Was bisher hier geschah...

  • "Du sagst es.", antwortete Haakon nur knapp und las den armen und noch immer bewusstlosen Sklaven wieder auf.
    Der Germane ging davon aus, nun auch direkt zum Pontifex vorgelassen zu werden, damit er seine Mission nun zum erfolgreichen Abschluß führen könne.


    Noch schnell die Füße abgetreten und nun gewillt den Domus zu betreten, wartete Haakon darauf eingelassen zu werden.

  • Sim-Off:

    Ich sollte sorgfältiger lesen... ;)


    Der Sklave wartete, bis Haakon den Bewusstlosen wieder aufgenommen hatte, ließ ihn ein und sah dann nochmals die Straße auf und ab - es würde wohl doch etwas Gerede geben, wenn ein Bewusstloser in die Domus Petronia geschleift wurde.


    Dann wurde Haakon zu Crispus vorgelassen, der - wie so oft im Winter - in seinem kohlebeckengeheizten Tablinium saß und irgendetwas las. Als der momentane Kopfgeldjäger eintrat, sah er überrascht auf.


    "Das ging aber schnell... - äh - wie war noch gleich dein Name?"


    Er wusste zwar nicht, wie alle seine Sklaven im Steinbruch genau aussahen, aber er erinnerte sich natürlich wohl an den Auftrag - und so wie es aussah, war dieser erfüllt worden.


  • Wunderbar, dann war ja im Großen und Ganzen alles geklärt. Dass sich 'geklärt' allerdings nur auf Witjon und Marcus bezog, bedachte der zufriedene Duccier natürlich nicht, weshalb er auch gar nicht mehr nähere Erklärungen zu den genauen Abläufen lieferte, denn die hatte er ja alle schon dem Hausherrn vorgetragen. Außerdem blieben ja noch ein paar Wochen bis zur Hochzeit, in denen man Einzelheiten klären konnte.


    Der Rest des Abends gestaltete sich dann noch recht unterhaltsam. Witjon hielt bei Marcus' Weinkonsum ganz gut mit, schaltete jedoch alsbald einen Gang runter als er merkte, wie seine Zunge schwerer wurde. Der Hausherr trank munter weiter und trotz der vielen Geschichten, die Petronius zum besten gab und die die Gäste amüsierten, kam letztlich der Moment des Abschieds. Bis dahin jedoch nutzte Witjon jede Sekunde aus, um Octavenas Lächeln aufzufangen oder mit ihr zu scherzen. So richtig konnte er noch nicht fassen, dass er die junge Petronia heiraten würde, weshalb er die Domus Petronia schließlich leicht beflügelt verließ, was definitiv nicht nur am Wein lag. Zum Abschied hauchte er dabei Octavena einen Kuss auf die Hand und äußerte seine Vorfreude auf ihr nächstes Zusammenkommen, bevor er sich mit Audaod auf den Heimweg machte.


    Sim-Off:

    Besser ist das. :D

  • Sim-Off:

    halb so wild ;)

    Na also, er wurde zum Pontifex vorgelassen.


    Im Tablinum angekommen, legte er seine Beute triumphierend vor den Füßen des Petroniers ab.
    "Haakon Harleifson.", antwortete er dem Decurio der Civitas Mogontiacum. "Und dies hier sollte dein entflohener Sklave sein - Ballomar." Der Germane genoss es regelrecht, dass er in der Lage gewesen war, diesen, für den Pontifex wichtigen, Auftrag in doch so kurzer Zeit zum Abschluß bringen konnte. Dies sollte dem Petronier doch einiges Wert sein.

  • Der alte Petronier grinste seinerseits, als er sah, wie stolz der Germane seinen Gefangenen präsentierte. Leider konnte er den Sklaven nicht sofort fragen, ob er wirklich der Entlaufene war, aber das würde Willigis sicherlich schnell klären können, wenn er ihn zurückbekam.


    "Was hatten wir gesagt? 150 Sesterzen, nicht wahr?"


    fragte er und drehte sich um, um die Truhe mit seinen Ersparnissen und Dokumenten zu öffnen.


    "Was hast du übrigens jetzt vor, Haakon Harleifson?"


    Wenn er recht darüber nachdachte, konnte er solch einen Helfer ganz gut gebrauchen...

  • "Ich glaube ich kann deine beiden Fragen mit einer Antwort beantworten.", antwortete der Germane in seinem eher gebrochenen Latein geheimnisvoll, ehe er wirklich die Fragen des Pontifex beantwortete.


    "Ich würde mich gerne in Mogontiacum niederlassen. Daher wollte ich fragen, ob wir die eigentliche Belohnung vielleicht gegen eine feste Unterkunft austauschen könnten? Nichts besonderes, lediglich ein 'Däch üvam Kopp'.", versuchte Haakon seinen Wunsch in lateinische Worte zu fassen. Vielleicht hatte der Pontifex ja die Möglichkeit ihn bei seinem Steinbruch im Vicus Novus unterzubringen, oder ein Nebenzimmer in einem Lagerhaus für ihn übrig. Solange es nicht in diesem stinkenden Färberviertel wäre, würde Haakon schon zufrieden damit sein. Denn langfristig konnte er sich die Taberna nicht leisten.


    "Anzumerken wäre dabei lediglich noch, dass ich nicht allein hier bin, sondern noch einen Gefährten habe, dem ich gerne ebenfalls Obhut bieten möchte. Ich schulde ihm so einiges.", bemerkte er noch, ehe der Pontifex eine Antwort geben konnte.


    Während er weiter so nachdachte, fiel ihm eine Geflogenheit aus seinem Dorf wieder ein, um die er den Decurio noch bitten wollte, vielleicht war er sogar so zufrieden mit Haakons Arbeit, oder zumindest überzeugt davon, dass er ihm noch nützlich sein könnte, dass er diesem Handel auch noch zustimmen würde.


    "Bei uns im Dorf gab etwas, ich bin nicht so sehr in die römischen Gepflogenheiten eingeweiht, um zu wissen ob du ihr das auch kennt. Aber bei uns konnte sich ein junger Mann einen der Älteren aussuchen, oder umgekehrt. Wenn Beide einverstanden waren, würde sie ein heiliges Band verbinden, woraufhin der Jüngere dem Älteren stets zur Hand gehen musste, und der Ältere sich dafür für den Jüngeren im Thing einsetzen musste. Sozusagen als Gegenleistung." Jetzt wollte Haakon erst einmal die Worte für sich stehen lassen und beobachten, wie sich der Römer verhalten und auf seine Vorschläge und Worte reagieren würde.

  • "Eine feste Unterkunft?"


    fragte Crispus und kratzte sich nachdenklich am Kinn. Spontan kam ihm nur sein eigenes Haus in den Sinn - da gab es ja noch die leerstehende Taberna und solange Lucius kein Amt bekleidete, brauchte er auch keinen Arbeitsraum... andererseits - wollte er einen Wildfremden und seinen Kumpanen bei sich im Haus haben?


    "Naja, also..."


    Plötzlich kam ihm auch die Idee mit dem Steinbruch.


    "Vielleicht könntest du bei Willigis im Steinbruch wohnen... mit deinem Freund. Den du übrigens beizeiten 'mal vorstellen solltest. Du könntest dort als Aufseher arbeiten und ich würde dir vielleicht die eine oder andere Sonderaufgabe geben. Hat dein Freund Arbeit?"


    Ob er gleich zwei Männer fürs Grobe brauchte, war er sich wieder nicht so ganz sicher - zumindest vorerst. Aber vielleicht war dieser Freund ja nicht so hochstehend und ehrenvoll und konnte auch zupacken...


    "Das gibt es allerdings bei uns. Wir nennen es Klient und Patron. Der Ältere oder Mächtigere ist der Patron, der jüngere oder weniger Einflussreiche ist der Klient. Du könntest mein Klient werden und für mich arbeiten. Ich würde dich dafür versorgen und dich unterstützen, soweit ich kann..."


    Genaugenommen saß er ja wirklich im "Thing" von Mogontiacum - es war doch immer wieder amüsant, wie ähnlich die Germanen den Römern in manchen Dingen waren...

  • Haakon nickte nur, als der Pontifex sich am Kinn kratzte.


    "Nun, was ihn angeht, er hat seine beste Zeit bereits hinter sich.", druckste Haakon ein wenig herum. "Was ich sagen will: Er ist schon ziemlich alt, doch möchte ich ihn in seinem letzten Lebensabschnitt nich im Stich lassen, ehe er an Odins Tafel speisen wird." Dafür schuldete Haakon dem Alten einfach zu viel, so hatte er ihm auch geholfen, in seinen bisher schwersten Stunden.


    "Aber die Unterkunft beim Steinbruch würde ich dankend annehmen.", antwortete er dann dem Decurio über dessen Vorschlag.


    "Dann Klient und Patron...", sagte er dann vielsagend und grinste sein Gegenüber an. "Wenn du gewillt bist...", fügte Haakon dann noch an, denn er wollte doch noch eine eindeutige Zusage haben, um diesen Bund mit dem Decurio zu schließen. Dabei bot er seinem Gegenüber die Hand zum einschlagen an, das hatten sie auch bei der Missionserteilung vorher gemacht. Da wollte er dies erneut damit besiegeln, denn immerhin war dies auch eine Art von Geschäft.

  • Ein alter Mann, der offenbar zu nichts zu gebrauchen war - eigentlich hatte Crispus wenig Lust, diesen zusätzlichen Esser aufzunehmen. Aber eine Wohnung würde ja nichts kosten und solange er nicht sein Klient oder sonstwie verpflichtet war, musste er ihn ja wenigstens nicht durchfüttern.


    "Das verstehe ich. Von mir aus kann er bei dir wohnen - bring ihn beizeiten aber 'mal vorbei, damit ich ihn kennenlernen kann."


    Er stand auf und bot ihm die Hand an. Dann zurück zum Geschäftlichen:


    "Dann biete ich dir hiermit offiziell an, mein Klient zu werden. Ich werde dich unterstützen und deine Interessen vertreten, wo ich kann und erwarte dafür deinen Gehorsam und deine Hilfe, wo ich sie benötige."


    Sim-Off:

    Im Control Panel gibt es jetzt ein Angebot. Bitte bestätigen, dann wird unsere Beziehung auch im Tabularium angezeigt ;)

  • "Das werde ich.", bestätigte Haakon mit knappen Worten den Wunsch seines zukünftigen Patrons, den Alten mal bei Gelegenheit vorbeizubringen.


    Dann nahm er die ihm entgegengestreckte Hand an und packte kräftig zu.


    "Ich fühle mich geehrt, diesen Bund mit dir einzugehen und werde dich nicht enttäuschen.", sprach er und bestätigte somit die neue Beziehung zwischen den beiden Männern.


    "Hast du noch etwas, oder kann ich gehen und mein neues Heim beziehen?", fragte er dann noch, bevor er einfach ging, er wollte seinen neuen Patron nicht gleich sofort vor den Kopf stoßen.

  • Crispus schätzte einen festen Händedruck und nickte zufrieden. Dann setzte er sich wieder und meinte


    "Moment, ich geb' dir noch einen Schrieb mit - sonst wird Willigis dich sicher nicht einfach 'reinlassen!"


    Er suchte nach einer Tabula und löschte eine Zeile darauf. Dann verfasste er schnell einen kurzen Brief:

    [FONT=cataneo bt, amaze]

    Willigis


    M Petronius Crispus Willigis s.


    Der Träger dieses Briefes ist Hacon Harleifsohn, mein Klient. Ich habe ihm zugesagt, dass er bei dir im Steinbruch wohnen kann, freie Kost erhält und dafür mit dir zusammen Aufsicht über die Sklaven führt. Ich unterstelle ihn deinem Kommando. Mit ihm wird auch sein Freund im Steinbruch wohnen. Er ist ein alter Mann und taugt zur Arbeit nicht.


    Berichte mir, wie Hacon sich macht. Ich habe vor, ihn auch für Sonderaufträge heranzuziehen, wenn ich etwas habe. Ab und zu wirst du also auch auf ihn verzichten müssen!


    Vide ut valeas!

    M Petronius Crispus

    [/FONT]


    "Den solltest du vorzeigen. Wie heißt dein Freund eigentlich?"


    Dass er das gar nicht gefragt hatte, war ihm eben erst während des Briefes aufgefallen.

  • Haakon nickte nur, als der Petronier sich wieder setzte und anfing einen Brief zu verfassen, der das hier Gesprochene auch vor Willigis beweisen würde.


    Als der Brief fertig wurde und der Pontifex ihn Haakon in die Hand drückte, fragte dieser plötzlich nach dem Namen von seinem älteren Begleiter und Haakon musste unwillkürlich grinsen, denn das erinnerte ihn an die Begegnung mit der Milizwache am Tor der Civitas Mogontiacum.


    "Vetulus. Sein Name ist Vetulus."


    Danach nahm er den Brief und verabschiedete sich bei seinem neuen Patron. Nun würde er erst einmal den Alten aus der Taberna holen und sich seine neue Unterkunft im Steinbruch des Vicus Novus anschauen gehen. Es war bereits spät und nach den bisherigen Ereignissen, könnte Haakon eine Menge Schlaf gebrauchen.


    Ballomar blieb bei seinem bisherigen Besitzer zurück, sollte dieser über seine weitere Verwendung entscheiden. Sollte er wieder im Steinbruch arbeiten müssen, würde Haakon selbstverständlich auch die Aufgabe übernehmen, diesen dort wieder hinzubringen.

  • Crispus nickte - der Name klang römisch, aber das sagte nichts. Vielleicht war es auch nur ein Spitzname oder ähnliches. Im Grunde interessierte es den Petronier auch kaum, denn offensichtlich wollte dieser Vetulus nicht sein Klient werden und wenn er einen Namen zum Ansprechen hatte, konnte ihm der richtige Name ja auch egal sein. Blieb nur zu hoffen, dass Haakon und Vetulus nicht in Wirklichkeit Verbrecher waren, die sich hierher geflüchtet hatten... aber das würde man ja sehen!


    Als er sich umdrehte, um die Belohnung herauszusuchen, hielt er inne - er hatte ja etwas anderes vereinbart. Wenn sie wirklich Gauner waren, hätte Haakon sicherlich mehr herausgeschlagen.


    "Nimm den Sklaven gleich mit! Er soll vorerst in Eisen arbeiten, damit er nicht gleich wieder wegläuft! Richte das Willigis aus!"


    gab Crispus seinem neuen Klienten schließlich noch mit auf den Weg - was sollte er auch hier mit einem Steinbruchsklaven anfangen? Dann fuhr er mit seiner Arbeit fort...

  • Haakon war wie aufgetragen direkt zum Domus Petronia geeilt und an der Pforte angeklopft. Nach dem halben Jahr der Zusammengehörigkeit, kannten ihn die Sklaven innerhalb des Domus schon gut und ließen ihn selbstverständlich passieren, so dass er ohne größeren Zwischenstopp bis zum Pontifex vorgelassen wurde.


    Dort angekommen grüßte er seinen Patron auch sofort höflich und wartete gespannt darauf, was er sich unter dieser Gesandtschaftsreise wirklich vorstellen konnte.


    "Salve mein Patron. Du hattest nach mir rufen lassen?"


    Sim-Off:

    ich hoffe das geht in ordnung, wenn ich mich jetzt selbst reingelassen habe ?

  • Sim-Off:

    Optimal! Du darfst dich ab sofort stets als durchgewunken betrachten ;)


    Crispus stand mit einem Geschäftspartner im Garten und führte ein kurzes Gespräch, wobei Privatus wie üblich Notizen machte. Als Haakon allerdings eintrat, waren die beiden offensichtlich gerade fertig, denn der Gast machte sich soeben auf den Weg zur Tür. Der Hausherr wandte sich deshalb sofort dem neuen Besucher zu.


    "Salve, Haakon. Gut, dass du gleich gekommen bist."


    Er deutete auf die Steinbank, auf der er so gern saß und nahm selbst Platz.


    "Ich weiß nicht, ob du 'ne Ahnung von der Stadtpolitik hast. Aber wir werden versuchen, den Kaiser zu überzeugen, Mogontiacum zu einer richtigen Stadt zu machen. Und dafür muss ich mit ein paar anderen Decuriones nach Rom reisen, um das ganze persönlich vorzutragen. Und da kommst du ins Spiel."


    Er lächelte.


    "Wir haben ein paar Geschenke dabei und brauchen deswegen ein paar Leibwächter. Ich hatte mich gefragt, ob du das ganze organisieren könntest..."

  • Sim-Off:

    wuhu :D


    Sein Patron winkte ihn herbei und begrüßte ihn gleich lobend für seine Reaktionsfähigkeit. Mit einem Grinsen auf dem Gesicht setzte Haakon sich dann neben seinen Patron.
    Als der Pontifex und Decurio Mogontiacums dann von Stadtpolitik sprach, wurde er allerdings hellhörig. "Du könntest mir das ja auch erklären.", schlug er dann vor, um vielleicht beim nächsten Mal nicht mehr der gänzlich Inkompetente in Sachen Stadtpolitik wäre. "Warum ist Mogontiacum momentan denn keine 'richtige' Stadt? Es hat einen Markt, dutzende Häuser und eine Mauer, sogar Krieger wohnen hier um es zu verteidigen. Was benötigt es denn noch?", fragte er dann ganz offen seines Unbewusstseins der römischen Städtegliederung. Vielleicht könnte ja noch der lehrende Aspekt zu der Beziehung zu seinem Patron hinzukommen. In der Zeit, in der Haakon bereits in Mogontiacum war und für den Pontifex arbeitete, hatte sich sein Latein um einiges verbessert, was auch für seinen Patron bereits festzustellen sein sollte.


    "Hast du denn eine gewisse Auswahl, aus denen ich diese Eskorte zusammenstellen soll, oder soll ich selbst Welche auftreiben?", fragte er seinen Patron dann, als dieser von der Organisation einer Leibwache sprach.

  • Natürlich erwartete Crispus auch nicht, dass Haakon die aktuellen politischen Programme und Diskussionen kannte - dafür hatte er schließlich ihn als Patron, der solche Dinge auch für seine Klienten entschied. Aber wenn der junge Mann sich schon so dafür interessierte, sprach eigentlich auch nichts dagegen, ihm diese Sache etwas genauer zu erklären:


    "Naja, wir Römer sind sehr spitzfindig, was Rechtsfragen angeht. Das gilt auch für die Rechtsstatus von Siedlungen. Es gibt bloße Civitates, Municipia und Coloniae. Mogontiacum ist momentan eine Civitas, womit sie offiziell keine echten Rechte besitzt. Wir haben zwar eine Lex Civitatis, die der Kaiser bestätigt hat - aber wenn der Statthalter sich entscheidet, uns in Zukunft zu verbieten, unsere Magistrate zu wählen, dann kann er das machen. Wir müssten erst einmal nach Rom zum Kaiser appellieren und so weiter. Genaugenommen sind die Hauptorte solcher Civitates eben auch keine Städte, sondern Dörfer, die vom Statthalter geduldet werden.


    Municipia und Coloniae sind dagegen quasi eigenständige Verbündete Roms. Sie können ihre internen Dinge selbst regeln - also zum Beispiel ihre Politik. Außerdem haben solche Städte ein eigenes Bürgerrecht, bestimmte Sonderrechte und so weiter. Abgesehen davon sind fast alle Provinzhauptstädte solche richtigen Städte, das ist also auch eine Frage des Ansehens. Und in Municipia erhalten zum Beispiel alle Bürger, die in der Stadtpolitik mitmischen, automatisch das römische Bürgerrecht - auch eine nette Sache, die sicherlich viele Leute überzeugen wird, sich etwas mehr für ihre Stadt zu engagieren.


    Deswegen werden wir versuchen, den Kaiser davon zu überzeugen, dass auch Mogontiacum diesen Status bekommt."


    Noch gut konnte der alte Petronier sich an die Streitigkeiten früher erinnern, als die Abgesandten des Statthalters sich ständig in stadtinterne Fragen eingemischt hatten...


    "Bei der Eskorte hast du eigentlich freie Hand. Du könntest bei der Miliz fragen. Es müssen nur vertrauenswürdige Leute sein - wir werden ziemlich wertvolles Zeugs herumkutschieren."


    Die Wahl Haakons als Organisator dieses Transportes war deshalb auch ein klarer Vertrauensbeweis - Crispus wusste es zu schätzen, wenn seine Leute gute Arbeit ablieferten.

  • Haakon hörte aufmerksam den Ausführungen seines Patrons zu und versuchte gedanklich mitzuhalten.
    "Der Statthalter ist sowas wie der Stellvertreter des Kaisers in dieser Provinz, oder?", fragte er dann vorsichtig nach, nicht dass er jetzt noch irgendwelche Begrifflichkeiten durch einander brachte.

    "Dann ist diese Reise also eine Art Vorsprechen beim Kaiser, dass dieser 'fast' Stadt Mogontiacum zu gute käme?"
    , rekapitulierte er dann den Inhalt, den der Pontifex aussprach, in seinen eigenen Worten, wie er ihn verstanden hatte.


    "Ist in Ordnung, ich werde schauen, dass ich eine vernünftige Truppe zusammen bekomme. Wieviel werden wir denn sein, die es zu beschützen gilt?", fragte er dann noch um sich ungefähr die Mannstärke der Eskorte vorstellen zu können.

  • "Genau."


    nickte Crispus - sein Klient hatte offensichtlich noch sehr viel weniger Ahnung von Politik und Verwaltung, als er geahnt hatte. Aber immerhin schien er verstanden zu haben, sodass er keine weiteren Erklärungen anfügen musste.


    Konnten sie also wieder zum Technischen kommen:


    "Naja, wir sind acht Decuriones, jeder wahrscheinlich mit 2-3 Begleitern. Dazu kommt dann eben unser Geschenk: Gold im Wert von über 50 000 Sesterzen, eine Kiste Bernstein und Pelze."

  • "Acht Mann, mit je zwei bis drei Begleitern. Das sind dann wohl fast zwei Dutzend Leute, die geschützt werden müssen. Mitsamt den vielen Wertsachen.", dann kratzte Haakon sich an seinem bärtigen Kinn und überschlug noch einmal im Kopf kurz, wie viele Bewacher eine Eskorte für solch ein Vorhaben wohl haben sollte.


    "Wenn es dich nicht stört, würde ich gerne in deinem Namen mit den Angehörigen der Miliz sprechen. Es gilt eine Menge gute Männer aufzutreiben.", sprach er dann und wollte ich somit eigentlich auch schon wieder von seinem Patron verabschieden um dessen neuesten Aufgaben in die Tat umzusetzen. Wer gründlich sein wollte, musste früh beginnen, damit der Zeitpuffer groß genug ist, falls noch etwas dazwischen kommen sollte. Dann deutete er an, dass er wieder los wollte, damit es unmissverständlich rüberkam.

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