Anthi kam vom Training nach Hause. Seine Arme fühlten sich bleiern an, denn heute hatte er sich den Wurfgeräten gewidmet. Mittlerweile war er in einer sehr ansprechenden Form und hoffte mit Cleonymus als Kosmetes würde es bald ordentliche Wettkämpfe geben. Die ewige Trainiererei, ohne richtigen Wettkampf, konnte irgendwie nicht Sinn der Sache sein. Natürlich hätte er auch nicht aufgehört, wenn es nie wieder Spiele geben würde, dafür war er viel zu eitel und zu stolz auf seinen Körper, aber das richtige Duell Mann gegen Mann fehlte ihm trotzdem. Sein interessantester Ringpartner zur Zeit war ganz eindeutig Penelope, stellte er mit einem Schmunzeln fest. Allerdings wurde er bei ihr von Tag zu Tag sanfter und vorsichtiger, schließlich war sie jetzt schon eine Weile schwanger, deswegen behandelte Anthi sie noch behutsamer als er sowieso schon immer getan hatte.
Kurz stand er ein wenig verdrossen vor der Tür ihrer Wohnung. Lange würden sie hier nicht mehr wohnen. Er und Timos hatten sich gestern das erste Mal mit dem Besitzer von Philolaos' altem Haus getroffen. Der Händler musste es schnell verkaufen, und die beiden Brüder waren sich sicher, dass sie es günstig bekommen würden. Das einzige Hinderniss war momentan noch die Ratenzahlung, aber die würden sie das nächste Mal sicher ebenso befriedigend aushandeln. Einiges würden sie an dem Haus machen müssen, denn der Händler schien sich nicht allzu gut darum gekümmert zu haben, aber das waren Kleinigkeiten, denn alles in allem war es in einem guten Zustand. Irgendwie würde er diese Wohnung aber vermissen, denn sie hatten in der kurzen Zeit hier viel erlebt und es war eine glückliche Zeit gewesen, für die er den Göttern aufrichtig dankte.
Anthi atmete kurz durch, denn er wollte sich nicht verplappern. Er hatte Timos extra gebeten nichts zu sagen, weil er Pelo damit unbedingt überraschen wollte. Sie überraschten und beschenkten beide gerne, wie sehr Anthi das liebte...wie sehr er sie liebte. Jetzt aber rein, sonst schlägst du hier noch Wurzeln!-schalt er sich selbst und so öffnete er nun, schwungvoll wie immer, die Tür. Offenbar war keiner da, außer ihm. Da er aber ungerne in Timos Zimmer schaute, schmiss er einfach mal ein "Keiner daheim?", in die Runde.