu verstärken. Als er sah, dass die "Barbaren" nun auch noch gegen das mühsam errichtete Lager vorgingen, vergrößerte er seine Anstrengungen noch. Weiterhin versuchte er ebenfalls mit einschüchternden Kriegsschreien zu antworten, die von seiner imposanten Physis noch unterstrichen wurden.

  • Sim-Off:

    Dann mach ich mal in der Story weiter, während der Praefekt nicht da ist.


    Gruppe I Ostwall
    Die Equites des Überfallkommandos droschen mit ihren Übungswaffen immer wieder auf die Parmae der Probati ein, um sie in Deckung zu zwingen. Währenddessen versuchte eine Gruppe aus 4 Equites, den Wall dort zu übersteigen, wo fast keine Probati waren. Ihr Ziel war das Packpferd. Um vorbeizukommen, verstärkten sie ihre Bemühungen noch mehr.


    Gruppe II Westwall


    Die zweite Gruppe erreichte nun brüllend und schreiend den Wall. Die Männer hatten ihre Holzschwerter mit Stoff umwickelt und teilten gehörig aus. Der Druck auf Cheruscus, Viridovix und Virilis wurde immer größer, auch hier versuchte man einen Durchbruch, um im Lagerinnern für Verwirrung zu sorgen.

  • Als ich kurz über meine Schulter blickte, sah ich das Chaos auf dem Ostwall.
    "Im Osten stehen sie ebenfalls vor unseren Leuten. Sie versuchen durchzukommen. Wir dürfen keinesfalls weichen!"


    Mit großer Willenskraft stemmten wir uns weiter gegen die Angreifer. Das Krachen von Schwertern die auf Schilde prallen durchflutete die Nacht. Neben den klirrenden Waffen war auch das Gebrüll der Soldaten zu hören. So also ist es zu kämpfen, dachte ich mir.


    Beinahe traf mich das Schwert eines Gegners und ich konzentrierte mich wieder voll auf den Kampf. Mein Blick war auf den Gegner vor mir gerichtet und nur im Augenwinkel nahm ich meine Kameraden wahr, die neben mir kämpften.

  • Von überall kamen nun 'Barbaren' auf den Wall gestürmt und der Druck auf die Probati wollte nicht nachlassen. Auch Einar versuchte, die Männer anzustacheln. Nachdem er einen der verkleideten Equites mit einem kräftigen Stoß seiner Parma in den Lagergraben geschickt hatte, versuchte er einen Überblick über die Lage zu bekommen und schaute sich kurz nach hinten um. Dort erblickte er Ratmar, der mit zwei anderen Probati vier 'Barbaren' abzuwehren versuchte. Mit schreckgeweiteten Augen erblickte er das Packpferd, das nur wenige Schritt entfernt scheute und kombinierte, was die Gegner vorhaben mussten.
    Er schaute zu Viridovix und brüllte über den Kampflärm hinweg:
    "Vorsicht! Sie überrennen dort drüben den Wall! Das Packpferd ist in Gefahr!"
    In diesem Moment konnte Einar beobachten, wie einer der Verteidiger neben Ratmar bereits zu Boden geworfen wurde und ein Feind den Wall erklimmen konnte. Verflucht...
    Dann musste er sich eines weiteren Gegners auf seinem Wall erwehren.
    Viridovix, Cheruscus und Einar konnten dem Druck der Gegner zum Glück noch standhalten, hoffentlich würde die Verteidigung am Ostwall nicht brechen. Hoffentlich behielt der Decurio das Geschehen im Auge.

  • Nachdem der Kampf hin und her gebrandet war, ohne dass eine der beiden Seiten einen Vorteil gehabt hätte, gelang es einigen Soldaten der Feindarmee, ins Lager zu schleichen.
    Die Männer traten zu Tubero und redeten kurz miteinander.
    Dann nickte der Decurio und winkte seinem Tubicen.
    Der Mann bließ kräftig in das Cornu. TUUUUUUUUUUUUUT


    Die Kämpfer sollten sich sammeln.

  • Als Einar das Horn ertönen hörte, stutzte er kurz. Überrascht schaute er sich um und beobachtete, wie die Probati sich in der Mitte des Lagers sammelten, dem Befehl des Cornicen folgend. Er schlug noch einmal kräftig auf seinen Gegner ein, um dann von diesem abzulassen. Den anderen Probati auf dem Ostwall rief er zu:
    "Los, weg hier. Sammeln!"
    Dann verließ er den Wall eilig und begab sich zum Sammelpunkt.

  • Als das Signal ertönte schaute ich mich kurz um. Dann, als auch unsere Gegner eine Pause einlegten, gingen ich und meine Kameraden neben mir ein paar Schritte rückwärts. Dann blieben wir kurz stehen und liefen zum Sammelpunkt.

  • Es dauerte eine ganze Weile, bis die Männer sich aus dem Kampfgewirr gelöst und sich wieder beruhigt hatten.
    Tubero hatte die Übung abblasen lassen, nachdem die Verletzungen einiger Männer mehr als nur kleine Kratzer waren. Bevor es also ernsthafte Wunden gab, war es Zeit für ein Fazit der Kämpfe. Währdenddessen zog das Überfallkommando ab.


    "Probati in aciem venite.", donnerte die geübte Stimme des Decurios über das Gerede der Männer.
    Augenblicklich kehrte Ruhe ein und alles stellte sich in Linie auf. Tubero lehnte seine Parma an sein linkes Bein und betrachtete im Fackelschein die verschwitzte und verdreckte Bande.


    "Probati, euren ersten Kampf habt ihr hinter euch. Zwar konntet ihr nicht verhindern, dass der Feind ins Lager eindringt, aber für eine Ausbildungsturma war das schon ordentlich." Er blickte in die glühenden Augen der Männer, zum ersten Mal zeigten alle das Feuer des Kampfes.
    "Ich muss euch leider mitteilen, dass euer Kamerad Hierax bei einem Sturz schwer verwundet worden ist. Sein Zustand ist kritisch. Das kommt davon, wenn man nicht auf seinen Weg achtet. Hoffen wir, dass er wieder gesund wird.


    Wir werden wieder die üblichen Wachen einteilen, der Rest kann wieder schlafen. Nutzt die Zeit. Noch Fragen? Wenn ja, behaltet sie für euch. Abite!!"

  • Das Signal zum Ende der Übung hätte Arianus fast als Signal zum verstärkten Angriff interpretiert, doch zum Glück war er ja von anderen Probati umringt, die das Signal sofort korrekt interpretierten und ihn davon abhielten nach Ende der Übung auf jemanden einzudreschen. Arianus nahm sich vor die verschiedenen Signale einzuüben um künftigen Missverständnissen vorzubeugen.


    Fast wäre Arianus bei der Ansprache des Decurio außerdem der Fehler unterlaufen, tatsächlich eine Frage zu stellen, doch zum Glück hörte er noch rechtzeitig, dass er diese für sich behalten soll. Beinahe hätte wäre er darauf reingefallen!


    Erschöpft von diesem Übungskampf und schlecht gelaunt wegen Hierax´ Schicksal machte sich Arianus auf den Weg, Hector zu holen und seine Patroullie vor dem Lager wieder aufzunehmen. Zum Glück war seine Zeit bald vorbei und in etwa einer Stunde würde er endlich in den Genuss von wohlverdientem Schlaf kommen.

  • Die beiden Gruppe trafen sich an einem vereinbarten Treffpunkt, nachdem sie grinsend sich von den Probati 'verabschiedet' hatten. Sie tauschten schnell ihre Erfahrungen aus, und die Stimmung senkte sich, nach der Meldung, dass der eine Probatus ernsthaft verletzt wurde. Nichtsdestotrotz kehrten sie einigermaßen guter Laune zu ihren Pferden zurück. Sie nahmen einen Schluck Wein, den einer mitgebracht hatte und machten sich auf nach Confluentes.

  • Nachdem alles wieder ruhig geworden war, gingen die Wachen wieder auf ihre Plätze.
    Auch ich nahm wieder meinen Wachplatz auf dem Wall ein. Ich ging auf dem Wall etwas auf und ab, da ich noch ziemlich aufgebracht von dem Kampf war. Aber so langsam kehrte Müdigkeit in meine Glieder und ich hoffte die Wache würde bald vorbei sein.

  • Einar war bestürzt über Hierax Schicksal, doch konnte er nicht lange darüber nachdenken, denn die nächsten Befehle wurden alsgleich erteilt. Er nahm seinen Posten auf dem Wall wieder ein. So stand er einige Zeit da und versuchte nicht einzuschlafen.
    Nach einiger Zeit wurden sie endlich abgelöst und konnten sich etwas hinlegen. Einar schlief sofort ein. Als er zum Beginn der nächsten Wache geweckt wurde, fühlte er sich wie durch die Mangel gedreht. Dennoch stand er auf und besetzte wieder seinen Posten auf dem Wall, während am Horizont bereits die ersten Sonnenstrahlen zu erkennen waren.

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