Was bisher hier geschah...

  • Zitat

    Original von Marcus Petronius Crispus
    "Das kannst du nicht immer machen, Lucius. Bei irgendwelchen armen Schluckern, die sowieso kein Geld zu klagen haben, geht das vielleicht. Aber wenn du dich mit einem Decurio anlegst, kann das ernste Probleme geben. Und wir wollen doch beide nicht, dass du am Ende eine Klage am Hals hast..."


    Zwar konnte man sich in der Regel auch außergerichtlich einigen, aber wenn sein Sohn so weitermachte, würde er vielleicht bald unversöhnliche Feinde hier haben - und wenn der Krieg sich noch etwas zog, würde es vielleicht nicht reichen, dass er bis dahin den Ritterring trug...


    Für Lucius wurde es langsam eng. Fieberhaft suchte er nach rationalen Argumenten, die ihn vor einem Cursus Iuris bewahren konnten - aber was sollte er anführen? Sein mangelndes sprachliches Talent würde der Alte kaum akzeptieren, ebensowenig seine Verachtung für das Juristentum - obwohl Crispus selbst regelmäßig über diese Rechtsverdreher schimpfte.


    Plötzlich kam ihm eine Möglichkeit, die sich in diesem Gespräch geradezu anbot - ein Vorausangriff gewissermaßen:


    "Aber ich habe doch bereits juristische Grundkenntnisse erworben. Eumenius ist doch Anwalt und es ging regelmäßig um Rechtsfälle. Außerdem ist es ja auch nicht so, dass ich prinzipiell nicht mit den Leuten reden würde..."


    Wenn er allerdings ehrlich war, passierte das Reden nur in den seltensten Gelegenheiten...

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  • Letzteres hoffte der alte Petronier inständig - auch wenn er nur dann davon hörte, wenn dies nicht geklappt hatte. Aber langsam wurde klar, dass Lucius sehr genau wusste, worauf er hinaus wollte. Also machte es keinen Sinn, weiter um den heißen Brei herumzureden - Crispus hatte Pläne für seinen Sohn und dieser sollte sie gefälligst ausführen!


    "Ja, aber es macht doch mehr Eindruck, wenn du auch als Advocatus auftreten kannst. Und wenn du es sowieso schon kannst, dann musst du ja nichts dafür lernen, sondern brauchst nur noch die Prüfung."


    stellte er deshalb fest und bestätigte das ganze mit einem guten Schluck Wein.

  • Diese Argumentation war schlüssig - das musste Lucius zugeben. Und er hatte sogar die Steilvorlage dazu gegeben. Er seufzte und versuchte, sich etwas Zeit zu verschaffen, indem er nach dem Essen griff. Gab es einen logischen Fehler in der Argumentation des Alten? Er sprach vom Nutzen juristischer Kenntnisse, deren Graduierung zur Bestätigung dieser Kenntnisse - zwar konnte man einwenden, dass sein juristisches Wissen ja nicht größer wurde, nur weil er so einen Wisch hatte - aber er musste eingestehen, dass die Leute vor allem von Urkunden, am besten mit einem Siegel beeindruckt waren. Dann plötzlich kam die Rettung - lag hier nicht eine Kontravalenz vor?


    "Aber so etwas ist für mich doch völlig überflüssig - ich soll doch Soldat werden, wofür brauche ich da einen Cursus Iuris? Du hattest auch nie einen und Justiz liegt bekanntlich nicht in den Händen des Militärs!"


    wandte er deshalb ein. Es war logisch: Wenn er Soldat war, konnte er kein Anwalt sein. Ergo: Wenn er Soldat war, brauchte er keinen Cursus Iuris!

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    Original von Marcus Petronius Crispus
    Erfreulicherweise saß Crispus sowieso in seinem Garten und beobachtete die Bienen, die in den Beeten hin- und hersummten. Als er Bolanus entdeckte, erhob er sich und kam auf die beiden zu.


    Volusus Palfurius Bolanus
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    "Decurio Petronius", begrüßte der Palfurier den Legionsveteranen und reichte diesem die Hand zum Gruß. "Vezeih bitte, dass ich dich nach Beendigung deines Tagewerks noch zuhause stören muss", floskelte er daraufhin, um sich einerseits ehrlich für die Störung zu entschuldigen und den Petronius andererseits nicht gleich auf den Grund seines Kommens stürzen zu müssen.

  • Zitat

    Crispus: "Oder was meinst du, wenn Lucius die Sache übernimmt? Er kommt ja grade frisch aus der Rednerschule und hat vielleicht noch ein bisschen mehr Ahnung von Rechtsverdreherei."


    Da waren wir von den Steinen und Mühlen auf die Diebe und die Gerichte gekommen. Aber Gerichte haben ja auch etwas mühlenhaftes. Sie mahlen und mahlen und dann kommt nur ein bißchen Schrot unten heraus.


    "Na ja, Statilius ist ja de iure der Statthalter, er ist Senator. Aber von Verwaltungskram versteht er nichts. Diese Plackerei hab ich am Hals. Ich bin mit Modestus so verblieben, dass ich, wenn's klemmt, entscheide und Statilius gibt der Entscheidung dann mit seiner Unterschrift senatorischen Glanz. Ich denke, da werden wir schon eine Lösung finden, was den Richter angeht."


    Crispus minor als Ankläger? Ich ließ mir dessen logische Krämereien durch den Kopf gehen, kratzte mich am Kinn und setzte ein Lächeln auf.


    "Wenn er scharf drauf ist, von mir aus. Ich denke, er braucht Herausforderungen. Da ist das vielleicht ergiebiger als der Brandschutz. Nur: die Anklageschrift muss wasserdicht sein, Petronius Crispus: Sonst können wir gewaltig auf die Schnauze fallen".

  • Zitat

    Original von Volusus Palfurius Bolanus
    "Decurio Petronius", begrüßte der Palfurier den Legionsveteranen und reichte diesem die Hand zum Gruß. "Vezeih bitte, dass ich dich nach Beendigung deines Tagewerks noch zuhause stören muss", floskelte er daraufhin, um sich einerseits ehrlich für die Störung zu entschuldigen und den Petronius andererseits nicht gleich auf den Grund seines Kommens stürzen zu müssen.


    Etwas verwirrt wischte Crispus die Hand an seiner Tunica ab und gab sie dann dem Scriba. Dazu fragte er


    "Was verschafft mir die Ehre, dass du extra zu mir kommst?"


    Bisher hatte er Verwaltungskontakt fast immer postalisch bekommen, ein persönliches Vorsprechen war doch eher selten...

  • Zitat

    Original von Faustus Domitius Massula
    "Na ja, Statilius ist ja de iure der Statthalter, er ist Senator. Aber von Verwaltungskram versteht er nichts. Diese Plackerei hab ich am Hals. Ich bin mit Modestus so verblieben, dass ich, wenn's klemmt, entscheide und Statilius gibt der Entscheidung dann mit seiner Unterschrift senatorischen Glanz. Ich denke, da werden wir schon eine Lösung finden, was den Richter angeht."


    Crispus minor als Ankläger? Ich ließ mir dessen logische Krämereien durch den Kopf gehen, kratzte mich am Kinn und setzte ein Lächeln auf.


    "Wenn er scharf drauf ist, von mir aus. Ich denke, er braucht Herausforderungen. Da ist das vielleicht ergiebiger als der Brandschutz. Nur: die Anklageschrift muss wasserdicht sein, Petronius Crispus: Sonst können wir gewaltig auf die Schnauze fallen".


    Das war natürlich noch besser - mit Massula konnte man sicherlich besser zusammenarbeiten als mit dem Statilier. Außerdem würde er sicherlich dafür sorgen können, dass ein vernünftiger Richter eingesetzt wurde.


    "Naja, ich denke, er würde sich sehr freuen, für die Stadt aktiv zu werden. Und die Anklageschrift können wir ja vorher nochmal durchgehen - ich würde ihn dann einfach zu dir schicken."


    Das würde außerdem ein sehr gutes Argument sein, warum Lucius den Cursus Iuris ablegen musste - und er konnte damit sein angeschlagenes Ansehen etwas aufpolieren.

  • Zitat

    Original von Lucius Petronius Crispus
    "Aber so etwas ist für mich doch völlig überflüssig - ich soll doch Soldat werden, wofür brauche ich da einen Cursus Iuris? Du hattest auch nie einen und Justiz liegt bekanntlich nicht in den Händen des Militärs!"


    wandte er deshalb ein. Es war logisch: Wenn er Soldat war, konnte er kein Anwalt sein. Ergo: Wenn er Soldat war, brauchte er keinen Cursus Iuris!


    Offensichtlich hatte sein Junge gar nichts gelernt bei Eumenius und diesem Xanthos und wie sie alle hießen. Crispus seufzte tief und stellte seinen Becher ab.


    "Nur weil du erstmal Soldat werden solltest, heißt das nicht, dass du nie mehr etwas anderes machst. Als Eques gibt's 'ne Menge interessanter Aufgaben und Ämter und ein bisschen Rechtskenntnis schadet bei keinem. Dein Faible für Rechnerei könnte dich zum Beispiel als Procurator gut machen - aber da geht's um Steuern und wenn's um Geld geht, is' Ärger vorprogrammiert. Da wird dir ein bisschen Rechtskenntnis auf jeden Fall Vorteile verschaffen. Und im Prinzip ist's bei einem Kommando nich' anders, da müssen auch Kompetenzen abgesteckt werden und so weiter und so fort. Außerdem werden Juristen generell besonders gern zu Equites gemacht!"


    Damit hatte der alte Petronier wohl hinreichende Argumente geliefert und zur Belohnung nahm er einen Schluck Wein.

  • Zitat

    Original von Marcus Petronius Crispus
    Etwas verwirrt wischte Crispus die Hand an seiner Tunica ab und gab sie dann dem Scriba. Dazu fragte er


    "Was verschafft mir die Ehre, dass du extra zu mir kommst?"


    Bisher hatte er Verwaltungskontakt fast immer postalisch bekommen, ein persönliches Vorsprechen war doch eher selten...


    Volusus Palfurius Bolanus
    [Blockierte Grafik: http://www.kulueke.net/pics/ir/nscdb/e-roemer-maenner/29.jpg]


    "Es geht um deinen Klienten Mathayus Magonidas", führte Bolanus auf die Frage hin aus. "Er hat leider die Stadt verlassen, bevor die Duumvirn ihn gebührend aus seinem Amt verabschieden konnten. Ebenfalls teilte er mir nicht mit, wo man ihn möglicherweise in Zukunft schriftlich erreichen kann, um ihm eine Dankesnotiz zukommen zu lassen, du weißt schon." Der Scriba machte ein betrübtes Gesicht, nur um dann hoffnungsvoll den Petronius anzusehen. "Ich dachte, du als sein Patron könntest mir in dieser Sache vielleicht helfen?"

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    Crispus: "Naja, ich denke, er würde sich sehr freuen, für die Stadt aktiv zu werden. Und die Anklageschrift können wir ja vorher nochmal durchgehen - ich würde ihn dann einfach zu dir schicken."


    Ich konnte mir zwar überhaupt nicht vorstellen, dass Crispus minor irgendeinen Rat von mir annehmen würde. Aber solche Schwierigkeiten sind wie Steine, die auf dem Weg liegen. Sie müssen weggeräumt werden. Man würde sehen ...


    "Dann machen wir es auch so, Petronius Crispus. Wenn er merkt, dass ihm Brocken um die Ohren fliegen können, falls er nicht aufpasst, wird er sicher etwas weniger beratungsresistent sein".


    Bliebe noch, die Anklage auf den Weg zu bringen, genauer: Crispus minor im Ordo Decurionum als Ankläger durchzubringen.


    "Ich werde das im Ordo Decurionum auf die Tagesordnung bringen, Petronius Crispus. Ich danke dir für deine Geduld. Erst Steine, dann Mühlen, dann Verbrechergeschichten. Jetzt muss ich mal zuhause nach dem Rechten sehen. Vale".

  • Zitat

    Original von Marcus Petronius Crispus
    "Nur weil du erstmal Soldat werden solltest, heißt das nicht, dass du nie mehr etwas anderes machst. Als Eques gibt's 'ne Menge interessanter Aufgaben und Ämter und ein bisschen Rechtskenntnis schadet bei keinem. Dein Faible für Rechnerei könnte dich zum Beispiel als Procurator gut machen - aber da geht's um Steuern und wenn's um Geld geht, is' Ärger vorprogrammiert. Da wird dir ein bisschen Rechtskenntnis auf jeden Fall Vorteile verschaffen. Und im Prinzip ist's bei einem Kommando nich' anders, da müssen auch Kompetenzen abgesteckt werden und so weiter und so fort. Außerdem werden Juristen generell besonders gern zu Equites gemacht!"


    Damit hatte der alte Petronier wohl hinreichende Argumente geliefert und zur Belohnung nahm er einen Schluck Wein.


    Die Argumentation seines Vaters schien auch stichhaltig - es war klar zu erkennen, dass er ihn mittels Schmeichelei um den Finger wickeln wollte. Zugleich hinkte der Rat aber an einer bestimmten Stelle:


    "Trotzdem ist der Cursus Iuris nur für explizite Juristen Vorschrift. Soweit ich weiß, braucht man ihn nichtmal als Duumvir!"


    wandte er ein, obwohl er wusste, dass er schon verloren hatte - fast, als läge es in der Familie, war nicht nur seine Cousine, sondern auch sein Vater logischen Argumenten wenig zugänglich...

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    Klient - Herius Claudius Menecrates

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    MUNICEPS - MOGONTIACUM

  • Zitat

    Original von Volusus Palfurius Bolanus
    "Es geht um deinen Klienten Mathayus Magonidas", führte Bolanus auf die Frage hin aus. "Er hat leider die Stadt verlassen, bevor die Duumvirn ihn gebührend aus seinem Amt verabschieden konnten. Ebenfalls teilte er mir nicht mit, wo man ihn möglicherweise in Zukunft schriftlich erreichen kann, um ihm eine Dankesnotiz zukommen zu lassen, du weißt schon." Der Scriba machte ein betrübtes Gesicht, nur um dann hoffnungsvoll den Petronius anzusehen. "Ich dachte, du als sein Patron könntest mir in dieser Sache vielleicht helfen?"


    Offensichtlich hatte Mathayus die Stadt weitaus schneller verlassen, als Crispus geahnt hatte - nun fragte schon der Zweite danach. Aber leider konnte er auch hier nicht sonderlich weiterhelfen:


    "Er ist nach Alexandria gegangen, weil seine Familie ihn braucht. Ich weiß nicht, wo genau er wohnen wollte oder ob er es überhaupt geschafft hat."


    Bei all dem Krieg konnte es ja leicht passieren, dass Reisende unter die Räder kamen - Crispus hatte ja davor gewarnt. Nicht auszudenken, was ein paar rebellierende Legionäre mit einem reichen Händler wie dem Magoniden anstellen mochten...


    "Ich hoffe allerdings, dass er sich meldet, wenn er angekommen ist. Bis dahin kann ich dir leider nicht helfen..."

  • Zitat

    Original von Faustus Domitius Massula
    "Dann machen wir es auch so, Petronius Crispus. Wenn er merkt, dass ihm Brocken um die Ohren fliegen können, falls er nicht aufpasst, wird er sicher etwas weniger beratungsresistent sein".


    Bliebe noch, die Anklage auf den Weg zu bringen, genauer: Crispus minor im Ordo Decurionum als Ankläger durchzubringen.


    "Ich werde das im Ordo Decurionum auf die Tagesordnung bringen, Petronius Crispus. Ich danke dir für deine Geduld. Erst Steine, dann Mühlen, dann Verbrechergeschichten. Jetzt muss ich mal zuhause nach dem Rechten sehen. Vale".


    Ehe Massula davonrannte, kam Crispus plötzlich noch eine Sache, die er schon länger hatte fragen wollen - er hatte Octavena versprochen, dass sie einen Mann bekommen würde und es wurde langsam Zeit...


    "Warte 'nen Moment, Massula - ich hätte noch eine Frage... Du bist Witwer, oder?"


    Nachdem er die Frage gestellt hatte, war es dem Alten fast ein wenig peinlich - Mathayus hatte ihm noch geraten, so etwas unverfänglich in ein Gespräch einzufügen. Jetzt war es doch ziemlich aufgepfropft.

  • Zitat

    Original von Marcus Petronius Crispus
    "Gehst du eigentlich immer selbst auf den Markt oder kauft Gunda allein ein?"
    fragte er dann - für ihn war dies eine Sache, die so selbstständig ablief, dass er nicht darauf achtete.


    Octavena runzelte kurz ein wenig die Stirn. Der Themenwechsel irritierte sie ein wenig. Wie kam ihr Onkel jetzt darauf?
    "Bisher bin ich meistens mit ihr gemeinsam gegangen. Wieso fragst du?", erwiderte sie und sah ihn fragend an.

  • Zitat

    Crispus: "Du bist Witwer, oder?"


    Was war das denn für eine Frage? Dabei fiel mir ein, dass beim Frühlingsfest Duccius Marsus mit diesem Thema von der Meute ganz schön in die Enge getrieben worden war. Bis er rote Ohren hatte, der Gute. Ui, sagte ich mir, der Petronier ist ja Pater Familias und als solcher muss er sich geflissentlich um bestimmte Dinge kümmern, bei denen auch Witwer eine Rolle spielen könnten.


    Ich blieb stehen und drehte mich langsam um. "Wir hatten gerade Steine, Mühlen, Verbrecher und Richter. Jetzt sind wir bei den Witwern angekommen. Ja, richtig, ich bin Witwer, die ganze Stadt weiß das. Gibt es da irgenwas, das hinter deiner Frage auf der Lauer liegt?"

  • Zitat

    Original von Petronia Octavena
    Octavena runzelte kurz ein wenig die Stirn. Der Themenwechsel irritierte sie ein wenig. Wie kam ihr Onkel jetzt darauf?
    "Bisher bin ich meistens mit ihr gemeinsam gegangen. Wieso fragst du?", erwiderte sie und sah ihn fragend an.


    Crispus zuckte mit den Schultern - er hatte sich tatsächlich nichts Konkretes bei der Frage gedacht, eher ein allgemeines Interesse...


    "Och, nur so..."


    antwortete er deshalb. Einen kurzen Moment überlegte er, dann fügte er an:


    "Hast du dich dann bei der Haushaltsführung auch ein bisschen eingearbeitet?"


    Diese Frage hatte schon wieder etwas mehr Bedeutung, denn wenn er einen Bräutigam suchte, interessierte sich dieser sicherlich für ihre Haushaltungstalente.

  • Zitat

    Original von Lucius Petronius Crispus
    Die Argumentation seines Vaters schien auch stichhaltig - es war klar zu erkennen, dass er ihn mittels Schmeichelei um den Finger wickeln wollte. Zugleich hinkte der Rat aber an einer bestimmten Stelle:


    "Trotzdem ist der Cursus Iuris nur für explizite Juristen Vorschrift. Soweit ich weiß, braucht man ihn nichtmal als Duumvir!"


    wandte er ein, obwohl er wusste, dass er schon verloren hatte - fast, als läge es in der Familie, war nicht nur seine Cousine, sondern auch sein Vater logischen Argumenten wenig zugänglich...


    "Nur weil etwas nicht explizite Vorschrift is', heißt es nicht, dass es nicht nützlich ist, Lucius! Duccius Marsus hat ihn ja zum Beispiel auch und Domitius Massula und so. Wenn du kein Zertifikat hast, kannst du viel über deine Ahnung behaupten, wenn der Tag lang is'! Wenn du einen Cursus Iuris hast, wird der Kaiser aber genau sehen, dass du dich mit Rechtsfragen auskennt!"


    wies Crispus die Einwände seines Sohnes zurück - diese Haarspalterei erinnerte ihn tatsächlich an das Geschwafel von Iulius und anderer Juristen. Vielleicht war sein Sohn doch nicht so schlecht für so etwas geeignet...


    "Außerdem hab' ich wieder 'mal eine verantwortungsvolle Aufgabe für dich an Land gezogen - es geht um diese Diebstahlsgeschichte mit der Stadtkasse. Wir brauchen dafür einen Ankläger, der die Stadt vertritt - und ich hatte da an dich gedacht."


    ließ er dann die Katze aus dem Sack.

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    Original von Faustus Domitius Massula
    Ich blieb stehen und drehte mich langsam um. "Wir hatten gerade Steine, Mühlen, Verbrecher und Richter. Jetzt sind wir bei den Witwern angekommen. Ja, richtig, ich bin Witwer, die ganze Stadt weiß das. Gibt es da irgenwas, das hinter deiner Frage auf der Lauer liegt?"


    Offenbar irritierte Massula die Frage ein bisschen und Crispus musste auch zugeben, dass sie etwas plötzlich kam - aber wann hatte man schon die Gelegenheit, unauffällig auf so etwas zu sprechen zu kommen? Bei den Themen, die der alte Veteran anschnitt, wohl selten oder nie...


    "Naja, du weißt ja, ich hab' meine Nichte hier, Petronia Octavena... und ich bin immer noch auf der Suche nach einem Ehemann für sie... Und du bist ja ein respektabler Mann und ich dachte, dass du sicherlich jemanden brauchen könntest, der dir den Haushalt führt und ein Auge auf die Sklaven hat und so..."


    spielte Crispus schließlich mit offenen Karten - was sollte es nützen, ewig drumherumzureden? Octavena war sowieso nicht hier, sodass eine Absage sie hätte verletzen können.

  • Zitat

    Original von Marcus Petronius Crispus
    "Hast du dich dann bei der Haushaltsführung auch ein bisschen eingearbeitet?"


    Diese Frage hatte schon wieder etwas mehr Bedeutung, denn wenn er einen Bräutigam suchte, interessierte sich dieser sicherlich für ihre Haushaltungstalente.


    Octavena nickte. "Ja. Ich bin zwar noch nicht völlig bei der Routine angelangt, komme aber ganz gut zurecht."
    Gundas Rat hatte ihr dabei viel geholfen, denn zu allererst hatte sie einmal schmerzlich feststellen müssen, dass es doch etwas anderes war, ob sie wie im Haushalt ihres Vaters nur um ein wenig zu lernen ein Auge auf alles haben oder sich wirklich um alles kümmern sollte.
    Aber inzwischen ging es wirklich ganz gut.

  • Zitat

    Original von Marcus Petronius Crispus
    "Nur weil etwas nicht explizite Vorschrift is', heißt es nicht, dass es nicht nützlich ist, Lucius! Duccius Marsus hat ihn ja zum Beispiel auch und Domitius Massula und so. Wenn du kein Zertifikat hast, kannst du viel über deine Ahnung behaupten, wenn der Tag lang is'! Wenn du einen Cursus Iuris hast, wird der Kaiser aber genau sehen, dass du dich mit Rechtsfragen auskennt!"


    wies Crispus die Einwände seines Sohnes zurück - diese Haarspalterei erinnerte ihn tatsächlich an das Geschwafel von Iulius und anderer Juristen. Vielleicht war sein Sohn doch nicht so schlecht für so etwas geeignet...


    "Außerdem hab' ich wieder 'mal eine verantwortungsvolle Aufgabe für dich an Land gezogen - es geht um diese Diebstahlsgeschichte mit der Stadtkasse. Wir brauchen dafür einen Ankläger, der die Stadt vertritt - und ich hatte da an dich gedacht."


    Das war es also, was sich sein Vater gedacht hatte - er als Anwalt für die Stadt! Aber natürlich hatte er sich nicht die Mühe gemacht, ihn einmal zu fragen, ob er das überhaupt wollte - stattdessen hatte er wie immer die Entscheidungen klaglos zu akzeptieren. Das war einfach ungerecht!


    "Und was, wenn ich das gar nicht will? Juristerei ist nichts für mich - das liegt mir nicht!"


    platzte ihm nun der Kragen - er konnte doch nicht immer alles einfach abnicken!

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