Officium des Praefectus Urbi P.V.S.

  • Frohen Mutes war Aulus Flavius Piso, als er, angetan mit seiner feinsten Toga und einer kostbaren Tunika, in die Principia steuerte. Zielstrebig steuerte er dem Schreiber entgegen. War es wohl der gleiche wie das letzte Mal? Piso wusste es nicht. Er scherte sich nicht sonderlich. Denn Leute, die so tief unter ihm standen wie dieser Scriba, die nahm Piso nur dann war, wenn sie vor Ästhetik glühten. Aber ansonsten waren sie uninteressant. Sie waren Teil der Szenerie, so wie Sklaven, oder Möbelstücke.


    Der Patrizier stellte sich vorm Scriba hin und blickte ihn von oben herab an – buchstäblich. “Salve. Ich bin Aulus Flavius Piso und habe einen Termin beim Praefectus Urbi.“ Mehr sagte er nicht. Mehr hatte er nicht nötig zu sagen. Nicht zu diesem Subjekt hier. Wobei fast zu vergessen war, dass er einst – lange ist es her – als Primicerius in der Kanzlei sicher keinen höheren und beachtenswerteren Beruf gehabt hatte als dieser Scriba hier.

  • Zitat

    Original von Aulus Flavius Piso
    Frohen Mutes war Aulus Flavius Piso, als er, angetan mit seiner feinsten Toga und einer kostbaren Tunika, in die Principia steuerte. Zielstrebig steuerte er dem Schreiber entgegen. War es wohl der gleiche wie das letzte Mal? Piso wusste es nicht. Er scherte sich nicht sonderlich. Denn Leute, die so tief unter ihm standen wie dieser Scriba, die nahm Piso nur dann war, wenn sie vor Ästhetik glühten. Aber ansonsten waren sie uninteressant. Sie waren Teil der Szenerie, so wie Sklaven, oder Möbelstücke.


    Der Patrizier stellte sich vorm Scriba hin und blickte ihn von oben herab an – buchstäblich. “Salve. Ich bin Aulus Flavius Piso und habe einen Termin beim Praefectus Urbi.“ Mehr sagte er nicht. Mehr hatte er nicht nötig zu sagen. Nicht zu diesem Subjekt hier. Wobei fast zu vergessen war, dass er einst – lange ist es her – als Primicerius in der Kanzlei sicher keinen höheren und beachtenswerteren Beruf gehabt hatte als dieser Scriba hier.


    Diesmal staunte der Scriba allerdings, als vor ihm ein geschniegelter und geleckter Patrizier stand, der scheinbar irgendwen beeindrucken wollte. "Du wirst erwartet!" erwiderte er nur und deutete mit seinem Stylus auf die Tür, die hinein zu Salinator führte.

  • Nach einem Weg, dessen Länge Durus unterschätzt hatte (die Castra Praetoria beherbergte doch eine ganze Menge Soldaten!), erreichten sie endlich die Principia und kamen ins Vorzimmer des Präfekten. Mit einem Keuchen ließ er sich auf der Wartebank nieder, während sein Sekretär für ihn das Sprechen übernahm.


    "Der ehrenwerte Consular und Pontifex pro Magistro wünscht den Praefectus Urbi zu sprechen. Ich hatte einen Termin vereinbahrt."


    Während Lukios alles regelte, sah Durus sich missbilligend um - von hier aus regierte diese fette Qualle also das Imperium Romanum! Vielleicht gab es auch Hinweise, die für seine verschwörerischen Pläne nützlich sein konnten...

  • Der Scriba sah auf, als der humpelnde Senator sein Vorzimmer betrat, gestützt von einem Sklaven, der offensichtlich aufpasste, dass der alte Mann nicht zusammenbrach. "Der ehrenwerte Praefectus Urbi wartet bereits!" antwortete er dann und deutete auf die Tür.

  • Als der Scriba (der sich nach Meinung des Tiberiers durchaus erheben hätte können, wenn ein Senator sein bescheidenes Officium betrat) erklärte, dass Salinator ihn bereits erwartete, erhob Durus sich mit einem Ächzen. Das Angebot des stützenden Armes durch Lukios wies er ab - er wollte nicht wie ein gebrechlicher Krüppel auf den Praefectus Urbi wirken!


    So schritt er unter großer Anstrengung - die er natürlich zu verbergen versuchte - durch die Tür und fixierte den fetten Vescularier mit einem scharfen Blick.


    "Salve, Vescularius! Ich bin gekommen, da ich einige Anliegen an Dich als Stellvertreter des Kaisers habe!"


    begrüßte er ihn und nahm, ohne weiter nachzufragen, auf dem Stuhl vor dem Schreibtisch Platz - zum einen, weil es seinem Bein wohltat, zum andern, weil er vor diesem kleinen Homo Novus nicht wie ein Bittsteller stehen wollte.


    "Ich habe ein Anliegen von großer Wichtigkeit: Einer meiner Klienten, Quintus Flavius Flaccus, erbittet in den Ordo Senatorius erhoben zu werden. Wie du sicher weißt, gehört er einer überaus ehrbaren Familie mit zahlreichen senatorischen Mitgliedern an. Ebenso kann er den erforderlichen Landbesitz vorweisen und hat eine Erziehung genossen, die ihn hervorragend für eine öffentliche Laufbahn qualifiziert."


    kam er direkt zur Sache, da er so kurz wie möglich in diesem Officium bleiben wollte.

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    Original von Potitus Vescularius Salinator


    Potitus sah Verus ungläubig an. Verliebt? Heiraten? Was war das wieder für eine Spinnerei? "Und was genau hast du davon, wenn du sie gegen den Willen von Octavius Macer heiratest? Soll ich Macer auch zu einer fetten Mitgift zwingen oder wie?" Eine Heirat aus Liebe war etwas so dämlich wie der Kauf eines Hauses, weil es gerade regnete! Geheiratet wurde ja wohl für Politik oder Geld!


    Verus merkte, dass Salinator nicht wirklich zu überzeugen war und so lächelte er über diese Tatsache hinweg. "Es ist auch nicht so wichtig. Ich werde es schon irgendwie schaffen." - beendete Verus das Thema. Nun war es wohl an der Zeit zu gehen, sofern Salinator keine weiteren Belange hatte.

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    Original von Manius Tiberius Durus
    "Ich habe ein Anliegen von großer Wichtigkeit: Einer meiner Klienten, Quintus Flavius Flaccus, erbittet in den Ordo Senatorius erhoben zu werden. Wie du sicher weißt, gehört er einer überaus ehrbaren Familie mit zahlreichen senatorischen Mitgliedern an. Ebenso kann er den erforderlichen Landbesitz vorweisen und hat eine Erziehung genossen, die ihn hervorragend für eine öffentliche Laufbahn qualifiziert."


    kam er direkt zur Sache, da er so kurz wie möglich in diesem Officium bleiben wollte.


    Potitus saß zurückgelehnt hinter seinem Schreibtisch und sah überrascht auf, als der Tiberier hereinkam. Was für ein gebrechlicher alter Mann! Und trotzdem so trotzig, dass er sich sogar die Unverschämtheit herausnahm sich ohne Anweisung hinzusetzen! Andererseits hätte Salinator dies natürlich auch nicht angeboten! "Salve!" grüßte er zurück und hörte sich dann die kleine Rede an, die wie üblich vor Mos Maiorum und Arroganz triefte. Aber da hatte er sich wohl an den falschen gewandt! "Schönschön! Wahrscheinlich ist jeder Centurio, der etwas auf dem Kasten hat, dazu geeignet, die Straßenreinigung Roms zu organisieren! Das wird also nicht ganz ausreichen, denke ich." Er stützte sich auf den Tisch auf und fixierte Durus. "Was meinst du, Tiberius...was hat der Kaiser davon? Was hab' ich davon?"

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    Original von Titus Decimus Verus
    Verus merkte, dass Salinator nicht wirklich zu überzeugen war und so lächelte er über diese Tatsache hinweg. "Es ist auch nicht so wichtig. Ich werde es schon irgendwie schaffen." - beendete Verus das Thema. Nun war es wohl an der Zeit zu gehen, sofern Salinator keine weiteren Belange hatte.


    Potitus zuckte mit den Schultern. "Na wenn du meinst... Dann wünsche ich dir viel Glück!" Er schüttelte den Kopf. War der Decimer etwa ein schwärmerischer Jugendlicher, der sich verguckt hatte? "Vale!"
    Damit war das Gespräch beendet und Verus durfte sich entfernen.

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    Original von Potitus Vescularius Salinator
    Diesmal staunte der Scriba allerdings, als vor ihm ein geschniegelter und geleckter Patrizier stand, der scheinbar irgendwen beeindrucken wollte. "Du wirst erwartet!" erwiderte er nur und deutete mit seinem Stylus auf die Tür, die hinein zu Salinator führte.


    “Fein!“, machte Piso, erhob die Nase gen Luft und marschierte gen büro. Nur, um dort eine Metamorphose zu erleben. Seine Nase sank auf normales Niveau. Unwillkürlich nahm Piso eine weniger überhebliche Haltung ein. Ja, er setzte sogar ein Lächeln auf. Er wusste, jetzt ging es um die Wurst. Er musste sich jetzt bewähren. Sich ein wenig unterordnen. Anders ging es nicht.


    “Salve Praefectus Urbi!“, schmetterte er hervor und grinste seinem alten Bekannten, dem Mopsgesicht, zu, als er eintrat. Sein Grinsen war natürlich nicht manisch, sondern nett. Ja, Piso, der Politiker, wusste, was zu tun war. Er wusste, dass es keinen Sinn hatte, hier den starken Mann zu markieren.
    “Ich darf mich doch setzen? Nun, Senator Vescularius Salinator, ich bin hier auf Empfehlung meines Patrons, des Consuls Purgitius Macer. Ich habe von ihm gehört, dass einige Stellen im Senat frei sind.“ Mehr musste er nicht sagen, denn der Vescularius würde sicher wissen, woruf Piso hinaus wollte. Oder würde er sich dumm stellen? Auch noch eine Möglichkeit. So schob Piso sicherheitshalber hintennach: “Ich muss gestehen, ich wäre durchaus interessiert.“

  • Potitus saß mit verschränkten Armen in seinem Officium. Als Piso eintrat, fixierte er ihn, allerdings ohne ihn zu grüßen. Eigentlich hatte er wenig Lust, einen Flavius in den Senat zu lassen! "So, hast du das?" fragte er und betrachtete seine Fingernägel. "Das ist schon möglich, allerdings frage ich mich, warum in aller Welt du derjenige sein solltest, der so einen Platz bekommt..." machte er dann sofort klar, wie es laufen würde. Er hatte keine Zeit! Und abgesehen davon mochte er diesen herumschwarwenzelnden Flavier nicht!

  • Ah ja. Die berühmt-berüchtigte vescularische Schnauze. Der Flavier spürte ein Gefühl der Ablehnung in sich aufkommen, ein Gefühl, dessen er nicht leicht Herr wurde – denn er hasste Kulturbanausen. Und Salinator, das war ein Kulturbanause. Wenn man noch hinzunahm, dass er bei Archias‘ Tod eine so große Rolle gespielt hatte, und wenn man noch hinzunahm, wie er ihn nun anraunzte, nun, dann konnte man sich vorstellen, dass Piso und Salinator kaum noch Freunde werden würden. Im Gegenteil fragte sich der Flavier, wieso er den Hässlichen nicht schon lange mit einem Fluch belegt hatte. Er sollte mal mit seinem alten Freund Imperiosus reden, und zwar darüber, ob es nicht eine gute Idee wäre, einen anderen Patron zu suchen. Obwohl, damit hätte er sich sein Leben verbaut... was für ein Tyrann. Andererseits, Vescularius hatte ihm damals den Ordo Senatorius verschafft. Was für ihn sprach.
    Piso hatte sich vorgenommen, niemanden allzu weit in den Hintern zu kriechen (wiewohl er die Befürchtung hatte, zu einem gewissen Ausmaß war es unvermeidlich), und so widerstand er dem Impuls, sich Salinator vor die Füße zu werfen, und blickte den, der ihn gegrüßt hatte, nur unverbindlich lächelnd an. “Darf ich mich setzen?“, fragte er.
    Nachher ließ er sich ein paar Sekunden Zeit, um die Frage des Präfekten in seinem Kopf rotieren zu lassen. Wieso? Weil ich bereit bin, dafür einiges an Geld locker zu machen, dachte sich Piso. Einiges an Geld, und das wird dir sicher gefallen, du korrupte Sau. Stattdessen aber erdachte er sich etwas Diplomatischeres.
    “Sieh, gewisslich denkst du, es gibt schon viele Patrizier im Senat, und mehr braucht er nicht mehr. Doch ist es so, dass ich in vielerlei Hinsicht nicht der selben politischen Meinung bin wie andere Patrizier. Tatsächlich würde ich als Patrizier nur für das Wohl des Staates handeln wollen, nicht unbedingt für mein Wohl, oder dem Wohl meines Standes. Präfekt, ich habe nicht vergessen, dass du mich in den Ordo Senatorius gelassen hast. Und wenn du mich in den Senat lassen würdest, wirst du sehen, dass ich mich, was meine Politik angeht, dir erkenntlich zeigen werde.“ Er räusperte sich.
    “Wenn du die Dokumente, die meinen Grundbesitz bezeugen, und das Geld, das für meine Standeserhöhung notwendig ist, sehen willst, ich habe all dies bei mir.“

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    Original von Potitus Vescularius Salinator
    Potitus saß zurückgelehnt hinter seinem Schreibtisch und sah überrascht auf, als der Tiberier hereinkam. Was für ein gebrechlicher alter Mann! Und trotzdem so trotzig, dass er sich sogar die Unverschämtheit herausnahm sich ohne Anweisung hinzusetzen! Andererseits hätte Salinator dies natürlich auch nicht angeboten! "Salve!" grüßte er zurück und hörte sich dann die kleine Rede an, die wie üblich vor Mos Maiorum und Arroganz triefte. Aber da hatte er sich wohl an den falschen gewandt! "Schönschön! Wahrscheinlich ist jeder Centurio, der etwas auf dem Kasten hat, dazu geeignet, die Straßenreinigung Roms zu organisieren! Das wird also nicht ganz ausreichen, denke ich." Er stützte sich auf den Tisch auf und fixierte Durus. "Was meinst du, Tiberius...was hat der Kaiser davon? Was hab' ich davon?"


    Die Art und Weise, wie Salinator mit Durus redete, machte diesen rasend. Nur schwerlich konnte er sich zurückhalten, diesem habgierigen Egoisten die Meinung zu sagen - den Spross einer der edelsten Familien des Reiches mit einem dahergelaufenen Centurio vergleichen? Aber er schluckte seinen Ärger herunter - im Interesse seines Klienten.


    "Natürlich würden mein Klient und ich sich dir gegenüber dankbar erweisen..."


    Wobei Durus dies überaus Sorgen bereitete, da er die Politik des Vesculariers in keinster Weise teilte...

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    Original von Aulus Flavius Piso
    Nachher ließ er sich ein paar Sekunden Zeit, um die Frage des Präfekten in seinem Kopf rotieren zu lassen. Wieso? Weil ich bereit bin, dafür einiges an Geld locker zu machen, dachte sich Piso. Einiges an Geld, und das wird dir sicher gefallen, du korrupte Sau. Stattdessen aber erdachte er sich etwas Diplomatischeres.
    “Sieh, gewisslich denkst du, es gibt schon viele Patrizier im Senat, und mehr braucht er nicht mehr. Doch ist es so, dass ich in vielerlei Hinsicht nicht der selben politischen Meinung bin wie andere Patrizier. Tatsächlich würde ich als Patrizier nur für das Wohl des Staates handeln wollen, nicht unbedingt für mein Wohl, oder dem Wohl meines Standes. Präfekt, ich habe nicht vergessen, dass du mich in den Ordo Senatorius gelassen hast. Und wenn du mich in den Senat lassen würdest, wirst du sehen, dass ich mich, was meine Politik angeht, dir erkenntlich zeigen werde.“ Er räusperte sich.
    “Wenn du die Dokumente, die meinen Grundbesitz bezeugen, und das Geld, das für meine Standeserhöhung notwendig ist, sehen willst, ich habe all dies bei mir.“


    Potitus machte eine wegwerfende Handbewegung. Ihm war es doch völlig egal, ob der Bursche sich setzte oder nicht! Interessanter war dagegen, dass er seine Dienste als Senator anbot. Prinzipiell nett, aber wer traute schon einem Patrizier? Da war das erforderliche Geld schon viel interessanter... "Nur, was deine Politik angeht?" fragte er daher etwas scheinheilig. Wenn Piso nicht darauf einstieg, musste er sich etwas anderes überlegen! Wobei sein Patron ihn hoffentlich vorbereitet hatte...

  • Zitat

    Original von Manius Tiberius Durus
    Die Art und Weise, wie Salinator mit Durus redete, machte diesen rasend. Nur schwerlich konnte er sich zurückhalten, diesem habgierigen Egoisten die Meinung zu sagen - den Spross einer der edelsten Familien des Reiches mit einem dahergelaufenen Centurio vergleichen? Aber er schluckte seinen Ärger herunter - im Interesse seines Klienten.


    "Natürlich würden mein Klient und ich sich dir gegenüber dankbar erweisen..."


    Wobei Durus dies überaus Sorgen bereitete, da er die Politik des Vesculariers in keinster Weise teilte...


    Potitus legte den Kopf schief. Er liebte es, wenn diese arroganten Schnösel von ihrem hohen Ross steigen mussten, um ihm, dem Homo Novus, die Füße zu küssen! "Wie dankbar?" Scheinbar ein wenig gedankenverloren streifte er einen seiner zahlreichen Ringe ab und legte sie auf den Tisch. "Du musst wissen, dass ich als Stellvertreter des Kaisers nicht gerade auf das Wort eines einzelnen Senators angewiesen bin... ich gehe vielmehr davon aus, dass du selbstverständlich das kaiserliche Wort unterstützt, als wäre es dein eigenes! Zumindest bieten mir das auch alle anderen Anwärter an..." Hoffentlich war dieser Tiberier nicht zu dämlich, um seinen Wink mit dem Zaunpfahl zu verstehen! Aber er war sicherlich nicht so weit gekommen, weil er bloß ein Prinzipienreiter war!

  • Piso deutete das Schweigen als Zustimmung und höckelte sich nieder.
    Ah, man kam nun zum Kern der Angelegenheit. Piso selber hatte sie wohlweißlich nicht angesprochen, tatsächlich hatte er sich innerlich auf ein langes Geplänkel eingestellt. Aber Salinator kam direkt auf die Bestechung zu sprechen. “Nicht nur, was meine Politik angeht“, antwortete Piso, ohne eine Miene zu verziehen, obwohl er sich einfach nur aufgrund der Situation zu Boden hätte werfen und sich dort lachend herumwälzen hätte können. “Natürlich sind mir die reinen... Verwaltungskosten einer Standeserhebung bewusst. Insofern ist eine monetäre Fazilitation natürlich angebracht.“ Ob der Barbar so große Worte überhaupt kannte? “2500 Sesterzen sollten dich sicher entschädigen für die Mühen.“ Das war ein happiger Braten, was Geld anging, einmal für den Flavier. Aber Piso war bereit, viel zu zahlen, damit er endlich, endlich in den Senat konnte!

  • Zitat

    Original von Potitus Vescularius Salinator
    Potitus legte den Kopf schief. Er liebte es, wenn diese arroganten Schnösel von ihrem hohen Ross steigen mussten, um ihm, dem Homo Novus, die Füße zu küssen! "Wie dankbar?" Scheinbar ein wenig gedankenverloren streifte er einen seiner zahlreichen Ringe ab und legte sie auf den Tisch. "Du musst wissen, dass ich als Stellvertreter des Kaisers nicht gerade auf das Wort eines einzelnen Senators angewiesen bin... ich gehe vielmehr davon aus, dass du selbstverständlich das kaiserliche Wort unterstützt, als wäre es dein eigenes! Zumindest bieten mir das auch alle anderen Anwärter an..." Hoffentlich war dieser Tiberier nicht zu dämlich, um seinen Wink mit dem Zaunpfahl zu verstehen! Aber er war sicherlich nicht so weit gekommen, weil er bloß ein Prinzipienreiter war!


    Die Bemerkung verärgerte Durus noch weiter, denn Salinator schien keinerlei Interesse daran zu haben, auch nur die Fassade von Ebenbürtigkeit zwischen den Senatoren aufrechtzuerhalten - als ob Durus irgendein Niemand war, mit dem man umspringen konnte, wie man wollte! Dennoch hatte er natürlich in gewisser Weise Recht und - wenn er es sich recht überlegte - hatte der Tiberier auch keine Lust, öffentlich für diesen widerlichen Gierschlund einzutreten.


    Aber offensichtlich wollte der Präfekt ohnehin eine andere Form von Dankbarkeit, auf die Durus nun etwas vorsichtig zu sprechen kam:


    "Nunja, vielleicht könnte ich Dir ein kleines Geschenk machen - für deine Mühen..."

  • Zitat

    Original von Aulus Flavius Piso
    Ah, man kam nun zum Kern der Angelegenheit. Piso selber hatte sie wohlweißlich nicht angesprochen, tatsächlich hatte er sich innerlich auf ein langes Geplänkel eingestellt. Aber Salinator kam direkt auf die Bestechung zu sprechen. “Nicht nur, was meine Politik angeht“, antwortete Piso, ohne eine Miene zu verziehen, obwohl er sich einfach nur aufgrund der Situation zu Boden hätte werfen und sich dort lachend herumwälzen hätte können. “Natürlich sind mir die reinen... Verwaltungskosten einer Standeserhebung bewusst. Insofern ist eine monetäre Fazilitation natürlich angebracht.“ Ob der Barbar so große Worte überhaupt kannte? “2500 Sesterzen sollten dich sicher entschädigen für die Mühen.“ Das war ein happiger Braten, was Geld anging, einmal für den Flavier. Aber Piso war bereit, viel zu zahlen, damit er endlich, endlich in den Senat konnte!


    Potitus wusste zwar nicht, was das Wort 'Fazilisation' bedeutete, sah den Flavier aber ungläubig an. Das Bürschchen wollte ihn beleidigen! "Ich glaube, dir ist nicht ganz klar, welche Möglichkeiten dir eine Mitgliedschaft im Senat eröffnet!" Dem Jungen fehlte wirklich jede Einschätzung für Werte!


    Plötzlich schlug er mit der flachen Hand auf den Tisch und wischte darüber. "Weißt du was? Wir tun jetzt einfach mal so, als hättest du das grade nicht gesagt und du kannst es nochmal probieren." Er lehnte sich zurück und beugte sich dann wieder nach vorn. "Also?"

  • Er sog die Luft ein, als Salinator auf den Tisch klopfte, und rückte leicht mit seinem Kopf zurück. So war das. Eine Hand wäscht die andere? Von wegen, eine Hand drückt die andere aus, bis die Knöchel zerbersten. Piso war sich ziemlich sicher, wäre er Plebejer, würde die Sache ganz anders aussehen. So ein verdammtes Elend aber auch!
    Er holte abermals tief Luft. Sah die Schweinsaugen des Vesculariers näher kommen, als jener sich vorlehnte. Schluckte. Dann krächzte er hervor: “Zehn...“ Nein, das Vierfache genügte nicht, nicht bei dieser Reaktion. Piso ging jetzt auf Nummer sicher. “Fünfzehntausend“, machte er, ein bisschen heiser. Wollte dieser Mann seine ganzen Besitztümer zunichte machen? Es schien so! Wenn Piso aber 15000 Sesterzen zahlen musste, um endlich diese blöden Streifen an seiner Tunika sehen zu können, dann wäre es auch so. Er würde das verlorene Geld wohl von seiner Familie zurückerbetteln müssen. So weit war es schon mit ihm gekommen. Wie sehr er sich auf seine Hände konzentrieren musste, damit er mit diesen nicht dem Bastard eine herunterwischte.

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