Was bisher hier geschah...

  • Zitat

    Original von Petronia Octavena
    Sie schluckte den letzten Bissen herunter und nickte lächelnd.
    "Ja. Mahsati Magonidas hat mich vor einer Weile zum Essen eingeladen und da habe ich mich ein wenig mit Nicea angefreundet. Sie ist wirklich sehr nett."


    "Freut mich!"


    sagte Crispus und lächelte. Auch ihm war das Mädchen sehr sympathisch - zumindest sympathischer als die ältere Magonidin, die ihre Talente wohl am besten als Straßenhure einsetzen können würde - was er Mathayus natürlich niemals ins Gesicht sagen würde.


    "Hast du sonst noch ein paar Bekanntschaften geschlossen?"


    fragte er dann weiter - er wollte ja, dass es Octavena gut ging...

  • Zitat

    Original von Mathayus Magonidas
    "Ja das stimmt. Auch wenn der Plan deines Sohnes und mir im Detail etwas anderes war. Für Mogontiacum ist es gut ausgegangen da es wie gesagt nun ein Collegium hat. Für deinen Sohn war es eher eine Niederlage und mich hat es Geld gekostet welches ich aber gerne ausgegeben haben um es gleich zu sagen. Als Fazit würde ich also ziehen das dein Junge sich wahrscheinlich als Verlierer fühlt aber so wohl lernt wie Politik manchmal ist."


    Er kämpfte noch ein bisschen mit sich und fragte dann.


    "Wollen wir uns vielleicht setzen es könnte etwas dauern das zu erzählen?"


    Offensichtlich war es irgendetwas, was den Magoniden tiefer betrübte. Dass er die Niederlage seines Sohnes so dramatisch fand, freute den Alten einerseits (denn es zeigte Treue zur Familie seines Patrons), sorgte ihn aber andererseits weniger - er selbst hatte erst mit grauen Haaren lernen müssen, wie Politik funktionierte. Das würde Lucius gar nichts schaden, wenn er sah, dass man manchmal einfach auf Granit biss...


    "Naja, so schlimm wirds schon nicht sein!"


    Er legte seine Hand an Mathayus' Arm und deutete auf die Bank.

    Sim-Off:

    Hoppla, eigentlich wollte ich nicht auf der Bank stehen, sondern sitzen :D

  • Zitat

    Original von Marcus Petronius Crispus
    "Hast du sonst noch ein paar Bekanntschaften geschlossen?"


    fragte er dann weiter - er wollte ja, dass es Octavena gut ging...


    Der Alte war nach wie vor begeistert von Octavena - offensichtlich erkannte er nicht, dass sie ein faules Gör war, das der Familie auf der Tasche lag und nichts beitrug. Kein Wunder, dass sie noch keinen Mann gefunden hatte. Mürrisch löffelte Lucius ein wenig von seinem Sud und sah hinüber zu Armin - auch dem hatte sie scheinbar den Kopf verdreht...

    cu-tribunuscohortisurbanae.png petronia2.png

    Klient - Herius Claudius Menecrates

    DECURIO - MOGONTIACUM

    MUNICEPS - MOGONTIACUM

  • Zitat

    Original von Marcus Petronius Crispus
    "Hast du sonst noch ein paar Bekanntschaften geschlossen?"


    fragte er dann weiter - er wollte ja, dass es Octavena gut ging...


    Sie lächelte. "Keine Engeren", gab sie ein wenig ausweichend zurück, "Ich war nur ein paar Mal auf dem Forum und habe mich bei der Gelegenheit mit ein paar Leuten unterhalten."
    Und abgesehen von dem Duccius hatte sie sich mit denen wiederum vor allem über allen möglichen Klatsch und Tratsch unterhalten. Also nur Themen, die zwar ganz unterhaltsam waren, aber nicht wirklich engere Freundschaften machten.

  • "Schön, schön. Ich kenne leider nicht so viele Mädchen in deinem Alter, mit denen ich dich bekannt machen könnte..."


    rechtfertigte sich Crispus, dass er sich nicht stärker um die Integration seiner Nichte gesorgt hatte. Tatsächlich hatten die meisten seiner Freunde Söhne oder Töchter, die noch zu jung oder zu alt waren. Und wenn doch, waren sie vor kurzem verheiratet worden - nicht selten in die alte Heimat, wohin manche Veteranen noch Kontakte unterhielten.


    "Und hast du auch schon ein paar hübsche junge Männer getroffen?"


    fragte er dann und zwinkerte ihr dabei zu.

  • Ein kleiner Händler - nur mit einer Kiepe unterwegs - brachte einen Brief aus Italia vorbei, was Morag nicht schlecht staunen ließ. Allerdings wagte er es nicht, ihn zu öffnen, sondern legte ihn einfach ins Tablinium:

    Marcus Petronius Crispus
    Provincia Germania Superior
    Mogontiacum
    Domus Petronia


    Salve Marcus Crispus!


    Die Fahrt nach Rom war angenehm, dank deiner Güte und des bequemen Reisewagens. Nach Passieren des Stadttoren, was durch deine Begleitschreiben unkompliziert verlief, führte unser erster Weg in den Tempel der Minerva. Nach ihrer Huldigung und mit einem Versprechen, ihr ein Opfer zu bringen, trafen wir wohlbehalten in der Casa Decima Mercator ein.
    Wie du dich sicherlich erinnern kannst, gabst du Nuha verschiedene Schreiben. Unter anderem auch eines an den Hausherrn, welches er in meinem Beisein las und welches mich gedanklich jetzt noch erschüttert. Wie konntest du mir nur verheimlichen, was du für mich geplant hast? Auch wenn ich verstehe, dass wenig Zeit blieb zur Vorbereitung, fühle ich mich abgeschoben. Im Moment bin ich einfach nur traurig und enttäuscht.
    Auch widerstrebt es mir, dich um eine Mitgift zu bitten. Aber wahrscheinlich hast du bereits damit gerechnet und kennst die Gepflogenheiten, wenn die Gens mütterlicherseits sich um die Verheiratung kümmert. Für mich war es neu und der Gedanke, dass sie mir einen Mann suchen werden, bereitet mir Bauchschmerzen. Ich fühle mich so gar nicht bereit dazu und doch muss ich die Notwendigkeit akzeptieren. Ich hoffe Nuha wird mich vorbereiten und Minerva mir ihre helfende Hand reichen.
    Vielleicht führt dich dein Weg einmal nach Rom und wir sehen uns wieder. Bis dahin hoffe ich, die Götter sind dir gewogen.


    [Blockierte Grafik: http://s7.directupload.net/images/120622/ffe8b9rf.png]

  • Zitat

    Original von Marcus Petronius Crispus
    "Und hast du auch schon ein paar hübsche junge Männer getroffen?"


    fragte er dann und zwinkerte ihr dabei zu.


    Octavena errötete ein wenig. Er konnte ja nicht ahnen, dass sie tatsächlich eine Bekanntschaft in die Richtung gemacht hatte...
    "Ach...", meinte sie dann lächelnd, "Ich denke, 'hübsch' ist eine Frage der Definition."
    ...Allerdings musste sie ihm ja nicht unbedingt alle Einzelheiten auf die Nase binden, wenn es sich auch vermeiden ließe.

  • Mathayus setzte sich auf die Bank und schaute einen kurzen Moment bei der Gartenarbeit zu. Dann seufzte er und fing an:


    "Ich muss dich und Mogontiacum verlassen Patron. Ich habe gestern zwei Briefe erhalten von denen keiner eine gute Nachricht erhalten hat. Zum einen ist meine Mutter auf Melita gestorben und ich möchte ihr Grab besuchen... wenn ich schon nicht wie bei meinem Vater vor gut zwei Jahren bei ihrer Beerdigung sein konnte. Das alleine wäre sicherlich noch kein Grund in diesen Zeiten unbedingt eine solche Reise zu unternehmen und vor allem auch nicht wiederzukehren nach Mogontiacum. Bei aller Fremdheit die ich hier noch fühle habe ich mir hier ja fast aufgebaut und beginne die Stadt als Heimat anzusehen.
    Doch dann kam der zweite Brief....
    Meine Schwester ist.... war mit einem reichen Weihrauchhändler in Alexandria verheiratet. Beide sind vor einigen Wochen bei einem Überfall von Räubern umgebracht worden. Ihre Kinder mit dem Händler sind noch alle minderjährig und seine Angehörigen versuchen sich nun alles unter den Nagel zu reißen und die Kinder.... auszuschalten. Momentan schafft mein älterer Bruder es das zu verhindern. Aber er hat ja die Besitzungen meiner Familie auf Melita übernommen und die Entfernung zwischen Alexandria und Melita ist zu groß als ob er dies lange durchalten kann. Gleichzeitig ist Alexandria und der dortige Handel aber zu wichtig für meine Familie als das wir uns diese ... Niederlage leisten können. Ich muss also nach Alexandria übersiedeln und retten was zu retten ist."


    Er wartete erst einmal um Crispus Gelegenheit für eine Reaktion zu geben.

  • Zitat

    Original von Petronia Octavena
    Octavena errötete ein wenig. Er konnte ja nicht ahnen, dass sie tatsächlich eine Bekanntschaft in die Richtung gemacht hatte...
    "Ach...", meinte sie dann lächelnd, "Ich denke, 'hübsch' ist eine Frage der Definition."
    ...Allerdings musste sie ihm ja nicht unbedingt alle Einzelheiten auf die Nase binden, wenn es sich auch vermeiden ließe.


    Crispus beugte sich ein wenig vor und grinste verschmitzt - scheinbar hatte er da ein Thema angesprochen, das interessant zu werden versprach. Es konnte einerseits bedeuten, dass sie hier überhaupt keine hübschen Männer fand - oder etwas ganz anderes.


    "Wie würdest du denn "hübsch" definieren?"


    fragte er deshalb und nahm einen Schluck Wein.

  • Zitat

    Original von Mathayus Magonidas
    "Ich muss dich und Mogontiacum verlassen Patron. Ich habe gestern zwei Briefe erhalten von denen keiner eine gute Nachricht erhalten hat. Zum einen ist meine Mutter auf Melita gestorben und ich möchte ihr Grab besuchen... wenn ich schon nicht wie bei meinem Vater vor gut zwei Jahren bei ihrer Beerdigung sein konnte. Das alleine wäre sicherlich noch kein Grund in diesen Zeiten unbedingt eine solche Reise zu unternehmen und vor allem auch nicht wiederzukehren nach Mogontiacum. Bei aller Fremdheit die ich hier noch fühle habe ich mir hier ja fast aufgebaut und beginne die Stadt als Heimat anzusehen.
    Doch dann kam der zweite Brief....
    Meine Schwester ist.... war mit einem reichen Weihrauchhändler in Alexandria verheiratet. Beide sind vor einigen Wochen bei einem Überfall von Räubern umgebracht worden. Ihre Kinder mit dem Händler sind noch alle minderjährig und seine Angehörigen versuchen sich nun alles unter den Nagel zu reißen und die Kinder.... auszuschalten. Momentan schafft mein älterer Bruder es das zu verhindern. Aber er hat ja die Besitzungen meiner Familie auf Melita übernommen und die Entfernung zwischen Alexandria und Melita ist zu groß als ob er dies lange durchalten kann. Gleichzeitig ist Alexandria und der dortige Handel aber zu wichtig für meine Familie als das wir uns diese ... Niederlage leisten können. Ich muss also nach Alexandria übersiedeln und retten was zu retten ist."


    Er wartete erst einmal um Crispus Gelegenheit für eine Reaktion zu geben.


    Gerade hatte Crispus es sich gemütlich gemacht, als die Nachrichten kamen - die erste war für ihn wenig logisch, denn eine Reise durch die halbe Welt, um ein Grab zu besuchen, hielt er doch für übertrieben. Die zweite war dafür aber umso verständlicher. Wenn die Familie ihn brauchte, musste er gehen - die Frage war nur, ob das im Augenblick so schlau war...


    "Das verstehe ich, auch wenn ich es sehr schade finde. Aber bist du sicher, dass du nicht zuerst den Krieg abwarten willst? Ich habe gehört, dass Aegyptus auch rebelliert und dazwischen liegt Rom und das Illyricum, das fest in der Hand des Kaisers ist."


    Noch immer konnte der alte Petronier sich nicht daran gewöhnen, dass man den Herrscher in Rom als Usurpator bezeichnete.


    "Wie willst du dort hinkommen? Sie werden Händler aus Germania, die nach Aegyptus wollen, für Spione halten!"


    Er mochte seinen Klienten inzwischen wirklich und hätte am liebsten einfach darum gebeten, dass der Magonide so hier blieb - er war sein einziger Kontakt, den er nicht vom Militär her hatte und dazu war er loyal. Aber der Alte wollte vor allem nicht, dass Mathayus von einer Patrouille aufgegriffen und als Spion gehängt wurde...

  • Zitat

    Original von Marcus Petronius Crispus
    Crispus beugte sich ein wenig vor und grinste verschmitzt - scheinbar hatte er da ein Thema angesprochen, das interessant zu werden versprach. Es konnte einerseits bedeuten, dass sie hier überhaupt keine hübschen Männer fand - oder etwas ganz anderes.


    "Wie würdest du denn "hübsch" definieren?"


    fragte er deshalb und nahm einen Schluck Wein.


    Octavena ließ sich einen Moment Zeit mit ihrer Antwort. Sie hatte keine Lust, dieses Gespräch in die falsche Richtung gehen zu lassen, also war es besser, wenn sie sich überlegte, was sie nun sagte.
    Schließlich lächelte sie und erwiderte:
    "Die Frage ist wohl eher, ob man 'hübsch' in dem Sinne definieren kann. Jeder empfindet 'hübsch' ja schließlich anders."
    Sie grinste ein wenig schief und gab sich Mühe, möglichst verlegen auszusehen.
    "Aber ich will nicht leugnen, dass ich für meinen Teil einen gut gebauten Mann durchaus als anziehend oder hübsch bezeichnen würde."


  • Mathayus war dankbar für die Anerkennung und das Verständnis seines Patrons.


    "Ich fürchte ich kann nicht solange warten bis der Krieg vorbei ist. Mal ehrlich glaubst du an ein schnelles Ende? Du bist der Soldat von uns beiden aber... unter einem Jahr wird es doch nicht gehen... solange kann ich nicht warten will ich die Kinder meiner Schwester und das Geschäft meiner Familie retten."


    Er lächelte kurz und sprach die ersten Worte der folgende Sätze dann mit einem breiten Akzent der in Africa wohl für Latein gehalten wurde und schon fast punisch-latein garniert mit einzelnen Wörten aus den Sprachen Africas vermischt war.


    "Ich denke ich werde es ganz gut schaffen nicht als germanischer Händler durchzugehen."


    Er vertraute Petronius also warum sollte er diesem nicht seine Reisepläne verraten.


    "Bis Lugdunum werde ich mit Timon und seiner Eselskarawane reisen. Das wird der anstrengendste Teil für mich und die meinen werden. Ab Lugdunum geht es per Schiff weiter. Erst nach Massilia und von dort nach Melita. Wenn alles glatt geht wird ein Schiff meines Bruders mich von Massilia nach Melita bringen. Von Melita werde ich mit einem Schiff nach Leptis Magna, dann die Küste entlang bis nach Cyrene und schließlich Alexandria reisen. Es wird nicht ungefährlich und ich werde meine Töchter, Schwiegertochter und Frau wahrscheinlich erstmal in Melita lassen. Ja nachdem wie die Situation dort aussieht. Vielleicht können sie von Melita aus auch was über meinen Sohn Maharbal herausfinden... ich habe über ein Jahr nichts von ihm gehört."


    Mathayus überlegte einen Moment.


    "Willst du mich nicht begleiten? Zumindestens bis Melita... egal wie der Bürgerkrieg ausgeht dort wird nichts passieren... aber hier... wenn der momentan in Rom sitzende Kaiser gewinnt wird es nicht gut ausgehen und dann sind da ja auch noch die Barbaren hinter dem Limes!"

  • Zitat

    Original von Petronia Octavena
    Octavena ließ sich einen Moment Zeit mit ihrer Antwort. Sie hatte keine Lust, dieses Gespräch in die falsche Richtung gehen zu lassen, also war es besser, wenn sie sich überlegte, was sie nun sagte.
    Schließlich lächelte sie und erwiderte:
    "Die Frage ist wohl eher, ob man 'hübsch' in dem Sinne definieren kann. Jeder empfindet 'hübsch' ja schließlich anders."
    Sie grinste ein wenig schief und gab sich Mühe, möglichst verlegen auszusehen.
    "Aber ich will nicht leugnen, dass ich für meinen Teil einen gut gebauten Mann durchaus als anziehend oder hübsch bezeichnen würde."


    Gut gebaute Männer gab es hier tatsächlich einige - allerdings waren die häufigen Bärte, die man bei den Germanen traf, Geschmackssache - zumindest für Crispus. Er hatte zwar noch nie einen Mann geküsst, aber er konnte sich vorstellen, dass es doch kitzelte...


    "Mhm, verstehe. Und hast du ein paar gutgebaute Männer getroffen?"


    Auch wenn sich Octavena ein wenig genierte, interessierte es den Alten, worauf er bei der Bräutigamsschau achten musste... und hier war man ja unter sich.


  • "Naja, wird sich zeigen. Aber so viel wird deine Familie bis zum Kriegsende nicht mit Aegyptus handeln können, denk' ich."


    gab Crispus auf die erste Bemerkung zu bedenken. Dass man Mathayus nicht für einen Germanen hielt, war dagegen offensichtlich und der Einwand war vielleicht wirklich nicht sehr schlau gewesen, sodass der Alte ihn mit einem Lächeln quittierte.


    "Und deine Familie willst du auch gleich mitnehmen? Lass' doch zumindest deinen Sohn hier, damit er deine Geschäfte hier übernimmt! Vielleicht können wir sogar über die Ferne miteinander Geschäfte machen..."


    Immerhin war Hamilkar nicht mehr soo jung und er hatte sich als tüchtiger Lehrling erwiesen - zumindest soweit der Petronier das beurteilen konnte (immerhin hatte aber Privatus so etwas behauptet). Abgesehen davon war er einer der wenigen, mit denen Lucius zumindest ab und zu etwas unternahm...


    "Ich werde zumindest nicht mitkommen. Ich habe hier meine Geschäfte, meine Freunde, meine Familie - was soll ich in Alexandria? Außerdem glaube ich, dass die Reise viel gefährlicher ist, als hier das Ende des Krieges abzuwarten. Ob dieser Cornelier gewinnt oder Salinator - keiner von beiden wird es wohl auf alte Veteranen abgesehen haben."


    Die Vorstellung, ausgerechnet diesen angesehenen Teil der Gesellschaft zu jagen - wenn er sich nicht aufmüpfig gezeigt hatte - war doch etwas unrealistisch...

  • Zitat

    Original von Marcus Petronius Crispus
    Ein kleiner Händler - nur mit einer Kiepe unterwegs - brachte einen Brief aus Italia vorbei, was Morag nicht schlecht staunen ließ. Allerdings wagte er es nicht, ihn zu öffnen, sondern legte ihn einfach ins Tablinium:


    Der Alte war einigermaßen überrascht, einen Brief aus Rom zu bekommen - eigentlich hatte er den Besuch Romanas schon fast vergessen und sie obendrein mit allem ausgestattet, was sie brauchte. Und als er den Brief las, wurde er noch verwirrter - da gab es wohl einige Missverständnisse...


    Also musste er sich wohl an eine Antwort machen - selbst wenn er nicht so recht wusste, wie er sie nach Italia bringen sollte. Der Cursus Publicus lieferte seines Wissens nach ja nicht mehr...

    [FONT=cataneo bt, amaze]

    Petronia Romana - Casa Decima Mercator - Roma, Italia



    M. Petronius Petroniae s. p. d.


    Ich bin ehrlichgesagt ziemlich überrascht über das, was du mir schreibst. Ich hatte einen Brief von deinem Vater, in dem stand, dass ich einen Mann in Rom für dich suchen soll. Du hattest ja immer gesagt, dass du dahin willst, also hatte ich angenommen, dass du von den Plänen deines Vaters weißt. Für eine gehorsame Tochter dürfte es ja sowieso kein Problem sein, den Entscheidungen seines Vaters zu vertrauen.


    Ich habe schließlich auch alles getan, um dir zu helfen - ich habe dir Geld mitgegeben, meine Kontakte spielen lassen und sogar an den Praefectus Praetorio geschickt, den ich eigentlich gar nicht kenne. Und natürlich werde ich auch für eine Mitgift sorgen, wenn es soweit ist. Allerdings wird es schwierig werden, sie während dem Krieg zu verschicken. So lange müsste das ganze also noch warten. Ich würde 500 HS vorschlagen, aber gib Bescheid, wenn du mehr brauchst. Ich möchte nicht, dass du den Decimern auf der Tasche sitzen musst.


    Im Übrigen geht es uns gut, auch wenn der Krieg herauf zieht. Ich hoffe, die germanischen Truppen werden Rom nicht belagern, sodass du in Gefahr gerätst. Solltest du vom Anrücken gegnerischer Truppen erfahren, bitte ich dich, zu fliehen - es ist zu gefährlich, in der Stadt zu bleiben. Ich hoffe, Decimus Serapio kann dich als Praefectus Praetorio in Sicherheit bringen.


    Berichte mir auch, wenn Decimus Serapio jemanden einen Ehemann für dich gefunden hat.


    Vide ut valeas!


    P.S.: Natürlich freue ich mich, dass du wohlbehalten angekommen bist und gut aufgenommen wurdest. Grüße die Decimer von mir!

    [/FONT]

  • Wir hatten einige Handmühlen in Gebrauch, weil Boduognatos Wert darauf legte, Getreide und Gewürze selbst zu mahlen und nicht auf dem Markt zu kaufen. Aber es gab Probleme mit den Mühlsteinen und so wollte ich doch mal zu einem Fachmann gehen.


    Ich ging hinauf in Richtung des Castellums, denn der alte Legionär hatte sich sich ein Plätzchen nahe am der Castellmauer ausgesucht, wo er seine Veteranenzeit verbringen wollte.


    Nachdem ich die Via Borbetmagna überquert hatte, stand ich bald vor der Porta des Domus Petronia.


    Ich klopfte erst mal kräftig.


  • "Die Nachricht von meinem Bruder ist natürlich einige Wochen alt. Aber zu dem Zeitpunkt trieb er noch Handel mit Ägypten. Es geht ja auch mehr darum das was von meiner Familie in Alexandria noch übrig ist zu unterstützen. Mein Bruder handelt ja mehr im westlichen Mare Internum... so bis auf Höhe von Creta. Alles östlich davon hat bisher meine Schwester oder besser gesagt ihr Mann versorgt. Weihrauch, Seide usw. kommt ja auch weiter aus dem Osten und sind beides Waren die nicht schnell verderben. Im Lager in Alexandria dürfte einiges an Werten liegen was sich die Verwandten des Mannes meiner Schwester natürlich aneignen wollen. Aber das führt ja auch zu weit an dieser Stelle."
    Mathayus hatte seine Worte keineswegs wie eine Belehrung klingen lassen sondern wie eine Erklärung und das Lächeln seines Patrons erwiedert. Dann verschwand dieses aber und sein Gesicht zeigte deutlich das ihm das folgende unangenehm war.


    "Ich würde liebend gerne meine Söhne Malchus und Hamilkar hier lassen. Aber ich bin nicht mehr der Jüngste und fürchte ich brauche die beiden um mich in Alexandria durchsetzen zu können. Wäre Adherbal noch bei mir... dann könnte und würde ich dir mit Freuden einen hier lassen. Es schmerzt mich sehr dich, meine neue Heimat und meine Geschäftsbeziehungen hier aufgeben zu müssen.
    Ich hoffe sehr das wir irgendwie in Kontakt bleiben können und vielleicht auch Geschäfte miteinander treiben können. Ich weiß ja auch noch nicht wie die Sache in Alexandria ausgeht. Vielleicht verliere ich dort ja alles und muss dann wieder zurückkehren. Daher bleibt meine Familie wie gesagt auch erstmal auf Melita. Denn ich möchte sie hier nicht alleine zurücklassen da ich wie gesagt Malchus und Hamilkar brauchen werden."


    Bevor er zum letzten Teil kam schaute er noch einmal unglücklich durch den Raum.


    "Du bist der Experte was das Militär angeht und auch ich glaube weniger das der Sieger es auf die Veteranen abgesehen haben. Es sei denn du wirst der Kommandant der neuen Einheit der Stadt und leistet den Truppen von Salinator Wiederstand. Aber dann bleiben da ja noch die Barbaren.... meinst du nicht das sie die Situation ausnutzen werden? Ich meine... sie greifen den Limes ja schon an, alle paar Jahre, wenn die Legionen hier sind. Und nun wo sie weg sind... mal ganz davon abgesehen das man ja nicht weiß wie lange der Bürgerkrieg dauert. Stell dir doch mal vor es gibt eine furchtbare Schlacht und die Legionen die von hier abgezogen sind werden vernichtet... das dauert doch sicherlich sehr lange sie wieder aufzustellen oder nicht?"

  • Zitat

    Original von Marcus Petronius Crispus
    "Mhm, verstehe. Und hast du ein paar gutgebaute Männer getroffen?"


    Octavena zuckte mit den Achseln. Ihr war nicht ganz klar, worauf ihr Onkel hinaus wollte, aber vermutlich würde sie dass sowieso noch früher oder später heraus finden, also half unnötiges Gegrübel auch nichts, und letztendlich würde sie auch eine halbwegs ehrliche Antwort nicht umbringen.
    "Flüchtig. Dem ein oder anderen nicht verachtenswerten Mann bin ich schon begegnet."
    Sie lächelte ein wenig schief. "Wobei ich persönlich einen gesunden Humor im Allgemeinen fast für wichtiger erachte."


  • So schrecklich alt kam Mathayus dem Alten nicht wirklich vor, aber er verstand trotzdem, dass dieser seine Familie um sich wissen wollte - und für einen Händler aus dem Süden war Germania wahrscheinlich auch nicht gerade das leichteste Pflaster: Die Germanen waren anders als Punier, Griechen oder Ägypter.


    "Du musst mir auf jeden Fall schreiben, wenn du wohlbehalten ankommst. Ich könnte dir einen Brief an meinen alten Kameraden Reatinus mitgeben - er ist Praefectus Legionis in Nikopolis und könnte dir vielleicht helfen, an gute Geschäfte zu kommen."


    schlug er vor - wenn er den Magoniden schon nicht davon abhalten konnte, dann wollte er ihn zumindest in seinen Plänen unterstützen.


    Die andere Frage war dagegen schwer zu beantworten - es gab immer wieder wilde Stämme, die ihre Kräfte mit den römischen Garnisonen maßen und dabei in der Regel den Kürzeren zogen. Aber Crispus hoffte, dass der Statthalter nicht so blauäugig war, dass er für diesen Fall nicht vorgesorgt hatte - Germanen waren wild, aber sicherlich auch bestechlich...


    "Hier kommt es vielleicht zum Krieg - aber dorthin, wo du gehst, ganz sicher! Kein Kaiser kann auf Dauer ohne Aegyptus auskommen und Salinators Truppen stehen mitten im Imperium, sodass Annaeus Modestus oder Cornelius Palma auf sie treffen werden - die Leute aus Illyricum sind tausendmal schneller in Rom als germanische oder syrische Legionen..."

  • Zitat

    Original von Petronia Octavena
    Octavena zuckte mit den Achseln. Ihr war nicht ganz klar, worauf ihr Onkel hinaus wollte, aber vermutlich würde sie dass sowieso noch früher oder später heraus finden, also half unnötiges Gegrübel auch nichts, und letztendlich würde sie auch eine halbwegs ehrliche Antwort nicht umbringen.
    "Flüchtig. Dem ein oder anderen nicht verachtenswerten Mann bin ich schon begegnet."
    Sie lächelte ein wenig schief. "Wobei ich persönlich einen gesunden Humor im Allgemeinen fast für wichtiger erachte."


    Die Antwort seiner Nichte stellte den Alten schon etwas mehr zufrieden - Humor war immer gut und ohne ihn kam man kaum durchs Leben!


    "Na, das is' doch schon mal 'was! Die rheinischen Frohnaturen sagen dir da sicherlich zu!"


    Sowohl in Mogontiacum, als auch in Colonia Agrippinensis hatte Crispus den Eindruck gehabt, dass die Bevölkerung eine entspannte Haltung zum Leben besaß und die Dinge mit Humor nahm...

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