- Officium XXI

  • Der Notarius schien einer von der besonders fixen Sorte zu sein, wie Pictor erstaunt und dankbar feststellte. "Danke, natürlich warte ich." Er grinste Antoninus an und unterdrückte ein Gähnen. Schlafen... er würde einfach nur schlafen, sobald er alle Pflichten erfüllt hatte. "Man, ich kann Dir gar nicht sagen, wie dankbar ich Dir bin. Ohne Dich würde ich vermutlich noch am Tor stehen. Wir müssen unbedingt einen trinken gehen, alter Freund. Morgen vielleicht?"


    Schon recht bald kehrte der Notarius zurück. Allerdings mit leeren Händen. "Vielen Dank, das wird ihn freuen und auch sicher genügen. Aber... hm... etwas Schriftliches bekomme ich nicht mit? Geht das jetzt einfach so?" Schließlich war er nur ein einfacher Soldat und war es gewöhnt, das jede noch so unwichtige Kleinigkeit schriftlich festgehalten wurde.







  • Der Notarius schüttelte den Kopf. "Nein, nichts Schriftliches. So feierlich ist es ja nun auch wieder nicht." Auf dem Palatin würde der Vorgang zwar einige unvermeidliche Aktenvermerke provozieren, aber ein Dokument wurde dazu nicht ausgestellt. "Was sollen wir auch rein schreiben? 'Dieser Mann darf hier sein'?"

  • Pictor zuckte mit den Schultern, mußte aber unwillkürlich schief grinsen. "Keine Ahnung, ich dachte nur, weil ja sonst immer für alles irgendwas ausgestellt wird. Wenn es so in Ordnung geht, dann richte ich es dem Legaten aus. Danke für Deine Mühe, Mann. Ich habe wirklich damit gerechnet, daß es länger dauert und mehr Aufwand ist. - Solltest Du je bei der Prima ein Anliegen haben, dann frag nach Sextus Rabuleius Pictor. Ich sorge dafür, daß Du dann genauso schnell zu Deinem Ziel kommst wie ich heute." Es war zwar mehr als unwahrscheinlich, daß ein Notarius je etwas bei der Prima zu erledigen hatte, aber Pictor hatte irgendwie das Gefühl, dem Mann etwas schuldig zu sein. "Also danke nochmal und vale bene." Er grinste Antoninus an und ließ sich von diesem zum Palasttor zurück begleiten.




  • "Ja, bitte!" erklang es von innen, als ein kleiner Beamter im Vorzimmer des Procurators den Besucher herein bat.

  • Na dann kam ja doch noch ein herein. Das laaaaaannnnnnngggge warten hatte sich also doch gelohnt. Na ja gegangen wäre er so oder so nicht also betrat er das Vorzimmer. „Salve. Ich hab eine Nachricht für den Procurator ab epistulis und ich darf sie nur persönlich übergeben.“ Dass sie nicht von den Prätorianern kam ließ er weg. Sicher würde ein Prätorianer der einen Nachricht mit persönlichem Inhalt schneller durch gelassen wenn man glaubte, dass die Nachricht aus der Castra Praetoria kam.





    SPECULATOR - COHORTES PRAETORIAE

  • Na ja auch als Miles war man eben nur eine Laufbursche wenn ein Dienstälterer Kamerad einen los schickte. Also war Quadratus losgelaufen als Longinus ihn los geschickt hatte und betrat das Vorzimmer des Procurator ab epistulis. „Salve. Draußen steht der Ädil Claudius der wird gleich hier sein. Was er will kann ich nicht genau sagen.“ Erklärte er und mehr sollte er auch nicht tun.




    Sim-Off:

    Das das Zeitlich ziemlich stark nach dem Polt mit Antoninus Spielt sollte aber hier klar sein. Der Steht ja schon seit letztes Jahr. -.^Das klingt irgendwie lustig.



  • Zitat

    Original von Lucius Iulius Antoninus
    Na dann kam ja doch noch ein herein. Das laaaaaannnnnnngggge warten hatte sich also doch gelohnt. Na ja gegangen wäre er so oder so nicht also betrat er das Vorzimmer. „Salve. Ich hab eine Nachricht für den Procurator ab epistulis und ich darf sie nur persönlich übergeben.“ Dass sie nicht von den Prätorianern kam ließ er weg. Sicher würde ein Prätorianer der einen Nachricht mit persönlichem Inhalt schneller durch gelassen wenn man glaubte, dass die Nachricht aus der Castra Praetoria kam.


    "Ist gut, kannst durchgehen. Der Chef hat gerade keinen Besuch", gab der Beamte ohne zu Zögern zur Antwort und deutete auf die Tür, die zum Büro des Procurators führte.

  • Zitat

    Original von Ein Praetorianer
    Na ja auch als Miles war man eben nur eine Laufbursche wenn ein Dienstälterer Kamerad einen los schickte. Also war Quadratus losgelaufen als Longinus ihn los geschickt hatte und betrat das Vorzimmer des Procurator ab epistulis. „Salve. Draußen steht der Ädil Claudius der wird gleich hier sein. Was er will kann ich nicht genau sagen.“ Erklärte er und mehr sollte er auch nicht tun.


    Der Beamte im Vorzimmer nickte. "Ist gut, danke." Dann stand er auf, um seinen Chef im Nebenziemmer über den bevorstehenden Besuch zu informieren.

  • Antoninus betrat das Officium des Procurator.


    „Salve Procurator. Diese Nachricht wurde hier abgegeben, mit dem Hinweis das man ihn nur dir persönlich übergeben darf. Er ist vom, Ädil Claudius.“


    Er trat ein Stück auf den Schreibtisch des Procurators zu und reichte ihm die Rolle um die immer noch die Schnur mit dem Claudischen Siegel war.



    Ad
    Procurator ab epistulis
    Administratio Imperatoris - Palatium Augusti
    Roma




    EDICTUM AEDILIS CURULIS



    Gemäß § 3 Codex Universalis - Lex Mercatus, Absatz 5 ist es Senatoren und Patriziern nicht gestattet, andere Betriebe zu führen, als solche, die der Produktion landwirtschaftlicher Güter und deren Weiterverarbeitung dienen.
    Eine Kontrolle der Betriebe hat ergeben, dass der Kaiser, GAIUS ULPIUS AELIANUS VALERIANUS, Eigentümer nachfolgender Betriebe ist:


    Marmorbruch 'Lapicidinae Ulpiae'
    Goldmine 'Metallum Aureum Gentis Ulpia'
    Erzmine 'Metallum Ferrum Gentis Ulpia'



    Diese Betriebe erfüllen oben genannte Voraussetzungen nicht, denn das Erz, Gold und Marmor der Erde gilt generell nicht als Produkt, weil es nicht vom Menschen produziert wird. Unstrittig ist weiterhin, dass der Kaiser ebenfalls oben genannter Personengruppe angehört.


    Ich fordere hiermit die Kanzlei auf, die Abgabe der Betriebe zu veranlassen. Der Weiterbesitz wäre ein Verstoß gegen geltendes Recht.
    Da die Betriebe seit längerem nicht mehr bewirtschaftet werden, sehe ich von einer Fristsetzung ab. Eine Kontrolle behalte ich mir jedoch vor.



    Rechtsbehelfsbelehrung: Gegen diesen Erlass kann mit einem Decretum Imperatoris vorgegangen werden.



    Gezeichnet und verfügt:


    [Blockierte Grafik: http://img259.imageshack.us/img259/4645/siegel.gif]

    gez. H. Claudius Menecrates



    ANTE DIEM VI ID DEC DCCCLX A.U.C. (8.12.2010/107 n.Chr.)





    SPECULATOR - COHORTES PRAETORIAE

  • Der Procurator blickte von seiner Arbeit auf und streckte die Hand aus, um die Nachricht entgegen zu nehmen. Kurz überflog er die ersten Zeilen. Ein Edict also. "Danke. Habe es hiermit persönlich entgegen genommen." Das genauere Studium des Dokuments hob er sich für später auf.




  • Der Beamte im Vorzimmer des Procurators war nicht eben überrascht, dass ausgerechnet jetzt der angemeldete Aedil an die Tür klopfte. Höflich bat er ihn hinein und führte ihn gleich weiter in das Zimmer des Procurators, wo er ihn anmeldete.

  • Von der höflichen und raschen Handlungsweise des Vorzimmerbeamten erfreut, lockerte sich Menecrates' Gesichtsausdruck. Sowohl der Eindruck am Tor als auch dieser hier sollten sich nachhaltig bei dem Aedil einbrennen. Er schöpfte nun Hoffnung, dass sich die Angelegenheit mit den widerrechtlich geführten Betrieben auf ebenso leichte und angenehme Weise erledigen konnte. Zumindest wollte er positiv denken, denn oft erfüllte sich das, was man in die Welt an Hoffnung und Glaube hineintrug, wie von selbst, weil es in gleichem Maße zurückgegeben wurde.
    Er folgte dem Mann und wartete auf die Aufforderung zum Eintreten in das Dienstzimmer des Procurators.

  • Der Procurator erhob sich zur Begrüßung kurz von seinem Platz. "Tritt näher, Claudius. Nimm Platz. Was kann ich für dich tun?", erkundigte er sich und setzte sich dann wieder hin. Seinem Vorzimmerbeamten gab er ein Zeichen, dass er ihn im Moment nicht brauchte.






  • Menecrates kam der Aufforderung einzutreten nach und nahm auch dankend Platz. Der Procurator stellte sogleich die Frage, was er tun könne, was Menecrates einerseits als sehr höflich und entgegenkommend empfand, ihn andererseits aber auch darüber nachdenken ließ, wann eigentlich sein Schreiben den Palast erreichte. Offensichtlich konnte sich der Procurator nicht daran erinnern und so erklärte der Aedil zunächst den Grund seines Besuchs.


    "Salve Procurator. Mein Anliegen ist es, mit dir über das von mir erlassene Edict zu sprechen. Wenn du dich erinnerst, ich musste dich Ende letzten Jahres darauf hinweisen, dass drei Betriebe im Eigentum des Kaisers stehen, deren Führung gegen die Lex Mercatus verstößt. "


    Menecrates wartete ab, ob sich der Procurator erinnerte.

  • Der Procurator brauchte nicht lange, um sich die Sache in Erinnerung zu rufen. "Ach ja, jenes Edikt. Ich war etwas überrascht, das muss ich zugeben." Sein Blick glitt suchend über seinen Schrebtisch, der ganz erhebliche Ausmaße hatte. Zielgerichtet griff er zu. "Da haben wir es", sagte er und zog das Dokument, welches ihm übergeben worden war, hervor. "Was möchtest du diesbezüglich besprechen?", erkundigte er sich dann, da ihm das genaue Anliegen des Aedils noch immer nicht klar war.





  • Menecrates konnte sich ein Schmunzeln nicht verkneifen. "Überrascht, dass ein Edict auch den Kaiserhof erreicht? Oder überrascht, dass der Kaiser rechtswidrige Betriebe besitzt? Ich zumindest war über letzteres überrascht."


    Der Aedil erkannte sein Schreiben wieder, als der Procurator es heranzog.


    "Aber um auf deine Frage zurückzukommen... ich möchte heute erfragen, was diesbezüglich unternommen wurde."

  • "Ganz allgemein überrascht, nicht im Speziellen über einen der genannten Punkte", blieb der Procurator vage. Dann konzentrierte er sich aber doch lieber auf das eigentliche Thema. "Selbstverständlich wird etwas unternommen. Der Fiscus und damit der Kaiser ist schließlich für die Vergabe von Minenrechten verantwortlich, denn der Bergbau in allen seinen Formen ist seit je her kaiserliche Domäne. Insofern gedenkt der Kaiser durch ein Decretum Imperatoris zu verdeutlichen, dass es rechtmäßig ist, nicht nur anderen Personen das Recht einzuräumen, Bergbau zu betreiben, sondern dieses Recht auch selber zu nutzen." Der Procurator sprach langsam und bedächtig, bewusst auf seine Formulierungen achtend. Der endgültige Text des geplanten Decretums war noch lange nicht fertig, so dass er keine verfrühten Aussagen machen wollte.




  • "Ein Decretum Imperatoris", wiederholte Menecrates. Man gedachte also am kaiserlichen Hof genau das umzusetzen, worauf Menecrates in seinem Edict hingewiesen hatte - die einzige Möglichkeit, wenn man der Schließung oder Abgabe der Betriebe nicht nachkommen wollte. Das beinhaltete seine Rechtsbehelfsbelehrung.


    "Verständlich. Warum aber bin ich davon nicht in Kenntnis gesetzt worden? Für eine Benachrichtigung hatte die kaiserliche Verwaltung mehr als doppelt so lange Zeit wie ein Normalbürger." Menecrates war ein genau arbeitender Mann. Er mochte es nicht, Verfahren über längere Zeit unabgeschlossen zu haben, und wegen der fehlenden Rückmeldung war er gezwungen gewesen nachzuforschen. Eine gewisse Kooperation bzw. ein Minimum an Zusammenarbeit mit Beamten hatte er durchaus erwartet.

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