Sklavenunterkunft

  • Ich trat auf sie zu und nahm ihr die Ketten ab. Dann lächelte ich sie an und zeigte auf die Waschgelegenheit in der Ecke des Raumes.


    "Wenn Du Dich waschen möchtest, ich hole Dir in der Zwischenzeit etwas frisches zum Anziehen."

  • Es war eine Erlösung die Ketten los zu sein. Ich rieb über meine Handgelenke in die die Ketten schon geschnitten hatten.


    Ich versuchte auch zu lächeln was mir schwer viel.


    "Danke."



    Als er gegangen war ging ich in die Ecke. Es war eine Wohltat sich den Schmutz vom Körper zu waschen.


    Dann wartete ich bis er wieder kam.

  • "Danke." Ich nahm die Tunika und wartete bis er sich rumgedreht hatte, damit ich sie anziehen konnte.


    Sie passte sehr gut. Ich fühlte mich gleich viel wohler.


    Leise fragte ich ihn dann "Wo bin ich hier eigentlich?"


    Ich wusste es ja noch nicht. Es hatte mir keiner gesagt.

  • Nachdem sie sich angezogen hatte, drehte ich mich wieder um.


    "Du bist in der Casa Decima in Tarraco. Sie gehört dem Senator Maximus Decimus Meridius. Er ist auch Legatus Legionis der hiesigen Legio IX Hispana. Du hattest Glück, er ist ein gutmütiger Römer und schon lange kein Sadist, wie andere Leute. Jedoch eines sage ich Dir gleich, nutze sein Vertrauen nicht aus und es wird Dir gut gehen..."


    Ich blickte sie an und musterte sie von oben bis unten. Frisch gewaschen und neu eingekleidet sah sie gleich nochmals anders aus.


    "Und wo kommst du her?"

  • So hieß der Herr also der mich gekauft hatte. Seinen Namen hatte er mir ja nicht genannt, aber warum hätte er auch?


    "Meine Heimat ist Syrien. Und jetzt komme ich, so drücke ich es aus, vom Viehmarkt."


    Ich war nicht gerne Sklavin, aber wer war das schon. Ich konnte diese Verkäufe am allerwenigsten leiden.

  • Ich betrachtete sie nachdenklich.


    "Alle Völker halten Sklaven. Selbst wir Gallier hatten welche, bevor wir von den Römern unterworfen wurden. So ist der Lauf der Welt. Es gibt gar Sklaven, die selbst Sklaven besitzen."


    Ich zuckte mit der Schulter.


    "Du hast es hier gut. Vertrau mir. Es gibt Unmengen "freier" Menschen, denen es schlechter geht. Ein Peregrinus zum Beispiel ist frei, aber rechtlich gesehen auch kein Römer. Was hat er Dir vorraus? Er hat niemanden, der sich um ihn kümmert, ist - wenn es hoch kommt - Klient eines reichen Patronen.


    Wie ist es in Deiner Heimat?"

  • Ich ging zu einer Wand und lehnte mich dagegen. In diesen Moment brauchte ich den Halt.


    "In meiner Heimat da haben sie auch Sklaven. Ich mag die Sklaverei nicht."


    Ich zeigte ihm meine Arme, die Narben hatten und ein Paar frischere Verletzungen.


    "Ich weiß nicht wie es dir geht, aber ich kann mich nicht damit abfinden, dass Menschen andere Menschen behandeln wie Sachen oder noch schlimmer. Ich möchte die glauben, als du sagtest, dass der Herr des Hauses ein guter Römer ist."


    Ich seufzte kurz und sah dann zu Boden wie als würde ich den Blicken des anderen ausweichen wollen.

  • Ich blickte sie an, wie sie sich an die Wand lehnte und mir ihre Narben zeigte.


    "Die Sklaverei ist nichts unnatürliches. Die Götter haben die einen Menschen zu Sklaven bestimmt, die anderen zu Herren. Es war schon immer so und wird immer so bleiben. Vielleicht kommt man hier eines Tages raus, wer weiß das schon, aber meine jetzige Situation ist so schlecht nicht."


    Ich blickte sie immer noch an.


    "Woher kommen die Wunden?"

  • Ich blickte auf und sah zu ihm. Ich hatte Tränen in den Augen.


    "Dann hast du bis jetzt Glück gehabt. Ich habe noch mehr."


    Ich zeigte auf meineArme mit den Wunden.


    "Die meisten habe ich von den Herren bei denen ich war. Die anderen von den verschiedesten Sklavenhändlern."


    Ich atmete kurz durch.


    "Ich war nicht immer Sklavin, erst seit dem unser Dorf überfallen wurde. Meine Eltern starben bei dem Überfall und mich nahmen sie mit, wie viele andere auch."

  • Ihr liefen Tränen ins Gesicht. Ich trat näher an sie heran.


    "Es tut mir leid, Nyla. Es tut mir leid. Wenn ich Dir irgendwie helfen kann, lass es mich wissen."


    Dann nach einer Weile fügte ich hinzu.


    "Ich denke ich zeige Dir Deine Arbeit und das Haus erst morgen. Ruh Dich ersteinmal aus und schlafe wenn Du willst. Ich bringe Dir nachher was zu essen. Einverstanden?"

  • Ich sah nur noch verschwommen und mir liefen die Tränen hinunter.
    Die Ganzen Erinnerungen waren so schmerzhaft.


    "Ich glaube nicht, dass du mir helfen kannst. Der Schmerz sitzt zu tief, aber ich danke dir."


    Ich wischte mir mit den Händen über mein Gesicht und atmete tief ein und aus.


    "Ja ich würde mich gerne etwas ausruhen und auch etwas essen. Ich....ich bin im Moment einfach nur durcheinander."

  • "Kann ich verstehen. Würde mir nicht anders gehen."


    Er blickte sie an. Sie machte einen niedergeschlagenen Eindruck.


    "Ich werde dann jetzt mal gehen. Ich denke Du kommst zurecht. Nicht wahr?"

  • "Ja ich komme zurecht, danke."


    Als er gegangen war lies ich mich an der Wand zu Boden sinken.
    Ich zog meine Beine an mich ran und umarmte sie mit meinen Armen. Meinen Kopf legte ich auf meine Knie.


    Jetzt wo ich alleine war kamen die Tränen und Erinnerungen. Ich hoffte, dass seine Worte stimmten und es hier besser wäre.


    Irgendwann nickte ich in dieser unbequemen Position ein.

  • Ich hatte die neue Sklavin die ganze Zeit aus meinem Eck beobachtet. Anscheinend hatte man mich nicht bemerkt. Ich bewegte mich jedoch nicht, blickte ruhig in ihre Richtung. Sie weinte. Dann schlief sie ein.

  • Irgendwann wachte ich wieder auf. Ich hatte nicht lange geschlafen und es war unbequem.


    Viele gedanken waren mir durch den Kopf gegangen.


    Als ich meinen Kopf hob sah ich einen anderen Sklaven auf der anderen Seite sitzen.


    Meine Augen waren noch rot vom weinen.


    Ich versuchte ein Lächeln und sagte "Hallo"

  • Immer noch sah ich zu ihm.


    "Ich komme aus Syrien."


    Ich machte eine kurze Pause. Ich vermisste meine Heimat.


    "Woher kommst du?"

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