Sklavenunterkunft

  • "Ich kann doch so nicht auf die Straße, ich sehe aus wie ein aufgeplatztes Kissen. Hol ihn her!"

  • Ich schluckte. Den Barbier herholen? Den Laden zumachen und den Barbier herholen? Mercator würde mich umbringen.


    "Herrin! Dazu brauche ich die Erlaubnis von Mercator! Er bringt mich um, wenn ich den Barbier einfach so aus seinem Laden hole. Zumal dieser vermutlich nicht ohne weiteres kommen würde..."


    Ich zuckte mit der Schulter und machte mehrmals Anstalten in das Haar hineinzuschneiden, traute mich jedoch nicht.

  • Jetzt wusste ich gar nichts mehr. Wozu brauchte sie einen Legionärshelm? Was hatte sie vor? Ich packte die Schere und steckte sie weg.


    "Mein Herr hat keine Legionärshelme im Haus. Als Legatus pflegt er im Praetorium des Castellums zu wohnen, er ist lediglich zur Erholung hier..."


    Das ganze kam mir schon mehr als merkwürdig vor.


    "Was hast Du vor?"

  • "Ich werde nach Numantia fahren, inkognito. Hilf mir und Du kannst hierbleiben und hast von nichts gewusst."


    Ich lächelte ich total lieb an

  • Das war es also was sie vorhatte. Sie wollte Meridius nachreisen, nach Numantia ins Feldlager. So machte alles Sinn, das Haareschneiden, der Helm... Ich sah sie mit großen Augen an. Wusste sie, was sie da tat? Ich war mir nicht sicher. Jedenfalls musste ich jetzt irgendetwas tun, irgendetwas sagen.


    "Das geht nicht. Du kannst nicht in das Feldlager fahren. Es ist zu gefährlich. Und mein Herr würde es nicht wollen. Ich kann das nicht. Er lässt mich auspeitschen. Nein, das geht nicht!"


    Ich ging auf die andere Seite des Raumes und räumte die Schere weg. Dann nahm ich meinen ganzen Mut zusammen.


    "Warum willst Du das auf Dich nehmen? Du bist doch Vestalin. Diese ganze Verbindung darf sowieso nicht sein..."

  • Ich nahm Gallus bei den Schultern und begann ihn zu schütteln
    "Ich bin keine Vestalin mehr, und wenn schon, ich würde lieber sterben als nicht bei ihm sein. Was bedeutet da Gefahr! Hilf mir zu tun was ich tun muss! Ich kann nicht anders! Bitte! Hast Du nie geliebt Gallus? Dich nie um jemanden so gesorgt das Du alles getan hättest? Ich kann hier nicht rumhocken! HILF MIR GALLUS!"

  • Als sie mich schüttelte begann ich zu begreifen, wie verzweifelt sie war. Verzweifelt weswegen? Verzweifelt warum? Sie tat mir auf jeden Fall leid. Ich erinnerte mich an das Gespräch, das wir das letzte mal in der Küche des Hauses geführt hatten und ich sah sie an und erkannte, dass sie sich nicht verändert hatte. Schlagartig wurde es mir bewusst: Der Wahn der sie damals verzehrt hatte, war immer noch vorhanden, nur dass er sich diesmal ein neues Ziel gesucht hatte: meinen Herrn!


    Ich packte sie an den Handgelenken, weil sie mit Schütteln nicht mehr aufhören wollte und sah ihr in die verzweifelten Augen. Sie hatte etwas von einem Menschen, der in die Ecke getrieben war.


    "Komm zu Dir! KOMM zu Dir! Auch wenn es um meinen Herrn geht, er ist es nicht wert, dass man wegen ihm den Verstand verliert!


    Erinnerst Du Dich an unsere Gespräch in der Küche, damals? Sobald das Feuer verbrennt und verzehrt, ist es Dein Feind! Man muss es kontrollieren, wenn es einem dienen soll! Nicht wir sind für das Feuer da, sondern das Feuer ist zu unserem Nutzen von Prometheus gestohlen worden. Vergiss da nie!"


    Ich sah sie mit traurigen Augen an.

  • "ER IST ES WERT. MEHR ALS JEDER ANDERE! Mein Leben lang war ich auf der Suche nach ihm und wusste es nicht, jetzt habe ich ihn gefunden, meinst du ich lasse mich jetzt von ihm trennen? Ich muss gehen, versteh es oder lass es! Hilf mir oder lass es!" Ich rannte aus der Unterkunft

    Einmal editiert, zuletzt von Didia Sinona ()

  • Ich blickte ihr hinterher, wie sie aus den Sklavenunterkünften rannte. Ich konnte ihr nicht helfen. Wieder klammerte sie sich an einen Menschen, wieder setzte sie alles auf eine Karte. Für sie gab es vermutlich nur alles oder nichts.


    Ich zuckte mit der Schulter. Sie musste da selber durch, was solllte ich ihr schon helfen können? Konnten ihr die Götter helfen? Ich bezweifelte es stark. Und was meinen Herrn betraf, wusste ich nicht, was ich ihm wünschen sollte. In der Tat liebte sie leidenschaftlich, und sie war schön. Doch sie wurde von einer verzehrenden Liebe getrieben, das konnte man sehen.


    Ich begann den Raum aufzuräumen.

  • Ich war verzweifelt wo steckte denn Rufus nur?
    In der gesamten Casa hatte ich bereits nach ihm gesucht, doch er war nicht auffindbar. Da kam mir der Gedanke dass er möglicherweise in der Sklavenunterkunft bei den anderen sein könnte. Ich trat ein.

    "Rufus, wo steckst du? Es erwartet dich Arbeit!"

  • Ich war wieder eingeschlafen dachdem die Angelegenheit mit der Schere von Gallus erledigt worden war.
    Als ich bereits wieder munter und erholt auf meiner Matte in der Sklavenunterkunft saß betrat ein mir fremder Herr den Raum und fragte nach mir.
    Ich antwortete:


    "Ja Herr?"

  • "Ah da bist du ja Rufus! Augezeichnet!
    Ich bin Lucius Martinus, der Cousin des Meridius. Du bist ab sofort auch für meinen Architekturbetrieb zuständig. Dort gibt es viel zu tun.
    Es beginnen demächst einige Bauvorhaben, da wirst du entsprechend
    eingesetzt werden. Also komm mit mir, ich zeige dir vorerst mal mein Büro. Dort zeige ich dir deine ersten Arbeiten."


    Rufus war ein kräftiger Kerl. Es war genau richig um auf den Baustellen die harten Arbeiten zu erledigen.

  • Ich war erfreut darüber zu erfahren wieder auf Baustellen eigesetzt zu werden. Diese Arbeit machte mir grössten Spass.


    "Ja Herr!"


    antwortete ich.

  • Es war an der zeit aufzustehen.
    Die Sonne ging auf und das bedeutete für mich den Beginn meines Arbeitstages.
    Ich stand auf, zog mich an und ging in Richtung des Atriums.
    Warscheinlich würde mein Herr noch nicht dort sein, doch wollte ich ihm mit meiner frühen Anwesenheit auch meinen Willen zur Arbeit zeigen.

  • Rufus hatte das Zimmer schon verlassen, was mir arg recht war. Ich legte meinen Arm nach rechts auf die Schulter von Tamar, der Küchensklavin. Zumindest wollte ich das, jedoch ihre Schlafstelle war leer. Verdammt - dachte ich, anscheinend war sie schon an der Arbeit und ich hatte wieder den Kürzeren gezogen. Wie lange war es her? Es mussten Wochen her sein, seitdem wir das letzte mal miteinander geschlafen hatten.


    Was solls - ich erhob mich und wusch mich an dem Eimer in der Mitte des Raumes, schrubbte meinen Körper mit einem Tuch trocken, bis die Haut rot wurde und dir Durchblutung meinen Körper in Fahrt brachte. Dann trat ich an das Fenster und blickte hinaus.


    Es war Frühling, die Sonne strahlte
    - Zeit für einen Frühjahrsputz.

  • Ich betrat die Sklavenunterkunft, Nyla folgte mir.


    "Das hier ist die Sklavenunterkunft. Wir schlafen alle hier. Nicht gerade Luxus, aber welche Sklaven haben den schon? Der Raum ist groß, jeder kann sich eine Matte nehmen und schlafen, wo immer er will. Wir jedenfalls kommen damit ganz gut zurecht."

  • Er brachte mich in die Sklavenunterkunft.


    Es war immer noch besser als die anderen Unterkünfte die ich vor dieser gesehen hatte. Ich hoffte er würde mir bald die Ketten abnehmen.


    Mir war nicht nach Sprechen, ich fühlte mich immer noch schlecht. Am liebsten hätte ich mich in eine Ecke gesetzt und mich verkrochen.


    Immer wieder sah ich zu Boden.

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