Was bisher hier geschah...

  • Zitat

    Original von Lucius Petronius Crispus
    ...


    Crispus kam von einem Treffen mit einem Geschäftsfreund nach Hause. Vorerst bemerkte er nichts von Crispinas Fehlen, denn er hatte sich praktisch daran gewöhnt, dass man sie nicht sah (da sie ja eingesperrt gewesen war). Erst nachdem er eine Siesta im Garten gemacht hatte, kam ihm der Gedanke, mit Crispina zu reden: Ein Opfer an Mercurius war zu organisieren! Außerdem musste sie ja eine neue Statue kaufen! So ging er zu Gunda und fragte dort nach.


    "Crispina ist in der Stadt gewesen...aber eigentlich müsste sie schon wieder zu Hause sein. Aber Lucius hat gefragt! Vielleicht macht sie 'was mit ihm?"


    Crispus zuckte mit den Schultern. Lucius sollte lieber Lesen üben! Nun war er schon so lange in der Schule, würde bald zum Grammaticus kommen - dennoch tat er sich noch immer schwer mit dem Lesen! Und dann beraubte er damit auch noch Gunda ihrer Küchenhilfe!


    Als er in Lucius' Zimmer trat, war er erstaunt: Sein Sohn lag auf dem Bett, das Gesicht verschwollen und die Augen gerötet, als habe er geweint! Was brachte so einen großen Jungen zum Heulen? Ein Römer weinte doch nicht!


    "Lucius, was ist hier los? Und warum heulst du?"


    Unwillig blickte der Junge auf und sah seinen Vater an. Dann deutete er wortlos auf ein zusammengeknülltes Stück Papyrus, das in einer Ecke lag. Das gute Papyrus! Crispus zahlte ein halbes Vermögen für das Schreibmaterial aus dem fernen Aegyptus! Und Lucius knüllte es achtlos zusammen, obwohl man es doch oft noch abschaben konnte! Hatte er wohl wieder einmal schlechte Neuigkeiten von seinem Lehrer erhalten?


    "Was ist los?"


    fuhr Crispus seinen Sohn noch einmal an, doch dieser hatte sich wieder seinem Kissen zugewandt. Lächerlich! Doch vorerst siegte die Neugier, also bückte er sich ächzend und hob das Knäuel auf. Vorsichtig entfaltete er es, erst dann konnte er erkennen, dass es die Schrift von Crispina trug.


    Langsam begann er zu lesen...wie redete sie denn mit Lucius? So gesäuselt hatte er ja nicht einmal mit Heila! Hatte sie den Jungen doch verzogen, wie er es befürchtet hatte...und belogen hatte sie ihn? Beinahe wäre er sofort davongesprungen um dem Mädchen den Hals umzudrehen! Doch es kam noch schlimmer: Sie war davongelaufen! Zu irgendeiner Liebschaft wahrscheinlich - hatte sie denn gar keinen Anstand im Leib? Noch einmal überflog er den Brief um zu erkennen, dass er sich nicht verlesen hatte - doch es stimmte!


    Sein Kopf war inzwischen wieder hochrot, als Crispus das Schreiben fallenließ und sich auf seinen Sohn stürzte. Er riss ihn herum und hielt ihn fest. Wenn sie so vertraut mit ihm war, musste Lucius wissen, wer ihr Liebhaber war! Und er hatte ihnen vertraut!


    "Wer ist es? Wer f***t verdammt noch mal meine Nichte?"


    brüllte er ihn in seinem grenzenlosen Zorn an. Wenn er das Bürschchen finden würde, dann würde er ihm den Hals umdrehen - und zwar eine ganze Umdrehung! Doch Lucius blickte ihn mit angstvoll geweiteten, panisch leuchtenden Augen an.


    "Wer?"


    brüllte Crispus nochmal und griff nach dem Hals des Jungen. Dann - ganz plötzlich - durchfuhr ihn jedoch ein stechender Schmerz, als hätte eine glühende Lanze sein Herz durchbohrt. Zuerst war der alte Petronier überrascht, dann jedoch verzerrte sich sein Gesicht vor Schmerz und seine Hand fuhr zur Brust. Sein Herz raste! Beinahe wäre er auf seinen Sohn gestürzt, denn seine freie Hand drohte ihm den Dienst zu versagen. Doch es gelang ihm sich aufzurichten, ehe er vor Schmerz zusammensank und in der Ecke zwischen Wand und Bett sitzen blieb. Er zwang sich, langsamer und ruhiger zu atmen, doch vor seinen Augen tanzten Sterne und jeder Atemzug fühlte sich an, als atme er flüssiges Metall.


    Als er wieder zu sich kam, hockte sein Sohn vor ihm. Er hatte sich die Tränen abgewischt, blickte ihn hart und verschlossen an, geradezu trotzig.


    "Crispina ist weg, Papa. Sie hat uns verlassen."


    Er streckte den Arm aus und half seinem Vater auf die Füße zu kommen. Vorsichtig klopfte er den Dreck von dessen Tunica, dann meinte er


    "Du musst dich ausruhen!"


    Crispus war ein wenig verdattert und noch immer leicht benommen. Was war denn mit Lucius los? Offenbar war er mindestens genauso wütend wie er selbst, dass sie das Weite gesucht hatte. Irgendwie war er auch zufrieden, dass sein Sohn es nun doch so männlich sah.


    "Wir...wir müssen Crispina finden!"


    meinte er, doch er spürte, dass er dafür nicht genügend Kraft hatte. Langsam erinnerte er sich, dass sie etwas von jemandem erwähnt hatte, der sie liebte...oder so ähnlich. Und musste Lucius das nicht wissen? Doch er schüttelte den Kopf.


    "Sie ist weg, Papa. Weg aus dem Haus, weg aus Mogontiacum. Ich weiß es. Glaube mir!"


    Der Junge sagte dies mit einer Bestimmtheit, als würden die Götter selbst aus ihm sprechen. Einerseits ängstigte es den Alten, doch andererseits konnte er den Worten nicht widersprechen. So ging er langsam vorwärts, verließ das Zimmer seines Sohnes und ging zu seinem eigenen Schlafgemach, um sich auszuruhen.


    Crispina war fort und nur die Götter wussten, wo sie sich herumtreiben würde.



  • Ich hatte die Satzung durchgelesen und nickte zufrieden.


    Ich denke das geht so in Ordnung.


    Da fiel mir noch etwas ein.


    Wo haben wir denn eigentlich unseren Sitz? Sollte man da nicht irgendwo irgendwelche Räumlichkeiten anmieten? Quasi als Anlaufstelle?


    Was mich aber nicht davon abhielt das Schriftstück zu unterzeichnen.

  • "Ich denke nicht, dass das nötig ist: Wir sind alle gleichberechtigt und sollten alle Bescheid wissen. Also kann man sich auch an jeden von uns wenden und der informiert dann alle. Ich finde sowieso, dass wir uns oft treffen sollten.


    Und Lager brauchen wir ja nicht: Jeder hat seine und wir wollen ja keine gemeinsamen Betriebe oder so."


    meinte Crispus schulterzuckend. Es gab vor allem einen Grund, der für ihn gegen ein solches Gebäude sprach:


    "Kostet nur Geld!"

  • Naja mag schon sein. Doch es wird doch auch diversen Schriftverkehr geben. Das würde dann bedeuten, jeder erhät eine Abschrift. Zumindest sollte man ein Zimmer anmieten oder wenn es wer in seinem Haus hat, von mir aus auch da, wo man ein Archiv einrichten könnte.


    Agumentierte ich dagegen. Sicherlich kostete es Geld. Was in unserer Zeit kostete schon nichts?


    Gegen die Treffen ist ja auch nichts zu sagen im Gegenteil. So bleiben wir wenigstens immer auf den neuesten Stand der Dinge.


    Stimmte ich dafür zu.


    Ja, das leidige Thema...

  • "Ja, ich denke, das passt schon in eine Kiste, oder nicht? Zumindest erstmal. Später können wir ja noch weitersehen. Und solange es eine Kiste ist, kann jeder ja seine eigenen Briefe sammeln. Wenn es dann doch einmal größer werden sollte, können wir das ja noch ändern."


    meinte Crispus schulterzuckend. Er sah sich durch das Argument wenig beeindruckt, denn seine bisherigen Geschäfte brauchten ja auch noch kein eigenes Tabularium (obwohl er im Nebenraum ein kleines Archiv unterhielt, das aber beiweitem nicht voll war!).


    "Wenn du natürlich in deinem Haus viele Zimmer frei hast, kannst du dort gern ein zentrales Archiv einrichten."


    fügte er an.

  • [Blockierte Grafik: http://img14.imageshack.us/img14/7499/luciusgrer.jpg]| Lucius Petronius Crispus


    Heute war der große Tag: Lucius würde seinen zwölften Geburtstag feiern. Doch seit Tagen war der Junge niedergeschlagen und unglücklich: Crispina war davongelaufen, seine schulischen Leistungen ließen sehr zu wünschen übrig, sein Vater war griesgrämig wie eh und je und quälte sie mehr denn je zuvor mit seiner kranken Grundausbildung. Außerdem hatte Armin inzwischen auch mehr Abstand von ihm genommen - sein kleiner Erpressungsversuch hatte sich negativ ausgewirkt! Doch Lucius dachte nicht daran, deswegen klein beizugeben! Ein Römer weinte nicht, ein Römer musste sich nicht bei einem Sklaven entschuldigen! Und so ließ er seinen Ärger an dem wehrlosen Sklaven aus, indem er unnötig hart zuschlug, wenn dieser am Boden lag. Überhaupt war er zur Zeit äußerst verbittert und reizbar. Es gab also keinen Grund sich auf das nächste Lebensjahr zu freuen, das zweifellos noch trostloser werden würde als das letzte...Crispina war ja nicht mehr da!


    Am Morgen hätte er fast nicht daran gedacht, doch als seine gute, strahlend weiße Tunica auf seinem Platz lag, erinnerte er sich. Widerwillig zog er das Festgewand an, dann schlurfte er ins Triclinium, wo bereits die gesamte Familia versammelt war. Sein Vater schien heute ausnahmsweise glücklich - er hatte sich gut von seinem Anfall erholt. Kaum hatte Lucius sich gesetzt, stimmte sein Vater das unsägliche Geburtstagslied an, das jedes Jahr gesungen wurde und das Lucius inzwischen gehörig auf die Nerven ging:


    "Gratulamur tibi,
    gratulamur tibi,
    gratulamur caro Lucio*,
    gratulamur tibi!"


    Dann erhob sich der Alte ächzend und auch Lucius musste sich aufrappeln, um eine feste Umarmung seines Vaters hinzunehmen. Dazu küsste er ihn auch noch auf beide Wangen - die Lippen fühlten sich feucht und ekelhaft an!


    "Was ist denn los, Lucius? Freust du dich gar nicht?"


    fragte Crispus verwundert, doch sein Sohn winkte ab. Ihm war all das schon wieder viel zu viel. Und er musste auch noch in die Schule heute - bestimmt gab es ein Diktat!


    "Doch, doch. Welches Geschenk gibt's denn?"


    Sein Vater schien mächtig stolz auf sein Geschenk zu sein, denn er grinste bis über beide Ohren. Dann bückte er sich mit einem vernehmlichen Ächzen und holte etwas unter der Kline hervor. Unter der Kline! Was für ein Versteck! Was mochte das schon sein?


    "Ich habe mir gedacht, ich schenke etwas für einen großen Soldaten!"


    Offenbahrte er und zog das Geschenk hervor. Lucius wurde der Mund trocken: Was sein Vater in der Hand hielt, war eine sauber polierte, lederne Scheide, sorgsam mit Metallbeschlägen versehen, auf denen dem jungen Petronier ein Stierkopf entgegenbrüllte. Und darin steckte ein echter römischer Gladius. Wie magisch angezogen fuhr die Hand des Jungen zu dem hölzernen Griff, der mit Leder umwickelt war. Seine Finger schlossen sich und plötzlich spürte Lucius eine Kraft durch seinen Arm schießen, sodass er die Waffe herausriss und gebannt auf die schimmernde Klinge blickte. Ein richtiges Schwert! Und zwar seines! Er hörte kaum, wie sein Vater ein paar Erklärungen abgab:


    "Der Stier ist wie der auf meinen Beinschienen. Eine Erinnerung an deine Herkunft! Gefällt er dir?"


    Noch immer starrte Lucius wie gebannt die Klinge an, die in seinen Händen war. Sie war ein echtes Zeichen von Macht! Wenn er die Hand bewegte, zog die Klinge mit. Wenn er zustoßen würde, würde sie seinen Feind vernichten! Etwas abwesend murmelte er ein


    "Ja, sicher."


    "Du musst natürlich gut darauf aufpassen - und es jeden Tag pflegen, sonst rostet es!"


    erklärte Crispus weiter und Lucius nahm sich sofort vor, diesen Rat zu befolgen. Er wollte niemals, dass diese wundervolle Waffe in irgendeiner Weise beschädigt wurde. Fortan würde er sie hüten wie einen Schatz.


    "So, jetzt leg' das Ding aber 'mal weg und iss deinen Geburtstagskuchen! Gunda hat ihn extra gebacken!"


    fuhr der Alte, der sich ebenso freute, dass er ein passendes Geschenk gefunden hatte, gut gelaunt fort. Einen Moment war Lucius verärgert - das war sein Schwert! Niemand gab einem Mann mit einem Schwer Befehle! Er konnte seinen wehrlosen Vater jetzt einfach niederstrecken! Doch dann kehrte langsam die Realität zurück: Er musste etwas essen! Und sein Vater mochte ein Fettsack sein - er würde sicherlich keine Mühe haben, den ungeübten Lucius niederzuringen, und selbst wenn nicht, würden die Götter ihm sicherlich zürnen! Also schob er das Schwert in die Scheide zurück und legte sich widerwillig auf seine Kline, um sich ein Stück von dem vor Honig triefenden Kuchen zu nehmen. Für Gunda, die ihn freudig-erwartungsvoll anblickte, würde er sogar so tun, als ob er ihr schmeckte!



    Sim-Off:

    * "Wir gratulieren dir,
    Wir gratulieren dir,
    Wir gratulieren dem lieben Lucius,
    Wir gratulieren dir!"





  • Nachdem Crispus ein wenig gewartet hatte, beschloss er, dass sein Scherz wohl nicht so gut angekommen war und machte eine wegwerfende Handbewegung.


    "Scheinbar nicht. Dann schlage ich vor, ich schreibe an unsere Herren Geschäftspartner und melde mich dann wieder, wenn wir die Sache unter Dach und Fach haben, nicht wahr?


    Achja: Meinst du, Terentius' Frau muss unbedingt als Socius beteiligt werden? Immerhin führt sie ja nur die Geschäfte für ihren Mann, oder nicht?"


    Seine Stimme klang vorsichtig - er wusste weder, welche Art von Frau diese Tullia war, noch, wie Iustus zu ihr stand. Dennoch musste er dies loswerden: Er wollte die Zahl der Socii so gering wie möglich halten, damit es etwas einfacher wurde Entscheidungen zu treffen. Und wenn die beiden sowieso ein Paar waren, genügte es doch, wenn einer von ihnen stimmberechtigt war!

  • Sim-Off:

    Gna. Sorry!


    Nein nicht wirklich.


    Gab ich zu. Es war ja auch weiter nichts dabei.


    Gut, dann lassen wir es eben dabei. Jeder sammelt seinen Kram und fertig.


    Es mochte vielleicht ein klein wenig trotzig klingen, war aber mit nichten so gemeint.


    Wunderbar! Ich hoffe nur es dauert nicht zu lange bis die Herren sich rühren.


    Dann kratze ich mich am Kinn wegen der Frage welche Primus`s Frau Tullia betraf.


    Das mag schon sein ja. Aber wäre es denn so verkehrt wenn sie Socius wäre? Ich mein, auf dem Papyrus müßte sie es dann eh sein da wie du ja schon bemerkt hast sie die Geschäftsführerin ist.


    Und ich Tullia kannte, würde sie mit Sicherheit ganz arg beleidigt sein wenn man sie nun außen vor ließe.


    Und so wie ich Tullia kenne, wäre sie eh bei jedem Treffen dabei. Also was soll`s.

  • Etwas nachdenklich kratzte Crispus sich am Hals. Offenbar musste man Tullia inkauf nehmen. Wahrscheinlich war Primus in seinem Privatleben nicht minder ungewöhnlich als als Offizier.


    "Na gut, dann machen wir es eben so. Ich schreibe Reatinus und der dann an Vinicius. Und der in Roma, dann kann er den Antrag gleich bei der kaiserlichen Kanzlei abgeben und uns Bescheid sagen, wenn alles klappt."


    fasste Crispus noch einmal zusammen.


    "Sonst alles klar?"


    fragte er noch, um das Gespräch damit zu beenden. Er musste schließlich bei seinen Geschäften weiterarbeiten!

  • Ja das hört sich nach einem Plan an. Und wenn Vinicius das in die Hand nimmt, so geht es wahrscheinlich eh ein klein wenig schneller. Er hat als Senator ja doch einiges an Einfluss.


    Ich überlegte kurz und nickte dann.


    Also von mir aus gibt es keine weiteren Fragen. Ansonsten können diese auch bei unserem nächsten Treffen erörtet werden.


    Ich merkte das Crispus schon ein klein wenig unruhig wurde und ich wollte ihm auch nicht länger seine Zeit stehlen zumal ich ja auch noch ein klein wenig zu tun hatte.


    Dann wünsche ich dir noch einen angenhemen Tag Petronius Crispus. Vale!


    Ich verabschiedete mich und begab mich sogleich außer Haus.

  • "Genau. Sehr gut."


    bestätigte Crispus daher und erhob sich, wobei sein Bauch gegen den Schreibtisch stieß. Er hatte es sich in letzter Zeit doch etwas sehr gutgehen lassen...


    "Dann wünsche ich dir noch einen schönen Tag! Wir sehen uns!"


    Er begleitete den Hadrianer in Ermangelung eines Sklaven für diese Aufgabe zur Tür. Danach kehrte er zurück und meinte


    "Privatus, kümmere dich um alles."

  • Ein Bote gab das Schreiben an der Porta ab mit der Bitte es dem Hausherrn weiterzureichen.


    Societas Commercii Mogontiaciensis


    (1) Die Societas Commercii Mogontiaciensis ist eine Gesellschaft zur Erhöhung der Gewinne seiner Socii. Tätigkeiten der Socii außerhalb der Societas werden nicht berührt.
    (2) Entscheidungen dürfen nur mit der Zustimmung aller Socii getroffen werden. Jede Handlung kann durch das Veto eines Socius unterbunden werden.
    (3) Für die Investitionen der Societas hat jeder Socius 500 Sesterzen vorzuhalten, die auf gemeinsamen Beschluss verwendet werden können.
    (4) Die Gewinne und Verluste der Socii werden entsprechend ihrem Anteil an den gesamten Einlagen geteilt. Niemand ist jedoch verpflichtet, mehr als 500 Sesterzen zu investieren.
    (5) Die Aufnahme neuer Mitglieder erfolgt nur durch einstimmigen Beschluss aller Socii. Ebenso können einzelne Socii durch einstimmigen Beschluss der übrigen Socii ausgeschlossen werden. In diesem Fall ist dem ausgeschlossenen Socius jedoch auch sein Anteil am Gesellschaftskapital auszuzahlen.
    (6) Jeder Socius ist zu jeder Zeit berechtigt, seine Mitgliedschaft zu beenden und seinen Anteil am Gesellschaftskapital einzufordern.
    (7) Zur Verwaltung einzelner Geschäfte können Procuratores bestimmt werden. Diese sind allen Socii weisungsgebunden und haben, sofern sie nicht zugleich Socii sind, keinerlei Mitspracherecht innerhalb der Societas. Ihre Bestimmung erfolgt durch einstimmigen Beschluss aller Socii.
    (8) Als Vorsitzender entsprechend der Lex Communitatis § 2 (3) fungiert ein Socius res gerens. Er vertritt die Societas gegenüber dem Staat. Allgemein haften jedoch sämtliche Socii juristisch entsprechend ihrem Anteil am Gesellschaftskapital. Darüber hinaus besitzt der Socius res gerens keine Sonderrechte, sondern hat die übrigen Socii jederzeit über alle Entwicklungen der Societas zu informieren.


    [Blockierte Grafik: http://img372.imageshack.us/img372/5986/siegelmpctabulaxm1.gif] [FONT=cataneo bt, amaze]M Petronius Crispus[/FONT]



    Lucius Hadrianus Iustus


    Tullia Maestrale


    Gaius Terentius Primus



    [/quote]


    Ad
    Marcus Petronius Crispus
    Casa Petronia
    Mogontiacum


    Salve Petronius Crispus,
    anbei der unterschriebene Contract. Entschuldige die Verspaetete Antwort, es lagen jedoch gewichtige Gruende vor.
    Wir freuen uns auf die gemeinsamen Geschaefte!

    Vale G.T.Primus

  • Es dauerte eine ganze Weile, ehe der Vertrag, den Crispus versenden hatte lassen, wieder zur Domus Petronia zurückkehrte. Als es endlich soweit war, holte der alte Petronier rasch seinen Scriba herbei und begann, ein Schreiben an Reatinus aufzusetzen:

    Tribunus Angusticlavius Artorius Reatinus - Legio I Traiana PF - Mantua - Italia



    Crispus Reatino s. p. d.


    Ich hoffe, mein vorheriger Brief hat dich erreicht. Leider ist keine Antwort bei mir angekommen. Darum hoffe ich umso mehr, dass dieser hier bei dir ankommt. Wir haben es endlich geschafft - die Gründungsmitglieder unserer Societas sind vollzählig! Zu denen, die du schon kennst, sind noch Terentius Primus und seine Contubernalis Tullia dazugekommen. Ich habe einfach mal für dich mit zugestimmt - du kennst Primus ja und seine Frau ist wohl sowieso nur so eine Art "Strohfrau". Jetzt sollte alles recht schnell gehen, wie ich finde, deswegen bitte ich dich, die Satzung schnell zu unterschreiben und an Vinicius Lucianus nach Rom weiterzuschicken. Ich habe einen Brief für ihn mit angehängt!


    Wo wir gerade beim Geschäft sind, habe ich noch einen Frage! Du hast doch eine Schmiede hier in Mogontiacum und ich habe im Moment Lieferschwierigkeiten mit Werkzeug. Wenn du sie noch hast und nach einem Abnehmer suchst, würde ich gern einen Vertrag darüber abschließen. Ich denke, ich kann jede Woche ein bisschen was kaufen, hauptsächlich Sachen für meinen Steinbruch. Vielleicht kannst du deinem Villicus den Befehl geben, etwas für mich auf Vorrat zu halten und zu einem fairen Preis für mich anzubieten.


    Allgemein ist es in Mogontiacum übrigens ziemlich ruhig geworden. Dieser Duccius Marsus war ja schon nicht gerade der omnipräsenteste Duumvir aller Zeiten gewesen, aber jetzt hört man gar nichts mehr aus der Curia. Und der neueste Repräsentant der Duccii, der mir auch ganz vernünftig erschien, scheint einen Reitunfall gehabt zu haben und hat sein Amt niedergelegt. Insgesamt langweile ich mich fast ein bisschen - vielleicht sollte ich nächstes Jahr doch gleich nach dem Duumvirat streben, was meinst du?


    Bei mir zu Hause ist allerdings etwas schlimmes passiert: Crispina, du erinnerst dich vielleicht, meine Nichte, ist weggelaufen. Wir hatten einen ziemlichen Streit, weil sie so ein Dickkopf ist und eines Tages war sie einfach weg! Ich habe schon überall nach ihr gesucht, aber offenbar ist sie sofort auf und davon. Mögen die Götter sie schützen, wo auch immer sie ist. Dafür wird mein Lucius immer größer und zum Glück endlich auch ein bisschen stärker. Ich bringe ihm schon ein paar Sachen bei, damit er es später bei der Legion einfacher hat. Vielleicht kann er ja sogar gleich ein Ritter werden, wenn er alt genug ist?


    Wie läuft es übrigens in Mantua? Wie geht es meinem Patron Tiberius? Habe lange nichts von ihm gehört! Und wie laufen deine Geschäfte? Melde dich doch wieder einmal!



    M Petronius Crispus






    Anschließend beschloss er, sofort den Brief für Lucianus aufzusetzen, wobei ihm Privatus sehr dabei half, möglichst unterwürfige und passende Formulierungen zu finden - immerhin war das ein Brief für einen Senator, keinen gewöhnlichen Plebs!

    Senator M Vinicius Lucianus - Casa Vinicia - Roma - Italia



    M Petronius Crispus Consulari M Vinicio Luciano senatori s. p. d.


    Edler Senator, ich hoffe, Du bist glücklich nach Rom zurückgekehrt und hast Deinen angestammten Platz in der Curia Iulia wieder eingenommen. Unterdessen versieht Dein Bruder Deinen alten Posten ebenso gut, wie Du es zuvor getan hast.


    Sicher bist Du ungehalten, so lange nichts mehr von mir gehört zu haben, doch muss ich gestehen, dass sich einige Schwierigkeiten ergeben haben bei der Gründung unserer Societas. Jetzt ist es aber vollbracht. Ich konnte noch Terentius Primus, den Reiterführer, der Dir sicher noch bekannt ist, sowie Tullia Maestrale als Socii gewinnen. Anbei schickt Artorius Dir den Vertrag der Societas, unterzeichnet von allen Socii. Ich bitte Dich, ihn bei der kaiserlichen Kanzlei einzureichen.


    Mögest Du als höchstrangiger Socius bestimmen, wer als Socius res gerens eingetragen wird. Ich stünde gern zur Verfügung, doch bin ich auch bereit, die Verantwortung einem anderen, geeigneteren zu überlassen.


    Mögen die Götter Dich behüten!


    M Petronius Crispus






    Zuletzt las er alles noch einmal Korrektur und drückte dann seinen leicht erwärmten Siegelring in das Wachs. Gallicus durfte den Brief anschließend zur Curia bringen.

  • Auch jetzt, da es kalt wurde in Germania und es wohl nicht mehr lange dauern würde, bis die ersten Schneeflocken die Erde Mogontiacums bedeckten, kannte Petronius Crispus kein Erbarmen mit seinem Sohn und dessen Sklaven: Die Ausbildung wurde mit aller Härte fortgeführt, jeder Fehler bei der Benennung der Centuriones einer Legion wurde ebenso hart bestraft wie der Verdacht, nicht voller Eifer zu kämpfen. Doch immerhin: Seitdem Lucius das Schwert zum Geburtstag bekommen hatte, legte der Junge einen gewissen Ehrgeiz an den Tag, weshalb er beim Fechten die raschesten Fortschritte machte - sogar raschere als Armin, dem dies weniger lag.


    An diesem Tage nun war es wieder so weit. Nach einer kurzen Aufwärmübung (unzählige Liegestützen und Kniebeugen) befahl Crispus, gehüllt in seinen alten Soldatenmantel:


    "Zu den Holzschwertern!"


    "Sind wir jetzt schon gut genug, mit echten Waffen zu üben?"


    fragte Lucius sofort, wie er es jeden Tag tat. Zu Beginn hatte der Alte sich darüber gefreut, doch inzwischen gingen ihm diese Nachfragen auf die Nerven: Unerfahrene Soldaten mussten stets mit dem Holzschwert üben, das nebenbei auch schwerer war als die Originalwaffe. Nur so wurden die Muskeln gestählt! So war er geneigt, seinem Sohn ein paar mehr Liegestützen aufzubürden, als er kurz innehielt.


    "Ich will einen Kampf mit Holz sehen. Wenn ihr gut seid, gehen wir zum blanken Stahl!"


    Das war natürlich nicht ganz richtig, denn auch in diesem Training würde man Schutzkappen auf die Spitzen der Schwerter legen, sodass man sich keine gefährlichen Verletzungen zuziehen konnte! Aber immerhin - das motivierte den Jungen!


    Der Kampf begann und voller Begeisterung stellte Crispus fest, dass sowohl Lucius, als auch Armin ihre Schilde professionell hielten, ständig Deckung suchten und den Feind mit stets aufs neue überraschenden Finten und Stößen beschäftigten. Hin und her wogte der Kampf, doch im Gegensatz zu dem Sklaven zeigte sich recht bald ein Leuchten in den Augen seines Jungen! Genau das war der Blick, der die Mordlust eines Soldaten verriet - Crispus hatte ihn unzählige Male gesehen! Ein normaler Mensch hätte es möglicherweise bedenklich gefunden, dass ein so junger Mann in richtiggehende Kampfeswut verfiel - doch der alte Petronier war begeistert! Er wollte, dass Lucius ein Mann wurde - ein ganzer Mann, der alles mit größter Hingabe tat! Und genau das tat Lucius nun, bis Armin schließlich beim Zurückweichen das Gleichgewicht verlor, ausrutschte und zu Boden fiel. Sofort war Lucius bei ihm, schlug mit einem Hieb den Schild beiseite und holte aus. Crispus zweifelte nicht daran, dass er sofort zugestochen hätte, daher rief er sicherheitshalber


    "Aus! Zurück auf die Ausgangspositionen!"


    Er stieß mit seinem Centurionenstab zwischen die beiden Kämpfer, woraufhin Lucius seine Waffe sinken ließ und einen Schritt zurück ging, sodass Armin sich wieder aufrichten konnte. Er wirkte erschrocken, geradezu verängstigt. Auch er hatte offenbar das Funkeln in den Augen seines Kontrahenten gesehen!


    "Ein sauberer Kampf! Lucius, hol' dein Schwert! Und Armin, in meiner Schlafkammer hängt mein alter Gladius - den kannst du nehmen! Da müssten auch die Lederkappen zum drüberstülpen sein! Ausführung!"


    Er schlang den Mantel enger um seinen inzwischen etwas unförmigeren Leib. Lucius mochte in Versager auf der Schulbank sein, Flausen über Mathematik und Geometrie im Kopf haben und auch sonst nicht sehr erbaulich wirken, doch eines hatte er ganz offensichtlich von seinem Vater geerbt: Fechten!


  • [Blockierte Grafik: http://www3.pic-upload.de/23.11.09/wsvuctcttlnj.png]


    Marcus Petronius Crispus

    Provincia Germania
    ~~~~~
    Mogontiacum
    ~~~~~
    Casa Petronia


    ____________________________________________


    Salve, mein Freund!



    Langs ist´s her, dass ich dir zum letzten Mal einige Zeilen schrieb und ein Lebenszeichen von mir gegeben habe. Ich hoffe, du kannst mich für mein großes Versäumnis entschuldigen, doch ich hätte früher geschrieben, wenn ich dazu die Zeit gefunden hätte. Ich hoffe, es geht dir und deinem Kleinen im hohen Norden gut und dass ihr heil durch den nahenden Winter kommt. Auch hier in Italien macht sich die immer niedriger werdende Temparatur langsam, aber sicher bemerkbar. Doch es geht mir gut - mein Leben nimmt einen geregelten Lauf, so sehr, wie es als beschäftigter Tribun nunmal kann.


    Doch genug Gerede, ich komme in den folgenden Zeilen zum Geschäftlichen:


    Dass du für mich unterschrieben hast, ist in Ordnung - ich hätte es wohl selbst nicht anders getan. Das Regelwerk unserer neuen Societas ist sehr gut geworden und umfasst auch alle Vorstellungen, die ich von einer guten Gemeinschaft habe. Ich hätte ohnehin unterschrieben. Lass es ruhig meine Sorge sein, dass Lucianus informiert wird. Ich muss ihm als Klient eh wieder schreiben.


    Gerne biete ich dir einen Teil meines Werkzeuges an und habe meine Diener auch angewiesen, dir unverzüglich einen Teil der Waren zu entbehren - zu einem freundschaftlichen und Societas-internen Preis von 13,75 Sesterzen, überlasse ich dir wöchentlich 150 Einheiten aus meiner Produktion. Bediene Dich ganz nach belieben, es gehört dir.


    Und auch wäre ich der Meinung, dass du den perfekten Kandidaten für das Duumvirat abgeben würdest - ohnehin meine ich, dass Mogontiacum eine starke Hand zur Führung braucht und du durchaus frischen Wind in die Curia bringen könntest. Ich denke, das fehlt der Stadt! Versuche es, mein Freund!


    Es tut mir leid und es scheint mir unerklärlich, was mit Crispina geschehen ist oder was in sie gefahren sein muss... ich wusste, dass euer Verhältnis angespannt war, doch ich hätte nie damit gerechnet, dass es so sehr eskalieren könnte. Mögen die Götter sie hüten, auch wenn ich das gerne selbst bewerkstelligen würde. Ich weiß nicht, wo sie sich aufhalten kann.
    Dein kleiner Lucius scheint sich hingegen zu einem wahren Mannsbild zu entwickeln - er hat Glück, denn er lernt bei einem wahren Veteranen... so gedenkst du also, ihn in deine Fußstapfen treten zu lassen? Ich bin mir sicher, er könnte es eines Tages weit bringen.



    Wie dem auch sei... das Papyrus wird zum Schreiben schon ein wenig eng. Das beste Zeichen, dass man schon viel geschrieben hat.



    Vale bene, mein Freund. Pass auf dich auf.


    [Blockierte Grafik: http://www3.pic-upload.de/23.11.09/vfv6cjvy4i6e.png]


  • Ad
    Marcus Petronius Crispus
    Domus Petronia, Mogontiacum
    Germania Superior




    Salve Marcus Petronius Crispus,


    ich schreibe dir diesen Brief, weil es in deiner Gens zu einem tragischen Todesfall gekommen ist. Dein Verwandter Faustus Petronius Romanus ist einer zunächst einfachen Krankheit letzendlich zu Grunde gegangen.
    Im Namen von Rom spreche ich dir mein tiefstes Mitgefühl aus und hoffe, dir etwas über diesen Verlust hinwegzuhelfen.
    Als Decemvir litibus iudicandis kümmere ich mich nun um die Hinterlassenschaften des Verstorbenen. Da der Tote kein Testament hinterlassen hat, wird das Erbe auf seine gradnächsten Agnaten verteilt.


    Wenn du dich in er Lage fühlst, dies Erbe zu übernehmen bitte ich dich um eine kurze Rückmeldung in die Casa Octavia, Roma bis ANTE DIEM XII KAL FEB DCCCLX A.U.C. (21.1.2010/107 n.Chr.).



    Vale,


    Faustus Octavius Macer



    Decemvir litibus iudicandis

  • Ad
    Marcus Petronius Crispus
    Domus Petronia, Mogontiacum
    Germania Superior




    Salve Marcus Petronius Crispus,



    Es ist schrecklich für mich, dass wir nur durch solch tragische Todesfälle in Kontakt treten und doch ist es meine Pflicht. Nach dem Tod eines fernen Verwandten ist nun auch dein Neffe Lucius Petronius Torquatus gestorben. Ich spreche dir in tiefer Trauer mein größtes Mitgefühl aus.
    Wie du bereit weißt, kümmere ich mich als Decemvir litibus iudicandis nun um die Hinterlassenschaften deines Neffen. Da er kein Testament geschrieben hat, wird das Erbe auf seine gradnächsten Agnaten verteilt.


    Wenn du dich in er Lage und Verantwortung fühlst, dieses Erbe zu übernehmen bitte ich dich um eine kurze Rückmeldung in die Casa Octavia, Roma bis PRIDIE NON FEB DCCCLX A.U.C. (4.2.2010/107 n.Chr.).



    Vale,


    Faustus Octavius Macer



    Decemvir litibus iudicandis

  • Petronius Crispus war alt geworden - er fühlte sich sogar steinalt. Seitdem er seine Magistratur niedergelegt hatte, war ihm die Politik irgendwie zuwider gewesen, sodass er nur noch selten den Ordo Decurionum besucht hatte, in dem seiner Meinung nach nur noch die Speichellecker der Duccier saßen und alles legitimierten, was diese übermächtige Familie beschloss. Und auch seine wirtschaftlichen Pläne waren nicht so recht aufgegangen, wusste er doch nicht von der kaiserlichen Legitimation der Societas Commercii Mogontiaciensis. Dies - verbunden mit dem Einsetzen des Winters - hatte den alten Petronier schließlich mürbe gemacht. Während er seinen Sohn weiterhin in die Geheimnisse der Kriegskunst einwies, fühlte er sich doch mehr angewidert von der zivilen Gesellschaft Mogontiacums.


    Als ihn schließlich im Winter auch noch eine Krankheit niederstreckte und er die Ausbildungsübungen aufgeben musste, erklärte der herbeigeholte Arzt kurzerhand, es läge am Miasma der Stadtluft. Als junger Mann hätte Crispus sich möglicherweise dafür interessiert, doch inzwischen war er zu alt und abgestumpft, sodass er die Diagnose klaglos hinnahm. Wenig später machte er seine Pläne: Das Landstück, das er bei seiner Entlassung vom Militärdienst erhalten hatte, war auf Anraten von Privatus mit einem kleinen Bauernhof bebaut worden, auf dem Pächter des Petroniers damit begonnen hatten, das Land urbar zu machen.


    Und je mehr er darüber nachdachte, ein einfaches Leben als Bauer auf dem Lande zu führen, umso attraktiver erschien ihm die Möglichkeit: Er konnte ein Leben führen, wie es so viele Veteranen taten: Tiere züchten, Felder bestellen und geruhsam leben, weit weg von den Streitigkeiten und Korrumpierungen der Stadt! So fasste er schließlich den Entschluss, seine Pächter herauszuwerfen und im Frühling, wenn der Schnee geschmolzen war, selbst in die Civitas Mattiacorum aufzubrechen um dort in seiner Villa Rustica zu leben.


    Armin nahm den Beschluss mit einem Achselzucken, doch Lucius führte sich furchtbar auf. Der Alte musste seinem Sohn erst eine gehörige Ohrfeige geben, ehe er Ruhe gab. Überhaupt fragte sich Crispus langsam, ob irgendetwas mit seinem Sohn nicht stimmte: Er war aggressiv, sein Lehrer hatte berichtet, dass er irgendwie außerhalb der Klasse stand und auch sonst wirkte er manchmal etwas seltsam...fast abwesend! Aber das würde sich sicher einränken - er war eben in einem schwierigen Alter!

  • Endlich war es so weit: Der Schnee war vorerst weggeschmolzen und der Haruspex hatte prophezeit, dass es nun Frühling werden würde (obwohl Crispus das kaum glauben konnte, so früh ihm Jahr wie es war). Dennoch hatte er alles vorbereitet. Die Pächter waren nicht sehr glücklich gewesen, mitten im kalten Winter von ihrem Hof geworfen zu werden, doch das war dem Petronier ziemlich egal: Was konnte er dafür? Er brauchte den Hof nunmal jetzt und wenn es ihnen nicht passte, konnte er auch nichts machen.


    Man hatte alles zusammengepackt, was der Alte mitnehmen wollte, und auf einen Karren geladen. Crispus selbst saß neben Marog auf dem Kutschbock, während der junge Crispus Asulf, das Reitpferd des Hauses, reiten würde. Zurück blieb einzig Privatus, der die Geschäfte der Petronier von Mogontiacum aus führen würde und wirkte, als könne er es gar nicht erwarten, den alten Sturkopf loszuwerden.


    Mürrisch blickte der Alte auf sein Haus, nachdem er unter großem Ächzen seinen beachtlichen Leib auf die Bank neben Marog gehieft hatte, dann gab er ein Zeichen.


    "Geh'n wir."


    Lucius blickte hingegen seinen Vater mit offener Feindseligkeit an. Und so verweilte er einen Augenblick länger, ehe er dem Pferd Zeichen gab, dem Ochsenkarren zu folgen, der sich in Bewegung setzte und auf das Stadttor zuzuckelte.


  • Den Decuriones der Civitas Mogontiacum



    Werte Decuriones,


    hiermit laden wir euch zu einer neuerlichen Sitzung des Ordo Decurionum unserer Civitas. Die Sitzung soll am ANTE DIEM XV KAL MAR DCCCLX A.U.C. (15.2.2010/107 n.Chr.) stattfinden, bitte erscheint so zahlreich wie möglich.


    Es sollen folgende Dinge besprochen werden:
    1. Vorbereitungen auf die Zeit der Eisschmelze
    2. Nachbesprechung der StatuenenthüllungEN
    3. Generelle Anliegen des Ordo


    Valete bene,


    Vol. Statorius Rullus et K. Lucceius Philonicus

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