• Salvete,


    ich habe ein paar Fragen zur römischen Kleidung, speziell zu den Purpurstreifen an der Toga:


    Die Ritter trugen ja einen latus angustus, also einen 5 cm breiten Purpurstreifen an der Toga, die Senatoren hingegen einen latus clavus, einen 10 cm breiten Purpurstreifen. Meine erste Frage ist, ob auch die Mitglieder des ordo equestris bzw. senatorius solch einen Purpurstreifen trugen.


    Meine anderen Fragen drehen sich um die toga praetexta. Diese trugen ja Jungen bis zum ca. 17. Lebensjahr, ebenso die Magistrate mit Imperium (kurulische Aedile, Praetoren, Consuln). Inwiefern unterschied sich denn die toga praetexta von den Togen der Ritter und Senatoren, da ja auch dort ein Purpurstreifen eingefasst war? Außerdem habe ich gelesen, dass auch die Priester die toga praetexta trugen. Trugen diese Toga alle Priester oder nur die Priester der Priestercollegien? Trugen sie sie nur beim Opfern oder auch im Alltag?


    Es wäre nett, wenn mir die Fragen jemand beantworten könnte. Danke im Vorraus.

    statim sapiunt, statim sciunt omnia, neminem verentur, imitantur neminem atque ipsi sibi exempla sunt

  • alle Angaben ohne Gewähr:


    Zitat

    Original von Marcus Matinius Ticinius
    Die Ritter trugen ja einen latus angustus...


    wenn ich mich nicht täusche, heißt es angustus clavus bei den Ritter und latus clavus bei den Senatoren.


    Zitat

    Original von Marcus Matinius Ticinius
    Meine erste Frage ist, ob auch die Mitglieder des ordo equestris bzw. senatorius solch einen Purpurstreifen trugen


    ich meine, diese Frage wurde hier schon mal gestellt und wurde damals mit nein beantwortet. Die Frau eines Senators/Ritters oder sein erwachsener Sohn z.B. laufen demnach ohne den Streifen rum.


    Zitat

    Original von Marcus Matinius Ticinius
    ebenso die Magistrate mit Imperium (kurulische Aedile, Praetoren, Consuln)


    war das nicht so, dass die Senatoren als Zeichen ihres Standes den Streifen trugen, auch wenn sie derzeit kein Amt mit Imperium bekleideten?

  • Zitat

    Original von Lucius Artorius Avitus
    alle Angaben ohne Gewähr:


    Die Frau eines Senators/Ritters ... z.B. laufen demnach ohne den Streifen rum.


    Ich hoffe doch sehr, dass wir hier in der von uns bespielten Zeit ausser Dirnen noch keine Frauen in Togen sehen werden ;) Das wäre im Jahr 103/104 noch ein ziemlich grober Verstoss gegen die allgemein anerkannte Mode :D

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  • Und mit Mode kennt sich Ioshua aus. :D


    Weil es hier gerad reinpasst. Anscheinend war den Römern, bzw Römerinnen ja der Bikini durchaus bekannt. Weiß wer dazu näheres ?

  • Soweit ich weiß, wurden Frauen mit Bikini äußerst selten abgebildet. Die einzige Darstellung, die ich kenne, ist aus einer Villa auf Sizilien. Hier ein Ausschnitt:


    http://de.wikipedia.org/wiki/B…rmerina-Mosaik-Bikini.jpg


    Ich meine auch mal gelesen zu haben, dass es Uneinigkeit darüber gibt, ob diese Bikinis nur beim Sport oder auch sonst getragen wurden, weil die Frauen auf dieser Darstellung Sport trieben. Da bin ich mir aber nicht ganz sicher.

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  • Korrekt ;)


    Aber es gibt mehrere Darstellungen, nicht nur diejenige aus der Villa auf Sizilien. Die Darstellungen sind jedoch sehr selten, das ist wieder richtig. Ich selbst habe erst 3 gesehen.

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  • Nochmal eine Kleidungsfrage.


    Sklaven, wie kleidete man die ein? Gab es bestimmte Farben, Schnitte? Wielang reichen Tuniken für männliche Sklaven, gab man sich da Mühe? Wie ist so der Standard einer gutbürgerlichen Familie was ihre Sklaven angeht, wie viel Pflege erfahren die?


    Danke!

  • Sklaven wurden ganz normal gekleidet, also entsprechend dem Wunsch des Besitzers. Ein einfacher Sklave wird also eine einfache Tunica getragen haben, ein Aufseher, der möglicherweise selbst etwas Taschengeld angespart hatte, auch bessere Kleidung (aber eben keine Toga und keinen Pileus, weil das Standesabzeichen sind).


    Ich könnte mir gut vorstellen, dass es in reichen Häusern auch schon sowas wie ein Livree für die Hausdiener gegeben hat, also z.B. alle haben rote Tunicae an oder so (ist aber geraten).


    edit: In einer Familie mit wenigen Sklaven wurden die meistens so ähnlich behandelt wie Familienmitglieder (vergleichbar mit einem Knecht auf nem Bauernhof vor 50 Jahren oder so).

  • Wenn man es jetzt mal auf die Spitze treibt, dann kann man auch mal an die Sklaven denken, die in hohen Positionen am Kaiserhof tätig waren. Auch wenn Sklaven letztlich kein eigenen Besitz hatten, so gabe es auch Sklaven, die eigene Sklaven hatten, bzw, die zu deren Diensten abgestellt waren. Ich denke das solche Sklaven auch besser gekleidet waren.

  • Sklaven gehörten der "familia" an und damit dem, was man heute gemeinhin als Familie bezeichnet.


    Damit sind sie in etwa vergleichbar mit dem Auto, zumindest in vielen Haushalten im Moment. Ein Reicher fährt ein etwas teureres Auto, ein Armer ein etwas weniger luxuriöses. Dennoch passen alle darauf auf und pflegen es, weil es ein Wertgegenstand ist. ;)

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  • Wenn wir gerade über Kleidung sprechen, hätte ich da doch noch eine Frage und zwar zum Hochzeitsgewand. Mir ist schon klar welche Kleidung die Braut zur Hochzeit trägt. Doch wie sieht es aus, wenn eine Frau zum zweiten Mal heiratet? Webt sie sich dann erneut eine tunica recta und trägt das flammeum?

  • Gab es eigentlich ein Kleidungsstück oder irgendein Erkennungsmerkmal, an dem ein Römer einen Sklaven erkennen konnte? Habe schon von gekappten Ohren oder Halsringen gehört, konnte aber keine geschichtliche Quelle finden, die das belegt hat.

  • Das ist keine einfache Frage, da es ganz verschiedene Arten von Sklaven gibt.


    Der durchschnittliche Sklave dürfte eher an der unteren Grenze gekleidet gewesen sein, meist sehr einfach.


    Daneben gibt es aber Sklaven, welche auch selbst Vermögen hatten und sich damit nicht nur gute Kleidung, sondern auch übertrieben gute Kleidung leisten konnten und so ihren Status mit Stolz präsentierten.


    Am ehesten könnte man einen Sklaven noch an der Bulla erkennen, einem um den Hals gehängten Behälter mit dem Namen des Besitzers, gleich wie ihn auch die Kinder tragen, um darauf festzuhalten, zu welcher Familie sie gehören.


    Doch diese lässt sich leicht unter einer Tunika mit engem Halsausschnitt verstecken und ist damit auch nicht wirklich ein gut ersichtliches Merkmal.

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