[TABLINIUM] Virgo Vestalis Maxima Pomponia Pia

  • TABLINIUM
    POMPONIA PIA


    Das Haupt-Büro im Atrium Vestae wird entsprechend einem gewöhnlichen römischen Haus als Tablinium bezeichnet. Bei den Vestalinnen ist es der Virgo Vestalis Maxima vorbehalten, sodass im Augenblick Pomponia Pia hier residiert.


    Es ist geschmackvoll eingerichtet: Es befindet sich eine Liege und ein Beistelltisch darin, da Pomponia gern im Liegen arbeitet. Außerdem gibt es einen Schreibplatz für ihre Sekretärin. Ansonsten befindet sich ein Blumenstock in dem Raum, sowie Fenster zum Innenhof. Die Wand ist mit Natur-Szenen verziert.

  • Pomponia Pia


    Die Virgo Vestalis Maxima hatte heute mehrere Menschen in ihr Officium geladen: So standen Papiria Occia und auch die ältere Asinia Atilla vor ihrem Schreibtisch. Die drei Damen waren in ein Gespräch vertieft, während sie auf die junge Sergia Calvina warteten, die heute befördert werden sollte.


    "Sie ist ziemlich alt für eine Amata, aber sie lernt schnell."


    erklärte gerade Asinia Atilla, woraufhin Papiria Occia hinzufügte


    "Und sie ist eine liebenswerte Person. Eine richtige junge Dame!"


    Offensichtlich war sie ganz begeistert von ihrem Schützling.




  • Wie es mir auferlegt worden war, stand ich am nächsten Morgen früh auf und ging nicht zum Unterricht, sondern zum Tablinium.
    Ich klopfte und trat dann vorsichtig ein. Die drei Anwesenden, die mich sofort anblickten und ihr Gespräch stoppten, grüßten mich mit einem Nicken.


    "Salve. Ich sollte mich heute hierher begeben. Entschuldigt die Störung."

  • Pomponia Pia


    Tatsächlich senkte die Virgo Vestalis Maxima nur würdevoll ihr Haupt, um Calvina zu grüßen. Die drei Frauen blickten das Mädchen einen Augenblick schweigend an, dann übernahm Pomponia das Wort.


    "Salve, Sergia! Du störst nicht - vielmehr warten wir auf dich! Ich habe mit deinen Betreuerinnen gesprochen und wir haben beschlossen, dass du aufsteigen sollst in der Hierarchie der Vestalinnen. Tritt ruhig ein wenig näher!"


    Mit der Hand wies sie dem Mädchen, zu ihrem Schreibtisch zu kommen, als wolle sie sie besser sehen können.




  • Die Worte der Virgo Vestalis Maxima erfüllten mich mit Stolz. Als sie mich dazu aufforderte, trat ich näher. Vor ihrem Schreibtisch blieb ich stehen und blickte die ranghöchste Vestalin erwartungsvoll an.

  • Pomponia Pia


    Als Calvina vortrat, lächelte Pomponia Pia sie reserviert, aber dennoch freundlich an. Dann blickte sie zu Asinia Atilla. Mit einer etwas förmlichen Stimme fragte sie


    "Asinia, erstatte mir Rapport über Sergia!"


    Die alte Vestalis de Confirmatione räusperte sich kurz, dann begann sie.


    "Ich habe Sergia unterrichtet in allen Dingen, die eine Amata wissen muss. Sie lernte die Regeln und Pflichten einer Vestalin, den Ablauf von Ritualen, über die Dei Consentientes, die Geschichte unseres Cultus, aber auch über die Collegia der anderen Priester. Stets war sie sehr fleißig, freundlich und wissbegierig. Außerdem zeigte sie eine besondere Begabung zum Lernen religiöser Themen - auf alle Fragen wusste sie stets bereits die Antwort."


    Damit endete Atilla und lächelte Calvina freundlich an, während die Vestalis Maxima ihr Lächeln verloren hatte. Stattdessen richtete sie das Wort erneut an Calvina.


    "Die Worte von Asinia klingen erfreulich, dennoch werde ich dich prüfen. Sage mir, welche Attribute Mars auf Statuen und Bildnissen besitzt!"


    Sie blickte Calvina prüfend an. Würde sich hier entscheiden, ob sie befördert wurde?




  • Der strenge Blick der Vestalis Maxima wirkte als ob er mich durchbohrte. Aber wahrscheinlich gehörte das zu der Prüfung. Und außerdem war sie es ja auch, die für alle Vestalinnen verantwortlich war. Sie musste ja sicher sein, dass ich der Vesta und Rom gut dienen würde.


    "Mars wird auf Statuen und Bildern mit seinen Attributen dem Speer, dem Schild oder der Rüstung dargestellt. Natürlich können auch mehrere der Attribute oder gar alle dargestellt sein."

  • Pomponia Pia


    Einen Augenblick schien es so, als wolle Pomponia Pia ihr widersprechen, dann sagte sie jedoch knapp


    "Korrekt!"


    Sie drehte sich zu Papiria Occia, der zweiten anwesenden Vestalin, die vermutlich ebenfalls noch etwas zu sagen hatte. Tatsächlich richtete die Vestalis Maxima das Wort an sie.


    "Papiria, was kannst du mir über Sergia berichten?"


    Occia lächelte erneut zu Calvina hin. Es war unübersehbar, dass sie ihren Schützling sehr gern mochte und dies natürlich auch sagen wollte.


    "Ich habe Sergia beobachtet und ihr einige praktische Dinge gezeigt. Ich durfte sie als sehr freundliche und aufgeschlossene Person kennen lernen. Außerdem zeigte sie sich sehr ehrerbietig und hilfsbereit, vor allem aber auch engagiert. Ich kann ihre Erhebung zur Amata Prior nur empfehlen."


    Die Vestalis Maxima nickte würdevoll. Offensichtlich war es genau das, was sie hatte hören wollen. Sie sprach wieder zu Calvina.


    "Sowohl Asinia, als auch Papiria haben dich nur loben können und es gibt keinen Grund, der gegen eine Ernennung zur Amata Prior spricht. Aus diesem Grund wirst du fortan zu den fortgeschrittenen Amatae zählen. Du wirst aktiv am Kult teilnehmen, deine Kenntnisse vertiefen und sicherlich in kurzer Zeit zu einer vollständigen Vestalin aufsteigen. Deine Beförderung wird dem Pontifex Maximus von mir mitgeteilt werden."


    Sie sah Calvina an, als erwarte sie, dass das Mädchen etwas erwiderte.




  • Die Worte Occia's rührten mich. Sie war eine sehr liebenswerte Person und ich begann sie immer mehr zu mögen. Schließlich wand Pomponia Pia sich wieder an mich.
    Als sie gesprochen hatte, nickte ich.


    "Habt Dank für eure Worte und euer Vertrauen. Ich bin sehr glücklich hier und freue mich über jeden Tag den ich hier verbringe. Ich habe viel gelernt und werde bestimmt noch viel lernen und ich werde mich stets anstrengen, da es mein Wille ist der Vesta und damit Rom zu dienen.
    Einen Rang aufzusteigen ehrt mich und ich werde euch sicher nicht enttäuschen."

  • Pomponia Pia


    Nun schien der Bann zu brechen, denn Pomponia Pia lächelte die Sergierin an. Einen Augenblick schien sie den schönen Moment zu genießen, dann sagte sie


    "Als Amata Prior darfst du das Atrium täglich eine Stunde verlassen. Für heute allerdings gebe ich dir ganz frei, damit du deine Familie besuchen kannst. Genieße den Tag!"


    Damit war die "Beförderungszeremonie" beendet und die Virgo Vestalis Maxima blickte in die Runde.


    "Ihr dürft gehen. Möge Vesta bei euch sein!"


    Die beiden anderen Vestalinnen verließen den Raum.


    Sim-Off:

    Ich bin für eine Woche nicht da! Vergnüge dich in der Stadt!




  • Romana hatte keine Ahnung, was sie von dem Brief halten sollte, den sie von der Obervestalin bekommen hatte. War es etwa eine Ermahnung über irgendetwas? Oder ging es doch viel eher um die so sehnlich von ihr erwartete Beförderung?


    Mit Bange im Herzen trat sie zum vereinbarten Termin zum Tablinium der Virgo Vestalis Maxima hin. Es war unverkennbar, stand doch der Name auf einem schönen Holzschild drauf. Kurz hielt sie inne, und fragte sich, wie das Holzschild ausschauen würde, stünde ihr Name drauf. Sie schüttelte den Gedanken aus ihrem Kopf und klopfte an. Ein Klopfen von Romana konnte man im Atrium Vestae leicht erkennen – es war kraftvoll und immer sehr weit oben an der Türe.

  • Pomponia Pia


    Die Virgo Vestalis Maxima rief die Amata herein - natürlich hatte sie sie schon erwartet. Im Officium standen außerdem Papiria Occia, die Romana beim Eintreten wohlwollend anlächelte - wie so oft.


    "Salve, Claudia. Du bist nun schon sehr lange bei uns und wie es scheint, bist du sehr gelehrig und erfolgreich."


    Sie machte eine Pause und blickte dann zu Occia, die anfügte


    "Ich habe nur gutes zu berichten. Du weißt im Unterricht sehr viel, auch hilfst du fleißig mit, wenn es um praktische Aufgaben geht. Daher kann ich raten, die junge Claudia zur Amata Prior zu machen."


    Pia hatte aufmerksam gelauscht, obwohl es offensichtlich war, dass sie bereits ausführlichst unterrichtet war. Dennoch meinte sie daraufhin


    "Ich habe vor, den Rat deiner Lehrerin zu befolgen."




  • Sie trat ein, als ihr so geheißen wurde, und erblickte als erstes Papiria Occia. Romana verkrampfte sich, als sie sich vorstellte, dass dies vielleicht ein Disziplinarverfahren wäre aus irgendeinem Grund. Doch sie machte sich aus den falschen Gründen heraus Sorgen. Occia lächelte. Und es war ein nettes Lächeln. Romana entspannte sich und begrüßte die beiden mit einem „Salve“, bevorsie sich anhörte, was Occia und Pia zu sagen hatten.


    Und was nun kam, war einfach unglaublich. Eine Beförderung für sie. Ein Schritt näher zur voll qualifizierten Vestalin. Romana strahlte begeistert, vor allem, als Occia Lobeshymnen schwang auf sie.


    Sie musste erst tief Luft holen, bevor sie mit bebender Stimme sprach: „Danke... das ist eine so große Ehre für mich... ich weiß jetzt wirklich nicht, was ich dazu sagen sollte...“ Sie lächelte die beiden ein wenig verlegen an. „Es... es wäre eine große Ehre für mich, könnte ich Amata Prior werden. Danke.“


    Eine rednerische Meisterleistung war das wohl... oder auch nicht.

  • Pomponia Pia


    Mit einem zufriedenen Lächeln nahm die Obervestalin die Reaktion des Mädchens zur Kenntnis. Sie war völlig perplex, hatte offenbar nicht damit gerechnet. Doch es war schön, wenn sie die Erhebung in den zweiten Teil der Ausbildung als so besonders erachtete!


    "Das ist es wahrhaftig. Doch so soll es sein."


    Sie schob eine Urkunde vor, die sie persönlich gesiegelt hatte. Sie würde in Kürze an der Regia aushängen, sodass jeder römische Bürger sehen konnte, wer welches öffentliche Amt inne hatte.




  • Romana musste erst einmal tief durchatmen, bevor sie wieder klar denken konnte. Es war vollbracht, die erste Stufe war überwunden. Jetzt war sie eine Prior. Und sicher war nun der Tag, da sie volle Virgo Vestalis sein würde, nicht mehr weit.


    Instinktiv fuhr ihre Hand zum Dokument, welches ihr die Obervestalin hingeschoben hatte, um es zu halten. Ihr Name stand drauf, zusammen mit der Erhebung. Sie lächelte stolz. "Ich werde mich des in mich gesetzten Vertrauens würdig erweisen.", versprach sie. "Ich danke euch."

  • Pomponia Pia


    "Nun, da ein neuer Abschnitt deiner Ausbildung beginnt, habe ich beschlossen, dass sie von einer neuen Lehrerin fortgeführt wird - so lernst du auch mehr Vestalinnen kennen."


    Sie machte eine kleine Kunstpause, da das Mädchen sicherlich gespannt war, um wen es sich handelte. Dann sagte sie


    "Hortensia Calpetana - du bist ihr sicherlich schon begegnet!"


    Immerhin wohnte sie ja nun schon eine ganze Weile im Atrium und man sah sich zu den verschiedenen Kulthandlungen etc.




  • Romana spitzte ihre Ohren, als die Pomponierin wieder sprach. Eine neue Lehrerin? War denn Papiria Occia nicht mehr gut genug für die Ausbildung? Nun, es mochte daran scheitern, dass sie noch keine Sacerdos de confirmatione war.


    Der Name aber kam ihr vertraut vor. „Hortensia Calpetana? Ja, ich habe sie schon gesehen.“ Es wäre extrem unwahrscheinlich, dass dies in einer kleinen, sekludierten Gemeinschaft wie der Ihrigen nicht der Fall sein würde. „Wann beginnt der Unterricht mit ihr?“, fragte sie nach.

  • Pomponia Pia


    "Schon morgen. Erwarte sie in demselben Raum, in dem du bisher unterrichtet wurdest."


    erklärte Pia knapp und geschäftsmäßig. Für sie war alles abgehandelt, was sie dem Mädchen hatte erklären wollen. Also sah sie kurz zu Papiria Occia, die jedoch mit den Schultern zuckte und meinte


    "Wenn du Fragen hast, kannst du dich aber trotzdem noch gern an mich wenden!"


    Doch die Obervestalin schien dies nicht allzu gut gefallen, denn sie warf sogleich ein


    "In Ausbildungsfragen wird dir Hortensia aber gern selbst helfen! Du darfst nun gehen. Vale."


    Damit war die Audienz beendet. Offenbar hatte Occia noch etwas mit ihrer Vorgesetzten zu klären, denn sie machte keine Anstalten, den Raum zu verlassen, sondern verabschiedete sich ebenfalls mit einem Lächeln - war es nicht fast ein wenig wehmütig?


    "Vale!"




  • Romana nickte zu der Obervestalin hin. „Das werde ich machen. Zur gewohnten Zeit.“ Gerade wollte sie sich verabschieden, da drang die Stimme von Occia an ihr Ohr. Sie wandte ihren Kopf zu ihr hin und lächelte sie an. Papiria Occia war für sie viel mehr geworden als eine Mentorin, und obwohl sie sich natürlich immer wieder im Atrium sehen würden, fand sie es doch sehr schade, dass sie Romana nicht mehr unterrichten würde.


    „Das werde ich ganz sicherlich tun.“, meinte sie zu Occia hin. Das Gekeife der Obervestalin ignorierte sie einfach einmal. Sie brauchte ein paar Sekunden, bis sie diese wieder ansah. „Vale, Pomponia.“ Und auch zu ihrer lehrerin – ihrer nunmehrig ehemaligen Lehrerin – machte sie ein „vale“, bevor sie aus dem Officium wieder trat.

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