• Nein, nein, das sind die typischen Auswüche, die jedesmal auftreten, wenn irgendwelche Werbefutzis, die absolut keinen Schimmer von der Materie haben, nach einem Brainstorming ein paar Ideen haben, sich aber zu fein sind, mal in den "Gelben Seiten" nach zu blättern, sprich, mal die zu fragen, die was davon verstehen :D
    ...und außerdem, ich kenne auch total witzige Nordlichter :D

  • Wahrscheinlich bin ich zu sehr Römer, denn Deutscher,... :D


    In Arminius etwas anderes als einen Verräter zu sehen, fällt mir einfach schwer. Und dann noch das Leben in bequemen römischen Häusern gegen babarische Hütten zu tauschen, dass zeugt doch nur davon, das er machtgierig war und sich zum König der Germanen aufschwingen wollte...


    ...und dabei scheiterte :)


    Und nun noch mal zur Varusschlacht :


    Caesar wär das nicht passiert

  • Da muss ich dir zustimmen. Arminus hätte alles haben können, schließlich haben ihn die Römer herzlich aufgenommen und ihm sogar das Kommando über Auxiliartruppen gegeben, sogar zum Ritter erhoben. Er war mehr Römer als Germane. Sein Tun war nichts anderes als Verrat am römischen Volk. Ihm ist das widerfahren, was er verdiente: der Tod eines Verräters mit dem Dolch im Herzen.


    Und ja: Caesar wäre das nicht passiert. Caesar war gerissen genug, nicht allen Glauben zu schenken und alles nachzuprüfen, nicht wie unser lieber Varus.


    :D

  • Entschuldigung, aber wie viel besser ist denn bitte schön Caesar gestorben?


    Ich für meinen Teil bin wohl nicht genug Römer, denn ich finde die Aktion - von dem nachfolgenden Größenwahn und einhergehender Dummheit einmal abgesehen - gut. Denn schließlich ging er damit gegen den Größenwahn eines selbsternannten Imperiums vor. Irgendwo braucht doch jeder seine Grenzen ;) Das lernen sogar schon kleine Kinder ;)

  • Das Übertragen heutiger Denkmodelle auf die Entscheidungstreffung des Mannes Arminius ist schon so oft gescheitert, man könnte mit den ganzen Überstilisierungen und Verdammungen komplette Buchbände füllen.
    Hat man im Endeffekt ja auch, die Literatur des 19. Jhrh. ist voll davon Arminius und sein Streben im Sinne der Nationwerdung umzudeuten, während hingegen die Zeit davor von einem Germanenbild geprägt war, das klischeehafter nicht sein könnte.


    Wenn man drüber nachdenkt: wieso eigentlich Verräter? Weil der Mann als Geisel nach Rom kam, dort einen ritterlichen Aufstieg erfuhr und schließlich sogar mit einem Kommando beehrt wurde, soll ihn automatisch zum überzeugten Römer gemacht haben? Kaum war der Mann wieder in Germania, und hat die Verwaltungspraxis des Varus gesehen, war er recht fix wieder Cherusker, und einer, der die seinen zum tödlichen Stoß geführt hat. Ob es ohne ihn ebenso weit gekommen wäre, ist fraglich, aber wahrscheinlich. So wie die Römer von ihren Gegnern lernten, was das Militär am Ende so effektiv gemacht hat, so haben die germanischen Stämme weniger als 60 Jahre nach dem ersten Grenzkontakt mit den Römern (Kimbern und Teutonen lasse ich mal aus) gecheckt, dass einer Legion nicht in der offenen Feldschlacht beizukommen sei. Das hätten sie auch ohne Arminius hinbekommen, und so ist Arminius einer von vielen, aber derjenige, der überliefert wurde, weil er halt vorher... ihr wisst schon.
    Auch Caesar hätte seine Mühen gehabt, diesen Guerillakrieg zu bewältigen.


    Und bei aller Ideologie, zu denken, dass man automatisch bei zunehmendem Lebenswohlstand seine Wurzeln und die Wertegemeinschaft vergäße, aus der man kommt, wird selbst im wertelosen einundzwanzigsten Jahrhundert immer wieder als Falsch bewiesen: ein Flüchtling aus einem dritte Weltland wird in einem erste Weltland nicht sofort zum Erste-Welt-Länder. Ganz im Gegenteil, die Statistik zeigt dass die Fremde meist mehr zur eigenen Identitätsbildung beiträgt, als es ein Verbleib in der Heimat könnte.
    Zwar kann man bei Arminius nicht davon ausgehen, dass er seine kulturelle Identität auf ein Großgermanisches Reich bezog, aber auf seinen Stamm, vielleicht auch sogar nur auf seine Sippe. Und das war dann wohl letztendlich der ausschlaggebende Punkt für seine Entscheidung.


    Dass er machthungrig gewesen war, möchte ich hier garnicht absprechen, er war von einem System geprägt, dass eine für einen Germanen unbekannte Hierarchie darstellte (zu der Zeit waren die Stämme noch sehr lose organisiert, Anführer wurden nur in Krisenzeiten gewählt, wichtige Entscheidungen quasi-aristokratisch auf dem Thing gefällt), und wollte dieses auf seine Heimat übertragen. Den Umsturz, den er herbeiführen wollte, hat er nicht überlebt. Seine Idee hingegen schon, aber es brauchte zwei Jahrhunderte bis die germanischen Stämme sich so weit in ihren Machtstrukturen konsolidiert hatten, dass sie eine wahre Bedrohung für das römische Reich darstellten.
    Wie hat Tacitus noch geschrieben? Das größte Glück des römischen Reichs, ist die Zerstrittenheit der germanischen Stämme.

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