CS| Bibliothek

  • Meine Sklavin Lyda kam in die Bibliothek und brachte mir einen Brief, den so eben abgegeben wurde.
    Es war eine Nachricht von Furia Stella, auf die ich schon lange gewartet habe. Sofort veranlasste ich,
    alles nötige vorzubereiten, um Stella entsprechend in ihrem neuen Heim zu empfangen.

  • Nachdem ich mich frisch gemacht habe und eine neue Tunika angezogen habe, begab ich mich in die Bibliothek.
    Die Getränke und eine große Schale Obst wurden bereits hier serviert. Ich setze mich in meinen bequemen Sessel,
    entspannte mich allmählich und wartete auf Varus.

  • Ich hatte mich meiner Kleidung entledigt und bekam vorübergehend Austauschsachen. Zum Glück musste ich so nicht auf die Straße, dachte ich mir so und betrachtete mich erst einmal von oben bis unten, ehe mich ein Hausbediensteter in die Bibliothek führte, wo Severa schon auf mich wartete.
    Als ich die Bibliothek betrat, saß Severa gemütlich in einem Sessel und schien die Ruhe zu genießen.
    "Hallo Severa, naaa..., wie sehe ich aus?" Ich breitete die Arme aus und drehte mich einmal um die eigene Achse.

  • Es dauerte eine Weile bis Varus kam und so bin ich fast eingeschlafen. Da erschien er in einer undefinierbaren Kleidung,
    die an ihm herunterhing und drehte sich dabei noch um ... . Ich sah ihn vergnügt an und konnte nicht anders, ich musste
    einfach laut lachen.


    "Ach, entschuldige bitte, in diesem Gewand siehst Du einfach sehr niedlich aus ... Aber es ist alles meine Schuld, nun,
    Varus, nimm bitte Platz und erzähle mir ein bisschen von Dir..., aber zuerst sage mir, wie trinkst Du Deinen Wein, mit
    Wasser und Honig oder einfach so?"


    Die Sklavin hat inzwischen die Becher gefüllt, für mich selbstverständlich einen verdünnten Wein, dann wartete sie einen
    Moment und sah mich und Varus abwechselnd an

  • Für Severa schien es eine Ewigkeit zu sein, bis ich in die Bibliothek kam, danach kümmerte sie sich aber gleich rührend um mich.
    Das Lachen, was mir entgegenkam, nahm ich als Kompliment zur Kenntnis, da es schon ein etwas gewöhnungsbedürftiger Aufzug war. "Kein Problem Severa, ich muss zum Glück nicht auf die Straße, auch denke ich, das meine Kleidung auch bald fertig ist, das versprach mir jedenfalls dein Sklave." Und ich kniff ein Auge zu und schmunzelte.
    Ich nahm, wie mir von Severa angeboten Platz und entschied mich auf die Frage nach einem Getränk, wie immer für verdünnten Wein. "Etwas Wein mit Wasser bitte." Und ich schaute zu der Sklavin, welche nur darauf wartete den Becher zu befüllen.
    Severa schaute mich an und wollte mehr von mir erfahren. "Nun Severa, was möchtest du wissen, wo soll ich anfangen?"
    Schließlich gab es interessantere Dinge und welche die weniger interessant waren zu erzählen.

  • Varus war trotz allem, was heute auf dem Markt passierte, offensichtlich gut gelaunt und das freute mich sehr. Er bekam
    den Wein nach seinem Wunsch und dann verließ die Sklavin den Raum.


    "Varus, bitte nimm auch etwas Obst, frisch vom Markt ... :D , nun ja, ich möchte gern wissen, was Du so machst, was hast
    Du studiert?"


    Eigentlich war ich nicht sehr neugierig, wollte nur ein bisschen leichte Unterhaltung, damit mein Gast sich nicht langweilt....

  • Ich fühlte mich hier schon fast wie zuhause. Die Bediensteten waren sehr umsichtig und mir fehlte es wirklich an nichts.
    Dann griff ich in die Schale, mit dem mir angebotenen Obst, so wie ich es auch aus meinem Officium kannte. Da stand auch immer eine prall gefüllte Obstschale.
    "Ich danke dir für deine Gastfreundschaft, Severa." Ich nahm einen Schluck aus dem mir gereichten Becher und prüfte kurz, wo ich mit der Abhandlung beginnen solle.
    "Mein Vater schickte mich schon in jungen Jahren nach Alexandria, dort studierte ich Rhetorik, in Alexandria ist wirklich ein sehr umfangreiches Kursangebot. Auch schnupperte ich in Kurse wie dem der Philosophie und der Literatur." Deswegen auch Varus´ Interesse an Büchern.


    "Was ich jetzt mache?" Ich schmunzelte leicht, nahm abermals einen schluck aus dem Becher und erzählte weiter. "Jetzt bin ich Praefectus Vehiculorum beim Cursus Publicus." Aber Varus wollte nicht nur über sich erzählen. Wenn er schon mal hier war, wollte er auch von seinem Gegenpart wissen, was sie so macht. "Und du Severa, was hattest du bis jetzt für Stationen in deinem Leben?" Ich lehnte mich genüßlich zurück und war gespannt auf Severa´s Antworten.

  • "Nicht zu danken, Varus..., es ist mir eine Genugtuung zu sehen, wie wohl Du Dich hier in meinem Haus fühlst...,
    trotz allem Missgeschick, was Dir auf dem Markt passierte ..."


    Ich nahm auch einen Schluck Wein und hörte mit großem Interesse, was Varus mir so über sich erzählte, er war
    ein sehr gebildeter und intelligenter Mann, und seine Stellung als Praefectus Vehiculorum beim Cursus Publicus
    war auch nicht zu verachten. Ich nickte und lächelte ihn an -


    "Du hast schon viel in Deinem Leben gesehen, viel studiert und gereist ... das hat mich beeindruckt, was soll ich
    denn über mich erzählen, ich bin erst vor kurzem aus Griechenland gekommen, wo ich sehr glücklich war, aber
    die Umstände zwangen mich nach Rom zurückzukehren, nun bin ich hier und kümmere mich um meine kleine,
    aber feine Familie ..."


    Dann nahm ich eine saftige Birne und betrachtete die eine Weile von allen Seiten

  • Ich lächelte etwas verlegen. "Für meinen bisherigen Lebensweg war ausschließlich mein Vater verantwortlich. Da er nicht mehr unter uns weilt, und ich denke, schon langsam alt genug bin, muss ich mich um meine weitere Karriere bemühen. Aber ich denke, das ich alles im Griff habe." Ich nippte abermals an dem Becher mit dem Wein. "Von wo aus Griechenland kommst du genau?" Über Griechenland hatte Varus schon viel Gelesen. Viele der Bücher, welche er gelesen hatte, stammten von griechischen Philosophen, was ihn um so neugieriger machte.

  • Als Varus über seinen Vater sprach, dachte ich an meinen ... Wo verweilte er, war er gesund? Keiner konnte mir
    das beantworten... ich seufzte schwer und nahm einen Schluck Wein. Die Birne wollte ich nicht mehr.


    "Dein Vater wäre stolz auf Dich, Varus ... Und ich denke auch, dass Du alles im Griff hast ... und ich bewundere
    Deine positive Einstellung zum Leben... "


    Eine wehmütige Stimmung überkam mich, dann trank ich noch einen Schluck und sah Varus an


    "...Geboren bin ich in Hispania....Ich komme nicht aus Griechenland, ich lebte nur ein paar Jahre dort in einer
    kleinen schönen Stadt Amatris am Pontos Euxeinos ..., aber es ist eine traurige Geschiche und ich möchte nicht,
    Dich auch noch damit betrüben..."


    Die Erinnerungen kamen hoch und ich schwieg eine Weile ...

  • Ich schaute kurz in Richtung der Decke der Bibliothek und ich dachte für einen Moment an meinen Vater. "Ja...., das wäre er mit Sicherheit." Ich nippte wieder an dem Becher und nahm eine andere Sitzposition ein. Doch ich verstand nicht, was Severa mit positive Einstellung meinte. Für mich war das alles ganz normal, nichts besonders.


    "Du kommst aus Hispania, interessant." Meine Neugierde, die sonst immer mein Übel war, wurde erneut geweckt. "Dann bist du aber auch schon weit herumgekommen, Hispania, Griechenland und jetzt Rom hört sich auch nicht schlecht an." Mit einmal nahm Severa´s Gesicht ein wenig traurige Züge an. Sie meinte zwar, sie wollte mich nicht auch noch damit betrüben, jedoch machte mich das umso neugieriger. Ich sagte zwar nichts zu ihr, jedoch schien mein Gesichtsausdruck Neugier zu versprühen.

  • Das Licht strömte durch hohe Fenster ins Raum. Der Regen war vorbei und es schien wieder die Sonne.
    Varus blickte nach oben und wirkte nachdenklich, dann sah er mich neugierig an


    "... Ja, ich war in Cordoba geboren, aber als 10 Jahre alt wurde, verlor ich meine Eltern ... und mein Lehrer,
    ein griechischer Sklave hat mich erzogen, später hat mich der Cousin meines Vater ausfindig gemacht und
    adoptiert, so kam ich nach Rom ... , ich verdanke ihm sehr viel ... ohne ihm wäre ich vermutlich nicht mehr
    dem Leben ..."


    Über sein Verschwinden wollte ich nicht erzählen, das ging niemanden an, jeden Tag hoffte ich, dass er an
    der Porta steht, mich grüßt und umarmt und mich "Aurora, mein Sonnenschein". nennt ...


    "Ach, Varus, ich habe nun schon sehr viel über mich ausgeplaudert, und über meine Abenteuer in Griechenland
    erzähle ich Dir ein anderes Mal ... "
    - erschöpft lehnte ich mich zurück und nahm nun eine Nektarien, gab
    Varus auch eine -


    "Aber, erzähl mir noch mehr über Dich, Varus, hast Du eine Familie, ich meine, bist Du schon verheiratet ?"

  • In Hispania war ich noch nicht, doch beinahe hätte es mich damals dahin verschlagen. Dachte ich mir so und nahm die von Severa mir gereichte Nektarine entgegen.
    Severa schien ein sehr bewegtes Leben bis dato geführt zu haben, bei den Ausführungen staunte ich nicht schlecht. "Und jetzt bleibst du aber in Rom? Oder hast du vor, in naher Zukunft wieder umzuziehen?"


    "Familie, verheiratet......?!" Bis jetzt hatte ich mir noch nie Gedanken darüber gemacht aber vielleicht wurde es auch langsam Zeit. "Nein, nein Severa, ich bin nicht verheiratet." Ich wusste nicht genau auf was sie hinauswollte, kannte sie jemanden, den sie mir vorstellen wollte oder war gar sie selber daran interessiert. Ich ließ das einfach mal auf mich zukommen.

  • Mit Genuß verspeiste ich die saftige Nektarine -


    "... Die Nektarinen in diesem Jahr schmecken einfach köstlich ... , nicht wahr, Varus?"


    Es war offensichtlich, dass ich Varus mit meiner Frage nach seiner Familie ein bisschen überrascht
    habe, dabei dachte ich nichts dabei. Es war nicht ungewöhnlich, dass ein Mann in seinem Alter schon
    eine Menge Kinder hatte ... . Dass er aber noch keine Frau hatte, erweckte meine Interesse, denn
    ich hatte eine nette Cousine, die so langsam ins heiratsfähige Alter kam.... Und es war höchste Zeit!


    "Nun, ich bin auch nicht verheiratet, aber verlobt ..., aber ich habe eine nette Cousine, und wenn Du
    Interesse hast, kann ich euch miteinander bekannt machen ..."

  • Jetzt wurde es interessant. Ich war gerade im Begriff in die Nektarine zu beißen, als Severa gleich eine passende Antwort auf mein dahinschwellendes Jungesellenleben. "Hmmm...., lecker die Nektarinen."


    Bei der zweiten Antwort von Severa hätte ich mich fast verschluckt. Mit so einer schnellen Lösung hätte ich im geringsten nicht daran gedacht. "Deine Cousine sagst du....? Wer ist denn deine Cousine." Fragte ich nun doch etwas neugierig.

  • .....Stella kam gerade nach Hause und wollte schnell auf ihr Zimmer gehen, zuerst aber musste sie ihre Rollen
    in die Bibliothek bringen. Die Tür war auf und sie betrat vorsichtig den Raum. Die Überraschung war groß!
    Severa und Varus saßen gemütlich beisammen und waren so sehr in ihre Unterhaltung vertieft, dass sie Stella
    gar nicht bemerkten. Varus, in einer komischen Kleidung, wollte gerade in eine Nektarine beißen, während
    Severa mit einem geheimnisvollen Lächeln und einem Becher in der Hand, ihm etwas Aufregendes erzählte,


    "Salvete, Severa, Varus, es ist eine nette Überraschung, Euch hier zu treffen ..., hoffe, ich störe
    nicht ."


    Mehr fiel ihr nichts ein, sie stand einfach da mit den Rollen beladen und lächelte die beiden etwas verlegen an

  • Gerade war ich mit der Nektarine und dem Gedanken, an Severa´s Cousine beschäftigt, als ein mir bekanntes Gesicht die Räumlichkeiten der Bibliothek betrat.
    Sogleich waren alle Gedanken an Severa´s Cousine ad acta gelegt und mein Gesicht erhellte.
    "Salve Stella, das ist ja eine Überraschung." Und es war wirklich eine Überraschung. Mit keine Silbe hätte ich Stella jetzt hier vermutet.

  • Am meisten überrascht war ich! Die beiden kannten sich offensichtlich sehr gut, man konnte sie nur anschauen,
    um zu verstehen, was da los war, dass hier nicht nur eine einfache Bekanntschaft war, aber vermutlich viel mehr...
    Ich spielte aber die Ahnungslose, um die Etikette zu wahren


    "Stella, gut, dass Du kommst, nimm bitte Platz, darf ich Dir Annaeus Varus vorstellen, er besucht mich heute aus
    einem bestimmten Grund ..."
    - ich hustete kurz und trank meinen Becher verdünnten Wein leer.


    "Varus, darf ich Dir Furia Stella vorstellen, sie ist eine gute Freundin und wohnt hier in meiner Casa ..., aber wie
    ich sehe, kennt Ihr ja Euch schon ..."
    :]

  • "Danke, Severa,... ja, wir kennen uns bereits, Varus besucht oft unsere Schola, da haben wir uns kennengelernt"


    Antwortete Stella reserviert, nahm Platz und überlegte, aus welchem besonderen Grund Varus wohl gekommen war, aber dann
    kam schon die Sklavin und bereitete für Stella ihr Lieblingsgetränk vor.


    "Varus, wie geht es Dir? Habe Dich lange nicht gesehen und dachte, Du bist doch nach Hispania gereist, aber was
    ist das für eine komische Kleidung, eine neue Mode...?"


    Stella bekam ihr Zitronenwasser und trank genüsslich auch ihren Becher leer, sie war sehr durstig.

  • Severa war echt überrascht, als sie bemerkte, das wir uns besser kannten als die Severa ahnte. Ich schmunzelte und hatte nur noch Augen für Stella. Schließlich hatten wir uns schon lang nicht mehr gesehen.
    "Danke der Nachfrage Stella, mir geht es gut. Das mit Hispania war damals hinfällig, mir hat es eben in Italia besser gefallen." Merkte ich mit einem schellmischen Lächeln an. Natürlich wäre es in Hispania noch aussichtsloser gewesen, hin und wieder mit Stella in Kontakt zu treten.
    Bei Stella´s Frage nach meiner Bekleidung musste ich ein wenig schmunzel, immerhin wieder. "Nun Stella, Severa´s Sklavin hat es vorgezogen, mir auf dem Mercatus Wein über meine Kleidung zu gießen." Auch wenn das ein wenig übertrieben war. "Nun warte ich hier darauf, das meine Kleidung gereinigt wird." Mitlerweile fand ich aber recht gemütlich. Mit zwei so netten Damen, verdünntem Wein, jede Menge Obst und netten Gesprächen. "Und du Stella, was machst du so?" Zwar erinnerte ich mich, Stella damals über den Aushang zwecks der freien Wohnungen zu berichten, doch wusste ich nie, was daraus geworden war.

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