• Also wenn jetzt jeder Lagerfund aus ungefähr der richtigen Zeit plötzlich mit Varus in Verbindung gebracht wird, dann haben wir ein echtes Problem!!!


    So lange es nicht eindeutige Hinweise gibt (und Münzen sind nicht eindeutig weil die überall von Hand zu Hand wandern!) möchte ich doch sehr um Zurückhaltung bitten.


    Das geht leider vorallem die Medien an, aber die werden mich hier ja nicht hören :(

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    CIVIS

    SODALIS FACTIO ALBATA - FACTIO ALBATA

  • Na, es ist den Leuten doch eigentlich nicht zu verdenken, daß sie gleich den Namen Varus ins Spiel bringen, wenn etwas römisches - gar ein Militärlager - gefunden wird. Immerhin bedeutet dies die Aufmerksamkeit der überregionalen Presse und das bedeutet Geld! Geld widerum wird gebraucht für die Ausgrabungen. Also sollen sie meinetwegen alle schreien, daß dieses neu entdeckte Lager das Ausgangslager des Varus gewesen ist. Vielleicht gibt es dann die Chance, daß es wirklich ergraben wird.

  • Zumindest darf man Varus nicht nur als leutseligen Trottel ansehen, sondern auch als fürsorgenden Feldherrn und Legaten der so ziemlich jeden Schnipsel römisches Land jenseits des Rheins besucht hat... :D

  • Mal nüchtern gesehen :


    Varus war bis zu seinem Ende etwa 2 Jahre LAPP von Germanien und zog in dieser Zeit mit seinen Legionen (Die er immernoch zurück geben soll (AVÖS)) durch das Land.


    Grundthese : Eine Legion lagert nie ohne Lager !


    Das macht mehr als 700 Lager, schneidet man die Wintermonate heraus, sind es immer noch 300-400 Lager,...


    Geht man man weiter davon aus, das Varus auch mal länger an einer Stelle blieb, reduziert sich die Zahl weiter, aber wenn man die Grundthese und die Grösse des Gebiets zugrund gelegt, sollte mich eine Zahl von 100 (Marsch)Lagern nicht verwundern und der Fund eines solchen nicht in besodere Ekstasse versetzen....

  • Die Meldung ist, so wie ich es sehe, in einer regionalen Zeitung erschienen. Für diese Region ist dies sicher von Belang.
    Überregional gesehen jedoch,findet die Meldung für die Allgemeinheit wohl eher weniger Interesse.
    Was die Forschung angeht, kann man heute schon einiges unternehmen, ohne gleich den Spaten in die Hand nehmen zu müssen.
    Außerdem: manchmal ist das Erdreich auch ein besserer Konservator für die Überreste vergangener Epochen. Nicht immer sind gleich die finanzellen Mittel für eine Grabung da, geschweige denn für eine Prospektion...

  • Genau, Fehlt nur noch dass der Stern dort die Tagebücher des Varus ausgräbt. :P


    Das Lager muss gar nicht von Varus sein. Wenn ich nämlich in dem Artikel lese, dass die Datierung auf das erste Jahrzehnt nach der Zeitenwende geschätzt wird kommen auch andere Alternativen in Frage. Zu dieser Zeit waren auch andere Legionen und andere Feldherrn dort unterwegs, und Varus war seit 7 n.Chr. dort präsent. Aber der Name des Varus lässt sich eben Medienwirksamer verkaufen.


    So wie ich das sehe scheint mir die einzige gesicherte Information die zu sein, dass es sich um ein Marschlager handelt, in der auch tatsächlich Römer gelagert hatten, und dass sie sich dort länger aufgehalten hatten. Alles andere wird wohl vorerst noch Spekulation bleiben.

  • Diese leidvolle Diskussion findet anscheinend leider nie ein Ende. :(


    Meiner Meinung nach hat sich die Diskussion auch irgendwie festgefahren, weil es einfach Fraktionen und Lokalmathadore gibt, die nicht von ihrer Meinung abweichen, um keinen Preis. Denn Preis ist das richtige Stichwort: Immerhin bedeutet Varus in heutiger Zeit Geld. Wenn man sich mal ansieht, was in Kalkriese aus dem Boden gestampft wurde... Was, wenn Kalkriese auf einmal nicht der Ort der Varusschlacht ist?


    Ob Varus nun in Kalkriese war oder nicht, es ist dennoch erstaunlich, wie weit man dort die Schlachtfeldarchäologie gebracht hat.


    Auch darf man nicht vergessen, dass es nicht die Varusschlacht gab, sondern mehrere. Das Gemetzel zog sich über Tage und Meilen hin. ;)

  • http://www.kalkriese-varusschl…acht-veranstaltungen.html


    Zitat

    Erster Höhepunkt sind die Römer- und Germanentage vom 11. bis 14. Juni 2009. Für vier Tage werden Hunderte Darsteller im Park des Museums ihre Lager aufschlagen: Leben wie vor 2000 Jahren zum Anschauen und Ausprobieren. Einmal täglich inszenieren Römer- und Germanengruppen kämpferische Auseinandersetzungen. Fachkundige Moderatoren werden das Geschehen publikumsnah kommentieren und erläutern, warum die Römer im Kampf gegen die vermeintlichen Barbaren keine Chance hatten. Die Besucher können die Darbietungen auf den Bühnen, im Gelände und am Nachbau des Germanenwalls von einer Tribüne aus verfolgen.


    Wie man auch zu dieser Art von Histotainment stehen mag, die Feierlichkeiten werden wohl für die nächsten 500 Jahre die letzten dieser Art sein.


    Imho schreit das nach IR-SimOff-Treffen... :D

  • Wir Niedersachsen haben es einfach nicht so mit dem souveränen Umgang mit Kultur... das ist typischer "wir sind nicht halb so unterkühlt wie alle von uns denken"-Aktionismus.



    /edit: IM Auftrag des Lokis ausgeführte Änderung von Humor in Kultur

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