Officium des Praefectus Urbi P.V.S.

  • Zitat

    Original von Potitus Vescularius Salinator


    Potitus lächelte zufrieden und nickte. "Ich werde daran denken, Annaeus!" Natürlich fasste er die Schuldigkeiten, die Modestus nun hatte, eher persönlich auf! Aber vorerst gab es keinen Grund, warum er ihm weniger trauen sollte als den anderen Senatoren!


    "Das freut mich zu hören. Gibt es noch etwas im Hinblick auf Germania was ich wissen müsste?"


    fragte Modestus, denn vielleicht war es noch nötig, dass er irgendetwas in diesem Hinblick tat. Er war zwar schon dabei sein Examen Tertium zu absolvieren, aber man musste ja nie. Aber vielleicht gab es auch noch die eine oder andere Reform oder sonstige Angelgenheit die für Germania geplant war und die der Vescularier ihm mitteilen wollte.


    "Ansonsten will ich deine Zeit auch garnicht weiter in Anspruch nehmen. Mir ist bewusst, dass du terminlich sehr eingespannt bist."

  • Zitat

    Original von Decimus Annaeus Varus
    Die zweite Frage von Salinator hingegen ließ bei mir ein leichtes grinsen erkennen und ich beugte mich in Richtung Salinator.
    "Ich weiß es nicht, sag du es mir."
    Ein versucht ahnungsloser Gesichtsausdruck folgte sogleich.


    Potitus zuckte mit den Schultern. "Was weiß ich?" Einen Moment spielte er mit dem Gedanken, dem a libellis zu befehlen, in dieser Sache einfach nicht zu reagieren. "Hm, ich werde mich darum kümmern." Vielleicht würde sich das Problem ja auch von selbst lösen...
    Es gab wirklich wichtigeres, um das sich Varus zu kümmern hatte! "Ich habe übrigens noch ein paar Aufgaben für dich: Ich will, dass Octavius Victor zum Curator Viarum gemacht wird, Octavius Macer zum Curator Aquarum und Annaeus Modestus zum Legatus Augusti pro Praetore in Germania. Organisiere eine nahtlose Amtsübergabe." Besonders letzteres würde wohl einen ziemlichen Rattenschwanz an Arbeit nach sich ziehen: Hungaricus anschreiben und abberufen, einen Auguren für die Inauguration besorgen, einen Termin für den Wachwechsel festlegen, Modestus Bescheid geben, und so weiter!

  • Zitat

    Original von Kaeso Annaeus Modestus
    "Das freut mich zu hören. Gibt es noch etwas im Hinblick auf Germania was ich wissen müsste?"


    fragte Modestus, denn vielleicht war es noch nötig, dass er irgendetwas in diesem Hinblick tat. Er war zwar schon dabei sein Examen Tertium zu absolvieren, aber man musste ja nie. Aber vielleicht gab es auch noch die eine oder andere Reform oder sonstige Angelgenheit die für Germania geplant war und die der Vescularier ihm mitteilen wollte.


    "Ansonsten will ich deine Zeit auch garnicht weiter in Anspruch nehmen. Mir ist bewusst, dass du terminlich sehr eingespannt bist."


    Potitus grinste. "Naja, es ist voller brandgefährlicher Barbaren, die römischen Magistraten gern den Kopf abhacken und es liegt ziemlich weit im Norden, du solltest dir also vielleicht einen Mantel mitnehmen. HAHAHAHA!!" Alles andere würde voraussichtlich die Kanzlei mitteilen. "Dann noch einen schönen Tag! Du hast sicherlich einen Grund zum Feiern!" Statthalter wurde man schließlich nicht alle Tage!

  • Zitat

    Original von Potitus Vescularius Salinator
    Potitus zog überrascht die Augenbrauen nach oben, als man berichtete, dass sein Wergegang unbekannt sei. Er war der Stellvertreter des Kaisers! War seine Herkunft da so geheim? Andererseits war sie leider auch nicht allzu glanzvoll... "Naja, Valerianus kam ja zu mir nach Illyricum vor ein paar Jahren. Da haben wir uns kennen gelernt und zusammen einiges durchgestanden, weißt du?" beantwortete er zuerst die zweite Frage. Dann kam er zur ersten. "Aber fangen wir von vorn an: Mein Vater war ein verdienter Eques aus Lucania. Und ich....naja, ich wurde halt Senator!" Was für eine blöde Frage: Warum wird man Senator? Weil Papi genug Kleingeld zusammengekratzt hatte natürlich!


    Seiana registrierte die Überraschung des Praefectus Urbi, kommentierte sie aber nicht weiter – geschweige denn rechtfertigte sie ihre Frage. Und immerhin, wo der Mann vorher noch herzlich wenig gesagt hatte auf ihre Fragen, schien sich nun langsam ein Gespräch zu entwickeln. Sie machte sich eine flüchtige Notiz, ohne allzu lang den Blick von ihm zu nehmen. Wieder ein rasches Überlegen, bevor sie beschloss, die Gelegenheit zu nutzen, wenn sie sich ihr schon so bot. „Du und der Kaiser habt einiges durchgestanden, sagst du.“ Sie warf ihm ein Lächeln zu. „Würdest du mir darüber etwas erzählen? Wie kam es, dass er dir sein Vertrauen geschenkt hat – oder hat sich das im Lauf der Jahre entwickelt?“

  • Potitus nutzte die Zeit für Notizen und das Überlegen über neue Fragen dazu, rasch ein Mostbrötchen hinunterzuschlingen. Allerdings schaffte er es nicht ganz, ehe er wieder antworten musste. Daher sprach er einfach mit vollem Mund weiter! "Naja, du weißt ja bestimmt, dass Valerianus gekommen ist, weil wir dort unten ein paar Probleme mit ein paar Aufständischen hatten. Genaugenommen waren es die Jazygen, die unsere Grenze einfach nicht akzeptieren wollten. Ich und Valerianus haben da aufgeräumt und...naja, das verstehst du wahrscheinlich wieder nicht, weil du das nie erlebt hast: Wenn man zusammen auf dem Schlachtfeld steht, das schweißt zusammen! Einmal-" Er schlang hinunter und hob bedeutungsvoll den Finger. "Einmal, bei Ripa Alta, da hatten sie Valerianus' Flavia ganz schön gepackt, irgendwie hatten die Kataphrakte es sogar bis zu seiner Leibwache geschafft! Da bin ich mit meiner Reiterei von der Claudia in die Bresche gesprungen, das hat ihm den Hals gerettet!" Beschrieb er dann mit leuchtenden Augen jene Schlacht. Tatsächlich war dies wohl einer der glücklichsten Zufälle seines Lebens gewesen! "Aber vieles hat sich natürlich auch entwickelt. Wie das eben so ist, wenn man lange zusammenarbeitet. Und ich denke, auf mich konnte er sich immer verlassen!"

  • Axilla war nervös, als sie das Vorzimmer betrat. Sie spielte ein wenig mit ihren Fingern, während sie zu dem Scriba schritt. Für den Fall der Fälle hatte sie sich zwar durchaus hübsch gemacht, allerdings rechnete sie nicht damit, dass sie gleich Glück haben würde. Und sie konnte so fein gemacht sein, wie sie wollte, sie war dennoch nervös, was diesen Termin anging. Hoffentlich bekam sie überhaupt einen.
    “Salve. Ich bin Iunia Axilla und hätte gern einen Termin beim Präfectus Urbi.“ Einfach, schlicht, kurz. Sie hatte überlegt, ob sie gleich erklären sollte, wieso und weshalb, aber wenn das wichtig war, würde der Scriba sicher fragen.

  • "Und in welcher Angelegenheit?" fragte der Scriba mürrisch. Genaugenommen fragte er sich sowieso, wieso man diese Frau vorgelassen hatte. Sie war zwar hübsch und sah nicht arm aus, aber sie war trotzdem nur eine Frau!

  • Und da war sie auch schon, die Frage. Nicht, dass das irgendwas besser war, denn Axilla war noch immer reichlich nervös. Sie versuchte, es mit einem Lächeln zu überspielen, und hoffte, dass der Scriba dafür irgendwie empfänglich war.
    “Es geht um das Vermögen von Aelius Archias, der mein Mann war. Der Präfekt hat es seinerzeit beschlagnahmen lassen, und ich hätte es gern wieder. Und deshalb würde ich gerne mit ihm sprechen.“

  • "Davon ist mir nichts bekannt. Für rechtliche Anfragen richte ein Bittgesuch an die kaiserliche Kanzlei." erwiderte der Scriba ein wenig hochnäsig. Wenn sein Herr etwas nicht brauchte, dann waren es Frauen mit unangenehmen Fragen. Außerdem war er ja sooo beschäftigt! Und warum hatte die Wache sie überhaupt vorgelassen? "Tut mir leid, aber mein Herr hat für solche Einzelfragen wirklich keine Zeit."

  • Warum sollte sie es auch ein einziges Mal in ihrem Leben leicht haben? Warum konnte er nicht sagen 'Ja, komm in zwei Tagen vorbei, er freut sich sicherlich, eine so hübsche junge Dame empfangen zu können' oder sowas? Nein, sie wurde natürlich angeblafft, sie sollte jemand anderen nerven.
    Aber Axilla hatte nicht vor, sich gleich wieder abwimmeln zu lassen, wo sie schon so weit gekommen war.
    “Es geht nicht um eine rechtliche Anfrage oder ein Bittgesuch. Und ich denke, dass es dem Präfekten sehr recht ist, wenn ich nicht nochmals den Kaiser damit behellige.“ Gepokert, hoch gepokert, aber mehr als pokern konnte Axilla ja auch nicht. Wenn nicht einmal das Wort 'Aelius' bei dem mürrischen Kerl hier eine Regung auslöste, dann vielleicht der Hinweis, dass das die Gens des Kaisers war. Und sie ihn schon informiert hatte. Dass dieser ihr nicht geantwortet hatte, konnte dieser Schreiberling hier ja nicht wissen.
    “Du kannst ihn natürlich auch fragen, ob ihm das lieber wäre...?“ Das war sicher dann nicht der beste Start in das Gespräch mit Salinator, aber das wäre ohnehin wohl schwierig geworden. Da machte so eine kleine Minidrohung gegenüber seinem Vorzimmerwachhund den Kohl sicher nicht mehr fett.

  • Allerdings wusste der Scriba zufällig (weil er die Beschwerde bearbeitet hatte), dass der Kaiser durchaus aktiv geworden war. Dies wiederum konnte aber das dumme Ding vor ihm nicht wissen und da er nicht davon ausging, dass diese ominöse Axilla Beweise für eine Beteiligung Salinators an der Enteignung ihres Mannes vorlegen konnte, zuckte er ungerührt mit den Schultern. "Das muss ich nicht. Das ist ganz offensichtlich eine Rechtsfrage und dafür ist die Kanzlei zuständig, wie schon gesagt." Er seufzte kurz, dann meinte er "Und jetzt würde ich gern weiterarbeiten! Vale!" Wie sehr er Leute hasste, die sich besonders wichtig nahmen! Und dann auch noch versuchten, den mächtigsten Mann Roms mit Verpetzen zu bedrohen!

  • Verus kam, in der Begleitung eines Soldaten, beim Arbeitszimmer des Stadtpräfekten an. Er seufzte, zog die Tabula hervor und legte diese vor den Schreiber. "Der Präfekt wollte mich sehen. Ich bin Decimus Verus," sagte er zum amtierenden Schreiber des Präfekten. Hoffentlich würde er nicht zu lange warten müssen.

  • Der Scriba sah auf, als Decimus Verus eintrat. Natürlich erkannte er ihn, immerhin wurde er dafür bezahlt, die wichtigsten Leute zu erkennen! "Ja, ich gebe Bescheid!" Er stand ächzend auf und ging hinüber zur Tür. Nach kurzer Zeit kam er zurück. "Du kannst reinkommen!" Er deutete auf die Tür.

  • Verus nickte und trat etwas nervös ein, seine Robe gerade rückend. So eine Toga war nicht gerade das bequemste Kleidungsstück, besonders, wenn sie aus einem Stoff gefertigt war, der nicht auf der Schulter bleiben wollte. Nun stand Verus also vor Salinator, einem der mächtigsten, wenn nicht sogar dem mächtigsten Mann Roms, eine Ikone des einfachen Volkes und ein Mann, der die Politik der Macht verstand. Verus schluckte und überließ Salinator das Wort, wie es wohl höflich war.

  • Potitus hing wieder einmal seiner zweiten großen Leidenschaft nach Frauen nach: Mostbrötchen! Im Gegensatz zur Auctrix der Acta bot er dem Bürokraten, der nach der kurzen Ankündigung sein Officium betrat, jedoch nichts an. Stattdessen begrüßte er ihn mit einem knappen "Salve!"


    Ohne ihn zu bitten, sich zu setzen (oder sonstige Höflichkeitsfloskeln) ging er direkt in die Vollen. "Wie ich höre, bist du schon dabei, große Projekte zu entfalten, Decimus? Wann hattest du vor, mich zu informieren?" Seine Spitzel hatten ihm natürlich von dem Brief an Valerianus berichtet und auch über das Vorhaben, eine große Bibliothek einzurichten! Und Salinator hasste es, wenn man versuchte, Dinge an ihm vorbei zu regeln (wobei Verus ja sowieso schon die Frechheit besessen hatte, nicht hier anzutanzen und sich für die unfassbare Gnade, einen Posten bei Hof bekommen zu haben, zu bedanken!).

  • "Salve," grüßte Verus vorsichtig. Salinator schien ungehalten, was durchaus Verus Kopf kosten konnte. Er setzte sich nicht, da Salinator ihm keinen Platz angeboten hatte. So stand der A Memoria nun recht unbequem vor dem Stadtpräfekten.


    In der Tat zeigte sich, dass Salinator Spitzel hatte und durchaus seinen Einfluss geltend machen wollte. Wie konnte er dies übersehen? Salinator zu umgehen, ja, das war ein Fehler. Wie konnte er nun seinen Kopf retten? Verus wurde nervös. "Naja, so groß sind die Projekte nicht," versuchte er die Sache zu relativieren. "Ich wollte dich informieren, sofern diese Sache Formen angenommen hätte. Die Bibliothek ist ja momentan eher ein Wunschdunken. Ich wollte mit dem Kaiser darüber sprechen, auch mit dir," versuchte er die passenden Worte zu finden. "Natürlich bist du der Stellvertreter des Kaisers und hättest zuerst informiert werden müssen." Er schluckte erneut. Wie war Salinator nur zu besänftigen? "Wie kann ich dieses Versäumnis wieder gut machen, Präfekt?" - fragte Verus nun offen und hofierte den Stadtpräfekten ein wenig.

  • Potitus schnaubte. Da hatte jemand aber eine lange und besonders glitschige Schleimspur ausgelegt! Aber das mochte er eigentlich, denn es zeigte ihm, dass die anderen in fürchteten! "Der Kaiser ist krank und braucht Ruhe von seiner Verwaltung! Deshalb hat er mich eingesetzt! In Zukunft wendest du dich also erst an mich und ich frage dann bei Bedarf bei Valerianus ein! Das ist in Zukunft der Dienstweg, klar?" antwortete er harsch. Auf die Frage, wie der Decimer das Versäumnis wieder gutmachen konnte, ging er nicht ein. Das wirkte ihm doch zu lächerlich...andererseits...ach, nein!
    "Aber wenn du schon hier bist: Was für Pläne hast du denn? Und stehen irgendwelche Sachen an?" Immerhin war der a memoria ja auch als Gedächtnisstütze für den Praefectus Urbi...äh für den Kaiser da!

  • Verus nickte wieder vorsichtig. "Ich verstehe," sagte der ältere Beamte und notierte dies in seinem geistigen Archiv. Salinator war die neue Machtfigur des Reiches und dies würde Verus respektieren müssen. In sich wusste Verus schon, dass Salinator ohnehin bald die ultimative Macht erlangen würde. Ihm im Weg zu stehen, das wäre ein Fehler. Verus ordnete sich unter, denn er wollte weiterhin in Lohn sowie Brot stehen.


    Nun fragte Salinator direkt nach den Plänen die Verus hatte. Dieser überlegte kurz. "Ich plane, wie gesagt, eine Bibliothek und ordne gerade das Archiv neu," äußerte Verus und machte dann eine stilistische Pause. "Ein Consilium Principis würde demnächst anstehen, ebenso ein Besuch der Verwaltung und Archive durch den Kaiser oder deiner Person, Präfekt."

  • Potitus lachte auf. "HAHAHAHA!! Du bist gut! Das Consilium Principis!" Scheinbar hatte der Decimer gar nichts von seinem Amtsvorgänger erfahren! Oder wie mochte sich sonst diese komische Ermahnung ergeben? Das Consilium Principis einberufen! Ein guter Scherz! "Was gibt's denn zu besichtigen? Sind die Regale voll oder wie?" fragte er dann schließlich, nachdem er sich beruhigt hatte. Dann beschloss er, noch einmal ein paar ganz grundlegende Dinge klarzustellen. "Vielleicht hat dir Annaeus Varus nicht gesagt, was genau eigentlich deine Aufgabe ist: Du sollst mich an regelmäßige Aufgaben erinnern, also die Aktualisierung der Senatslisten, zeremonielle Sachen und so. Außerdem vertagte Sachen, also alles, was ich aufschiebe. Und dann kannst du dich um die langweilige Archiviererei kümmern." Wobei für Salinator eigentlich das gesamte Amt des a memoria stinklangweilig war! Immer dem Kaiser hinterherrennen und ihn an alles erinnern, das war wirklich Sklavenarbeit!

  • Gut, nun wusste es Verus, der Stadtpräfekt hielt sich für den Kaiser und wollte informiert werden. Es wäre aber nun ein Fehler ihn darauf aufmerksam zu machen, also beließ es Verus bei der Tatsache der Belehrung. Das Lachen des Salinator ignorierte er mit einem diplomatischen Schmunzeln. Doch plötzlich reizte es ihn doch, den Stadtpräfekten direkt anzusprechen.


    "Mein Präfekt," begann er diplomatisch. "Das war mir bewusst aber mir war nicht bewusst, dass ich dich daran erinnern sollte. Natürlich liegt dies auf der Hand, dass man dich als des Stellvertreter des Kaisers informiert aber in dieser Hinsicht sah ich mich nur dem Kaiser verpflichtet, ihn an Termine zu erinnern. Schließlich gibt es Tätigkeiten, die nur der Kaiser ausführt. Aus diesem Grund schickte ich dem Kaiser ein Schreiben, um eben diese Dinge mit ihm zu besprechen, ob diese Protokolldinge aufgeschoben werden sollen. Das Archiv ordne ich ja bereits neu und die Archivarbeit liegt mir, Präfekt." Nun hatte er den Stadtpräfekten indirekt darauf angesprochen, dass er noch nicht Kaiser war und nur ein Stellvertreter. Verus konnte sich innerlich dafür treten, dass er so ehrlich war und den Kaiser derzeit noch über Salinator stellte. Ein Stellvertreter war für Verus eben nur ein Stellvertreter und kein Kaiser. Verus sah seinen Kopf bereits rollen, so dass er das eben gesagte relativieren musste. "Ich werde dich also informieren. Jedoch müsste ich recht häufig hier anwesend sein, um diese Dinge mit dir zu besprechen, welche Entscheidungen du vertagst, eben was du als des Kaisers Stellvertreter erfüllen willst. Mir war nicht klar, dass du sämtliche Protokollfragen des Kaisers übernehmen willst. Ich erwähne nur lästige Amtsbesichtungen, die du scheinbar ablehnst." Verus wurde deutlich nervöser. "Ich werde also nun regelmäßiger hier auflaufen müssen, um mit dir Zwiesprache zu halten." Nun fiel ihm noch etwas ein, womit er Salinator schmeicheln konnte, um seinen Kopf doch etwas aus der Schlinge zu ziehen. "Ich soll dich also als Interims-Kaiser betrachten? Ich werde mich dieser Tatsache beugen und dir dienen als ob du selbst der Imperator wärest." Verus sog vorsichtig durch die Nase Luft ein, um sein kochendes Blut zu beruhigen. "Welche Termine soll ich für dich notieren? Was hast du vertagt, Präfekt?" - begann er gleich mit der Arbeit, um schnell über seine diplomatisch-verpackte Kritik hinwegzutäuschen. Nun war Salinator für Verus der Kaiser und es bedurfte keiner weiteren Bestätigung. Verus fürchtete sich und dies genügte, Salinator vollens in seiner Macht zu bestätigen.


    Sim-Off:

    Edit - Mir ist noch etwas eingefallen, dass nicht unbedingt eines weiteren Postings bedarf. ;)


    Verus fiel noch etwas ein, dass den Präfekten auch noch ablenken könnte. Er hatte einen Brief bei sich, den er eigentlich für den Kaiser archivieren wollte. Nun nahm Salinator die Rolle des Kaisers ein und somit konnte er Salinator ruhig den Brief vorlegen. Zumal dies wirklich seinen Kopf aus der Schlinge ziehen würde. "Mein Präfekt," begann er erneut vorsichtig sowie diplomatisch. "Ich habe hier noch einen Brief, der für den Kaiser bestimmt war. Ich wollte ihn dir darlegen, damit du darüber urteilen kannst." Er zog den Brief aus seiner Ledertasche und legte ihn auf den Arbeitstisch. "Es handelt sich, um eine Gesetzesänderung für eine Stadt im hohen Norden: Mogontiacum. Sie möchten das Recht des Municipiums erwerben." - gab Verus eine Übersicht über den Brief. "Sie haben den Gesetztext zur Absegnung beigefügt."



    Ad
    Imperator Caesar Augustus
    Palatium Augusti
    Roma



    Unserem verehrten Kaiser unsere Grüße,


    wir, die Duumviri der Civitas Mogontiacums, treue Untertanen und Bürger des Reichs, ergebene Diener deiner selbst und ehrbare Anhänger der Sache Roms bitten demütig um deine Hilfe.


    Den Möglichkeiten der Res Publica entsprechend haben wir für die Civitas Mogontiacum eine neue Ordnung erarbeitet, wir haben sie diesem Schreiben beigefügt.
    Wir bitten dich, unsereren verehrten und geliebten Kaiser, darum den Menschen der Civitas diese neue Ordnung zu gewähren und unserer Civitas den Rang eines Municipiums zu verleihen* um ihr die rechtliche Grundlage für eben diese Stadtordnung zu ermöglichen.


    Demütigst erwarten wir die Verlautbarung deiner Entscheidung in unserer Sache.


    Die Götter mit dir!



    Sp. Turius Simplex et A. Paccius Perolla


    Sim-Off:

    *=allerdings ohne die historische Bürgerrechtsverleihung an die Bürgerrechtsverleihung an die Einwohner des Hauptorts ob der unhistorischen Struktur Mogontiacums im IR



    CIVITAS MOGONTIACVM
    LEX MVNICIPALIS



    Pars Prima - Allgemeines
    §1 - Territorium

    (1) Den Hauptort der Civitas Mogontiacum bildet das Oppidum Mogontiacum. In das Stadtgebiet eingegliedert sind sämtliche Vici und Villae Rusticae, welche in dafür vorgesehene Grundlisten der Stadtverwaltung eingetragen sind.
    (2) Die Grenzen des Stadtgebietes bleiben nach Erlass dieses Gesetzes so bestehen wie sie derzeit vorliegen. Änderungen durch Vertrag oder kaiserlicher Weisung sind möglich. Verträge der Stadt Mogontiacum sollen indessen keine derartigen Stadtgebietsverluste zur Folge haben, welche öffentliche Bauten, besonders die Kais des Rhenushafens, beeinträchtigen.


    §2 - Rechtlicher Status
    Der rechtliche Status des Oppidum Mogontiacum bestimmt sich gemäß der Weisungen unseres erhabenen und von den Göttern allseits gesegneten Imperator Caesar Augustus.


    §3 - Administration
    Die Regierung der Stadt übernimmt die Curia Civitatis. Sie setzt sich im Sinne der Lex Provincialis aus der Versammlung der Decuriones sowie gewählten Magistraten zusammen. Die Magistrate der ewigen Stadt Rom sollen hierbei zum Vorbild gereichen.



    Pars Secunda - Über die Curia Civitatis
    §1 - Munera curiae civitatis

    Die Grundaufgaben der Verwaltung, im folgenden Munera genannt, umfassen folgende zwei Aufgabenbereiche:
    (1) Munera Civitatium: die Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung und die Sicherung des Innerstädtischen Friedens, die Errichtung und Instandhaltung öffentlicher Gebäude, die Versorgung der Bevölkerung mit Nahrungsmitteln und Waren zum Lebensbedarf durch die Einrichtung und Unterhaltung rechtmäßiger Märkte, die Versorgung mit Trinkwasser, das Abhalten von religiösen Festen zur Sicherung des Pax Deorum und die Veranstaltung von Feierlichkeiten zu den jeweiligen Feiertagen. Die Vertretung der Civitas vor dem Legatus Augusti Pro Praetore und im Außerprovinziellen (i.e. vor dem Kaiser und vor Rom) ist ebenfalls ein Munerus der Civitas.
    (2) Munera Rei Publica: die Sicherstellung der Abgaben an Rom, die Errichtung und Unterhaltung von Straßen, Aquädukten und Einrichtungen des Cursus Publicus. Die Aushebung und Unterhaltung von Auxiliareinheiten in Zeiten des Krieges. Die Unterbringung und standesgemäße Versorgung von höheren Beamten und des Kaisers.


    §2 - Magistri Vici
    (1) Mogontiacum ist in Vici unterteilt, denen je zwei Magistri Vici vorsteht.
    (2) Magistri Vici werden von den Bewohnern des Vicus, im folgenden Vicani genannt, aus ihren Reihen ins Amt gewählt. Die Amtszeit beträgt ein Jahr.
    (3) Kandidaten für das Amt des Magister Vicus müssen mindestens Peregrine sein.
    (4) Wer zum Magister Vici gewählt wird, erwirbt dadurch für die Dauer seiner Amtszeit die Mitgliedschaft im Ordo Decurionum, ohne für diesen den Census entrichten zu müssen. Nach Ablauf seiner Amtszeit scheidet er wieder aus dem Ordo aus.


    §3 - Ordo Decurionum
    (1) Der Ordo Decurionum Mogontiaci setzt sich zusammen aus den gewählten Magistri Vici sowie Direktbewerbern aus den Reihen der Vicani der jeweiligen Vici.
    (2) Aufnahme in den Ordo Decurionum kann jeder Peregrinus oder Civis beantragen, der die Civitas seinen Wohnort nennt. Er hat seinen Antrag an die Duumvirn zu adressieren, welche ihn den Angehörigen des Ordo Decurionum zur Diskussion stellen. Im Fall einer Abstimmung zu Gunsten des Antragsstellers ist eine jährlicher Census in Höhe von II Aurei an die Stadtkasse zu entrichten.
    (3) Sind alle Voraussetzungen erfüllt, wird der Bewerber von den Duumvirn zum Decurio ernannt und wird somit Inhaber aller Rechte und Pflichten eines solchen.
    (4) Aus dem Ordo Decurionum auszuscheiden ist möglich lediglich durch Tod, Austritt, Enthebung durch Mehrheitsbeschluss, oder kaiserlichen Beschluss.
    (5) Außerordentliche Beisitzer des Ordo Decurionum ohne direktes Stimmrecht, bei gleichzeitiger Einhaltung des Weisungsrechts durch das jeweilige Amt, sind: der Kaiser, der Legatus Augusti Pro Praetore, die Patrones der Civitas, die Pontifices der Civitas, Personen, denen das Beisitzrecht vom Ordo Decurionum ausgesprochen wurde.


    §4 - Ämterlaufbahn der Stadtverwaltung
    (1) Die Stadtverwaltung setzt sich zusammen aus den Duumvirn, einem Quaestor und drei Aedilen.
    (2) Wer Decurio Mogontiaci ist, und vorher mindestens ein Jahr als Magister seines Vicus tätig war, kann zum Aedilat kandidieren. Die Amtszeit beträgt ein Jahr und qualifiziert für das Duumvirat und die Quaestur. Duumvirat und Quaestur sind dabei ebenfalls auf ein Jahr befristet.
    (3) Sämtliche Städtische Beamte sind der Kontrolle und Weisungsbefugnis des Procurator Civitatium unterworfen.
    (4) Allen gewählten Beamten der Stadtverwaltung steht außerdem eine bestimmte Anzahl Schreiber, im folgenden Scribae Civitatis, zu. Für Duumvirn sind dies vier, für Magistrate je zwei Scribae Civitatis.


    §5 - Über Aedile
    (1) Die Aedile sind Magistrate, die
    a) Aufsicht halten über Instandhaltung und Sicherheit der öffentlichen Bauwerke wie Tempel, Thermen, Verwaltungseinrichtungen und Häfen,
    b) Kontrolle führen über die Einhaltung der Marktordnung und ordnungsgemäße Funktion der Lagerhallen und Speicher, sowie
    c) über Bordelle, Garküchen und öffentliche Brunnen,
    d) den Polizeidienst und die Brandbekämpfung organisieren und deren Leitung ihnen obliegt, und
    e) öffentliche Spiele anlässlich von Fest- und Markttagen organisieren und durchführen.
    (2) Sie können niedere Beamte, die Beneficarii zu ihrer Unterstützung einstellen.


    §6 - Über den Quaestor
    Der Quaestor hat die Aufsicht über die Stadtkasse. Er überwacht Ein- und Ausgaben. Er hat außerdem Sorge zu tragen für die Erhebung von Steuergeldern oder Zollgebühren, die das Stadtgebiet betreffen. Er schuldet dem Procurator Civitatium Rechenschaft über sämtliche Abgaben, die die Civitas dem römischen Staat zu leisten hat.


    §7 - Über die Duumvirn
    Der Stadtverwaltung stehen die Duumvirn vor. Neben der Ausübung des Marktrechts und der niederen wie freiwilligen Gerichtsbarkeit haben sie den Vorsitz über die Curia Civitatis inne. Sie weisen den gewählten Aedilen zudem ihre Aufgabenbereiche zu und leiten die Wahlen der städtischen Magistrate zum Ende ihrer Amtszeit. [/quote]



    Pars Tertia - Wahlen
    §1 - Wahlrecht

    (1) Aktives und passives Wahlrecht bei den Wahlen zu den Magistri der jeweiligen Vici haben sämtliche Vicani eines Vicus inne. Im Rahmen des aktiven Wahlrechts hat jeder Berechtigte so viele Stimmen, wie es wählbare Ämter in dem Vicus gibt.
    (2) Aktives und passives Wahlrecht zu den Wahlen der Aedile der Civitas haben die Angehörigen des Ordo Decurionum ohne Bürgerrecht. Zum Duumvirat und zur Quaestur ist das Bürgerrecht Wahlvoraussetzung. Im Rahmen des aktiven Wahlrechts hat jeder Berechtigte so viele Stimmen, wie es wählbare Ämter in dem Vicus gibt.


    §2 - Durchführung
    (1) Die Duumvirn leiten die Wahl, sofern der Procurator Civitatium nicht einschreitet.
    (2) Mindestens drei Wochen vor dem Wahltermin muss dieser verkündet werden. Die Kandidaturen müssen bis zum Beginn der zweiten Woche vor der Wahl der Stadtverwaltung bekannt gegeben worden sein. Diese veröffentlicht die Kandidaten.
    (3) Die Wahl wird innerhalb zwei aufeinanderfolgender Tage abgehalten. Die Urnen werden am Ende des zweiten Tages geschlossen und ausgewertet.
    (4) Kandidaten gelten mit mindestens fünfzig Prozent der Stimmen als zum Amt zugelassen. Werden mehr Männer zugelassen, als es Ämter gibt, scheiden die Kandidaten mit den geringsten Ergebnissen in aufsteigender Reihenfolge aus. Bei identischen Ergebnissen gibt es eine Stichwahl.
    (5) Das Ergebnis ist unverzüglich nach der Stimmenauswertung öffentlich bekannt zu machen. Die gewählten Stadtbeamten sind auf dem Forum zu vereidigen und daraufhin von ihren Vorgängern in die Ämter einzuweisen.

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