Es war noch früh am morgen. Der Hahn hatte noch nicht gekräht, dennoch erwachte ich durch das unsanfte Boxen eines Ellbogens in meine Seite. Tamar, die syrische Küchensklavin, mit der ich seit knapp einem halben Jahr zusammen war, und die im Bett spektakulärer war als alles andere was ich bisher erlebt hatte, musste zur Arbeit.
'Liebst Du mich?' fragte sie mit einem Lächeln im Gesicht, während ich den Schlaf aus meinem müden Gesicht schüttelte.
'Wie kannst Du fragen?' antwortete ich in einem Zustand, in welchem man normalerweise solche Fragen nicht beantworten sollte, um nicht Gefahr zu laufen einen kleinen Beziehungsskandal heraufzubeschwören.
Anscheinend hatte sie jedoch heute ihren guten Tag, sie lachte nur und gab mir erneut einen Hieb in die Seite.
'Sehen wir uns nach der Arbeit?'
'Ich denke schon! Ich muss heute nicht nach Auswärts!'
'Was werden wir dann tun?'
'Weiß noch nicht!'
'Gehst Du mit mir in die Stadt? Da hat ein neuer Stand aufgemacht, der verkauft wirklich billige Stoffe und ich dachte ich könnte mir mal wieder eine neue Tunika leisten...'
'Wenn es sein muss...'
Ich war wirklich unausstehlich, wenn man mich vorzeitig weckte.
'Ach Du bist ein Schuft! Schwörst mir erst tausend Dinge vom Himmel, und kaum hast Du mich flachgelegt, kommt nur noch Müll von Dir...'
Sie war offensichtlich sauer, also musste ich mich bemühen, sie jetzt wieder zu besänftigen, war mein längerfristiges Bedürfnis nach ihrem warmen Schoss doch höher als das kurzfristige nach Schlaf.
Und irgendwie mochte ich sie ja auch.
Nun gut, ich liebte sie.
"Ach Tamar, ich bin MÜDE! Du weißt, dass ich Dich liebe! Und ja, wir gehen heute auf den Markt. Und den Stoff..."
ich hörte genau wie ich es sagte
"...werde ich Dir kaufen."
'Du bist ein Schatz!'
Sie neigte sich zu mir, gab mir einen Kuss und bewegte sich zur Türe. Gerade wach geworden sah ich nur noch wie ihr Hintern aus dem Zimmer verschwand...